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Quartett

Teil 22 - Türen

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28. Türen

Kaum hatte die letzte der vier FX-Kopien die Tür von der Bibliothek zum Weiß geschlossen, verschwand diese auch schon spurlos wieder in der Wand. Von außen war nichts mehr zu sehen und niemand, der jetzt dort vorbei gehen würde, könnte auch nur erahnen, dass hier gerade noch eine Tür in eine andere Welt offen gestanden hat.

Von der anderen Seite aus war es nicht großartig anders: Erst sah man noch für ein paar Augenblicke den schwarzen Spalt zwischen Tür und Rahmen, aber dieses Rechteck verblasste schnell. Es wurde blass und blasser, bis es im hellen Weiß des unendlichen Raumes nicht mehr zu sehen war. Die Tür, durch die die Freunde gerade gekommen waren, war verschwunden. Plötzlich gab es gar keinen Orientierungspunkt mehr.

Nur die vier Freunde und die drei Kopien von FX standen mitten in einem weißen, nicht enden wollenden Raum. Das Weiß war gar nicht mehr so unangenehm hell und gleißend. Natürlich war es hier nach wie vor weiß und hell, aber es war nicht mehr so leuchtend und krass, als es von der Bibliothek her ausgesehen hatte. Vielleicht hatten sich ihre Augen aber auch nur an diese Helligkeit gewöhnt.

Die vier Versionen von FX stellten sich hintereinander in einer Reihe auf. Niemand der drei Freunde wusste, welches von ihnen das Original war. Sie sahen alle identisch aus, als stünde FX zwischen zwei Spiegeln und sein Antlitz spiegelte sich unendlich oft zwischen ihnen.

Der letzte FX in der Reihe machte einen Schritt nach vorne und verschwand in seinem Vordermann. Dieser trat daraufhin ebenfalls einen Schritt vorwärts und verschmolz seinerseits mit FX Nummer zwei. Der nun hinten stehende FX schaute die Drei kurz an, nickte ihnen zu und trat ebenfalls einen Schritt vor, um als letzter in seinem Vordermann zu verschmelzen.

Zurück blieb ein einzelner FX, der seine Freunde besorgt musterte. Er machte sich ein kleines Bisschen sorgen, ob es ihnen auch gut gehen würde. Auch war er sich nicht sicher, wie gut sie diesen Schrecken seines mehrfachen Auftretens verkraften würden. Und nun die Unendlichkeit der Universellen Vermittlung mit dem gleißenden Weiß. FX fürchtete, dass das zu viele Eindrücke in zu kurzer Zeit für seine Freunde waren. Wenn er an sein erstes Mal im Weiß zurückdachte, wurde ihm heute noch ganz schlecht. Sein nächstes Ziel war es jetzt, diese neue Erfahrung hier im Weiß für seine Freunde so unaufregend und entspannt wie nur möglich zu gestalten, um sie nicht abzuschrecken.

Einem jedenfalls machte diese neue Umgebung definitiv nichts aus. Ben stand bereits wieder auf seinem Skateboard und rollte durch die weiße Unendlichkeit. Wenn Ben auf seinen vier Rädern stand, war das immer das beste Zeichen dafür, dass es ihm gut ging und dass er entspannt war. Um ihn musste sich FX die nächste Zeit jedenfalls keine Gedanken machen. Spannend würde es hingegen werden, wenn er wusste, wie man die Unendlichkeit des Weiß’ noch nutzen konnte. Und das verursachte FX doch wieder ein Grummeln in der Magengegend. Denn wenn Ben erst einmal herausfinden würde, dass er die Universelle Vermittlung auch als die größte Halfpipe des Universums und darüber hinaus nutzen konnte, dann würde er, FX, sich mit Sicherheit einen Einlauf von der Chefin anhören müssen.

„Hej, das ist voll krass hier!”

Ben stieß sich von seinem Board ab und rollte kurz geradeaus, um nach wenigen Metern anscheinend bergauf zu rollen. Er wurde langsamer, kam zum Stillstand und rollte wieder rückwärts. Als sei er eine Rampe hinauf gerollt und als der Schwung aufgebraucht war, rollte er rückwärts wieder hinunter. Mit dem einzigen Unterschied, dass man hier im Weiß keine Rampe und auch sonst keine Konturen oder Grenzen erkennen konnte.

„Diggi, das ist ja genial! Der Laden hier ist das reinste Skater-Paradies. Tausend Mal besser als ne Halfpipe!”

Ein leises Stöhnen entfuhr FX. Dass Ben dermaßen schnell hinter die Eigenschaften dieser Zwischenwelt kam, hätte er sich nicht träumen lassen. Vielleicht hatte der kleine Skaterboy durch seine Fähigkeit der Materieverschränkung ja ein etwas anderes Verhältnis zum Raum und konnte diese Unendlichkeit hier intrinsisch für sich nutzen.

