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Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 6
Teil 2
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Informationen
- Story: Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 6
- Autor: KAY
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Science Fiction
Nach dem Frühstück saß Elbrun in seinem Bereitschaftsraum und nahm Kontakt zu seinem besten Freund auf. Auf dem Bildschirm erschien das vertraute Gesicht von Admiral Tamek, der sich entspannt zurücklehnte.
„Na, Tamek. Was gibt’s?“, fragte Elbrun locker.
Tamek grinste. „Eigentlich nichts Besonderes. Ich befinde mich gerade auf dem Weg nach Athan-Prime. Wir schleppen einen alten Warbird der Thrai-Klasse zum Flottenmuseum.“
Elbrun hob interessiert eine Augenbraue. „Das klingt ja mal interessant.“
„Oh ja“, nickte Tamek. „Wir haben das Schiff in einer alten, fast vergessenen Werft entdeckt. Der Zustand ist erstaunlich gut – die Struktur, die Systeme, alles funktioniert noch. Wir sind sogar eine kurze Runde geflogen, nur zur Sicherheit.“
Elbrun verschränkte die Arme und lehnte sich neugierig nach vorne.
„Und warum schleppen und nicht fliegen lassen?“
Tamek lachte kurz. „Wir hatten darüber nachgedacht. Aber die Höchstgeschwindigkeit des Schiffs liegt nur bei Warp 3. Von Romulus nach Athan-Prime ... das würde Monate dauern. Und so viel Zeit will hier keiner im Schneckentempo verbringen.“
Elbrun schüttelte lachend den Kopf. „Ich weiß nicht, was schlimmer wäre – die Reise oder die Berichte, die man in der Zeit schreiben müsste.“
„Wahrscheinlich beides“, grinste Tamek.
„Aber weißt du,“ sagte Tamek und lehnte sich etwas näher an die Konsole, „dieses Schiff ist wirklich etwas Besonderes. Es war das Flaggschiff des damaligen Prätors. Fast 150 Jahre alt – und noch immer in erstaunlich gutem Zustand.“
Elbrun hob anerkennend eine Augenbraue.
„Dann habt ihr da ja wirklich ein Stück Geschichte ausgebuddelt.“
„In der Tat“, bestätigte Tamek mit einem stolzen Grinsen. „Commodore La Forge ist auch schon ganz begeistert, das Schiff in sein Repertoire im Flottenmuseum aufzunehmen. Er hat mir gestern eine Nachricht geschickt – wollte unbedingt, dass wir so behutsam wie möglich damit umgehen. So ein Warbird ist schließlich nicht irgendein Relikt, sondern ein Symbol einer ganzen Ära.“
Elbrun nickte nachdenklich.
„Ich kann mir vorstellen, dass besonders die romulanischen Historiker ausflippen werden.“
„Nicht nur die“, lachte Tamek. „La Forge plant sogar, eine spezielle Ausstellung für romulanische Technik einzurichten. Vielleicht wird aus dem alten Warbird ja sogar ein interaktives Exponat.“
„Tamek, wo ich dich gerade sehe ... du weißt, was uns demnächst bevorsteht, oder?“, fragte Elbrun mit einem schiefen Grinsen.
Tamek stöhnte gespielt auf. „Ja, ich weiß. Nach der Ablieferung des Warbirds müssen wir in den Archanis-Sektor aufbrechen, um uns mit der Flotte zu treffen.“
Er verdrehte leicht die Augen. „Ich muss ehrlich sagen: So wirklich Lust hab ich nicht.“
Elbrun schmunzelte.
„Kann ich verstehen. Aber es muss nun mal sein. Sind ja nur ein paar Tage Manöver.“
Tamek verschränkte die Arme. „Naja, immerhin muss ich nur Befehle ausführen. Du bist derjenige, der alles koordinieren muss – als Oberbefehlshaber der 11. Flotte.“
„So ganz stimmt das ja nicht.“ Elbrun hob den Zeigefinger. „Du kommandierst schließlich ein eigenes Geschwader. Also bist du auch Befehlshaber.“
„Schon. Aber ich trage bei weitem nicht so viel Verantwortung wie du.“ Tamek grinste frech. „Es sei denn ... du fällst aus. Dann darf ich den ganzen Laden übernehmen. Aber das sollte ja wohl nicht passieren, oder?“
Elbrun lachte leise.
„Sagen wir so: Du solltest immer auf alles vorbereitet sein.“
Tamek nickte und hob sein Glas – vermutlich mit Kaffee oder etwas deutlich Stärkerem.
