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Die Sache mit der Bettkante

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Jetzt komm schon endlich hier rüber, denke ich. Wird doch Zeit. Zwei Stunden starre ich ihn schon an, da könnte er sich doch langsam mal in Bewegung setzen und mir ein bisschen Gesellschaft leisten. Ein paar Mal hat er mich auch schon angesehen, aber immer sofort wieder weggeschaut.

Ich greife erst mal nach dem Bier, das neben mir steht. Das dritte schon heute Abend. Sonst gibt es hier ja nichts zu tun. Eigentlich hatte ich mir das anders vorgestellt. Karin hat mir schließlich den Event des Jahres versprochen, aber davon bekomme ich nicht viel mit. Ich bin mir sicher, dass niemand heute hier ist, der dieses „Fest“ letztes Jahr auch schon besucht hat. Das tut sich niemand zweimal an. Na ja, in diesem Kaff kann man wohl nichts anders erwarten, wenn Stadtfest gefeiert wird. Was sollte hier auch los sein? Immerhin ist das ganze Dorf gerade mal so groß wie das Einkaufszentrum in meiner Heimatstadt und somit steht den Veranstaltern nicht genug Platz zur Verfügung, um hier etwas Richtiges auf die Beine zu stellen.

Das einzige, das man sich gerade noch antun kann, ist die Band, die hier den ganzen Abend spielt. Die kann man sich anhören. Die Stücke sind zwar alle gecovert, aber mit einer ganz eigenen Note.

Ich starre wieder den niedlichen Lockenkopf an und stelle überrascht fest, dass er sich nun doch noch auf mich zu bewegt. Er bleibt direkt vor mir stehen und grinst mich frech an, sodass ich gleich dieses ganze beknackte Möchtegern-Fest vergesse und merke wie sich auch meine Mundwinkel zu einem Grinsen verziehen. Er lehnt sich vor und flüstert mir etwas ins Ohr, das ich aber wegen der lauten Musik nicht verstehen kann.

„Was?“, brülle ich.

„Ich hab gefragt, ob du gehen willst?“

Hä? Das ist ne Mädchenstimme und sie hört sich verdammt nach Karin an. Ich gehe einen Schritt zurück und sehe sie entgeistert an.

„Was machst du denn hier?“, schreie ich. „Eben war doch noch dieser Kerl hier.“

„Welcher Kerl?“

„Er hat…“

Ich sehe an ihr vorbei zu der Stelle, an der er den ganzen Abend gestanden hat, aber da ist niemand mehr. Ich schaue in alle Richtungen, kann ihn aber nicht entdecken. Dann fällt mein Blick wieder auf meine beste Freundin, die mich jetzt mitleidig ansieht.

„Hattest wohl ein Bier zu viel, was? Komm.“

Sie greift nach meinem Arm und zieht mich hinter sich her. Nach nicht viel mehr als fünf Schritten haben wir das Festgelände verlassen und sind auf dem Weg zu ihr nach Hause.

„Hast du ihn nicht gesehen?“, frage ich wieder in normaler Laustärke.

„Nein, aber jetzt weiß ich warum du so gegrinst hast.“

„Er war wirklich da. Ich hab ihn die ganze Zeit angesehen und dann war er weg.“

„Ja, sieht so aus.“

„Und ich dachte schon, dass der Abend vielleicht doch noch spannend wird.“

„Und was bitte hattest du mit ihm vor?“

Ich werfe ihr einen vielsagenden Blick zu und beobachte wie es bei ihr Klick macht.

„In meiner Wohnung?“, kreischt sie. „Hast du sie noch alle? Mach das gefälligst bei dir, wenn du wieder zuhause bist.“

„Würde ich ja, aber jetzt bin ich nun mal hier. Ich dachte du hast dich so auf meinen Besuch gefreut.“

„Hab ich ja auch, aber nicht auf schwulen Sex im Nebenzimmer.“

„Den wird es ja jetzt nicht geben. Wunderbar.“

„Vielleicht findest du ihn ja irgendwo noch mal wieder, solange du hier bist.“

„In dieser Großstadt? In dieser Millionenmetropole? In dieser…“

„Ja ja, schon gut“, sagt sie und schubst mich zur Seite. „Aber in diesem Fall hat es doch etwas Gutes, dass die Stadt so winzig ist.“

Da muss ich ihr leider recht geben, aber ich mache mir trotzdem keine Hoffnung. Ich weiß ja nicht mal, ob er auf Kerle steht, geschweige denn auf mich. Und ich bin ja auch nur noch zwei Tage hier. Nur übers Wochenende. Karin und ich kommen uns ab und zu mal besuchen, weil wir uns nur noch so selten sehen, seit ich in die nächstgrößere Stadt gezogen bin, um da zu studieren. Sie ist hier geblieben und macht gerade ihr Abitur. Mit ihren Eltern hat sie es allerdings nicht länger unter einem Dach ausgehalten und sich eine eigene Wohnung gesucht. Wir haben sehr viel gemeinsam. Man könnte unsere Leben auf eine Folie malen und übereinander legen und man würde kaum Unterschiede finden. Wir sind beide mit unseren Eltern verkracht, stehen beide auf Jungs, rennen schreiend weg, wenn jemand das Wort Sport erwähnt und wir mögen dieselbe Musik. Allerdings hat sie auch behauptet, dass dieses Fest der absolute Knaller sein soll, aber das streiche ich mal. So was ist vorher noch nie passiert.