Ben nahm mehr Schwung, rollte höher bergauf und kam plötzlich weiter oben zum Stehen. Gekonnt sprang er auf seinem Board, ließ es in der Luft rotieren und landete mitten auf der virtuellen Schräge, um dann sowohl den Schwung des Sprunges, als auch den der Rampe zu nutzen und mit doppelter Geschwindigkeit in der virtuellen Rampe wieder nach unten zu rasen.

FX konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Natürlich war es logisch, dass man das Weiß nach seinen Wünschen und Vorstellungen formen konnte. Man konnte, ohne dass man es merkte, eine große Ebene schaffen oder nur einen kleinen Würfel, der kaum Platz zum Bewegen ließ. Das war etwas, was ihn Eggsy schon ziemlich früh gelehrt hatte. Hat man sich einmal darauf eingelassen, wie es funktioniert, dann war es auch kinderleicht, die Universelle Vermittlung für sich zu verformen. Beherrscht man diese Fähigkeit hingegen nicht, dann fällt man. Man fällt bis in alle Ewigkeit, oder zumindest so lange, bis man herausgefunden hat, wie man den Raum beherrscht. Diese Lehre hatte FX damals schmerzlich selbst herausfinden müssen. Und so war es FX’ oberstes Ziel, seine Freunde diesen müßigen Gang zu ersparen.

Aber dass Ben das alles ohne Anleitung ganz von alleine herausgefunden hatte, fand er schon bemerkenswert. Als geborener Skater war es eigentlich absehbar, dass Ben unbewusst den Raum in eine wirre unsichtbare Halfpipe verwandelte. Er schüttelte nur den Kopf. Um Ben musste FX sich bestimmt keine Sorgen machen.

Michel hingegen sah gar nicht gut aus. Sein Gesicht war diesmal jedoch nicht grün, wie noch kurz vorher in der Bibliothek, diesmal war er leichenblass, fast weiß. Nur die Augenringe von vorhin waren noch dieselben geblieben und ließen seine Augen so noch viel tiefer versunken aussehen. Er tat FX richtig leid. Von einem Schrecken zum nächsten.

Aber FX konnte sich gar nicht erinnern, dass Michel da so empfindlich war. Normalerweise hätte er gedacht, dass diesen sportlichen Typen nichts aus der Bahn werfen könnte. Aber da sollte er sich ordentlich getäuscht haben. Ihm konnte man anscheinend gar nichts zuzumuten. Aber natürlich war diese Reaktion auch nur menschlich. FX erging es damals ja auch nicht anders. Aber das im wahrsten Sinne des Wortes bittere Ende wollte er Michel definitiv ersparen, deswegen schritt sofort er ein, noch bevor sich Michel endgültig übergeben konnte.

„Okay, fasst Euch an die Hände. Nur wir drei. Vergesst Ben, dem geht gut, um den müssen wir uns nicht kümmern.”

FX griff nach links und hielt Michels Hand. Henne ergriff Michels andere Hand und dann den Gipsarm von FX. So schloss sich der kleine Kreis der Freunde.

„Sehr gut. Und jetzt schaut Euch gegenseitig an. Jeden abwechselnd. Schaut Euch gegenseitig tief in die Augen. Nach rechts, nach links. Schaut nicht auf die Füße, nicht auf die Hände, nicht auf Ben, nirgendwo hin. Schaut einfach nur einem von uns in die Augen. Ganz tief.”

Zunächst blickte FX zu Michel. Als er sich sicher war, dass beide den Augenkontakt hergestellt hatten, wurde er langsam zuversichtlicher.

„Sehr gut, Michel. Und nun schau zu Henne rüber.”

Michels Blick löste sich nur widerwillig von FX aber nach kurzem Zögern blickte er ruckartig zu Henne und seine Gesichtszüge entspannten sich ebenfalls langsam, als er feststellte, dass er nun Kontakt zu seinem zweiten Freund hatte.

Es war unglaublich, was Henne für eine Wärme und Zuversicht in dieser sterilen und kalten Umgebung ausstrahlte. Besonders Michel bemerkte diese positive Ausstrahlung und er wurde zusehends entspannter.

„Perfekt, Michel, Du machst das prima. Und jetzt wieder zu mir.”

Der zweite Blickwechsel lief schon etwas unverkrampfter ab, jedoch war Michel immer noch viel zu angespannt, wie FX an dem Handgriff von ihm bemerkte. Der Kerl machte einfach zu viel Sport und hatte einen Griff wie ein Schraubstock. FX hatte die begründete Angst, dass Michel ihm seine andere Hand auch noch brach.

„Sehr gut, Michel, und das Atmen nicht vergessen.”

Laut zischend saugte Michel Luft durch seine zusammengepressten Zähne. Als er merkte, wie sehr er seinen Kiefer verkrampft hatte, öffnete er leicht den Mund und stellte erfreut fest, dass er so viel besser Luft bekam. FX lächelte ihn an.

