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Einen Sommer lang

Teil 3

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Ich hatte mein erstes Mal. Nicht so richtig Sex mit allem drum und dran, aber schon den ersten sexuellen Kontakt mit einer anderen Person. Man könnte vermuten, dass wir ab da nicht mehr die Finger voneinander lassen konnten – so war es aber nicht. Wir blieben sehr zurückhaltend. Wir hockten viel aufeinander, unsere Küsse wurden deutlich häufiger und auch nicht mehr ganz so zaghaft wie noch am Anfang, aber sexuell waren wir beide extrem unsicher. Unsere Zurückhaltung beschränkte sich aber nur auf die tatsächliche Umsetzung – unsere Neugier war durch das zurückliegende Ereignis geweckt. Wir musterten uns bei jeder Gelegenheit. Wirklich gänzlich nackt gesehen hatten wir uns noch immer nicht, schließlich war es bei unserem ersten Mal dunkel und es fand unter der Decke statt. Jetzt wollten wir den Körper des anderen genauer betrachten und auch erforschen, keiner von uns traute sich aber, den ersten Schritt zu machen.

Unser Balzverhalten schien auch Eriks Eltern nicht zu entgehen. An einem der folgenden Tage baten sie mich darum mit ihrem Sohn mal alleine reden zu können und fügten an, dass es eine gute Gelegenheit für mich sei auch mal etwas Zeit mit meinen Eltern zu verbringen. Ich dachte mir wenig dabei, mir war bewusst, dass ich sehr viel Zeit mit ihrem Sohn verbrachte und eigentlich ständig bei ihnen zu Hause war, daher war es für mich selbstverständlich ihnen diesen Raum zu geben – zumal sie mir auch klar machten, dass ich am Abend unbedingt wieder kommen solle. Ich nutze die Gelegenheit um meine Sachen zu Hause in die Wäsche zu werfen und mir ein paar neue einzupacken, zudem suchte ich Comics und Musik raus, die ich Erik noch zeigen wollte. Meine Eltern waren noch arbeiten und ich hatte dadurch seit längerem mal wieder etwas Zeit mit mir allein. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich mit meinen Eltern noch nicht über die vergangen Tage und die, für mich, riesigen Veränderungen in meinem Leben geredet hatte.

An diesem Punkt in meinem Leben hätte ich mich selbst noch nicht als schwul bezeichnet. Ich wusste natürlich, dass ich es irgendwie war und dass man das auch so nennen würde, doch für mich war ich einfach nur in einen tollen Jungen verliebt. Und diese Leichtigkeit, die man hat wenn man verliebt ist, war das vorherrschende Gefühl in diesen Tagen. Wie ich dies meinen Eltern vermitteln würde wusste ich allerdings nicht. Aus heutiger Sicht muss ich natürlich sagen, dass bei meinen Eltern nie die Gefahr bestand, dass sie mich verstoßen oder mich deshalb nicht mehr lieben würden – als junger Mensch in so einer Situation trägt man aber eine grundlegende Verunsicherung in sich – man befürchtet das Schlimmste und malt sich jedes erdenklich negative Szenario aus. Ich wusste dass ich das Gespräch darüber nicht mehr ewig hinauszögern konnte. Spätestens beim nächsten Abendessen mit Eriks Eltern würde ihnen was auffallen oder ich müsste bewusst auf Distanz zu Erik gehen, was ich absolut nicht wollte.

Ich verbrachte den Tag damit das Haus auf Vordermann zu bringen. Auch um meinen Eltern einen Anlass zu geben sich zu freuen und damit positiv gestimmt zu sein, aber vor allem deshalb, weil ich beim Wäschewaschen und Saubermachen nachdenken konnte. Ein Film oder Musik hätte mich abgelenkt, aber das Vor-mich-hin-arbeiten half mir meine Gedanken zu sortieren. Ich versuchte in Gedanken unzählige Formulierungen, manche sprach ich auch vor mich hin um zu schauen wie sie klingen, wenn ich es ausspreche – bis zum Abend fand ich keine, die auch nur annähernd die Ambivalenz in mir ausdrückte – diese Zerrissenheit zwischen den Gefühlen für Erik und der Angst, die die Gefühle begleitete.