„Also, willst du ihn suchen? Soll ich die Augen offen halten? Wie sieht er eigentlich aus? Nein, sag nichts, lass mich raten. Etwas längere Haare… hmm, Locken? Schmale Figur, alternativer Kleidungsstil… und natürlich die ultimativen Knutschlippen, wenn ich daran denke, dass du ihn sogar mit zu mir schleppen wolltest. Richtig?“

Ich werd ein bisschen rot, weil sie natürlich absolut ins Schwarze getroffen hat, aber…

„Nein, das lohnt sich nicht. Mach dir keine Mühe.“

„Gibst du so schnell auf?“

„Was heißt denn aufgeben. Ich hab nur keine Lust darauf jemandem hinterher zu schnüffeln. Hab ja auch noch was anderes zu tun.“

„Ach ja, und was?“, fragt sie neckisch.

„Na, zum Beispiel mich auf so unglaublich tollen Festen rumzutreiben.“

„Okay, schon gut. Es war langweilig.“

„Absolut“, stimme ich ihr zu.

„Ich dachte nur, dass es vielleicht ganz gut für dich wäre, wenn du mal wieder was anderes siehst außer deinen Büchern und deinem Laptop.“

„Danke, Mama.“

„Deine Mutter würde genau das Gegenteil sagen.“

„So wie deine.“

Wir grinsen uns an und lästern noch ein bisschen über unsere Eltern. Bin ich nicht gut im Themawechseln?


Das Wochenende verging viel zu schnell. Natürlich. Und „Locki“ wie Karin ihn getauft hat, hab ich auch nicht noch mal gesehen. Meine beste Freundin meint, dass man einem niedlichen Jungen auch unbedingt einen niedlichen Namen geben muss, und da sie von ihm nicht viel mehr weiß, als dass er lockige Haare hat, musste es dieser Name sein. Ich hab das noch nie verstanden, aber sie behauptet, dass das Glück bringt. Hab ich schon mal erwähnt, dass sie ein bisschen verrückt ist? Zu mir sagt sie immer Schatzi, weil ich nun mal ihr Schatz bin und davon lässt sie sich auch nicht abbringen. Sie würde den perfekten Klischee-Schwulen abgeben. Zu schade, dass sie ein Mädchen ist, aber das darf ich in ihrer Gegenwart nicht erwähnen, weil ich dann damit rechnen müsste, dass sich das mit dem schwulen Sex endgültig erledigt hätte. So eine Aussage würde ich nicht überleben.

Das Wochenende mag zwar vorbei sein, aber dafür fangen die Semesterferien erst an. Zwei Monate. Es könnte so schön sein, wenn ich nicht für Klausuren lernen und Hausarbeiten schreiben müsste. Aber lieber das, als mitten im Abistress zu stecken wie Karin. Die macht sich total verrückt, dass sie die Prüfungen nicht gut genug besteht, weil sie doch Psychologie studieren will, und deshalb lernt sie Tag und Nacht.

Am Sonntag hatte sie mir noch einen Einlauf gegeben, dass ich nicht immer so schnell aufgeben soll, wenn es um Jungs geht, die mir gefallen. Ich hab ein bisschen die Augen verdreht, weil ich gehofft hatte, dass sie das Thema vergessen hat, aber dadurch wurde ihre Rede nur noch länger und grausamer. Sie schiebt das alles auf Ole, in den ich Jahre lang verschossen war, bis er es endlich auch kapiert hat und seitdem keinen Kontakt mehr mit mir wollte. Schlafen konnte er mit mir, aber alles was mit Gefühlen zu tun hatte, wollte er nicht. Ich war am Boden zerstört und hab seitdem immer selber abgeblockt, wenn ich jemanden kennengelernt hatte. Karin hat Ole verflucht, weil er mir so weh getan hat und zwei Wochen später lag er mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus. Karin und ich haben versucht darüber zu lachen, aber wir fanden das doch etwas unheimlich.

Vergessen haben wir Ole beide nicht. Ich nicht, weil ich ihm noch ewig nachgetrauert habe und selber nicht zulasse, dass ich ihn vergesse, und Karin nicht, weil sie sich mein Gejammer anhören musste. Warum sie ausgerechnet jetzt wieder damit anfangen musste, verstehe ich nicht. Natürlich kann es sein, dass sie recht hat, aber mir wäre es trotzdem lieber gewesen, wenn sie diese Erinnerungen nicht ausgegraben hätte.