„So geht’s viel einfacher, nicht wahr? Michel, und nun schau wieder Henne an.“

Ganz geschmeidig drehte Michel nun den Kopf und seine Augen zuckten auch nicht vom einen zum anderen. Ganz langsam wanderte sein Blick von FX durch den unendlich weißen Raum bis er Hennes Blick kreuzte.

„Perfekt, Michel. Merkst Du, wie Du Dich langsam entspannst?“

Michels Blick löste sich nicht von dem von Henne, aber er konnte sich ein vorsichtiges Nicken abringen. Seine Miene veränderte sich dennoch nicht merklich.

„Das ist toll. Dann kannst Du bitte jetzt meine Hand etwas lockerer lassen, was denkst Du?“

Erst jetzt wurde Michel bewusst, wie verkrampft er immer noch war. Zwar hatte er sich im Kopf und Gesicht nach dem bewussten Atmen etwas entspannt, aber erst jetzt fiel ihm auf, dass er sonst noch unter einer enormen Anspannung stand. Vorsichtig ließ er die Hand von FX etwas lockerer, aber dennoch darauf bedacht, sie nicht los zu lassen. Auch schaffte er es langsam, seinen Rücken und seine Beine zu entspannen und deutlich lockerer seinen beiden Freunden gegenüber zu stehen.

„Du machst das großartig, Michel. Ein letztes Mal zurück zu mir, okay?”

„Ja, es geht mir viel besser jetzt.”

„Sehr gut. Ist es okay, wenn wir uns jetzt loslassen? Klappst Du dann nicht zusammen?”

Michel zuckte leicht zusammen und verkrampfte wieder etwas. Er zögerte. Sein Blick war wieder starr in die Augen von FX gerichtet.

„Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Es ist kein Problem. Hier haben wir definitiv unendlich viel Zeit. Ich weiß, dass das hier eine total krasse Situation ist, aber Du machst das ganz hervorragend. Andere machen dabei nicht so einen schlanken Fuß wie Du.”

Michel musste lachen und ließ unbeabsichtigt FX Hand los. Als er sich dessen bewusstwurde, griff er nicht etwa wieder zu der Hand, die ihm gerade entglitten war, sondern er bedeckte damit seinen vor Schreck offenen stehenden Mund.

„Oder so geht’s auch. Wenn Dir wieder komisch wird, versuch nicht in die Ferne zu gucken. Guck einen von uns an. Such Dir einen Bezugspunkt. Ich weiß, dass das hier in der Unendlichkeit schwer ist, aber nimm einfach einen von uns. Aber ich glaub, ehrlich gesagt hast Du das Schlimmste überstanden ...”

„Apropos schlimm”, Henne hatte die Hände seiner Freunde ebenfalls losgelassen und deutete zu Ben, der in einiger Entfernung Loopings auf seinem Skateboard drehte. „Ich glaube, bei dem ist auch ‘ne Sicherung durchgebrannt.”

„Ich glaube, niemand hat sich bisher hier so wohl gefühlt, wie Ben”, murmelte FX. „Andersherum ist er definitiv auch der erste, der mit einem Board hier aufgetaucht ist.”

Michel räusperte sich kurz und vergewisserte sich, dass seine Stimme nicht allzu schräg klang, bevor er leise anfing zu sprechen.

„Willst Du uns nicht noch etwas erklären oder gucken wir uns erst noch etwas die Stunts von Ben an?”

„Eure Entscheidung. Wir haben hier alle Zeit der Welt. Oder besser gesagt: Hier gibt es keine Zeit. Normalerweise ist es hier aber auch stinkend langweilig und es gibt wenig Gründe, sich hier länger aufzuhalten. Aber diese Show sollten wir noch etwas genießen, oder?”

„Ich glaub, Ben hat ein bisschen Skate-Defizit seit wir das Studium angefangen haben”, mutmaßte Henne.

„Vermutlich”, stimmte Michel zu. „Es gibt an unserer Uni zwar ein nahezu unerschöpfliches Sportprogramm, glaubt mir, keiner weiß das so gut wie ich, aber zum Thema Skaten ist definitiv nichts dabei.”

„Aber das wiederum hat den Vorteil”, schmunzelte Michel, „dass er total aus der Übung ist und bestimmt bald aus der Puste.”

„Wie gesagt, es gibt hier keine Zeit”, warf FX ein. „Und was Ihr hier seht, ist eine Eigenschaft dieses Raumes: Das Weiß oder die Universelle Vermittlung, so nennen wir das hier, ist zwar unendlich, aber nicht unbegrenzt. Zumindest nicht, wenn man es möchte.”

FX blickte in zwei verwirrte Gesichter.

