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Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 5
Teil 7
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Informationen
- Story: Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 5
- Autor: KAY
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Science Fiction
Die USS Enterprise befand sich im tiefen Raum auf dem Weg zu einem Treffen mit der USS Hydra, einem Schiff, das unter der Leitung des Sternenflotten-Geheimdienstes operierte. Es war eine ungewöhnliche Mission, und das allein genügte, um Elbruns Interesse zu wecken – und seine Neugier zu schüren.
Elbrun saß in seinem Kommandosessel auf der Brücke, sein Blick auf die Sterne gerichtet, die in einem endlosen Strom am Hauptbildschirm vorbeizogen. Obwohl er keine konkreten Informationen über den Zweck des Treffens hatte, konnte er nicht anders, als zu spekulieren. Die Tatsache, dass selbst der Verbindungsoffizier des Geheimdienstes, Commander Ken Jaynes, über den Grund des Treffens im Dunkeln gelassen wurde, machte die Situation nur noch mysteriöser.
Jaynes, ein Mann mit einer ernsten, fast unnahbaren Ausstrahlung, war seit mehreren Monaten regelmäßig an Bord der Enterprise. Seine Aufgabe war es, die Verbindung zwischen dem Geheimdienst und der Enterprise aufrechtzuerhalten, sicherzustellen, dass keine geheimdienstlichen Belange übersehen wurden, und die Crew bei Bedarf zu beraten. Doch dieses Mal war selbst er ratlos.
„Ich muss zugeben, Sir“, sagte Jaynes, der sich an die Seite von Elbruns Sessel gestellt hatte, „es ist höchst ungewöhnlich, dass ich keine Details über die Mission habe. Normalerweise werde ich vorab informiert.“
Elbrun drehte sich leicht zu ihm und zog eine Augenbraue hoch. „Das klingt nicht gerade vertrauensfördernd, Commander. Wenn selbst Sie keine Informationen haben, frage ich mich, was die Hydra uns wohl mitteilen wird.“
Jaynes nickte knapp. „Ich stimme zu. Es ist selten, dass der Geheimdienst derart verschlossen agiert. Das bedeutet entweder, dass es sich um etwas äußerst Sensibles handelt ... oder dass jemand die Informationskanäle blockiert.“
„Das macht die Sache ja nur noch spannender“, murmelte Elbrun, während er die Fingerspitzen aneinanderlegte. „Ich mag es, wenn ich nicht alles weiß. Das hält den Geist wach.“
Jaynes verzog keine Miene, doch seine Augen verrieten ein gewisses Maß an Besorgnis. „Ich würde vorschlagen, Vorsicht walten zu lassen, Sir. Der Geheimdienst arbeitet nicht ohne Grund mit einer solchen Verschwiegenheit.“
„Vorsicht ist mein zweiter Vorname, Commander“, erwiderte Elbrun mit einem leichten Lächeln, das Jaynes nicht zu erwidern schien. „Halten Sie mich auf dem Laufenden, falls sich neue Informationen ergeben.“
„Natürlich, Sir“, sagte Jaynes, bevor er sich wieder seiner Konsole zuwandte, um die aktuellen Daten zu überprüfen.
Aljoscha, der auf dem Sitz neben Elbrun saß, beugte sich leicht vor und warf seinem Mann einen neugierigen Blick zu. „Du siehst angespannt aus.“
Elbrun grinste schief, sein Blick blieb jedoch auf die Sterne gerichtet. „Mit dem Geheimdienst zu tun zu haben, ist nie einfach. Und da ich nicht weiß, was uns erwartet, können wir uns auch nicht vorbereiten. Das macht mich ... sagen wir, vorsichtig.“
Ein leises Piepen von der Navigationsstation unterbrach ihre Unterhaltung. Commander Niwan, der Caitianer am Steuer, drehte sich halb um und meldete sich zu Wort. „Sir, wir erreichen die Koordinaten. Die Hydra ist in Sichtweite.“
Elbrun richtete sich auf, sein Lächeln verschwand und machte einem konzentrierten Ausdruck Platz.
„Öffnen Sie den Kanal“, befahl er und wandte sich an den Kommunikations-Offizier, Lt. Codga.