„Schön zu wissen, dass du an mein Stresslevel denkst, mein Freund.“
Tamek hob scherzhaft sein Glas in die Kamera. „Na dann, bis bald – im glorreichen Chaos eines Flottenmanövers.“
Elbrun grinste. „Bis bald, Tamek. Pass auf deinen Warbird auf.“
„Wird gemacht. Und du pass auf dich auf, Admiral.“
Mit einem Nicken endete die Übertragung. Der Bildschirm erlosch, und für einen Moment blieb Elbrun nachdenklich sitzen.
Dann atmete er tief durch, stand auf und rief die aktuellen Flottendaten auf sein Terminal.
Das bevorstehende Manöver im Archanis-Sektor würde zwar offiziell als Routineübung deklariert – aber er wusste genau, dass so etwas nie völlig ohne Risiko ablief. Schon gar nicht, wenn die 11. Flotte in voller Stärke zusammengezogen wurde. Das war in der Geschichte der Sternenflotte nur bei großen Bedrohungen nötig gewesen – bei totalen Kriegen wie dem Konflikt gegen das Dominion.
Sein Blick glitt über die aktualisierte Schiffsliste.
Er hatte einige Veränderungen veranlasst, Flottenelemente verschoben, Schiffe ergänzt oder ausgetauscht, um eine ausgewogene und schlagkräftige Formation zu haben.
Was ihm beim Lesen ein gewisses Maß an Ruhe gab: Viele der Geschwaderkommandanten waren nicht nur kompetente Offiziere – sie waren Freunde. Vertrauenspersonen, auf die er sich in jeder Krise verlassen konnte.
Da war Tamek und Tovan von der USS Vixal,
Tharil von der USS Gagarin,
Jasminka Laats von der USS D'Vahl,
Carsten Enke von der USS Kumari,
Sam Avila von der USS Esperanza,
Jan Kiffer von der USS Rialto,
Kvaila auf der USS Galatea,
K'Renna auf der USS Sur'Nec,
Urpun Poyil auf der USS Seleya,
Sh'nti auf der USS Qizan,
Lovok auf der USS Decius,
Nojekoy auf der USS Aurora,
Prilra auf der USS Almagest,
Sulon auf der USS Sovereign,
Alidar Solist auf der USS Sentinel,
Francesko Latino – der Zeitreisende – auf der USS Ranger,
Halva, zurück im Dienst, auf der USS Ramses,
Relza auf der USS Herakles,
Vurat auf der USS Bonestell,
Ezaunt auf der USS Cooper,
Oratqwa auf der USS Kensington,
Soryx auf der USS Republic,
Vorak auf der USS K'Ocok,
Xiomara Yuzal auf der USS Tigres,
Piroel Dorvo auf der USS Bradbury,
und Hsente auf der USS Atlantic.
Und natürlich Top – sein Liebhaber und Vertrauter – mit der USS Sojourner, viel eigenständig unterwegs, aber immer zur Stelle, wenn es darauf ankam.
Jedes Schiff. Jeder Captain. Sorgfältig ausgewählt.
Eine Flotte, auf die er bauen konnte.
Elbrun lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
Die 11. Flotte – seine Flotte – war bereit. 459 Schiffe. Jeder einzelne Offizier vorbereitet. Jeder Befehl klar.
Nur ein Manöver, sagte er sich innerlich. Nur ein paar Tage.
Und dann würde das Leben weitergehen.
Ein leichtes, beinahe spitzbübisches Lächeln huschte über sein Gesicht.
Er griff nach seiner Kaffeetasse, nippte daran – und begann, die letzten Einsatzbesprechungen zu planen.
Nach einer Weile verließ Elbrun den Bereitschaftsraum und machte sich auf den Weg zur Brücke.
Als er die Türen durchschritt, glitt sein Blick sofort zu Aljoscha, der am Kommandosessel stand, ein PADD in der Hand. Er unterhielt sich gerade mit der diensthabenden Wissenschaftsoffizierin über die nächsten Routine-Scans.
Elbrun lehnte sich kurz an die Geländerbrüstung hinter dem Kommandosessel und betrachtete die Szene mit einem kleinen, fast stolzen Lächeln.
Da steht er. In seinem Element. Ruhig, konzentriert. Genau deswegen vertraue ich ihm nicht nur mein Leben an.
Aljoscha bemerkte ihn schließlich, hob den Blick – und sein Gesicht hellte sich sofort auf.
„Hey“, sagte er leise und reichte ihm das PADD. „Alle Systeme bereit. Nichts, was nicht ein Kadett im zweiten Jahr reparieren könnte.“
Elbrun nahm das PADD entgegen und überflog die Daten.