Ich schalte seufzend meinen Laptop aus und gehe duschen. Ein paar Freunde von der Uni haben beschlossen heute Abend auf das beendete erste Semester anzustoßen. Wir treffen uns in einem Club, von dem ich noch nie etwas gehört habe, aber ich freue mich endlich mal wieder auszugehen und meine Ohren mit lauter und hoffentlich guter Musik zu foltern. Ich hoffe nur, dass die anderen nicht so viel trinken wollen. Das kann ich nicht haben. Stephan wird dann immer so aufdringlich und grapscht an mir rum. War zumindest das letzte Mal so. Meine Freunde wissen, dass ich schwul bin, und ich weiß, dass man bei Stephan nie mit absoluter Sicherheit sagen kann, wer oder was bei ihm gerade angesagt ist. Man könnte fast meinen, dass das stündlich wechselt. Jedenfalls kann ich heute Abend absolut darauf verzichten, von ihm angemacht zu werden. Ich hab ihm schon gesagt, dass da nichts läuft und auch nichts laufen wird. Ich könnte ihm in der Uni nie wieder unter die Augen treten. Und außerdem bin ich nicht scharf auf ihn. Er ist nicht mein Typ. Zu muskulös und auch zu eitel. Dann lieber Locki. Haha, als ob der hier auftauchen würde. Erstens wohnt er in diesem Kaff, zweitens würde er bestimmt nie zufällig in demselben Club wie ich auftauchen und drittens würde er wahrscheinlich sowieso nichts von mir wollen, wenn er denn hier auftauchen würde.

Gut, dass Karin das nicht hören musste, sie hätte mich sofort einen Kopf kürzer gemacht, weil ich mich selber so schlecht mache und immer nur das Schlimmste befürchte. Aber so bin ich.

„Hey, Mika“, begrüßen mich Heiko, Stephan, Kim und Lara.

„Hi.“

„Gehen wir gleich rein oder wollt ihr hier noch weiter in der Kälte stehen bleiben?“, fragt Kim und zupft an ihrem Minirock.

„Was ziehst du auch dieses kurze Ding an bei dem Wetter?“, gibt Heiko zurück.

„Man muss ja was tun, um aufzufallen. Du kennst doch bestimmt den Spruch mit dem Leiden.“

„Und wie war dieses Fest bei Karin?“, fragt mich Stephan, während die anderen sich weiter um Klamotten streiten. „Hast du was Nettes mit nach Hause genommen?“ Er zwinkert.

Na super. Stephans Gefühlsbarometer steht also mal wieder auf homosexuell.

„Nee, es ist abgehauen, bevor ich es mitnehmen konnte.“

„Wie schade.“

Wir gehen rein und suchen uns einen kleinen Tisch in einer Ecke, um uns erst mal einen Überblick zu verschaffen. So viel ist auch noch nicht los, also warten wir lieber bis jemand anderes den Mutigen spielt und sich auf die noch ziemlich leere Tanzfläche wagt. Ich bin niemals dieser Jemand.

„War er süß?“, fragt Stephan plötzlich.

„Wer?“

„Na, der, der dir abgehauen ist.“

Oh man, muss ich jetzt wirklich mit ihm darüber reden? „Klar. Ich hätte ihn jedenfalls nicht von der Bettkante gestoßen.“

„Aber er dich?“

„Was?“

„Warum ist nichts daraus geworden?“

„Na, weil er auf einmal weg war“, antworte ich verwirrt. „Ist doch eh egal. Wenn ich jedes Mal, nachdem ich jemanden gesehen hab, noch ewig darüber nachdenken würde, könnte ich ja nie wieder was anderes machen. Also, anderes Thema.“

„Hm.“

„Was, hm?“

„Das nagt an dir, oder?“, fragt Stephan mit so einem eklig wissenden Gesichtsausdruck. Ich hab sofort das Gefühl, dass ich da nicht so schnell wieder rauskomme.

„Wieso sollte es? Er ist nur ein Kerl.“

„Ja, aber vielleicht wolltest du ja mehr als nur ein kurzes Abenteuer. Und jetzt bist du enttäuscht, dass er noch nicht mal darauf eingegangen ist.“

„Das ist doch Quatsch.“

„Also macht es dir nichts aus, dass er dich ignoriert hat?“

Ich antworte nicht, sondern sehe ihn nur irritiert an.

„Das hat doch nichts zu sagen. Nur weil er offensichtlich kein Interesse hatte, heißt das noch lange nicht, dass niemand mit dir zusammen sein will. Sei nicht so unsicher, so bist du doch sonst nicht.“

Ich verstehe nicht ganz, was hier gerade läuft. Versucht er mich zu trösten? Wie kommt er darauf, dass das nötig ist? Ich bin doch wie immer. Sehe ich etwa aus, als hätte ich wegen Locki Liebeskummer? Hat der sie noch alle?