Codga arbeitete flink an seiner Konsole, runzelte dann jedoch die Stirn. „Sir, sie antworten nicht.“
Elbrun zog die Augenbrauen zusammen. „Keine Antwort? Das ist ... ungewöhnlich.“
„Moment ...“ Codga hielt inne, während neue Daten auf seinem Display erschienen. „Wir bekommen eine Textnachricht. Es heißt, Admiral Tiran und Captain Cornellus sollen sich unverzüglich an Bord der Hydra beamen.“
Aljoscha richtete sich auf und warf Elbrun einen überraschten Blick zu. „Einfach so? Keine weiteren Informationen?“
„Offenbar nicht“, antwortete Elbrun, sein Ton war nüchtern. „Das klingt genau nach dem Geheimdienst.“
Aljoscha lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. „Na, das wird ja immer besser. Keine Erklärung, keine Details – und jetzt dürfen wir beide in deren Hornissennest steigen.“
„Codga“, sagte Elbrun ruhig, „bereiten Sie den Transport vor. Commander Jaynes, begleiten Sie uns. Wenn jemand mit dem Geheimdienst umgehen kann, dann Sie.“
Jaynes, der bisher an einer hinteren Konsole gestanden hatte, trat vor. „Natürlich, Admiral. Obwohl ich anmerken möchte, dass der Geheimdienst auch intern gern seine Leute im Dunkeln lässt.“
Elbrun schnaubte leise und warf Jaynes einen scharfen Blick zu. „Egal, Sie kommen trotzdem mit. Wir könnten Ihre ... Fähigkeiten gebrauchen.“
Jaynes hob eine Augenbraue, schwieg jedoch und folgte Elbrun und Aljoscha zum Turbolift. Die Fahrt war von einem angespannten Schweigen begleitet, während die drei Männer auf das Deck mit den Transporterräumen gebracht wurden. Als sie den Raum betraten, richtete sich der Transporterchief an Elbrun.
„Sir, die Koordinaten sind eingegeben. Die Hydra ist bereit und erwartet Ihre Ankunft.“
Elbrun nickte knapp. „Danke, Chief.“ Er wandte sich an seine Begleiter. „Auf die Plattform.“
Die drei Männer stellten sich auf die markierten Felder, und Elbrun sah noch einmal zum Chief.
„Gut, dann – Energie.“
Ein leises Summen erfüllte den Raum, und das typische Gefühl des Beamens durchflutete ihre Körper. Augenblicke später materialisierten sie sich im Transporterraum der USS Hydra. Der Rau war deutlich kleiner und spartanischer als auf der Enterprise, und das Licht war eine Spur gedämpfter, fast unmerklich, aber spürbar.
Ein Offizier des Sternenflotten-Geheimdienstes stand bereit und trat vor, sein Gesicht eine Maske aus Professionalität. „Willkommen auf der USS Hydra“, sagte er mit einer kurzen, förmlichen Verbeugung. „Ich soll Sie auf die Brücke bringen. Im Besprechungsraum wird bereits auf Sie gewartet.“
Elbrun nickte höflich. „Führen Sie uns.“
Der Offizier drehte sich um und ging voraus, seine Schritte präzise und ruhig. Elbrun, Aljoscha und Jaynes folgten ihm, ihre Blicke wanderten aufmerksam durch die Korridore. Es war schwer, sich des Eindrucks zu erwehren, dass auf diesem Schiff alles einen Hauch von Geheimnis und Zweckmäßigkeit ausstrahlte – wie ein Schatten in der Flotte der Föderation.
„Ich hoffe, die Brücke der Hydra ist einladender als der Rest des Schiffs“, murmelte Aljoscha leise, sein Ton halb humorvoll, halb angespannt.
„Das ist der Geheimdienst, Imzadi“, antwortete Elbrun mit einem leichten Lächeln. „Ich glaube, ‚einladend‘ steht nicht in deren Handbuch. Schiffe der Vesta-Klasse sind normalerweise nicht so karg ausgestattet.“
Jaynes warf beiden einen kurzen Blick zu und zog leicht die Mundwinkel nach oben. „Wenigstens haben sie uns nicht mit verbundenen Augen hergebracht. Das ist bei ihnen fast schon ein Entgegenkommen.“
Elbrun sah ihn entsetzt an.
