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Der Unterschied zwischen einem Bericht und einer Erzählung

Bericht

Man unterscheidet mehrere Arten Berichte.
Ich gehe nur auf zwei ein:
Bericht (Journalismus)
Augenzeugenbericht

Bericht (Journalismus)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ein Bericht ist eine
journalistische Darstellungsform,
die Schilderung eines Sachverhaltes oder einer Handlung
ohne Wertungen des Autors
deswegen häufig im Journalismus gewählt

Aufbau des Berichtes

Ziel, über einen Sachverhalt oder ein Ereignis zu informieren:
sogenannte "W-Fragen" werden beantwortet

Wer? Max Mustermann
Wo? Musterstadt
Wann? um 14 Uhr
Was? Autounfall
Wie? durch Glatteis
Warum? durch Unaufmerksamkeit
Welche Quelle / woher stammt die Information?
Welche Folgen? Sachschaden, Verletzte

Die Zeitform des Berichts ist das Präteritum.
Es dürfen keine Zeitsprünge in Berichten vorgenommen werden und es muss immer sachlich geschrieben werden.

Arten

Live-Bericht

Fernsehen und Hörfunk
Über ein Ereignis ohne Zeitverzögerung berichten, während es geschieht.
Auch: Newsticker oder Live-Ticker im Online-Journalismus, auch wenn bei diesem eine zumindest minimale Zeitspanne zwischen Ereignis und Bericht vergeht. Dieser berichtet in sehr kurzen, meistens nur einen Satz umfassenden Meldungen von einem wichtigen Ereignis und wird am häufigsten im Sportjournalismus verwendet.

Reportage

Dokumentierung eines aktuellen Ereignisses aus Sicht eines anwesenden Journalisten (Reporter oder Korrespondenten).
Journalist hat hierbei die Freiheit, das Ereignis aus seiner Sicht zu beschreiben. Explizite Meinungsäußerungen und Stellungnahmen sind dagegen in diesem Genre nicht üblich (ausgenommen im Boulevardjournalismus und in der institutionellen Kommunikation, z. B. in Parteizeitschriften). Die Berichterstattung erfolgt bei dieser Art des Berichts meistens in chronologischer Reihenfolge, wobei das Thema je nach Bedarf kontextualisiert werden kann. Die Struktur dieser Art des Berichts ist frei, meistens wird jedoch der Pyramidenaufbau verwendet.
Eine besondere Art des Erfahrungsberichtes ist das Feature, ein Genre, bei dem ein bestimmter Themenkomplex anhand eines beispielhaften Ereignisses angesprochen wird. Besonders häufig sind Features zu gesellschaftlich oder emotional interessanten Themen wie Armut, Katastrophen, Krankheiten etc. Features gibt es in allen Medien.

Hintergrundbericht

Hintergrundberichte (background report) sind ein verbreitetes Genre, um eine aktuelle Nachricht in ihren Kontext zu stellen und für den Leser, Hörer oder Zuschauer verständlich zu machen. Sie sind vor allem in den Printmedien zu finden, aber auch beim Rundfunk verbreitet.

Er hat folgende Elemente:
Geschichte des Ereignisses oder des Themenkomplexes, in dem das Ereignis stattfand
Daten, Statistiken und wichtige Dokumente
neutrale Analysen des schreibenden Journalisten
Zitate von beteiligten Personen, Experten und anderen Journalisten

Verwandt mit Kommentar / Gegensatz zu diesem zieht er jedoch keine Schlussfolgerungen und verfolgt nicht die Absicht, eine Meinung zu verbreiten, er ist also so neutral wie möglich gehalten. Wird eine Vorhersage für die Zukunft gemacht, so hält sich der Hintergrundbericht strikt an seine Quellen, besonders an die Zitate von Experten. Deswegen wird er im Gegensatz zum Kommentar auch nicht zum Meinungsjournalismus gezählt.

Typisch für Hintergrundberichte ist eine große Quellenvielfalt. Sie werden oft mit Interviews, Chroniken, Statistiken und Analysen belegt bzw. ergänzt.