„Ja, klingt komisch, ist aber so. Das Weiß ist unendlich. Du kannst beliebig lange geradeaus gehen. Es gibt kein Ende. Aber man kann den Raum so beeinflussen, dass er Grenzen hat. Klassisches Beispiel: Der Fußboden. Ohne wäre es blöde, oder?”

Michel und Henne blickten gleichzeitig nach unten, sahen aber außer ihren Füßen auf weißem Grund nichts.

„Genau das meine ich. Es muss eine Grenze geben, sonst würden wir fallen. Und das ist auch das Erste, was man hier lernen muss. Man braucht einen Boden, sonst fällt man. Und da der Raum unendlich ist, fällt man auch unendlich lange. Glaubt mir, das ist definitiv kein schönes Gefühl! Wenn man aber weiß, wie man den Raum beeinflussen kann, dann kann man damit auch spielen. Ich kann meinen Boden zum Beispiel tiefer machen als Euren.”

Als FX das aussprach, sank er langsam nach unten. Seine Beine waren nicht etwa weg, aber seine Füße waren einfach weiter unten als die der anderen. Als stünde er auf einer Treppe ein paar Stufen tiefer. Mit dem einzigen Unterschied, dass es hier keine Treppe gab.

„Und Du meinst, dass Ben ein Wunderknabe ist und den Raum hier so biegt und formt als sei es eine Halfpipe?”

Henne kratzte sich fragend am Hinterkopf.

„Genau das ist der Fall. Unser Spielkind Ben hat unbewusst den Raum so verbogen, wie er es gerne hätte. Mit etwas Übung ist das relativ einfach. Der Raum ist eigentlich ganz zutraulich und ziemlich leicht formbar.”

FX stieg die virtuelle Treppe wieder hoch, so dass er seine Freunde wieder zwei Köpfe überragte. Von oben herab grinste er sie an, um sich direkt danach auf einen imaginären Stuhl zu setzen. Jetzt war er mit den Beiden wieder auf Augenhöhe.

„Ich habe einfach im Kopf eine neue Grenze gezogen. Oder um es einfach auszudrücken: Ich hab mir einen Stuhl vorgestellt und mich dann daraufgesetzt.”

„Das ist zu viel für mich, ich bin raus.”

Michel hob beide Hände und machte eine abwehrende Haltung.

„Okay, lasst und von vorne anfangen.”

FX hatte die Sorge, dass Michel wieder kurz vor einer Ohnmacht stand und hatte das Bedürfnis, schnell für Ruhe zu sorgen. Er blickte kurz zu Ben, der immer noch in seiner Halfpipe waghalsige Sprünge vollführte und wandte sich dann wieder den anderen zu.

„Hier gilt allerdings das Recht des Stärkeren”

FX grinste frech, hob seine linke Hand und schnippte mit den Fingern. Im selben Augenblick verlor Ben, der gerade die virtuelle Rampe der Pipe mit Schwung hinauf rollte, jeglichen Bodenkontakt und fiel wie ein Stein etwa zwei Meter hinunter auf den neuen von FX erdachten Boden.

„Komm, Ben, genug gespielt!”

„Aua, Diggi, das tat weh!”

„Ach komm, das glaube ich Dir nicht. Mein Boden ist nicht hart.”

„Ich hätt’ mir was brechen können und würde dann auch mit so ’nem Gipsarm rumlaufen wie Du!”

Ben war mehr frustriert denn böse, weil er nicht weiter in seiner Meinung nach genialsten Skaterpark des Universums weiterfahren durfte. Daher spielte er nun etwas den Beleidigten.

„Schon klar”, Michel schlug sich auf FX’ Seite, „als wenn das das erste Mal war, dass Du Dich auf die Schnauze gepackt hättest.”

„’türlich nich, Diggi, aber wenn ich sonst falle merk ich das vorher.”

„Ben”, FX machte einen Schritt auf seinen Freund zu und legte seinen Arm um Bens Schultern. „Solange ich hier bin, wird Dir garantiert nichts passieren. Dafür verbürge ich mich!”

„Krass, danke Diggi!”

„Also, was ist jetzt. Erzählst Du uns ein bisschen was?”

Henne saß im Schneidersitz auf dem Boden und sah FX erwartungsvoll an.

„Klar, ich warte nur auf Euch”, entgegnete dieser und blickte herausfordernd auf Ben.

„Jaaahaaa, ich hab’s gerafft!”

Ben spitzte seine Lippen zu einem Schmollmund, gab seinem Skateboard einen leichten Fußtritt, so dass es an eine von ihm genehme Stelle rollte, um sich dann darauf zu setzen.

„Okay, macht es Euch gemütlich. Ich hab’s Euch ja schon gesagt, das Weiß passt sich Euren Wünschen an.”

FX legte sich seitlich hin und stützte seinen Kopf mit dem linken Arm ab, bevor er fortfuhr um seinen Freunden ein paar Hintergründe dieser Welt zu erläutern.