„Was redest du denn da? Mir geht’s gut. Ich hab kein Problem damit, wenn nicht jeder gleich mit mir ins Bett hüpfen möchte. Du steigerst dich da grad in was rein.“

„Ich wollte nur helfen.“

„Es gibt aber nichts, wobei du mir helfen musst.“

„Wenn du meinst.“

Ich hasse diesen Satz. Das heißt so viel wie ‚Okay, lassen wir das Thema fallen, aber ich habe trotzdem recht‘. In mir brodelt es ein bisschen, aber ich habe jetzt auch keine Lust mich zu streiten. Ich entscheide mich also lieber dafür, Stephan zu ignorieren und unterhalte mich mit Lara und Kim. Die beiden scheinen nicht zu denken, dass ich mich irgendwie anders benehme.

Als die Tanzfläche sich schon deutlich gefüllt hat, ziehe ich die beiden hinter mir her und tanze den Frust weg. Das Schlimme ist nur, dass Stephan mich zum Nachdenken gebracht hat. Ich gebe ihm natürlich nicht recht, aber ich frage mich, warum er überhaupt erst damit angefangen hat. Bin ich so anders oder hat er einfach einen an der Klatsche? Ist ja Quatsch, dass ich mit Locki zusammen sein wollte. Das hab ich mir abgewöhnt. Und außerdem, hallo? Ich hab ihn einen Abend lang angestarrt. Mehr nicht. Was kann ich da schon von ihm wollen? Außer… na ja…

Stephan spricht das Thema nicht noch mal an und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Er unterhält sich mit Heiko, während die Mädels mich vollkommen beschlagnahmt haben und unternimmt auch keinen Versuch, sich an mich ranzumachen. Das übernimmt dafür jemand anders. Dieser Jemand legt einfach von hinten seine Hände an meine Hüften und flüstert ein „Willst du tanzen?“ in mein Ohr. Seine Haare kitzeln dabei meinen Hals, sodass ich kurz zusammen zucke und von Kim und Lara amüsiert angegrinst werde.

„Ich dachte, das tue ich schon“, entgegne ich, während sich die Mädchen abwenden und zu zweit weiter tanzen.

„Aber nicht mit mir.“

Ich drehe mich um und schaue direkt in zwei unheimlich dunkle Augen. Die Wimpern sind so schwarz wie seine Haare und die Iris hat so ein dunkles Braun, dass man den Farbunterschied kaum bemerkt. Die Klamotten wirken genauso düster, seine Haare sind kurz und ziemlich verstrubbelt und sein Grinsen ist so breit und ansteckend, dass ich sofort darin ertrinken möchte. Er wirkt überhaupt nicht bedrohlich, zumindest nicht auf mich, sondern eher faszinierend und auf jeden Fall ziemlich anziehend.

„Also?“, fragt er.

„Tanzen hört sich gut an.“

Ich bin mir sicher, dass er mich irgendwie hypnotisiert hat. Vielleicht sind es die Augen oder etwas ist in seinem Atem, der immer wieder mein Gesicht streift. Seine Hände an meinem Körper fühlen sich jedenfalls viel zu gut an und es dauert scheinbar eine Ewigkeit, bis ich mich traue, ihn ebenfalls anzufassen. Seitdem, könnte man sagen, bin ich verloren. Wir kleben geradezu aneinander und es ist mir auch völlig egal, dass wir von allen Seiten angestarrt werden. Ein Augenpaar gehört Stephan, der etwas verwirrt aussieht. Vielleicht fragt er sich wie ich Locki so schnell vergessen konnte, weil er doch dachte, dass ich so verliebt bin.

Maik, er hat mir seinen Namen gerade ins Ohr geflüstert, scheint jetzt allerdings genug vom Tanzen zu haben und zieht mich hinter sich her zur Garderobe.

„Wo willst du hin?“, frage ich noch etwas atemlos.

„Zu dir.“

Sein Grinsen sieht so selbstbewusst aus, dass mir nicht mal einfallen würde, weiter nachzufragen beziehungsweise nein zu sagen. Wir lassen uns unsere Jacken geben und verlassen den Club.

„Wohin?“, fragt er. „Ich folge dir.“

„Da lang“, sage ich und zeige nach rechts.

Seine Hand greift nach meiner und steckt beide zusammen in seine Jackentasche. Das löst so ein eigenartiges Kribbeln in meinem Bauch aus, dass ich ihn nicht länger ansehen kann und nur schweigend neben ihm herlaufe. Ich hoffe nur, dass meine Hand nicht anfängt zu schwitzen.

In meiner Wohnung angekommen, lässt er sich ziemlich viel Zeit beim Jacke- und Schuheausziehen, sodass ich unbemerkt meinen Blick durch die Wohnung streifen lassen kann, um mich zu vergewissern, dass es nicht aussieht wie im Schweinestall.