„Klingt langweilig.“
Aljoscha grinste. „Noch ein paar Tage, dann wird’s ohnehin wieder aufregend genug.“
„Stimmt“, murmelte Elbrun. Er schob das PADD zurück in Aljoschas Hand, trat einen Schritt näher und senkte seine Stimme so, dass nur Aljoscha es hören konnte.
„Bis dahin genießen wir die Langeweile. Zusammen.“
Aljoscha zwinkerte und tippte ihn spielerisch mit dem PADD gegen die Brust.
„Sehr gut.“
Elbrun nickte zufrieden und ließ den Blick über seine Brücke schweifen. Seine Leute. Sein Schiff. Sein Zuhause.
Noch war alles ruhig. Noch war alles friedlich.
Und genau das wollte er – so lange wie möglich.
Der Rest des Tages – und auch die darauffolgenden – verliefen weitgehend ereignislos.
Elbrun und Aljoscha nutzten die seltene Gelegenheit, einfach gemeinsame Zeit zu verbringen. Spaziergänge durch die stillen Korridore, lange Gespräche im Quartier, hin und wieder eine Partie 3D-Schach – kleine Momente, die im hektischen Alltag sonst oft untergingen.
Die Enterprise befand sich inzwischen auf dem Weg in den Archanis-Sektor.
Dort sollte sie sich mit den anderen Schiffen der 11. Flotte treffen, um das bevorstehende Manöver vorzubereiten.
Ein sanftes Vibrieren ging durch die Hülle der Enterprise, als sie aus dem Warp glitt.
Vor ihnen erstreckte sich der Archanis-Sektor – eine riesige Weite aus Sternennebeln und gleißenden Sonnen, durchzogen von den Antriebsspuren dutzender Schiffe.
Auf der Brücke herrschte gespannte Stille.
Elbrun trat aus dem Turbolift, blieb kurz stehen und ließ seinen Blick über den Hauptschirm gleiten.
Und da waren sie.
Die 11. Flotte.
459 Schiffe – mächtige Silhouetten gegen das Blau der Sterne, akkurat in Formation gruppiert, wartend auf das, was kommen würde.
Aljoscha blickte von seinem Platz am Kommandosessel auf und richtete sich leicht auf.
„Flottenverband bestätigt“, sagte er ruhig. „Alle Einheiten eingetroffen. Keine Ausfälle. Keiner verflogen.“
Elbrun nickte langsam.
„Danke.“
Er schritt weiter voran, ließ seinen Blick über das beeindruckende Panorama schweifen.
Dies war mehr als nur eine Übung.
Dies war ein Symbol – ein klares Zeichen an Freunde wie an Feinde: Die Föderation stand noch immer. Stark. Entschlossen. Vereint.
„Lt. Codga“, wandte er sich an den Kommunikationsoffizier. „Öffnen Sie einen Kanal an die Flotte.“
„Kanal offen, Sir“, bestätigte der Rigellianer.
Elbrun atmete ruhig durch, trat einen Schritt vor und sprach mit klarer, fester Stimme:
„An alle Schiffe:
Hier spricht Admiral Elbrun Tiran.
Sie alle sind heute hier, weil wir in Zeiten leben, die mehr denn je Wachsamkeit verlangen.
Wir sind die Speerspitze der Föderation. Ihre Verteidiger. Ihr Versprechen an kommende Generationen, dass Freiheit, Zusammenarbeit und Frieden keine leeren Worte sind.“
Er ließ einen Moment der Stille wirken, ließ seine Worte nachhallen.
„Sie alle sind handverlesen. Die Besten, die die Sternenflotte zu bieten hat. Ich vertraue jedem Einzelnen von Ihnen – und ich erwarte, dass wir in den kommenden Tagen zeigen, was die 11. Flotte bedeutet: Stärke. Disziplin. Zusammenhalt.“
Sein Blick wurde schärfer, seine Stimme noch etwas fester.
„Positionsübernahme gemäß Einsatzplan.
Erste Lagebesprechung in zwölf Stunden.
Bis dahin: Halten Sie Ihre Crews bereit. Und vergessen Sie nicht, warum wir hier sind.
Es ist – nur – eine Übung.“
Er nickte Lt. Codga zu.
„Enterprise, Ende.“
Ein leises Klicken begleitete das Schließen des Kanals.
Für einen Moment lag nur das Summen der Systeme in der Luft.
Elbrun drehte sich um und begegnete Aljoschas Blick – ein knappes, respektvolles Nicken.