„Das war ein Scherz, Sir“, fügte Jaynes schnell hinzu und lächelte entschuldigend.
Gemeinsam betraten sie den Turbolift, der sie zur Brücke der Hydra brachte. Nach einer kurzen Fahrt öffneten sich die Türen, und sie traten hinaus. Die Brücke war eine nüchterne, fast sterile Umgebung, typisch für ein Geheimdienstschiff. Ein Offizier führte sie ohne Umschweife weiter zum Bereitschaftsraum.
Vor der Tür standen zwei Männer – breit gebaut, mit muskulösen Körpern und grimmigen Blicken.
Ihre Haltung war steif, fast bedrohlich. Als Elbrun, Aljoscha und Jaynes die Tür betreten wollten, hielt einer der Wachen sie abrupt auf.
„Ken! Sie nicht!“, sagte einer der Männer und fixierte Jaynes mit kalten Augen.
Elbrun drehte sich um und blickte den Wachmann eindringlich an. „Commander Jaynes ist auf meinen Befehl mitgekommen. Ich werde ihn mit reinnehmen.“
Der andere Wachmann schüttelte den Kopf. „Es tut uns leid, Sir, aber wir haben unsere Befehle.“
„Wessen Befehle?“, fragte Aljoscha scharf.
„Flottenadmiral Sendak“, antwortete der Wachmann ruhig.
Elbrun seufzte, musterte Jaynes kurz und nickte dann. „Gut, Commander. Warten Sie hier.“
Jaynes, sichtlich unzufrieden, salutierte knapp. „Aye, Sir.“
Elbrun und Aljoscha traten durch die Tür, die sich lautlos hinter ihnen schloss. Der Raum war schwach beleuchtet, die Atmosphäre wirkte fast bedrückend. Kaum hatten sie ein paar Schritte gemacht, trat eine Gestalt aus den Schatten hervor.
Elbrun blieb abrupt stehen, sein Atem stockte, und sein Blick verhärtete sich.
„Das ist nicht dein Ernst ...“ murmelte er, als er das Gesicht des Terranischen Elbrun erkannte – sein Gegenstück aus dem Spiegeluniversum. Der Mann grinste selbstzufrieden und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Überrascht?“, fragte der Terranische Elbrun mit einer Stimme, die vor Spott triefte. „Ich habe dir doch gesagt, dass wir uns wiedersehen werden.“
Aljoscha, der sich neben Elbrun angespannt hielt, ballte die Fäuste und fixierte den Eindringling mit einem durchdringenden Blick. „Was soll das? Wie bist du hierhergekommen?“, fragte er mit eisiger Stimme.
Der Terranische Elbrun lächelte kalt. „Oh, ich habe meine Methoden. Aber jetzt bin ich hier – und wir haben einiges zu besprechen.“
Neben dem Terranischen Elbrun trat eine weitere Gestalt aus den Schatten – der Terranische Aljoscha. Sein Blick war kalt, ein Hauch von Belustigung lag in seinem Gesicht, doch Elbrun spürte sofort, dass diese Fassade trügerisch war. In seinem Inneren erkannte er einen gebrochenen Mann, jemand, der durch das Leben im Spiegeluniversum schwer gezeichnet war.
Der Terranische Elbrun verschränkte die Arme und musterte den normalen Aljoscha mit einem abschätzigen Blick. „Naja“, begann er mit einem spöttischen Lächeln, „ich dachte, mein Aljoscha sei schon erbärmlich, aber du? Du bist wirklich ein Witz.“
Aljoscha biss die Zähne zusammen, sein Gesicht blieb jedoch ruhig. Bevor er antworten konnte, trat Elbrun einen Schritt vor und stellte sich schützend vor seinen Mann. „Was willst du?“, fragte er mit einer Stimme, die ruhig, aber mit unterdrückter Wut vibrierte.