Maik achtet allerdings gar nicht darauf, sondern kommt zielstrebig auf mich zu und zieht mein Gesicht zu seinem heran. Seine Lippen drücken sich auf meine und sein ganzer Körper lehnt sich gegen mich. Seine Nase ist noch ganz kalt, aber seine Finger, die sich unter meinen Pullover schieben, sind schön warm. Ich hab das Gefühl, dass mein Blut noch nie so heiß durch meine Adern geflossen ist wie in diesem Moment. Noch nicht mal bei Ole ging es mir so, geschweige denn bei einem anderen One-Night-Stand. Und ich sollte mir nichts vormachen. Etwas anderes wird das hier nicht werden. Und das ist auch gut so.


Am nächsten Morgen bin ich immer noch etwas durch den Wind. Maik ist mitten in der Nacht verschwunden, also nachdem wir fertig waren und ich versuche jetzt gerade meinen Kopf von der Droge freizubekommen, die scheinbar seit gestern Abend in mir ist und alles vernebelt. Ich sehe immer noch diese dunklen, verführerischen Augen vor mir, aber immerhin hab ich es schon geschafft, nicht mehr daran zu denken wie sich seine Lippen angefühlt haben. Ich wüsste nur gerne, warum er diese Wirkung auf mich hatte. Aber egal. Ich war irgendwie nicht ich selbst, also hake ich das lieber schnell ab.

Irgendwann mittags quäle ich mich aus meinem Bett und springe schnell unter die Dusche, bevor ich frühstücke. Gerade als ich in mein Brötchen beißen will, klingelt das Telefon.

„Hallo Schatzi, wie geht’s dir?“

„Gut.“

„Aha. Was ist passiert?“, fragt Karin.

„Wie kommst du darauf, dass irgendwas Besonderes passiert ist?“

„Ich höre wie du grinst, also, hast du Locki so schnell vergessen?“

„Ich hab doch gesagt, dass er mir egal ist.“

„Ja“, sagt sie ungeduldig. „Aber wer ist denn nun derjenige, der dich so zum Grinsen bringt?“

„Maik.“

„Maik?“

„Ja, aber es war nichts. Es war nur…“

„Sex.“

„Ja, genau.“

„Aha, das mal wieder“, seufzt sie.

„Was soll das denn heißen?“

„Bist du wieder auf dem One-Night-Stand-Trip?“

„Bist du wieder auf dem Psychoanalyse-Trip?“, gebe ich zurück.

„Und wenn schon. Ich hab doch recht. Du steigst mal wieder mit allen möglichen Jungs in die Kiste, um zu beweisen, dass es jemanden gibt, der dich will. Und wie beim letzten Mal kann ich dir nur sagen, dass das absoluter Schwachsinn ist.“

Ich muss erst überlegen, was ich ihr dieses Mal entgegen bringen will, sodass sie mir endlich mal glaubt.

„Karin, du weißt, dass ich dich lieb hab, aber mit diesem Thema gehst du mir langsam auf den Senkel. Ich will mir überhaupt nichts beweisen und ich kann immer noch schlafen, mit wem ich will und wann ich will. Außerdem ist es ja nicht so, dass ich in der Gegend rumvögel. Es war nur einer, verdammt noch mal.“

„Ja, bis jetzt war es vielleicht nur einer.“

Ich lege auf und greife nach meinem Brötchen, doch da klingelt es schon wieder.

„Was?“, melde ich mich genervt.

„Schatzi, manchmal kannst du echt schwierig sein.“ Sie lacht.

„Ach, das sagt die Richtige.“

„Okay, und nun? Mich würde ja jetzt brennend interessieren, was dieser Maik für ein Typ ist, aber wenn du nicht darüber reden willst…“ Sie macht eine künstliche Pause. „Siehst du ihn wieder?“

„Nein, es war nur das eine Mal.“

„Maik und Mika hört sich ja auch irgendwie dämlich an. Das ist viel zu gleich.“

„Du und dein Namenstick“, sage ich kopfschüttelnd.

„Hat es sich denn wenigstens gelohnt?“

„Du weißt ganz genau, dass du von mir keine Details bekommst, aber ich kann mich nicht beschweren. Eins war aber komisch.“

„Und was?“, fragt sie neugierig. Ich höre, dass sie den Hörer an ihrem Ohr zurecht rückt, um ja nichts zu verpassen, was ich jetzt sage.

„Er war so gar nicht mein Typ und trotzdem fand ich ihn total anziehend. Ich stand echt total neben mir.“

„Wieso, wie sah er denn aus?“

„Er war ganz schwarz angezogen, schwarze Haare und auch ganz dunkle Augen. Aber er war nicht unheimlich und hat sich auch nicht so verhalten. Er war eigentlich total süß, ich musste ihn die ganze Zeit anstarren und anfassen natürlich auch.“

„Hört sich ganz nach meinem Traummann an. Zu schade.“

„Allerdings hatte er es auch sehr eilig zu mir zu kommen. Wahrscheinlich schleppt er heute Abend schon wieder den Nächsten ab.“

„Stört dich das?“, fragt sie mit einem eindeutigen Unterton.

