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Die Stadt der Engel

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Ich (das ich der Geschichte) bin 16 Jahre alt, habe lange blonde Haare, die ich meistens zusammenbinde, gehe öfter schwimmen und reise für mein Leben gerne. Das reisen hat mir nie sonderlich Probleme bereitet, mit einem Bisschen Englisch und Französisch kommt man oft schon sehr weit. Sonst bin ich eigentlich recht anspruchslos, so dass mir meine werten Erzeuger auch gerne mal eine größere Reise sponsern. Dieses Mal geht es in eines der Traumländer für Touristen wie uns. Thailand ist in Sachen Sexualmoral und ähnlichem weit liberaler als Euro- und Ammiland. Mesdames et Messieurs, l'histoire commence:

Meine Eltern hatten mir eine Reise nach Thailand geschenkt, die nun beginnen sollte. Der Flug an sich war wenig ereignisreich und es lohnt sich nicht viele Worte über nichts zu verlieren. Keiner der Mitreisenden oder der Crew hat auch nur im Entferntesten in mein Ideal von Schönheit gepasst. Ich bin zwar zu meinem Leidwesen immer noch Jungfrau, doch ich hab nicht vor meine Haut an jemanden zu verschachern den ich nicht liebe. Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung als letztes. Nach einem Zwischenstopp in Bombay flog die Maschine der Thai International Airline ohne Verzögerungen in Richtung Bangkok weiter. Mit meiner wenigen Bagage gab es keine Probleme, auch wenn das Gepäck fast aller Passagiere unter der langen Reise gelitten hatte.

Um mich zu erholen, ein 15 Stundenflug schlaucht selbst hartgesottene Touries, setzte ich mich in die Eingangshalle. Hier würde ich mich nach einer Hotelvermittlung umsehen müssen. Ok, kein Problem mit einer kleinen Selektion von Kreditkarten meines Vaters. Der Altehrwürdige ist mal wieder in Gönnerlaune gewesen; kann aber auch sein dass mein Mutter ihre Hände im Spiel hatte, aber egal, Geld stinkt ja nicht.

Wenn ich reise habe ich die Angewohnheit alles um mich herum nicht zu beachten. Dieses Mal ist da keine Ausnahme. Ein wenig konfus durchsuche ich mein Handgepäck nach Sonnencreme und find die Tube schließlich auch. Im Vertrauen auf unsere Industrie habe ich Lichtschutzfaktor 30 gekauft. Plötzlich spricht mich eine weiche, tiefe Frauenstimme an: sawat-dii kha! Die Stimme gehört einer etwa 50 jährigen Thailänderin. Sie ist mit den Jahren ein wenig füllig geworden, doch sie muss einmal, soweit ich das beurteilen kann, recht hübsch gewesen sein. Überrascht beantworte ich die Begrüßung auf die übliche Weise und gebe zu verstehen, dass es doch besser sei auf Englisch zu sprechen.

Die Dame antwortet: »Oh, es macht mir nichts aus mich mit ihnen auf Englisch zu unterhalten. Aber ich gebe ihnen einen Tipp, kaufen sie besser eine Sonnencreme mit höherem Lichtschutzfaktor. Hier in Bangkok dürfte wohl LF60 genügen, wenn sie aber an der Küste Badeurlaub machen ist wohl LF90 nötig. Das erspart ihnen einen hässlichen Sonnenbrand. Bei meinem Ehemann war das auch immer ganz schlimm; sie müssen wissen, er war Engländer. Jedes Mal wenn wir hier her kamen um meine Familie zu besuchen dasselbe Spiel. Entschuldigen sie, dass ich sie so vollquatsche, aber ich warte auf einen Geschäftspartner aus London. Er hätte schon gestern kommen sollen, aber es gab Schwierigkeiten in der Firma und so klappte es nicht so wie es geplant war.«

Amüsiert über den Redeschwall der gutmütigen Dame sage ich: »Reden sie ruhig weiter, ich höre ihnen gerne zu; ich habe viel Zeit.«

»In welchem Hotel haben sie vor zu übernachten? Wie war doch gleich ihr Name?«

»Ich habe ihn ihnen noch nicht genannt. Ich heiße Justus Sievert und ich habe noch gar kein Hotelzimmer.«

»Mein Nachname ist Scott, das war der Name meines Mannes. Mein Vorname ist für Europäer viel zu lang, sagen sie einfach Yaa, das genügt.«

»Sie können mich durchaus mit meinem Vornamen anreden Yaa.«

In diesem Moment kommt über die Lautsprecher die Mitteilung, dass auf Grund von schlechtem Wetter der Flughafen Heathrow vorübergehend geschlossen wurde. Yaa macht ein etwas säuerliches Gesicht, sagt aber rein gar nichts dazu. Stattdessen holt sie eine Schachtel Zigaretten aus einer Jackentasche.