Augenzeugenbericht

= Schilderung eines Geschehens durch eine Person, die das Geschehen selbst unmittelbar mitangesehen und erlebt hat.
die Bekundung des optisch wahrgenommenen Ablaufs des Geschehens
auch Schilderungen darüber enthalten, wie die Person das, was sich ereignet hat, subjektiv erlebt hat.

Wesentlich ist, dass eigene Erinnerungen an das Geschehen geschildert werden und nicht lediglich etwas reproduziert, das auf Berichten Dritter basiert.

(Etwas anderes: Zeitzeuge.)

Erzählung

eine Form der Darstellung.
Wiedergabe eines Geschehens in mündlicher oder schriftlicher Form.
Sowohl den Vorgang des Erzählens, als auch dessen Ergebnis, eine Geschichte im Sinne des englischen Begriffs story, narration
Geschehnisse werden in einen mehr oder weniger bewertenden Bezug zu Zeit und Raum gesetzt werden oder diesen zeiträumlichen Rahmen überhaupt erst erzeugen –
Erlebtes wird in bekannte Kategorien gebracht.
Fiktion (ganz oder teilweise erfunden)

Minimaldefinition:

Jemand erzählt jemand anderem, dass etwas geschehen ist.

Wesentlich ist dabei die Verbindung zwischen dem, was erzählt wird, und dem, wie es erzählt wird.

ein Handlungsverlauf oder eine Entwicklung wird chronologisch und durchgängig aus einer Erzählperspektive vorgestellt
Rückblenden werden, wenn überhaupt, direkt in die Handlung eingebaut, z. B. als „Brief“ oder als „Erinnerung“.

Erzählperspektiven

Es gibt vier unterschiedliche Erzählperspektiven:
die auktoriale Erzählsituation (allwissender Erzähler),
die personale Erzählsituation (Reflektorfigur)
Der unpersönliche Erzähler steht außerhalb der narrativen Figurenwelt und trägt für den Leser an keiner Stelle persönliche Züge, ist also als Erzählfigur im Text nicht direkt identifizierbar bzw. beobachtbar.
die Ich-Erzählsituation
die neutrale Erzählsituation.
Der neutrale Erzähler zeigt also lediglich äußerlich wahrnehmbare Vorgänge, was sich in etwa mit einem Stummfilm vergleichen lässt.

Unterscheidung

Bericht Erzählung
Realität/Wahrheit
(zumindest die des Autors)
Fiktion
Lügen, Erfindung
Information Spannung
Information werden preisgegeben Informationen werden zurückgehalten.
Erzähler lügt eventuell.
Recht starres Berichtgerüst/Struktur frei wählbare Stilmittel
Was löst ein Bericht aus? Was löst eine Erzählung aus?
Erstaunen
Wissen
Neugier
Ergriffenheit
Persönliches Empfinden
Kopfkino
Form des Berichts Form der Fiktiven Erzählung
Standardsprache die Sprache des Erzählers
Sachlich gefühlsbetont
Informationsweitergabe
Klare Sätze
Reduktion aufs Wesentliche Ausschmücken des Textes. Stilmittel
Metaphern
erzeugen Kopfkino durch übertragene
Verwendung von Begriffen

Metaphern

sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort (eine Wortgruppe) aus seinem eigentlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen wird, ohne dass ein direkter Vergleich die Beziehung zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem verdeutlicht“ was eigentlich zum Ausdruck gebracht werden soll, wird durch etwas ersetzt, das
deutlicher,
anschaulicher oder
sprachlich reicher sein soll

z. B. Baumkrone für ‚Spitze des Baumes‘
Wüstenschiff für ‚Kamel‘.