„Nein, das ist nur ein Grund mehr, dass es bei dem einen Mal bleibt. Entweder einmal oder für immer, oder?“

„Ja ja, wie du meinst.“

„Nein, im Ernst. Ich lasse mich nicht mehr verarschen und ausnutzen. Ich entscheide selber, was ich will und vor allem auch, wen ich will.“

„Ja, ich weiß. Und das ist auch gut so, aber tu nicht so als wär dir alles egal. Irgendwann kommt auch jemand, der dich für immer will, aber wenn du dich weiter so schlecht machst, bemerkst du es vielleicht nicht.“

„Tja, aber noch ist es ja nicht so weit.“

„Das weiß man nie.“

„Okay, Karin. Schluss jetzt damit, mir tut schon das Ohr weh. Musst du nicht noch lernen?“

„Haha“, sagt sie und hört sich nicht besonders glücklich an, dass ich sie daran erinnert habe.

„Also, mach´s gut.“

„Ja, mach´s gut, Schatzi. Hab dich lieb.“

„Ich dich auch.“

Dann lege ich auf und lasse mich auf meinem Bett zurück fallen. Wie kann man nur so anstrengend und gleichzeitig charmant sein? Karin hat das voll raus. Jetzt werde ich aber erst mal frühstücken. Endlich. Und danach muss ich mich mal an meine Hausarbeiten machen. Beziehungsweise erst mal an eine.


Am nächsten Samstag bin ich mit meinen Freunden an der Uni verabredet. Eine der Hausarbeiten müssen wir als Gruppe erstellen, also treffen wir uns heute und versuchen daran zu arbeiten. Meistens sieht das so aus, dass wir uns kurz konzentrieren und dann von irgendetwas Spannenderem abgelenkt werden. Heute bin ich das Spannendere. War klar, oder? Alle wollen wissen, was mit Maik gelaufen ist. Bisher ist es noch nie vorgekommen, dass ich früher und in fremder Begleitung gegangen bin und es war jetzt auch das erste Mal, dass sie mich als offen schwul erlebt haben. Vorher wussten sie es nur theoretisch und es scheint sie irgendwie zu faszinieren, das jetzt mal gesehen zu haben. Also mich mit einem anderen Jungen.

„Der sah ja schon scharf aus“, sagt Kim und Lara nickt ihr zustimmend zu.

„Tja, Mädels. Leider war Mika schneller“, meint Heiko.

„Die hätten doch sowieso keine Chance gehabt. Schwul ist schwul“, sagt Stephan.

„Das musst du gerade sagen“, rutscht es mir raus.

„Wieso?“

„Vielleicht ist er ja genauso unentschlossen wie du. Weiß man´s?“

Jetzt wird Stephan doch tatsächlich etwas rot. Sonst hat es ihn doch auch nicht gestört, wenn man ihn darauf angesprochen hat.

„Das kam mir aber nicht so vor. Weißt du überhaupt wie er dich angesehen hat?“

„Na und? Vielleicht sieht er das nächste Mal ein Mädchen genauso an.“

„Bist du eifersüchtig?“, kichert Lara.

„Was? Spinnst du?“

„Na ja, Mika ist ja schon ein ganz Süßer. Wer kann dem schon widerstehen?“, wirft Heiko ein und schlingt einen Arm um meinen Nacken.

„Nee, du jetzt auch noch?“, fragt Kim. „Interessiert sich überhaupt noch jemand für uns Frauen?“

„Ihr seid doch immer so anstrengend“, sage ich und ernte böse Blicke.

„Lieber das als so einen Grufti“, meint Stephan und sieht mich erschrocken an, als er bemerkt, dass er das laut gesagt hat.

„Wie bitte?“

„Sorry. Ich muss los“, sagt er nur, schnappt sich seine Sachen und verschwindet.

Alle sehen ihm hinterher und dann mich an. Kann mir mal jemand sagen, was ich davon halten soll?

„Doch eifersüchtig?“, fragt Lara vorsichtig.

„Sieht fast so aus“, antwortet Kim.

Heiko sieht immer noch mich an und scheint über etwas nachzudenken. Sein Blick gefällt mir irgendwie nicht. Er sieht aus, als wolle er mir etwas sagen, das ich nicht hören will. Und ich kann mir schon denken, was das ist. Heiko ist Stephans bester Freund. Schon immer. Wenn jemand weiß, was mit Stephan los ist, dann er. Und ich weiß es jetzt auch, ohne dass er mir etwas sagen musste. Wenn es ein Geheimnis sein sollte, dann ist es das jetzt nicht mehr. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Stephan wollte, dass ich davon weiß. Jetzt verstehe ich auch, warum er mich so über Locki ausgequetscht hat. Wollte er wissen wie ernst es ist? Und er wollte mich auch nicht trösten, sondern nur nebenbei erwähnen, dass es da nämlich jemanden gibt, der mit mir zusammen sein möchte.