Der Terranische Elbrun lächelte kalt. „Ich wollte nur mal hören, ob du schon etwas über die Borg herausgefunden hast.“
Elbruns Augen verengten sich. „Warum sollte ich dir auch nur ein Wort erzählen? Wir arbeiten nicht zusammen, und ich traue dir nicht.“
„Oh, das ist süß“, erwiderte der Terranische Elbrun sarkastisch. „Aber lassen wir die Spielchen. Du weißt genauso gut wie ich, dass wir beide etwas gegen die Borg unternehmen müssen. Glaub mir, sie machen keinen Unterschied zwischen deinem ach so moralischen Universum und meinem … pragmatischen.“
Aljoscha trat neben Elbrun, seine Stimme ruhig, aber bestimmt. „Und was genau hast du bisher getan, außer zu provozieren und Chaos zu stiften?“
Der Terranische Aljoscha lachte leise, aber das Lachen war hohl, ohne echte Freude. „Chaos zu stiften ist unser Handwerk, oder nicht?“ Er warf seinem Elbrun einen Blick zu, doch sein Lächeln wirkte gequält.
Elbrun ließ seinen Blick kurz auf dem Terranischen Aljoscha ruhen. „Ich sehe dich, weißt du“, sagte er leise, fast mitfühlend.
Der Terranische Aljoscha erstarrte für einen Moment, seine Fassade wackelte. Doch der Terranische Elbrun trat einen Schritt vor, seine Stimme schneidend. „Spar dir deine Spielchen, Elbrun. Wir sind hier, um Ergebnisse zu sehen, nicht, um Emotionen zu teilen.“
Elbrun wusste, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. Er überlegte kurz, ob er weiter darauf eingehen sollte, entschied sich jedoch dagegen, um die Situation nicht unnötig eskalieren zu lassen.
Er spürte die Wut im Terranischen Elbrun wie eine brodelnde Flamme, die immer höher schlug.
Dennoch ließ sich Elbrun nicht beirren. Mit ruhiger Stimme fragte er: „Und wenn ich dir nichts gebe?“
Der Terranische Elbrun schürzte die Lippen, seine Stimme war kalt wie Stahl, als er antwortete: „Dann werde ich mir nehmen, was ich brauche. Aber ich denke, wir beide wissen, dass es einfacher ist, wenn du mitspielst. Oder willst du wirklich sehen, was passiert, wenn wir uns gegenseitig auf die Füße treten?“
Elbrun hielt seinem Blick stand, unbeirrt und kühl. „Also gut. Wir wissen, dass die Borg aus deinem Universum auch in unserem sind. Aber wir haben bisher noch kein Portal oder ähnliches gefunden.“
Der Terranische Elbrun hob die Augenbrauen, bevor er die Stirn in tiefen Falten legte. Seine Stimme war nun von kaum verhohlener Wut durchdrungen. „Ist das alles? Wenn du einer meiner Offiziere wärst, würde ich dich jetzt wegen Inkompetenz exekutieren.“
Doch Elbrun blieb gelassen. Er verschränkte die Arme und sah dem Terranischen Elbrun direkt in die Augen. „Ich bin aber keiner deiner Offiziere. Du bist in unserem Universum. Und ich bin ranghöher als du.“
Seine Stimme war ruhig, fast beiläufig, aber mit einem deutlichen Hauch von Hohn, der die Spannung im Raum weiter anheizte.
Der Terranische Elbrun kniff die Augen zusammen, und die Spannung im Raum schien fast greifbar. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und für einen Moment sah es aus, als würde er sich auf Elbrun stürzen. Doch dann atmete er tief durch und zwang sich zu einem kalten Lächeln.
„Ranghöher? Glaubst du wirklich, dass das hier zählt?“, fragte er mit gefährlicher Ruhe.
Elbrun zuckte mit den Schultern, ein schiefes Grinsen auf den Lippen. „Vielleicht nicht für dich.