Als meine Eltern nach Hause kamen, waren sie sichtlich überrascht. Überrascht darüber, dass ich zum einen zu Hause war und zum anderen, dass ich das Haus geputzt hatte. In mir hatte sich den Tag über eine enorme Spannung aufgebaut und noch bevor meine Eltern etwas sagen konnte, meinte ich zu ihnen, dass wir reden müssten und zeitglich entlud sich die Spannung in mir dadurch, dass ich anfing zu weinen. Mein Vater nahm mich in den Arm und wir setzten uns gemeinsam aufs Sofa. Meine Mutter fragte mich was los sei, aber ich brachte keinen geraden Satz heraus ohne zu schluchzen. Als sie mich fragte ob es um Erik geht, nickte ich. Ob wir uns gestritten hätten? – Ich schüttelte den Kopf. Ob ihm was passiert sei? – Wieder schüttelte ich den Kopf. Meine Eltern verstanden nicht – ihr Teenager schluchzte aufgelöst vor sich hin und sie wussten nicht worin das Problem bestand. Als meine Mutter dann fragte, was mit Erik denn nun sei, brachte ich nur einen Satz hervor: „Ich liebe ihn!“.

Meine Eltern schauten sich verunsichert an. Ich weiß bis heute nicht ob es sie überraschend traf und sie deswegen verunsichert waren, oder ob sie etwas ahnten und nur nicht genau wussten, wie sie nun am besten reagieren sollten. Mein Vater reagierte als erster in dem er sagte: „Und er mag dich nicht?“ – „Doch!“, meinte ich nur kurz und immer noch heulend. Die Ratlosigkeit in den Gesichtern meiner Eltern musste noch größer geworden sein. „Worin besteht dann das Problem?“, meinte mein Vater. Und nun setzte meine Ratlosigkeit ein. Ich verstand nicht und schaute beide fragend an. Das Problem schien doch auf der Hand zu liegen – ich habe mich in einen Jungen verliebt und es soeben meinen Eltern gebeichtet. Doch noch bevor ich realisieren konnte, dass meine Eltern, ähnlich wie Eriks, offensichtlich kein Problem damit hatten, meinte mein Vater: „Du hast doch nicht befürchtet, dass wir das schlimm finden oder wir böse sind deswegen?“

Wieder brach ich in Tränen aus – dieses Mal allerdings weil sich die Anspannung entlud – und meine Eltern ließen mir einfach etwas Zeit. Ich umarmte beide so innig, wie ich es wohl als Fünfjähriger das letzte Mal getan hatte, wusste aber noch immer nicht was ich sagen sollte, also schaute ich sie einfach nur an bis meine Mutter sagte: „Er ist ja aber auch sehr hübsch.“ – Ich musste lachen und wurde gleichzeitig rot. „Er ist nicht nur hübsch, sondern auch sehr klug“, meinte mein Vater – meine Röte verstärkte sich. Sie fingen an darüber zu reden wie nett und höflich sie Erik fanden und dass er ein toller Junge sei. Ein bisschen unangenehm und peinlich war mir die Situation schon, aber ich freute mich auch darüber, dass andere auch sahen was ich an Erik mochte. Wir aßen zusammen zu Abend und meine Eltern fragten neugierig nach, versuchten aber mich nicht zu überfordern. Ich erzählte ihnen, so gut ich konnte, wie sich das entwickelt hatte. Davon, wie Eriks Eltern reagiert hatten und auch was der Grund war, warum ich den einen Tag in meinem Bett verbrachte. Beide verdeutlichten mir, dass sie sich wirklich für mich freuten und dass ich immer mit ihnen über alles reden könne. Außerdem schlugen sie vor, Erik könne ja auch mal hier übernachten um seinen Eltern auch mal ein wenig Ruhe zu gönnen. Bisher hatte ich darüber noch nicht nachgedacht, aber mir gefiel der Gedanke.