„Willkommen im Weiß der Universellen Vermittlung. Ihr seid gerade aus der Raum-Zeit ausgestiegen. Wir sind jetzt nicht mehr in unserer Universität. Wir sind auch nicht mehr auf der Erde. Und wir sind natürlich auch nicht mehr in unserer Zeit. Wir haben uns gerade aus allen vier Dimensionen ausgeklinkt.”

„Natürlich”, äffte Michel FX nach.

„Hier steht die Zeit nicht still. Sie existiert schlichtweg nicht. Wir altern hier nicht. Allerdings ist es auch nicht besonders aufregend – zumindest für die meisten nicht”, fügte FX mit einem Blick auf Ben zu, der ihm lediglich die Zunge rausstreckte.

„Du meinst, wenn wir durch die Tür wieder zurückgehen, ist keine Sekunde vergangen?” Hennes Stimme klang dünn und zerbrechlich.

„Apropos Tür. Wo ist die eigentlich?”

„Moment. Nicht so viele Fragen auf einmal. Ihr müsst mit den Antworten auch klarkommen! Ja, Henne, Du hast Recht. Wir werden zu genau dem Zeitpunkt wieder in die Bibo hinein gehen, als wir sie verlassen haben; wir werden dabei nicht gealtert sein. Besser noch: Theoretisch könnten wir auch eher oder später zurückkehren. Wir können das Weiß an jedem Ort der Welt und an jedem beliebigen Zeitpunkt verlassen. Aber das machen wir nicht.”

„Nicht?” Ben hob neugierig eine Augenbraue.

„Nein!” FX’s Antwort klang sehr bestimmt. „Denn sonst gibt’s Ärger mit den Temporalen Wächtern. Du erinnerst Dich? Es gibt einen Grund, warum wir überhaupt hier sind.”

„Ups.”

„So, und die Sache mit der Tür ist folgende. Wie gerade gesagt, können wir das Weiß verlassen und zu jeder beliebigen Zeit in das Kontinuum des Universums wieder eintauchen. An jedem beliebigen Ort. Überall auf der Welt. Überall im Universum. In jedem Universum. Das ist der Grund, warum dieser Ort ‚Universelle Vermittlung‘ heißt. Man kann sich problemlos überall hin vermitteln.”

Alle Drei nickten. Sie hatten grob verstanden, was es mit dieser Art des Zeitreisens auf sich hatte. FX hatte sie also noch nicht allzu sehr verwirrt.

„Tja, und genauso wie wir zu jeder Zeit zurückkommen können, können wir auch an jedem Ort wieder auftauchen!” Erwartungsvoll blickte FX seine Freunde an, die diese neue Information erst verarbeiten mussten.

„Du meinst also”, Michel formulierte seinen Gedanken sehr vorsichtig, weil er auch sehr langsam erst in seinem Kopf entstand, „wir könnten auch vor einem Jahr ...”

„… oder in einem Jahr?” warf Ben aufgeregt dazwischen, was FX nur mit einem Nicken quittierte und ihm mit dem Zeigefinger auf seinen Lippen deutete, ruhig zu sein.

„… zum Beispiel bei mir Zuhause zu erscheinen?”

„Vollkommen korrekt. Mehr Ideen? Vielleicht etwas abgefahreneres?”

„Im Jahr 2142 auf dem Mars?” Hennes versuchte es mit einer vollkommen verrückten Idee.

„Nicht die schlechteste Wahl, auch wenn es noch etwas früh ist. Auf dem Mars ist zu der Zeit noch nicht so viel los. Aber prinzipiell kein Problem.”

„Und wie geht das jetzt?” Michel wollte es etwas genauer wissen. „Ich meine, die einzige Tür, mit der wir hierhergekommen sind, ist weg.”

„Keine Sorge, es gibt genug Türen. Haltet mal die Luft an, bitte.”

„Luft anhalten?”

„Keine Ahnung”, FX zuckte nur mit den Schultern. „Entspannt Euch einfach. Ich will nur nicht, dass Ihr Euch wieder erschreckt, ohnmächtig werdet oder hier hin kotzt.”

Es war zwar so nicht beabsichtigt, aber FX hatte seine Freunde dermaßen gelockert, dass sie laut loslachten. Diesen perfekten Moment nutzte FX aus, um seinen Freunden die nächste Eigenart der Universellen Vermittlung zu präsentieren. Er stand auf, hob seine Hand und machte eine ausladend schwenkende Geste, als wolle er etwas präsentieren. Es passierte jedoch nichts, außer dass das Lachen seiner Freunde einer erwartungsvollen Stille Platz machte.