Heiko scheint in meinem Gesicht zu lesen, was ich denke und nickt mir unauffällig zu.

„Ich gehe jetzt auch lieber“, sage ich. „Wir schaffen heute sowieso nichts mehr.“

Die anderen halten mich nicht auf, also verlasse ich die Bibliothek und laufe los, sobald ich außer Sichtweite bin. Vielleicht erwische ich Stephan noch. Ich muss das mit ihm klären, auch wenn ihm das wahrscheinlich nicht gefallen wird.

Aber gerade als ich das Gebäude verlasse, sehe ich wie Stephan in den Bus steigt und wegfährt. Ich stelle mich an die Haltestelle und warte auf den nächsten, um nach Hause zu fahren. Was ist denn im Moment nur los? Erst war da Locki, von dem ich etwas wollte, aber er nicht von mir. Dann kam Maik, da war das ziemlich ausgeglichen. Und jetzt kommt raus, dass Stephan etwas von mir will, aber ich schließlich nicht von ihm. Was ist das denn?

Zuhause angekommen, versuche ich Stephan zu erreichen, aber er geht nicht ans Telefon. Dann versuche ich es bei Karin. Sie geht ran und ich erzähle ihr, was ich gerade erfahren habe.

„Ich kann das nicht“, sage ich.

„Was?“

„Derjenige sein, der jemanden abschießt. Das geht nicht.“

„Du schießt ihn doch nicht ab, weil ihr noch nie was miteinander hattet. Er muss es akzeptieren, wenn du nicht in der Weise an ihm interessiert bist wie er an dir.“

„Und wie sollen wir an der Uni miteinander auskommen? Das geht doch alles nicht.“

„Das musst du mit ihm klären“, sagt sie.

„Aber er will nicht mit mir reden.“

„Lass ihn doch erst mal nachdenken. Offiziell weißt du es ja auch gar nicht. Warte einfach, bis er dich anspricht.“

„Na toll, und bis dahin werde ich mal schnell verrückt.“

„Mach dich nicht lächerlich, Schatzi. Ihr werdet es beide überleben.“

„Das sagst du.“

„Ja, und wie du weißt, hab ich immer recht. Ich muss jetzt…“

„Lernen“, beende ich ihren Satz. Ist ja nicht schwer zu erraten, was sie sagen wollte.

„Ja, also, bis bald.“

„Okay.“


Am Sonntagabend stehe ich mal wieder vor diesem Club und warte. Ich wette, dass Stephan nicht mitkommt. Auch wenn er nicht weiß, dass Heiko mir quasi alles verraten hat, ist es ihm bestimmt unangenehm, mich zu sehen. Würde mir zumindest so gehen. Und ich weiß auch wie beschissen es einem dann geht. Karin kann mir so oft einreden, dass ich nichts dafür kann wie sie will, aber wer kann denn schon bestreiten, dass es doch irgendwie so ist?

Ein paar Minuten später kommen meine Freunde. Zu dritt. Logisch.

„Stephan kommt nicht“, sagt Heiko.

„Hab ich mir schon gedacht. Hast du was von ihm gehört?“

„Nein, er geht nicht ans Telefon.“

„Bei mir auch nicht.“

„Es ist ihm peinlich.“

„Wieso das denn?“, frage ich etwas verwirrt. Dass es ihm gerade nicht besonders gut geht und er mich nicht sehen will, okay. Aber was ist bitte peinlich daran, sich in mich zu verlieben?

„Ist doch klar“, schaltet sich Lara ein. „Er war nie der Typ für Beziehungen. Er wusste ja nicht mal, ob er grundsätzlich mehr an Jungs oder Mädchen interessiert ist. Und jetzt verliebt er sich auf einmal und dann auch noch ausgerechnet in dich. In einen seiner Freunde, der… na ja… auch nicht unbedingt für lang anhaltende Beziehungen bekannt ist.“

„Aber das ist doch nicht peinlich.“

„Für ihn schon“, meint Heiko.

Wir gehen erst mal rein und setzen uns an denselben Tisch, an dem wir auch schon das letzte Mal saßen. Es ist komisch, aber ohne Stephan ist die Stimmung nicht dieselbe. Er hat immer so was Verrücktes, das einen spätestens nach einer viertel Stunde mitreißt. Dass er jetzt deprimiert zuhause sitzen soll, passt gar nicht zu dem Bild, das ich bisher von ihm hatte. Aber vielleicht war das genau mein Fehler. Vielleicht hab ich ihn immer zu oberflächlich gesehen.

„Und was soll ich jetzt machen?“, frage ich laut, um gegen die Musik anzukommen.

