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Hürdenlauf

Prolog

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Juli 2006, irgendwo im hohen Norden...

Es ist warm. Warm genug, dass ich im T-Shirt draußen sitzen kann, vor der Blockhütte, mit dem Laptop auf dem Schoß, den Blick aufs Wasser gerichtet. Ich habe mich ins Grüne zurückgezogen, in die Einsamkeit Finnlands, in eine kleine Holzhütte an einem großen See auf einer von unendlich vielen Inseln. Die Auszeit habe ich bitter nötig. Und warum?

Seit Januar, seit einem halben Jahr, weiß ich nun: ich bin HIV positiv. Irgendwie ist nichts mehr, wie es einmal war. Zwar habe ich einen lieben Freund gefunden, der negativ ist, aber wir streiten nur, stets und ständig. Über große Dinge, über kleine Dinge, über Wichtiges und Unwichtiges... Auf der Arbeit geht alles drunter und drüber, ich kann mich nicht mehr richtig konzentrieren. Also hat mein Arzt mir eine Auszeit verschrieben. Ob mein Leben weiter so chaotisch verlaufen wird? Was könnte sich alles ändern, jetzt, wo ich dieses Virus in mir trage?

Wo werde ich beispielsweise in zwei Jahren stehen, wenn ich 23 bin? Werde ich mein Glück gefunden haben? Oder wird meine Welt immer noch Kopf stehen?

Ich lasse meine Gedanken treiben. Stelle mir alles genau vor. Mein Liebesleben, meine Arbeitssituation, meine Gefühlswelt...

Ja, genau so könnte es aussehen. Flink fliegen meine Finger über die Tastatur und halten mit Worten die Bilder fest, die in meinem Kopf entstehen, damit sie nicht verblassen und verloren gehen.

Wie, ihr wollt daran teilhaben? Kein Problem!

Ich mache meine Texte öffentlich, für jeden lesbar. Jedem Neugierigen gewähre ich einen Einblick in mein Leben, meine Gedanken, meine Seele. Die Rückblenden erzählen, was passiert ist, die Haupthandlung zeigt, was passieren könnte. Vielleicht wird es so passieren, vielleicht wird es eine völlig andere Richtung nehmen. Sicher sagen kann das niemand. Nur eins ist klar:

Das Leben mit HIV ist nicht einfach. Aber es geht weiter.

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