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Im Westen

Anhang

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Informationen

 

So, nachdem sich vermutlich die Wenigsten von euch mit Westernreiten auskennen, hab ich mir gedacht ich schreibe einen Anhang, in dem ich euch das Ganze etwas näher bringe. Ich beschränke mich in diesem Anhang zum größten Teil auf Fakten, die für meine Story relevant sind. Sollten nach meinen Erläuterungen trotzdem noch Fragen sein, dann scheut euch nicht, und schreibt mir ne Mail und ich beantworte sie euch gerne.

Es gibt verschiedene Rassen, die sich besonders gut eignen für den Westernreitsport. Allen voran die American Quarter Horses, deren Name sich von früheren Zeiten ableiten lässt, als diese Pferde, die ursprünglich aus Nordamerika stammen, bei den sogenannten „A quarter mile race“ (ca. 400 Meter) durch ihre Antrittssträrke immer sehr erfolgreich waren. In der Regel sind die Quarter Horses etwas kleiner als das durchschnittliche, hier in Deutschland weit verbreitete, Warmblut. Generell ist ihr Körperbau sehr kompakt. Des weiteren gibt es die sogenannten Paint Horses, die nichts weiter sind als gefleckte Quarter Horses. Sobald ein Quarter Horse einen Farbanteil an Weiss hat, der einen festgelegten Anteil des Fells übersteigt, ist es automatisch ein Paint Horse. Sollten die Nachkommen eines Paint Horses wieder einfarbig werden, bleiben diese trotzdem Paint Horses. Als dritte zu nennende Rasse gäbe es noch die Appaloosa, da diese aber in meiner Geschichte eher nebenrangig vor kommen, erwähne ich nur wenig darüber. Diese Pferde stammen aus der Zucht der Nez-Perce-Indianer.

Beim Turnierreiten gibt es verschiedene Pferdeklassen, die unterteilt sind in rassen-spezifische und rassen-offene Klassen. Diese Klassen werden von Verbänden und Vereinen veranstaltet. Zum einen wäre da die AQHA [American Quarter Horse Association] (hier in Deutschland vertreten durch die DQHA [Deutsche Quarter Horse Associoation]), die APHA (American Paint Horse Association] und den ApHC (Appaloosa Horse Club], die alle rassen-spezifische Klassen sind. Als größter deutscher Vertreter für rassen-offene Klassen gilt die EWU e.V. [Erste Westernreiterunion Deutschland e.V.], in dem Pferde aller Rassen starten dürfen. In Bayern gibt es noch den VWB (Verein für Westernreiter in Bayern), der auch für alle Rassen offen ist.

In allen Vereinen gleich ist die Unterteilung in verschiedene Reiterklassen. Da wären zum ersten die Novice Amateur Klassen (Einsteiger Klassen), die Amateur Klassen und die Open Klassen (für Profis). Für die Jugendlichen gibt es die Youth Klassen, die je nach Starterzahl in „bis 13“ und „14 bis 18“ Klassen unterteilt werden. Hierbei gilt, wer im Laufe eines Jahres 19 Jahre alt wird, darf dieses Jahr noch in den Jungendklassen starten. Bei den Alterklassen bis 13 verhält es sich ebenso.

Jugendliche so wie Amateure haben auch die Möglichkeit in den Open Klassen zu starten.

Eine weitere Alterseinteilung gibt es (je nach Starterzahl) bei den Klassen „bis 5“ Jahre (Junior) und „ab 6“ (Senior), allerdings ist hier das Alter der Pferde gemeint. Für die Story habe ich diesen Punkt etwas vereinfacht, da es in Wirklichkeit komplizierter ist und für diese Geschichte nur verwirrend wäre. In der Regel werden in Deutschland, sobald es für beide Altergruppen genügen Starter gibt, nur die Open Klassen unterteilt, allerdings ist dies theoretisch auch in den anderen Klassen möglich. Bei der Errechnung des Alters des Pferdes gilt immer, dass jedes Pferd sozusagen am 1. Januar eines Jahres geboren wird, somit muss ein im Mai geborenes Pferd, das dieses Jahre 6 Jahre alt wird im März schon in der Senior Klasse geritten werden.

Jugendlichen ist es untersagt Hengste (Stallions) vorzustellen, nur Stuten (Mares) und Wallache (Geldings) dürfen geritten werden. Zudem dürfen in den rassen-spezifischen Klassen vereinfacht gesagt nur Profis fremde Pferde vorstellen. So darf ein Amateur z.B. nur Pferde vorstellen, die auf ihn oder ihm nahe Verwandte (Eltern, Geschwister, Schwiegereltern) eingetragen sind. In den rassen-offenen Klassen darf jeder Teilnehmer fremde Pferde vorstellen.