Nach dem Essen ging ich wieder zu Erik. Meine Eltern nahmen mich beide nochmal in den Arm und sagten mir, dass sie mich liebten und stolz auf mich seien und ich sagte ihnen einfach nur: „Danke!“

Als ich bei den Mangolds ankam, war Erik schon in seinem Zimmer. Seine Eltern fragten wie mein Tag war und ohne es weiter auszuführen, lächelte ich und meinte es sei ein wirklich wunderbarer Tag gewesen. Als ich in Eriks Zimmer kam, lag er auf dem Bett und schaute Fern. In meiner Euphorie über die Ereignisse des Tages erwartete ich eine stürmische Umarmung und vielleicht einen Kuss, aber er blieb einfach liegen. Ich fragte ihn ob alles ok sei und wie sein Tag war und er meinte nur: „Schrecklich peinlich.“ Als ich wissen wollte wieso, erzählte er mir, dass seine Eltern heute ein Aufklärungsgespräch mit ihm geführt hätten und er zeigte auf den Schreibtisch. Darauf lagen sowohl Prospekte zum Thema Geschlechtskrankheiten, als auch Kondome und Gleitgel. Ich war peinlich berührt, musste aber auch etwas lachen – Erik hingegen sah man die Scham noch immer an. Er erzählte, wie seine Eltern ihm gesagt hätten, dass Sex toll sei, dass man aber nichts überstürzen solle und vor allem auf Schutz achten muss – eben all die peinlichen Dinge, die Eltern so sagen – selbst einen Witz über die Verhütung auf die wir ja nicht achten müssten, konnten sie sich nicht verkneifen. Ich wollte ihm sagen wie aufmerksam das von seinen Eltern doch eigentlich war – das fand ich wirklich – aber ich merkte, dass er dafür gerade nicht empfänglich war. Für ihn war es ein Eindringen in seine Privatsphäre und zwar in den Teil, der für ihn selbst noch unsicher und verschleiert war. Um ihn davon abzulenken erzählte ich von meinem Tag und dem Abend mit meinen Eltern. Seine genervte Miene wandelte sich schnell zu Begeisterung und Freude, auch die Idee bei mir zu schlafen fand er gut und der Frust über seine Eltern verflog.

Am kommenden Tag unterbreitete ich Eriks Eltern den Vorschlag, dass Erik die nächsten Tage bei mir schlafen könne und wir auch mal bei uns zusammen Essen könnten. Sie bestanden darauf, dass es wirklich kein Problem sei, wenn ich so häufig bei ihnen bin und wir nicht ausweichen müssten und erst als ich meinte es sei die Idee meiner Eltern gewesen, lenkten sie ein. Ich klärte mit meinen Eltern ab, dass wir nun tauschen würden und arrangierte auch ein gemeinsames Essen bei uns. Erik kannte unser Haus und mein Zimmer zwar, aber er bewegte sich darin natürlich nicht so frei und natürlich, wie ich das schon bei ihm tat. Ich machte für ihn nochmal eine komplette Tour durchs Haus, den Garten und im speziellen mein Zimmer und endete damit, dass ich aufs Bett zeigte und meinte: „Und das ist unser Bett.“ Erik warf sich direkt drauf und freute sich diebisch – dann zog er mich mit aufs Bett und wir küssten uns.

Meine Eltern waren begeistert. Zum einen freuten sie sich, dass ich wieder mal öfter zu Hause war und ich hatte das Gefühl dass es ihnen wichtig war, gerade jetzt zu zeigen, dass sie hinter mir standen – zum anderen war Erik mehr als bemüht ein guter Gast zu sein und half wo er nur konnte. Meine Eltern hatten jetzt die Möglichkeit Erik besser kennen zu lernen. Ich könnte sagen, dass er sich von seiner besten Seite zeigte, aber eigentlich kannte ich auch keine anderen Seiten von ihm.