Kaum waren alle wieder aufmerksam und die Augen auf FX gerichtet, erschien im strahlenden Weiß direkt neben FX eine Tür. Sie war auch weiß, wenn auch eine Spur dunkler, als dass sie umgebende Weiß. Und auch der Türrahmen war in dem leicht dunkleren Weiß. Lediglich der Spalt zwischen Tür und Rahmen war deutlich zu erkennen, weil er tiefschwarz war.

Michel holte Luft um zu fragen, wohin diese Tür wohl führen würde, doch FX hob seinen Zeigefinger um die Aufmerksamkeit nochmal auf sich und das Geschehen zu lenken. Michel schluckte seine Frage herunter.

Rechts und links neben der Tür erschien jeweils eine weitere, identische Tür. Gleiche Größe, gleiche eigenartige Farbe in dunklerem Weiß. Und dann kamen daneben noch mehr Türen dazu. Erst zwei, dann drei, dann immer mehr. Und plötzlich erschienen über der Reihe Türen weitere Türen. Und auch darunter. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis das gesamte gleißende Weiß bedeckt war durch unendlich viele Türen in diesem eigenartigen dunkleren Weiß. Über ihnen, unter ihnen, hinter ihnen.

Die Freunde schauten nach oben, aber bis in die Unendlichkeit schienen dort Türen zu sein. Und auch nach unten, wie in einem unendlich tiefen Brunnen, waren lauter Türen. Nichts als Türen.

„Atmen nicht vergessen.”

FX musste die Situation etwas auflockern, damit nicht wieder einer seiner Freunde in Ohnmacht fallen würde.

„Und nirgendwo steht eine Hausnummer dran?”

Henne seufzte. Etwas sinnvolleres fiel ihm nicht ein. Es war einfach nur überwältigend.

„In der Regel braucht man nicht alle Türen gleichzeitig.”

FX versuchte das Bild zu relativieren.

„Eigentlich reichen zwei Türen. Eine zum Reinkommen und eine zum Rausgehen. Ich wollte Euch einfach nur zeigen, was alles geht.”

„Angeber!”, schnaubte Ben und lächelte FX herausfordernd an.

„Klar, wer hat, der kann!”, parierte FX mit einem Zähne zeigenden Grinsen. „Ehrlich gesagt hab ich das so auch noch nicht gesehen. Aber ich dachte mir, dass es möglich sein muss, ALLE Türen zu sehen und ...”

„Naja, Diggi, ob das jetzt wirklich alle Türen sind, müsste man erst nachzählen.”

„Klar sind es alle Türen”, entgegnete FX selbstsicher. Fragend hob Ben nur eine Augenbraue und erwartete eine Erklärung.

„Es sind unendlich viele!”

FX zuckte nur mit den Achseln um zu zeigen, dass er Recht hatte.

„Blödmann.”

„Das ist ja beeindruckend ...” Henne blickte immer noch von links nach rechts und von oben nach unten, während er sprach. „Bei so vielen Türen müsste hier ja recht viel Verkehr sein, oder?”

„Naja, es verläuft sich schon ein bisschen. Es ist ja auch unendlich groß hier. Außerdem sind wir ja nur 42.”

„Ach?” Henne beendete seinen umherschweifenden Blick und sah ruckartig zurück zu FX. „Hier kann nicht jeder hin?”

„Nein”, lachte FX. „Natürlich nicht. Das Weiß ist nur den 42 vorbehalten. Und natürlich deren Gästen.”

FX zeigte auf seine Freunde und lächelte sie freundlich an.

„Und wie kam dann der Typ aus seiner Zeit hierher?” Henne kratzte sich am Kopf und korrigierte sich sofort: „Also nicht hierher, sondern zu uns in die Uni?”

„Ja, genau das ist der Grund, warum es die Temporalen Wächter und Fänger gibt. Diese Menschen reisen mit Zeitmaschinen und ...”

„Geil!”

„Ben, halt den Sabbel und lass FX ausreden!”

Michel fuhr dem aufgeregt auf seinem Board hin und her rollenden Skater unwirsch über den Mund.

„… und diese Zeitmaschinen bringen die Raum-Zeit durcheinander. Solch eine Zeitreise endet immer mit mehr oder weniger starken Verletzungen des Kontinuums. Wir nennen es Fransen. Es bleiben offene Enden übrig, die in der Raum-Zeit herumwedeln, sich verknoten, abreißen. Und so etwas ist nicht gut. Es erzeugt neue Probleme, Risse, Sprünge, ...”

„Wurmlöcher?”

„Ben!”

„Lass ihn. Ja, auch Wurmlöcher. Aber soweit lassen wir es nicht kommen. Wir arbeiten sehr hart daran, dass genau so etwas nicht passiert.”

„Hhhmmm...” Ben hatte sich wieder beruhigt und sein Gehirn arbeitete wieder. „Aber 42 sind nicht gerade viele, um die ganze Welt zu reparieren.”