Die Stimmung auf der Brücke hatte sich verändert: konzentriert, diszipliniert, bereit.
Einige Stunden später liefen auf der Enterprise die Vorbereitungen für das bevorstehende Manöver auf Hochtouren.
Commander Niwan, der Chefpilot, stimmte sich mit seinem Stellvertreter über die Navigationsprotokolle ab.
Commander Shras, zuständig für die taktischen Systeme, überwachte persönlich die letzten Kalibrierungen und ließ die Verteidigungspläne aktualisieren.
Lt. Codga, der Kommunikationsoffizier, behielt den ständig anwachsenden Schiffsfunk im Blick und sorgte dafür, dass alle Übertragungen sauber und verschlüsselt liefen.
Commander Mamaav, der Erste Offizier, sammelte die ersten Statusberichte der Abteilungen und koordinierte kleinere Anpassungen an den Einsatzplänen.
Aljoscha hatte im Kommandosessel Platz genommen und beobachtete das geschäftige, aber geordnete Treiben auf der Brücke mit wachsamer Miene.
Ein leichtes, zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen – es war die Art von disziplinierter Betriebsamkeit, die zeigte, dass die Crew der Enterprise bereit war.
In der Zwischenzeit befand sich Elbrun im Bereitschaftsraum, zusammen mit seinem Adjutanten, Crewman Jongdae Park.
Mit ruhiger Stimme und präzisen Anweisungen wies er Park einige letzte Aufgaben zu:
„Ich möchte, dass Sie nochmals die Bestätigung der Krankenstation einholen, dass die Notfallprotokolle überall einsatzbereit sind. Und überprüfen Sie bitte, ob die Ersatzteile für die dezentralen Wartungsdrohnen bereits vollständig verteilt wurden.“
Park nickte aufmerksam, seine Haltung straff, das PADD in der Hand.
„Jawohl, Sir.“
Elbrun reichte ihm ein weiteres Datenmodul.
„Und lassen Sie mir bitte bis heute Abend eine aktualisierte Liste der Bereitschaftsteams zukommen. Ich möchte keine Überraschungen – weder im Ernstfall noch bei einer Übung.“
„Verstanden, Admiral.“ Park sicherte die Daten und machte sich mit energischem Schritt auf den Weg.
Elbrun blieb einen Moment allein im Bereitschaftsraum zurück, atmete tief durch – und ließ seinen Blick auf dem silbernen Sternenflottenemblem auf seinem Schreibtisch ruhen.
Einige Stunden später saß Elbrun noch immer im Bereitschaftsraum.
Vor ihm stand eine Tasse kalter Kakao – halb ausgetrunken, längst vergessen.
Er ließ seine Gedanken schweifen, die Schultern entspannt, aber die Stirn leicht gerunzelt.
Die kommenden Tage würden intensiv werden. Wenig Schlaf. Kaum Pausen. Konzentration bis zur Erschöpfung.
Er wusste, was auf ihn zukam. Und er wusste, dass er bereit war.
Nachdem er den letzten Schluck getrunken hatte, stellte er die Tasse ab, richtete sich auf und verließ mit ruhigem Schritt den Raum.
Als sich die Türen zur Brücke öffneten, trat er hinaus – mit dem Ausdruck eines Mannes, der wusste: Es ist Zeit.
„Commander Niwan,“ begann er direkt, „bringen Sie die Enterprise und die Flotte in Formation.“
„Aye, Sir.“
„Lt. Codga – senden Sie das Signal an alle Einheiten. Wir laufen aus.“
„Signal wird übertragen, Admiral.“
Ein leises Summen erfüllte die Brücke, als sich die Schiffe der 11. Flotte in Bewegung setzten.
Auf dem Hauptschirm glitt Formation um Formation in präzise abgestimmten Bewegungen dahin, wie ein riesiges, taktisches Mosaik aus Licht, Stahl und Verantwortung.
Die erste Etappe des Manövers war verhältnismäßig unspektakulär: ein koordinierter Formationsflug in den benachbarten Otha-Sektor.
Eine Reise von rund 30 Stunden.
Doch der Schein trog.
Der zentrale Computer würde im Verlauf des Fluges immer wieder simulierte Zwischenfälle generieren
Anschließend würden weitere Formationen geübt, komplexe Manöver unter wechselnden Führungsbedingungen, und schließlich als Höhepunkt: eine groß angelegte taktische Kampfsimulation mit abschließender Auswertung.
Das gesamte Manöver war auf fünf Tage angesetzt.
Fünf Tage, in denen jede Entscheidung zählte.
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