Bei jeder Gelegenheit gab mir meine Mutter mit einem Blick oder einem Lächeln zu verstehen, wie toll sie Erik fand. Sie war angetan von seiner eleganten Höflichkeit ihr gegenüber und dem charmanten Umgang den er mit mir pflegte. Mein Vater mochte die Begeisterung, die Erik für Musik und Literatur aufbringen konnte. Manchmal unterhielten sie sich nach dem Abendessen noch angeregt über Platten der Stones oder über Bücher von Hesse oder Jelinek. Und obwohl ich an den Gesprächen selten teilnahm, war ich nie abseits. Er sprach immer auch mich mit an, obwohl ich häufig keine Ahnung davon hatte worüber sie redeten. Und selbst wenn er mit meinem Vater in ein Gespräch vertieft war, legte er seine Hand auf mein Knie oder hielt meine Hand.

Während meine Eltern nun mitbekamen, was für einen tollen Charakter Erik hatte, rückte bei mir Eriks Körper immer mehr in die Aufmerksamkeit. Ich hatte viel Zeit ihn bei der Interaktion mit meinen Eltern zu beobachten und ich beobachtete ihn gern. Wenn meine Eltern mir sagten, wie toll sie ihn fanden, wollte ich ihnen am liebsten sagen, dass er auch extrem hübsch ist. Außer mit Händchenhalten und ab und zu küssen hielten wir uns sehr zurück was Körperlichkeit anging. Nicht weil wir es nicht wollten – ganz im Gegenteil, sondern weil wir noch immer sehr unsicher waren. Küsse tauschten wir hauptsächlich bei mir im Zimmer aus, was aber mehr an mir lag. Erik küsste mich einmal vor meinen Eltern und die grinsenden Gesichter die uns beobachten empfand ich als sehr peinlich, also vermied ich es.

Der Sommer war so heiß, dass man abends eigentlich immer duschen gehen musste, um sich den Schweiß des Tages abzuwaschen. An einem Abend vergaß ich dabei jedoch meine frischen Sachen im Zimmer und war somit gezwungen mit dem umgewickelten Handtuch zurück ins Zimmer zu gehen. Als ich sie mir nehmen und zurück ins Bad gehen wollte, hielt mich Erik davon ab. Er nahm mir die Sachen ab, legte sie wieder auf den Stuhl, nahm meine Hand weg vom Handtuch, die es zur Sicherung noch festhielt und öffnete langsam das Handtuch. Ich stand wie versteinert da. Er ließ das Handtuch einfach auf den Boden fallen und schaute mich dann von oben bis unten an. Ich war unglaublich auf- und erregt, sodass ich zitterte. Ich fühlte mich ein wenig unwohl, denn schließlich stand ich völlig nackt vor ihm und er war völlig bekleidet, aber ich genoss es auch, denn seinem Blick nach zu urteilen, gefiel ihm was er sah. Er kam näher an mich ran, fing an meinen Hals zu küssen und wanderte dann mit den Küssen langsam an meinem Oberkörper herab. Noch immer war ich starr, aber nun schloss ich die Augen und genoss die Berührung seiner Lippen auf meiner Haut. Er ging auf die Knie, legte seine Hände auf meinen Po und führte seinen Weg der Küsse fort. An meinen Lenden machte er halt. Als ich die Augen öffnete, schien er meinen Körper neugierig zu betrachten. Als er merkte dass ich ihn beobachte, lächelte er, streckte seine Zunge raus und leckte provokativ über meinen Schaft. Ich zuckte zusammen und stöhnte laut auf, denn die Berührung schoss durch meinen gesamten Körper. Meine Hände suchten nach etwas zum festhalten, fanden aber nichts, sodass ich ins straucheln geriet. Erik stand auf, küsste mich innig auf den Mund und führte mich zum Bett, auf das ich mich setzte. Ich wusste nicht genau wie mir geschah und setzte an: „Was machst du nur mit...“ Doch bevor ich den Satz zu Ende reden konnte, legte er seinen Finger auf meinen Mund und deutete mir an zu schweigen. Er ging zurück auf die Knie und gab sich nun vollkommen meinen Lenden hin. Ich hätte mir das gern angeschaut, einfach um zu sehen, wie der Junge in den ich verliebt war und den ich so wunderschön fand, mich verwöhnt – aber ich war nicht dazu in der Lage, denn ich hatte mit dem unglaublichen Gefühlen zu tun, das ich gerade erlebte und musste mich schon darauf konzentrieren, nicht zu laut zu sein beim Ausdruck meiner Erregung. Ich kann nicht sagen wie lang es dauerte, vermutlich wenige Minuten – ich wollte ihn drauf aufmerksam machen, aber er merkte es auch so, nahm seinen Kopf weg und ich entlud mich in mehreren Schüben auf meinem gesamten Körper. Meine Hände hatten sich in die Bettdecke gekrallt und so verharrte ich einen Augenblick, bis das Kribbeln ein wenig nachließ.