Aber in diesem Universum gibt es Regeln, und ich denke, es wäre klug, wenn du sie respektierst.“
Der Terranische Aljoscha, der bisher schweigend zugesehen hatte, trat einen Schritt vor. Seine Augen musterten Elbrun und Aljoscha mit einem Blick, der schwer zu deuten war – eine Mischung aus Faszination und Abscheu. „Du bist erstaunlich ruhig, Tiran. Für jemanden, der nicht weiß, was
als Nächstes kommt.“
„Das ist der Vorteil, wenn man Vertrauen in sich selbst hat“, antwortete Elbrun und ließ seinen Blick kurz auf dem Terranischen Aljoscha ruhen. „Vielleicht solltest du das auch mal versuchen.“
Der Terranische Elbrun schnaubte verächtlich. „Vertrauen ist eine Schwäche. Kontrolle ist das Einzige, was zählt. Und lass dir eins gesagt sein: Ich habe die Kontrolle.“
„Kontrolle?“, fragte Aljoscha mit einem leichten, aber spöttischen Lächeln. „Du wirkst eher wie jemand, der sie verloren hat und jetzt versucht, sie mit Gewalt zurückzubekommen.“
Der Terranische Elbrun wandte sich blitzschnell zu ihm um, seine Augen funkelten vor Wut. Doch bevor er etwas sagen konnte, hob Elbrun eine Hand.
„Das reicht“, sagte Elbrun ruhig, aber mit Nachdruck. „Wir können uns hier gegenseitig beleidigen, oder wir können versuchen, eine Lösung zu finden. Ich habe dir gesagt, was wir wissen. Wenn das nicht genug ist, dann liegt es an dir, uns etwas Besseres zu bieten.“
Die Worte hingen schwer im Raum, und für einen Moment herrschte absolute Stille. Der Terranische Elbrun atmete tief ein, dann lächelte er plötzlich – ein kaltes, unheimliches Lächeln.
„Du hast Nerven, das gebe ich dir“, sagte er schließlich. „Aber unterschätze mich nicht, Elbrun. Das wäre ein großer Fehler.“
„Ich mache keine Fehler“, erwiderte Elbrun kühl. „Und jetzt entschuldige mich – ich denke, dieses Gespräch ist beendet, solange du nichts Konstruktives beizutragen hast.“
Der Terranische Elbrun sah ihn lange an, bevor er sich mit einem knappen Nicken abwandte. „Das werden wir sehen.“
Die Spannung im Raum erreichte dann ihren Höhepunkt, als der Terranische Aljoscha leise, aber mit einem Hauch von Unsicherheit sagte: „Willst du sie einfach so gehen lassen?“
Der Terranische Elbrun drehte sich ruckartig um, sein Blick loderte vor Wut. „Schweig!“, herrschte er ihn an, seine Stimme war wie ein Peitschenhieb. Seine Hand zuckte nach oben, und für einen Moment sah es aus, als würde er zuschlagen. Doch im letzten Augenblick hielt er inne, seine Hand zitterte, bevor er sie wieder sinken ließ.
Elbrun, der die Szene genau beobachtete, sah, wie der Terranische Aljoscha einen Schritt zurückwich, die Augen leicht gesenkt. Die Dynamik zwischen den beiden war erschreckend klar: der eine voller Zorn und Gewalt, der andere in einer Mischung aus Angst und schmerzhafter Abhängigkeit gefangen.
Aljoscha trat neben Elbrun und legte ihm unauffällig eine Hand auf den Arm. „Lass uns gehen“, sagte er leise, seine Stimme war ruhig, aber bestimmt.
Elbrun nickte, seine Augen ruhten noch einen Moment auf dem Terranischen Aljoscha, bevor er sich umdrehte. Doch bevor sie die Tür erreichten, sprach der Terranische Elbrun wieder, diesmal mit einem gezwungenen, kalten Lächeln: „Ihr habt keine Ahnung, wie leicht ihr es hier habt. Eure
Welt, eure Regeln – das macht euch schwach. Aber Schwäche hat ihren Preis, und eines Tages werdet ihr ihn zahlen.“
Elbrun blieb stehen, drehte sich aber nicht um. „Vielleicht. Aber das ist unser Weg, nicht deiner.“
Die beiden verließen den Raum, und die Tür schloss sich hinter ihnen mit einem leisen Zischen.
Zurück blieben der Terranische Elbrun und Aljoscha, die Stille zwischen ihnen war beinahe erdrückend.