„Gar nichts“, antwortet Heiko. „Was denn auch? Wenn er mit dir reden will, wird er es dich schon wissen lassen.“

„Oh man, warum kommt das auf einmal alles zusammen?“

„Alles?“, fragt Kim.

„Ja. Zuerst Locki, dann Maik und dann auch noch Stephan.“

„Wer ist Locki? Hört sich nach einem von Karins Spitznamen an“, sagt Lara kichernd.

„Ja, ich hab ihn auf dem Stadtfest die ganze Zeit beobachtet, aber er ist einfach abgehauen, bevor ich ihn ansprechen konnte.“

„Na das nenn ich mal lustig“, sagt Heiko. „Der erste will gar nichts von dir, der zweite will nur Sex und der dritte verliebt sich gleich. Und ausgerechnet von dem willst du nichts.“

„Ich finde das weniger lustig.“

Die drei schauen sich belustigt an und schicken mich dann auch noch los, um für uns alle etwas zu Trinken zu holen. Sehe ich vielleicht aus als hätte ich vier Hände? Egal, ich gehe trotzdem und bestelle das, was mir aufgetragen wurde. Heiko und ich wollen beide ein Bier, also kann ich die schon mal zwischen die Finger klemmen. Die Gläser für die Mädels krieg ich schon noch irgendwo unter.

„Kann ich dir helfen?“, fragt der Typ neben mir, als ich mit den Getränken kämpfe. Er hat ein breites Grinsen auf dem Gesicht, was mich eher annervt als mich dazu zu bringen sein Angebot anzunehmen.

„Nein, geht schon irgendwie“, sage ich so freundlich wie möglich. Er sieht ja nun nicht schlecht aus mit seinen blonden Strubbelhaaren und dem sexy Partyoutfit, aber ich bin grad überhaupt nicht in der Laune mit jemandem zu flirten. Er kommt mir trotzdem nachgelaufen, während ich versuche die Gläser und Flaschen heil und voll durch die tanzende Menge zu jonglieren. Einmal schwanke ich ziemlich gewaltig, als ich mich vor einem schwingenden Arm retten muss und das nimmt mein Verfolger schließlich zum Vorwand mir die beiden Gläser abzunehmen.

„Wohin?“, fragt er gut gelaunt.

Ich gebe auf und deute in die Richtig unseres Tisches. Wenn wir da angekommen sind, kann ich ihm immer noch höflich sagen, dass er sich verziehen soll.

„Hey, Mika. Kann man dich nicht mal mehr zum Getränkeholen schicken, ohne dass du mit jemandem anbandelst?“, fragt Heiko.

„Ich bandel mit niemandem an. Er hat mir nur beim Tragen geholfen.“

Ich setze ein möglichst charmantes Lächeln auf und setze mich dann so dicht wie möglich zu Heiko. Mein Verfolger scheint zu verstehen und verschwindet ganz schnell, nachdem er die Gläser abgestellt hat.

„Der arme Kerl“, sagt Lara und schaut ihm nach.

„Ach was“, meine ich und rücke wieder ein Stück von Heiko weg, der schon wieder sein ist-das-nicht-lustig-Lächeln aufgesetzt hat.

„Ist irgendwas?“, frage ich ihn deshalb.

„Dann haben wir ja jetzt alles durch.“

„Wie alles durch?“

„Der Kerl war das Letzte, das in deiner Reihe noch gefehlt hat. Er wollte dich abschleppen, aber du hast ihn links liegen lassen.“

„Na toll, dann bin ich jetzt wohl endgültig verflucht.“

„Ja, sieht so aus“, sagt Kim. „Obwohl, eigentlich würde jetzt noch fehlen, dass du dich in jemanden verliebst, der nichts von dir will.“

„Das hatte ich schon mal. Und danke, aber einmal reicht mir vollkommen.“

„Deshalb bist du so verkorkst“, meint Heiko.

Hab ich nicht nette Freunde? Ein Grund mehr heute Abend mal ein bisschen tiefer ins Glas zu gucken. Ich hole mir also noch einen Drink und wage mich dann ein bisschen angeheitert auf die Tanzfläche. Dieses Mal kommt allerdings niemand, der seine Hände auf meine Hüften legt und ich fange schon an zu bereuen, dass ich den Jungen vorhin abgewiesen habe. Ob er noch da ist? Ich sehe mich um, aber… Fehlanzeige.

Eine Stunde später gehen wir alle nach Hause und ich lasse mich frustriert ins Bett fallen. Vielleicht übersehe ich ja was, aber im Moment ist doch irgendwie alles Mist. Warum wollen mich immer nur die Typen, mit denen ich nichts anfangen kann? Stephan ist ein guter Freund, aber eben nicht mehr. Ich meine, es muss doch passen, oder? Bin ich zu anspruchsvoll? Nächstes Wochenende kommt Karin, die hat darauf bestimmt eine Antwort.

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