Als ich meine Augen öffnete, lachte Erik und meinte nur kurz und frech: „Jetzt musst du nochmal duschen gehen.“ – Ich wusste nichts zu antworten, lachte nur und warf ein Kissen nach ihm. Er reichte mir Taschentücher, mit denen ich mich sauber machte und er meinte, ich solle wirklich nochmal duschen gehen. „Aber du hast ja gar nicht…“, meinte ich schüchtern zu ihm, doch er wiegelte ab und meinte, dass es sicher nochmal die Möglichkeit für mich gäbe mich zu revanchieren.

Ich ging duschen, diesmal ließ ich meine Sachen bewusst im Zimmer zurück. Jetzt hatte ich keine Probleme mehr mich nackt vor Erik zu zeigen und konnte mich auch vor ihm umziehen. Wir gingen ins Bett und ich lag noch eine ganze Weile wach und beobachte ihn wie er schlief. Ein wohlig-warmes Gefühl machte sich breit und bevor ich die Augen schloss flüsterte ich ihm: „Ich liebe dich!“

Am kommenden Tag frühstückten wir mit Eriks Eltern. Mein Grinsen im Gesicht musste allen aufgefallen sein, selbst Erik schaute mich an und schüttelte lachend den Kopf, als ich mit dem Grinsen nicht aufhören konnte. Das Frühstück zog sich in die Länge, alle unterhielten sich miteinander und ich hatte das Gefühl kein Kind mehr zu sein. Dann brachten meine Eltern ein Thema auf, was ich schon verdrängt hatte: Die Hochzeit meines Cousins. Diese sollte in ein paar Tagen stattfinden und es war geplant für einige Tage zur Verwandtschaft zu fahren. Meine Laune ging in den Keller, ich konnte mir nicht vorstellen, nicht mal ein paar Tage, ohne Erik zu sein – nicht gerade jetzt. Aber es stand auch außer Frage, dass ich mich aus dieser Familienfeier rausnehmen konnte.

Nach dem Frühstück versuchte mich Erik zu trösten. Eine Hochzeit sei doch etwas tolles und wir würden uns ja nur ein paar Tage nicht sehen Aber selbst wenn mir seine Küsse und seine Aufmerksamkeit gefielen, beruhigte es mich nicht. Meine Eltern zeigten Verständnis dafür, dass mir der Gedanke nicht gefiel und versuchten auch ihrerseits mich positiv zu stimmen. Mein Vater unterhielt Erik und seine Eltern mit einer seiner Anekdoten und meine Mutter nutzte die Zeit um mich zur Seite zu nehmen: „Weißt du Julius, viele Leute nehmen jemanden mit zu Hochzeiten. Allerdings müsstest du deinen Cousin selber fragen ob du in Begleitung kommen darfst.“

Ich strahlte – an diese Idee hatte ich natürlich nicht gedacht. Aber ich wusste auch, dass es bedeutete, mich erst mal vor meinem Cousin und im weiteren vor meiner ganzen Familie zu outen. Ich bat meine Mutter darum das nicht vor den anderen zu erwähnen, da ich selbst erst mal drüber nachdenken musste, bevor ich meinen Cousin oder Erik fragte.

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