Es gibt für die Reitdisziplinen verschiedene Gebisse. Allgemein kann gesagt werden, dass 3, 4 und 5-jährige Pferde Beidhändig mit Wassertrense (Snaffle Bit) oder Bosal (ein breiter geflochtener Ring um die Nase) geritten werden dürfen. Pferde ab 6 Jahren müssen einhändig mit einer Kandare (z.b. Snaffle Bit With Shanks, Billy Allen, Low Port, etc.) geritten werden. Des weiteren dürfen die Zügel nicht verbunden sein, sondern müssen aus zwei einzelnen Zügeln bestehen. Mehr werde ich an dieser Stelle nicht darüber verlieren, welche Auflagen die Gebisse sonst noch erfüllen müssen, da dies zu weit führen würde.

Bevor ich die Disziplinen erläutere, werde ich noch ein paar Worte über die Kleidung verlieren. Es gibt einige Kleidungsstücke, die Pflicht sind, darunter fallen der Hut, die Cowboy-Stiefel, die Jeans, das langärmelige Hemd. Zusätzlich dürfen auch Sporen (nach strengen Auflagen), Chaps (eine Art Lederhosen, ohne Hüftbereich, die durch breite Lederbänder miteinander verbunden sind, haben ihren Ursprung aus früheren Zeiten und dienten dem Schutz der Beine bei der Rinderarbeit), Handschuhe, etc. getragen werden.

Nun kommen wir zu den Disziplinen des Westernreitsports. Ich werde mich hierbei allerdings auf die bekanntesten und/oder für die Geschichte relevanten Disziplinen beschränken. Bei Disziplinen mit vorgegebenen Aufgaben, werden diese rechtzeitig vor dem Beginn der Prüfung bekannt gegeben, damit der Teilnehmer sie auswendig lernen kann. In einer Klasse ist die Aufgabe für alle Reiter gleich. Sollte sich ein Reiter, egal in welcher Prüfung verreiten, ist er disqualifizert.

Western Pleasure:

Die Western Pleasure ist eine Disziplin, die in der Gruppe geritten wird. Bei ihr werden die drei Grundgangarten, Walk [Schritt], Jog [langsamer Trab] und Lope [langsamer Galopp],auf beiden Händen (links und rechts herum) und zudem das Rückwärtsrichten geprüft. Die Wendung (Reverse) wird entweder mit einer langsamen Drehung auf der Hinterhand oder einem kleinen Zirkel, der nicht geschlossen wird, geritten. Bei der Prüfung sollte der Hals als waagerechte Linie verlaufen und der Kopf etwas vor der Senkrechten gehalten werden (In allen Reitdisziplinen die optimale Stellung). Das Pferd sollte in jeder Gangart so ruhig wie möglich gehen, da, wie der Name der Disziplin schon verrät, es ein Vergnügen sein sollte diese Prüfung zu reiten. Der Richter legt fest, wann die Pferde die Gangarten wechseln sollen, begonnen wird immer im Schritt.

Western Horsemanship:

Bei dieser Prüfung wird vor allem der Reiter bewertet (Hilfengebung, Sitz, Haltung...). Zuerst werden die Teilnehmer einzeln geprüft. Dabei müssen sie auswendig eine Aufgabe punktgenau vorrreiten. Danach werden die Reiter noch in einer Western Pleasure geprüft. Das Verhältnis Einzelaufgabe zu Gruppenarbeit betragt ca. 80% zu 20%. Diese Prüfung gibt es allerdings nicht in den Open Klassen. Die Einzelprüfung wird vom Richter festgelegt.

Trail:

Eine Einzeldisziplin, die eine sehr starke Anlehnung an die Ursprünge des Westernreitens hat. Hierbei muss das Pferd verschiedene Hindernisse „überwinden“ (z.B. über eine Brücke reiten, Rückwärts durchreiten eines aus 4 Stangen bestehenden „L“, am Boden liegende Stangen in einer vorgegebenen Gangart überqueren, Durchreiten eines Tores, das dabei immer mit der Hand festehalten werden muss, etc.). Generell ist kein Handwechsel bei einhändiger Reitweise erlaubt, nur beim Durchreiten des Tores, falls dieser dort erforderlich wäre. Die Aufgabe wird von Richter bestimmt.

Reining:

Diese Disziplin wird auch als klassische Westerndressur bezeichnet. Bei ihr muss eine auswendig gerittene Aufgabe im Galopp gezeigt werden. Einzelne Elemente sind: die Spins (schnelle 360° Drehungen auf der Hinterhand), die Roll Backs (180° Drehungen auf der Hinterhand), fliegende Galoppwechsel, Speed Control, saubere Zirkel reiten, Rückwärtsrichten und Sliding Stops (Anhalten aus dem schnellen Galopp, dabei rutscht das Pferd auf den Hinterbeinen während die Vorderbeine weiter laufen, bis das Pferd zum stehen kommt). Zum Schluss der Prüfung muss der Reiter zum Richter zur Inspektion des Gebisses. Bei dieser Prüfung gibt es festgelegte Pattern (Aufgaben), eine davon wird vom Richter ausgewählt.