Teilweise füllen Metaphern auch semantische Lücken, die nur durch aufwendigere Umschreibungen zu schließen wären (Flaschenhals, Stuhlbein).
Die Metapher nutzt das Prinzip der Similarität und versprachlicht eine ausgewählte und damit konstruierte Relation zwischen ähnlichen, inhaltlich aber nicht benachbarten Phänomenen wobei sie zwischen diesen eine Bedeutungsübertragung vornimmt.
verkürzter (bildhafter) Vergleich
Beispiel:
Herkules ist ein Löwe für „Herkules ist so stark wie ein Löwe“.
Hier wird die Stärke des Raubtiers „Löwe“ auf den Heros „Herkules“ übertragen.
Durch den syntaktischen Wegfall der Vergleichspartikel (im Beispiel das Wort wie) wird die metaphorische Formulierung prägnanter oder intensiver und spricht tendenziell stärker die Imagination an, während der Vergleich eher rational fassbar ist.

Verwendung von Metaphern:

  • in feststehenden, allgemein gebräuchlichen Bezeichnungen
    (z. B. Bergfuß für den unteren Teil eines Bergs),
  • in Redensarten (z. B. aus allen Wolken fallen),
  • als Adjektive (z. B. graue Theorie) und
  • als Verben (z. B. die Bäume schlagen aus).

Es gibt:
neuartige metaphorische Ausdrücke, die teilweise als kühn empfunden werden,
klischeehafte Metaphern (z. B. das Feuer der Liebe), deren metaphorischer Status trotz der häufigen Verwendung noch spürbar ist,
sowie
verblasste Metaphern, deren metaphorischer Ursprung nicht mehr präsent ist (beispielsweise wird Leitfaden kaum noch mit Ariadne assoziiert).

Hingegen beruht die Metonymie auf dem Prinzip der Kontiguität, sie setzt eine „reale“ Relation zwischen inhaltlich benachbarten Phänomenen in Sprache, zwischen denen man ebenfalls eine Bedeutungsübertragung vorgenommen hat. – Beispiel:
ein Glas trinken

Gebrauch

für die gemeinte Sache existiert kein eigenes Wort. – Beispiel: Stuhlbein
ein existierendes Wort oder die bezeichnete Sache gilt als anstößig gilt oder negativ bewertet wird und deshalb durch einen unverfänglicheren Ausdruck umschrieben werden soll. – Beispiel:
von uns gehen für „sterben“ (siehe auch Euphemismus)
ein abstrakter Begriff wird durch einen anschaulicheren Sachverhalt versinnbildlicht. – Beispiel:
Zahn der Zeit
diejenige sachliche Eigenschaft, auf der die Ähnlichkeit beruht, besonders soll hervorgehoben werden. – Beispiel:
der Löwe von Münster für Clemens-August von Galen zur Betonung seiner kämpferischen Haltung im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Sowohl in der Umgangssprache und nicht-literarischer Sprache eine wichtige Rolle spielen.
Dennoch:
Der Einsatz gesuchter, auffälliger, einprägsamer und manchmal auch absichtsvoll rätselhafter oder dunkler Metaphern ein besonderes Merkmal literarisch kunstvoller und poetischer Sprache, durch das diese sich vom normalen Sprachgebrauch abheben.

Metaphernarten

  1. Personifikation, Anthropomorphismus – sind Metaphernarten, die nicht-menschliche Dinge mit menschlichen Attributen versehen (Anthropomorphismus) bzw. ihnen generell menschliche Wesenszüge verleihen (Personifikation).
    Beispiel: Die Sonne lacht, der Winter geht.
  2. Tote Metaphern – deren metaphorischer Charakter nicht mehr bewusst ist,
    z. B. Tischbein, Handschuh (ähnlich: Verblasste Metaphern; Gegenbegriff: lebende Metaphern).
  3. Lexikalisierte Metaphern – tote Metaphern, die als Zweitbedeutung in den Wortschatz eingegangen sind.
    Beispiel: Schloss (Burg, die ein Tal „abschließt“).
  4. Stehende Metaphern, die sich in vergleichbaren Zusammenhängen immer wieder finden, (vgl. Redewendung).
  5. Dunkle Metaphern – beruhen auf besonders schwer erkennbaren, „weit hergeholten“ Ähnlichkeitsbezügen und erfordern eine besondere gedankliche Leistung des Interpreten.
  6. Kühne Metaphern – verknüpfen zwei Wirklichkeitsbereiche miteinander, die herkömmlich als unvereinbar angesehen werden,
    z. B. sexuelle Metaphorik in mystisch-religiöser Dichtung, oder computertechnische Metaphorik in moderner Liebeslyrik.
  7. Euphemistische Metaphern – ersetzen einen tabuisierten oder mit negativen Vorstellungen behafteten Ausdruck (z. B. Heimgang für „Sterben“).