Der Terranische Elbrun stand noch immer reglos, seine Hände zu Fäusten geballt, während er in Gedanken versank. Der Terranische Aljoscha wagte es nicht, etwas zu sagen. Er liebte diesen Mann, trotz allem, was geschehen war – trotz der Schläge, trotz des Schmerzes. Und doch fühlte er, dass etwas in ihm zerbrach, jedes Mal, wenn Elbrun die Beherrschung verlor.
„Warum schaust du mich so an?“, fragte der Terranische Elbrun schließlich, seine Stimme leise, aber scharf.
„Ich ... ich tue nichts dergleichen“, stammelte Aljoscha und senkte den Blick noch weiter.
„Gut.“ Der Terranische Elbrun wandte sich ab und trat an das Fenster, durch das die unendliche Schwärze des Alls zu sehen war. „Wir haben Arbeit zu erledigen und wir müssen zurück in unser Universum. Keine Zeit für Sentimentalitäten.“ Doch in seinem Inneren wusste er, dass die Risse in ihrer Beziehung tiefer gingen, als er zugeben wollte. Und in den Augen des Terranischen Aljoscha flackerte ein Funke, der zwischen Angst und einer leisen, aufkeimenden Hoffnung schwankte – Hoffnung, dass sich vielleicht, eines Tages, etwas ändern könnte.
In der Zwischenzeit sind Elbrun, Aljoscha und Commander Jaynes zur Enterprise zurückgekehrt.
Die Hyra hatte dann abgedreht und den Sektor verlassen. Elbrun und Aljoscha standen zusammen im Turbolift.
Elbrun lehnte sich an die Wand des Turbolifts, seine Augen geschlossen, während er tief durchatmete. „Mir ist ganz schlecht“, sagte er schließlich, seine Stimme klang müde und angespannt.
Aljoscha, der neben ihm stand, legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Diese Begegnungen mit den Terranern sind eine Herausforderung“, sagte er mit leiser Zustimmung.
Elbrun öffnete die Augen und sah seinen Mann an, seine Stirn in Sorgenfalten gelegt. „Es ist nicht nur das. Es ist diese schiere Flut an negativen Emotionen, die von ihnen ausgeht. Wut, Misstrauen, Hass ... es ist, als würde man in einem Sumpf aus Dunkelheit stehen. Und der Terranische Aljoscha ...“ Er hielt kurz inne, seine Stimme zögerte, bevor er fortfuhr. „Er tut mir leid.“
Aljoscha runzelte die Stirn. „Leid? Wieso? Er ist Teil dieses grausamen Systems, genauso wie der Terranische Elbrun.“
Elbrun schüttelte langsam den Kopf. „Vielleicht. Aber in ihm ist etwas anderes. Etwas Gebrochenes. Ich konnte es fühlen. Er lebt in Angst und Schmerz, und doch hängt er an diesem anderen Elbrun, als wäre er alles, was er hat. Das ist keine Liebe – zumindest nicht die, wie wir sie kennen. Es ist ... eine verzweifelte Abhängigkeit.“
Aljoscha seufzte und lehnte sich an die gegenüberliegende Wand des Turbolifts. „Das mag sein, aber was sollen wir tun? Wir können die Terraner nicht ändern. Und schon gar nicht ihren Elbrun.“
„Ich weiß“, antwortete Elbrun leise. „Aber es lässt mich nicht los. Es ist, als ob er still um Hilfe schreit, obwohl er es nie zugeben würde.“
Der Turbolift hielt, und die Türen öffneten sich. Aljoscha trat hinaus, hielt jedoch kurz inne und sah zurück zu seinem Mann. „Du kannst nicht jeden retten, Elbrun. Und schon gar nicht jemanden aus einer Welt, die so weit von unserer entfernt ist. Aber ich weiß, dass du es trotzdem versuchen wirst, weil du eben du bist.“
Elbrun folgte ihm, ein schwaches Lächeln auf den Lippen. „Vielleicht. Aber jetzt ... brauchen wir erst mal einen klaren Kopf.“
Die beiden gingen gemeinsam weiter, während die Enterprise leise durch die unendliche Dunkelheit des Alls glitt, der nächste unbekannte Auftrag wartete bereits.
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