„Wir reparieren ja auch nicht nur die ganze Welt, sondern das gesamte Raumzeit-Kontinuum. Also unsere Welt, unser Universum und vielleicht noch das eine oder andere Paralleluniversum. Aber das Gute ist: Wir haben dafür unendlich viel Zeit!”

„Reparieren?“ Michel war sich etwas unsicher, was FX genau damit meinte. „Willst Du sagen, dass Ihr das Leid auf der Welt lindert? Entschuldige, aber dann macht Ihr Euren Job nicht besonders gut.“

„Nein, Michel, das ist nicht unsere Aufgabe. Wir beeinflussen den Lauf der Dinge im Raum-Zeit-Kontinuum nicht. Das ist streng verboten! Glaub mir, ich hätte so manchen Diktator oder Massenmörder gerne aus der Welt geschafft, doch das dürfen wir nicht. Leider. Unsere Aufgabe ist es lediglich, dass die Raumzeit glatt weiter fließt und nicht ins Stolpern oder gar zum Stillstand kommt.“

„Moment mal!” Henne kam plötzlich ein Einfall. „Das mit den 42 Leuten kann nicht ganz stimmen. Vorhin in der Bibo. Da waren noch ein paar Zwillingsbrüder von Dir! Da stimmt doch was nicht.”

„Sehr gut aufgepasst!”

Stolz reckte sich Henne nach dem Lob von FX.

„Allerdings sind es keine Zwillingsbrüder von mir. Ich bin ein Einzelkind, das wisst Ihr ja. Und es sind auch keine alternativen Versionen von mir aus Paralleluniversen. Das ist noch so eine Eigenart von uns. Wir sind einzigartig. In allen Dimensionen.”

„Was auch immer Du genau damit sagen willst ...” Henne hatte das nicht so ganz verstanden, aber es war auch nicht die Antwort auf seine Frage, weshalb er sie wiederholte: „Wer war das denn dann?”

„Ich.” FX zeigte auf sich selbst. „Der Effekt nennt sich Bilokation und ...”

„War wohl eher Quadrilokation!”

„Ben! Ich bring Dich gleich um!”

Michel machte die Bewegung eines Halsabschneiders und blickte Ben mit funkelnden Schlitzaugen an.

„Bilokation ist die Fähigkeit, an mehreren Orten gleichzeitig zu sein. Es müssen nicht zwangsläufig nur zwei Orte sein. Und die Orte müssen auch nicht grundverschieden sein, wie Ihr gesehen habt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man die Bilokation realisiert. ”

„Ja, das ist doch logisch.”

Herausfordernd blickte Ben zu Michel hinüber, der aber nur wortlos den Kopf schüttelte und eine abwinkende Handbewegung machte.

„Belassen wir es in diesem Falle einfach dabei, dass ich aus der Zukunft in die Gegenwart gesprungen bin, um mir selbst zu helfen”, vollendete FX seinen Gedankengang.

„Was aber zu einem Zeit-Paradoxon führt.”

Henne konnte FX’ Ausführungen offensichtlich immer noch folgen.

„Führen kann”, korrigierte FX. „Ja, ich gebe Dir Recht. Wenn man keine Ahnung davon hat, was man tut, dann geht’s schief. Man muss sehr lange üben bis das ohne Fransen klappt. Ohne Fransen im Universum und ohne Fransen im eigenen Kopf! Und es ist immer wieder total komisch, wenn man sein eigenes Ich sieht und sich gar mit ihm unterhält.” FX konnte sich beim letzten Satz ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Das Schweigen, was nun einsetzte, deutete FX richtig, denn die Köpfe seiner Freunde waren am Rauchen vor lauter Informationen. Es war an der Zeit, wieder für etwas Entspannung zu sorgen und zurück aufs Sofa oder in die Wanne zu gehen.

„Mir platzt gleich der Kopf.”

Henne versuchte immer noch, die neuen Informationen aufzureihen, gelangte aber so langsam an sein Limit.

„Ich glaube, das reicht auch erst einmal für heute.”

FX wollte gerade aufstehen, als er von Henne unterbrochen wurde.

„Das war aber noch nicht alles, oder?”

„Nein.” FX machte eine kurze Pause. „Nein, da kommt noch viel mehr. Und ich erzähle es Euch auch, versprochen. Keine Geheimnisse, volle Transparenz! Aber nicht heute. Das ist besser so, glaub mir.”

Die Drei nickten und ein dankbares Lächeln huschte über Ihr Gesicht.

„Diggi, welche Tür bringt uns heim?”

Ben stand schon wieder auf seinem Board und konnte es nicht erwarten, wieder in seine gewohnte Umgebung zu kommen. Zumal diese Unendlichkeit an Türen ihn nicht sonderlich geheuer vorkam. Da war das reine Weiß, was er für sich als Skaterpark umfunktioniert hatte, deutlich sympathischer.