Cutting:

Die Cutting ist eine Rinderdisziplin. Hierbei muss der Reiter ein Rind aus der Herde heraussondern. Sobald dies erfolgt ist, arbeitet das Pferd selbstständig und hindert das Rind am Zurückkehren in die Gruppe (Cow Sense). Hierbei darf der Reiter keinerlei Hilfen mehr geben. Er hat jedoch jederzeit die Möglichkeit den Turn zu unterbrechen und sich ein neues Rind zu suchen. In den 2:30 min, die er insgesamt Zeit hat, kann er so viele Rinder arbeiten wie er will. Bei seiner Arbeit wird der reiter von vier Helfern unterstützt – zwei Corner Backs, die die Herde zusammen halten und zwei Turnbacks, die dafür sorgen, dass das abgesonderte Rind nicht ausbricht.

Halter:

Die ist eine Führklasse, bei der das Pferd im Vordergrund steht. Es wird nach Exterieur und Bewegung beurteilt, natürlich mit besonderem Augenmerk auf typische Merkmale der Rasse.

Showmanship At Halter:

Ist ebenso eine Fürhklasse, allerdings wir hier der Reiter geprüft. Mit einer Führaufgabe soll er unter Beweis stellen, dass er mit dem Pferd auch an der Hand klar kommt. Besonderes Augenmerk wird auf korrekte Kleidung und ein gepflegtes Pferd, das auf kleinste Hilfen des Vorstellenden reagiert, gelegt. Wie schon die Horsemanship gibt es diese Prüfung nicht in den Open Klassen. Die Prüfung wird vom Richter festgelegt.

Hunter Under Saddle:

Eine Reitklasse, die allerdings im Englisch-Sattel geritten wird, sehr ähnlich der Western Pleasure. Einziger Unterschied ist, dass das Pferd hier mit raumgreifendem Trab (Trot) und Galopp (Canter) vorgestellt wird. Die Reiter müssen auch in der entsprechenden Kleidung zur Prüfung antreten.

Hunter Hack:

Ist eine Prüfung wie Hunter Under Saddle, allerdings muss der Teilnehmer zu Beginn der Prüfung zwei kleine Sprünge absolvieren.

Barrel Race:

Eine Disziplin, bei der es auf Geschwindigkeit ankommt. Es müssen in möglichst kurzer Zeit drei Tonnen (Barrels) in vorgeschriebener Weise umwunden werden.

Pole Bending:

Ebenso wie das Barrel Race eine Geschwindigkeitsdisziplin, bei der 8 Stangen in möglichst kurzer Zeit im Slalom umritten werden.

Western Riding:

Bei diese Disziplin kommt es vor allem auf sauber gerittene fliegenden Wechsel an. Zudem werden Stangen überquert. Es wird vor allem auf die exakt gerittene Pattern geachtet. Der Richter wählt eine der vom Regelbuch festgelegten Pattern aus.

Working Cowhorse:

Diese Disziplin unterteilt sich in zwei Prüfungsteile. Erst reitet der Reiter eine Reining, die sogenannte Trockenübung. Danach wird ein Rind in die Arena gelassen, das der Reiter erst an der Kurzen Bande halten muss. Danach wird das Rind auf die lange Seite gelassen und muss dort kontrolliert mindestens einmal in jede Richtung gegen die Bande gewendet werden. Zum Schluss muss der Reiter das Rind noch in der Mitte der Arena in beide Richtungen zirkeln. Dabei sollte er eine Acht mit den beiden Zirkeln beschreiben und sie in einem Zug reiten.

So, das war jetzt eine kurze Einführung in die Welt des Westernreitens. Für alle, die sich genauer informieren wollen stelle ich am Ende dieses Textes eine Liste an Websites zur Verfügung. Bei der Site der DQHA ist auch das Regelbuch als PDF zum download verfügbar, für alle, die die Regeln genauer wissen wollen. Und nachdem ich euch jetzt mit so vielen Informationen vollgepumpt habe, seid ihr alle bereit für die neue Story. Ich wünsche euch viel Spaß dabei

Euer Sammy

AQHA: http://www.aqha.com/

DQHA: http://www.dqha.de/

APHA: http://www.apha.com/

AphC:http://www.appaloosa.com/

EWU:http://www.westernreiter.com/

VWB: http://www.westernriding-online.de/

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