Eine besonders beliebte Art:
Tiermetaphern (meist abwertend)
Beispiele abwertender, entmenschlichender Tiermetaphern für Menschen:
Gans, Huhn, Pute, Schnepfe, Ziege, Kamel, Schaf, Stutenbissigkeit, Zicke: Entmenschlichung von Frauen als dumm, naiv, unfolgsam
Bullenschwein: Dysphemismus für Polizisten
giftiges Natterngezücht, Natternbrut, Schlangenbrut: Abwertung von Menschen mit dem biblischen Bild der Schlange als unehrlich, falsch, heimtückisch
Judensau: antisemitisch motivierte Abwertung von Menschen als unrein und minderwertig
Zecken, Parasiten etc.: Abwertung von Menschen als Ungeziefer oder Schädlinge
Heuschrecken: Dysphemismus für Investoren

Beispiele redensartlicher Metaphern
Die Kuh vom Eis kriegen – Ein Problem lösen
Auf einer Erfolgswelle reiten – Über eine längere Zeitspanne ungewöhnlich viel Erfolg haben
Drehtür-Effekt – Schneller Wechsel zwischen zwei Zuständen
Fahrstuhlmannschaft – Steigt häufig auf, aber auch wieder ab
Das Recht mit Füßen treten – Das Recht gering schätzen, verletzen
Gläserne Decke – Frauenkarrierebenachteiligung
Jemanden in den Himmel loben – Jemandem übertrieben hohes Lob aussprechen
Kriegsmüdigkeit – Geringe Bereitschaft, einen Krieg fortzusetzen (daran teilzunehmen)
Baumkrone – Die Spitze eines Baumes
Leeres Stroh dreschen – Inhaltslos reden
Mauer des Schweigens – Ablehnendes Schweigen
Jemandem nicht das Wasser reichen können – Jemandem an Fähigkeiten, Leistungen nicht annähernd gleichkommen
Kaderschmiede – Bildungseinrichtung für zukünftige Kader, Führungseliten
Jemandem das Herz brechen – Jemandem sein Lebensglück zerstören
Die Nadel im Heuhaufen suchen – Eine von vornherein aussichtslose Suche
Nussschale – Kleines Boot
Pyrrhussieg – Zu teuer erkaufter Erfolg
Rabeneltern – Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen
Rosarote Brille – Positive Selektive Wahrnehmung
Nägel mit Köpfen machen – (endlich) eine Sache oder Angelegenheit zu Ende führen
Den Nagel auf den Kopf treffen – Einen Sachverhalt unter genau dem Gesichtspunkt ansprechen, auf den es ankommt
Schnee von gestern – Eine Sache, die schon der Vergangenheit angehört und keine Bedeutung mehr für die Gegenwart hat
Theatrum mundi (Welttheater) – Die Eitelkeit und Nichtigkeit der Welt
Sternstunde – Entscheidungen, Taten oder Ereignisse von schicksalhafter Tragweite
Strohfeuer – Vorübergehend starkes Engagement
Unsichtbare Hand – Selbstregulierung (z. B. des Marktes)
Warteschlange – Wartende Reihe von Personen, Fahrzeugen, Aufträgen
Wiege der Menschheit – Region der Hominisation
Wüstenschiff – Kamel
Zahlenfriedhof – Unübersichtliche Ansammlung von Zahlen oder Berechnungen
Jemandem auf den Zahn fühlen – Unangenehme Fragen stellen
Ein Fass aufmachen – Etwas zur Sprache bringen oder zum Thema machen, oder etwas Neues angehen
Wink mit dem Zaunpfahl – deutlicher Hinweis auf einen Sachverhalt
Bleiwüste – endlos langer ungegliederter Text