FX kratzte sich kurz am Kinn und deutete dann nach oben: „Die da.”

„Sehr witzig!”

Michel folge der Verlängerung von FX Zeigefinger, sah aber nur noch mehr Türen.

„Na die da oben. Ihr wisst welche es ist, wenn wir da sind.”

FX konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. Natürlich musste es so kommen, wie es gleichkommen würde.

„Kommt, probiert es aus. Verformt das Weiß so, wie Ihr es braucht. Wir müssen hoch und etwas nach links. Wenn Ihr unterwegs seid, seht Ihr schon, wohin Ihr genau müsst.”

Ben, der ohnehin schon sehr geübt darin war, bewegte sich nach oben. Und auch FX folgte ihm, wenn auch mit langsamer Geschwindigkeit, um Michel und Henne nicht abzuhängen.

„Und keine Sorge, Ihr geht hier nicht verloren. Ich passe auf Euch auf. Das habe ich Euch versprochen und das halte ich auch!”

Henne und Michel waren in der Zwischenzeit aufgestanden und blickten erst ihren Freunden hinterher und dann sich selbst an.

„Und nun?”

Michel war etwas ratlos.

„Keine Ahnung.”

Henne zuckte mit den Schultern.

Michel schloss die Augen, konzentrierte sich und ballte seine Hände zu Fäusten. Er spannte seinen Körper an. Jeden einzelnen Muskel. Er fing an zu zittern. Und dann passierte es: Er pupste!

„Ups.”

„Das ist jetzt bitte nicht wahr!” Henne war entsetzt und stemmte seine Fäuste in die Hüften. „Du bist eklig!”

„’tschuldige, das war keine Absicht!”

„Das stinkt ja bestialisch!”

„Das ist relativ.” FX war in der Zwischenzeit wieder zu den beiden hinuntergekommen und musste laut lachen. „Weil es hier im Weiß nichts gibt, riecht es hier auch nicht. Und wenn mal was zum Schnüffeln da ist, dann ist der Eindruck natürlich gleich intensiver als üblich!”

„Natürlich … Das ist ja so eklig!”

„Henne, dann hau doch einfach ab”, entgegnete FX provokant.

„Weißt Du was?” Henne blickte ihn herausfordernd an. „Das mache ich auch!”

Sprach’s und stieg zu seiner eigenen Überraschung plötzlich auf.

„Siehst Du?” FX war stolz auf Henne. „Es ist viel einfacher, als man denkt. Und es ist viel intuitiver, als man denkt. Man muss es einfach nur machen. Es ist wie gehen. Da müssen wir auch nicht überlegen.”

Während Henne bald zu Ben aufgeschlossen hatte, standen Michel und FX immer noch dort, wie sie einst gesessen hatten. FX überlegte kurz, wie er Michel zum Aufstieg bewegen konnte und beugte sich sogleich vor und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

„Dein Ernst?”

„Klar. Du bist doch eine Sportskanone. Wenn das keine adäquate Herausforderung für Dich ist, dann weiß ich auch nicht.”

Mit diesen Worten drehte sich FX um und stieg ebenfalls zu den anderen beiden auf.

„Toller Freund!”

Michel blickte etwas angesäuert hinter FX hinterher und wusste nicht so recht, was er tun sollte. Schließlich bückte er sich und fing an, seine hautenge Jeans bis unters Knie hochzukrempeln. Seine strammen unbehaarten Waden waren jetzt luftig frei. Michel sprang einmal in die Luft, rannte für ein paar Sekunden auf der Stelle um sich etwas warm zu laufen. Dann blieb er stehen, holte tief Luft, schluckte kurz und spurtete los.

„Auf geht’s!”, rief er und rannte eine steile imaginäre Treppe hoch.

Er hatte FX nicht geglaubt, als er ihm sagte, wenn er nicht so hochkommen würde, müsse er die Treppe nehmen. Aber anscheinend hatte FX doch recht. Es gab eine Treppe. Es gab die Treppe, weil er, Michel, sie haben wollte. Abrupt blieb er stehen. Und wenn diese Treppe jetzt hier endet? Dann ist hier ein Treppenabsatz.

Vorsichtig ging er umher. Tatsächlich. Keine weiteren Stufen. Er blickte wieder hoch und stellte erleichtert fest, dass er sich seinen Freunden schon deutlich genähert hatte.

„Okay, nächste Treppe. Diesmal steiler. Ich schaff das!”, feuerte er sich selber an.

Die nächste Treppe, die er nahm, war tatsächlich deutlich steiler, aber es war eine gute Herausforderung an seine Kondition und so kam er deutlich schneller näher an seine Freunde heran.

Mehrere hundert Stufen später kam er nahezu zeitgleich mit FX an der Tür an, die FX meinte. Michel war sofort klar, dass er am Ziel war, denn an die Tür gelehnt, stand ein Bekannter.

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