»Nimm dir ruhig eine Justus!«

»Nee danke, ich finde Tabak nicht sonderlich schmackhaft.«

»Eine gute Einstellung junger Mann. Die hatte ich auch einmal. Halte sie nur lange genug durch, sonst kommst du nicht mehr so leicht wieder von dem Zeug los. Ah, da kommt mein ganzer Stolz! Darf ich vorstellen Justus, das ist mein Sohn Louis. Louis, das ist Justus, ein Gast unseres Landes aus Deutschland. Ein echtes Produkt ''Made in Germany'' also.«

Vor mir steht ein großer, schlanker, süßer Boy mit Mandelaugen und langen braunen Haaren. Er nickt mir zu.

»Hi Justus.«

Ich lächle ihn an und grüße zurück. Louis ist etwas größer und älter als ich. Er ist mir sympathisch, um nicht zu sagen sogar ziemlich sympathisch. Hoffentlich interpretiert er meinen abschätzenden Blick nicht falsch, oder sollte ich doch eher sagen richtig! Er lächelt ein wenig, doch dann gefriert das Lächeln und er dreht sich zu seiner Mutter. Mum, kann ich mal kurz mit dir reden?!? Beide gehen zwei Meter weg, drehen sich dann noch mal zu mir um, drehen sich wieder weg und fangen an zu diskutieren. Ich habe immer nur dann die Chance etwas zu verstehen wenn sie mal nicht Thai sondern Englisch sprechen.

...Was? ... Na wenn ich es sage wird es doch wohl stimmen ... kommt gar nicht in Frage ... in mein Zimmer? ... Du bist gemein ... Nein bin ich nicht ... Das ist Folter ... Tja mein Lieber, Pech gehabt ... versuche dich zu arrangieren ... Du mischt dich in alles ein Mutter, das verzeihe ich dir nie! ... Wir werden sehen!

Schließlich kommen beide doch noch zurück. Mit einem Seitenblick auf Louis sagt sie:

»Es tut mir leid Justus, doch wir hatten einige Kleinigkeiten zu klären.«

Louis steht da wie mit einem Eimer Wasser übergossen. Am liebsten würde ich zu ihm gehen und versuchen ihn aufzumuntern, aber angesichts seiner eisigen Höflichkeit wäre das wohl etwas zu vertraut.

Mit schmunzeln sagt Yaa: »Ich habe soeben beschlossen, dass du bei uns übernachten wirst Justus, wenn du es dann doch nicht mehr aushältst, kannst du immer noch in ein Hotel gehen. Ist das in Ordnung für dich?«

Yaa zwinkert mir zu, und ich habe keine Möglichkeit mehr abzulehnen ohne sie ihr Gesicht verlieren zu lassen.

»Nun Yaa, du lässt mir ja kaum eine Wahl! Ok akzeptiert!«

Louis sieht nicht sonderlich glücklich aus, nimmt mir aber mein Handgepäck ab. Dann gehen wir zum Parkdeck des Flughafens, und mich trifft ein Schlag; die Scotts müssen gute Geschäftsleute sein, denn wir stehen vor einem roten Cabriolet. Louis' Mutter muss mein Erstaunen wohl bemerkt haben:

»Was ist Justus, stimmt etwas mit den Wagen nicht?«

»Nein, nein; ich hatte nur nicht erwartet in einer solch noblen Karosse kutschiert zu werden. Das ist alles.«

Yaa setzt sich hinters Steuer, Louis, mein Gepäck und ich finden hinten unseren Platz.

»Louis wie wäre es mit ein wenig Musik für unseren Gast?«

»Muss das sein Mum?«

Die lächelt nur in den Rückspiegel und Louis lächelt erstaunlicherweise zurück. Mir dämmert warum Thailand als das Land des Lächelns gilt. Nicht etwa, dass Louis eine CD einlegt, er fängt ganz einfach an zu singen! Das was seine Goldkehle verlässt ist zwar durchgängig Thai, klingt aber trotzdem gut. Er hat eine schöne Stimme. Mag aber auch sein, dass meine Sinne etwas vernebelt sind auf Grund seiner Nähe.

»Du singst wirklich erste Klasse Louis. Ich habe zwar rein gar nichts verstanden, aber trotzdem nicht übel! Könntest du auch so freundlich sein und mir sagen worum es ging?«

An Stelle von Louis antwortet mir seine Mutter: »Es war der Anfang einer traditionellen Ballade mit einigen mehr oder weniger wichtigen Abänderungen.«

Das ist alles was ich aus den beiden herausbekomme. Mutter und Sohn haben sich gegen mich verschworen!

Unsere Fahrt geht durch das Bangkoker Verkehrschaos, doch Yaa schafft es mit Engelsgeduld uns ohne Totalschaden ans Ziel zu bringen. Das Erlebnis Tiefgarage und Lift lasse ich mal aus, meine Gastfamilie wohnt auf jeden Fall im 32. Stock. Die Wohnung ist ganz behaglich, eine typische 7-Zimmer Wohnung nach europäischem Stil eingerichtet. Wenn auch mit recht beeindruckenden Ausmaßen. Nur das Bild der königlichen Familie verrät, dass dies ein thailändisches Haus ist.
Yaa zieht sich unter dem Vorwand sich ums Essen kümmern zu müssen sofort in die Küche zurück. Auf der einen Seite bin ich froh nun für eine Weile mit Louis allein zu sein, doch dann sehe ich in der Realität meinen Dreamboy verkrampft in der Ecke stehen, und dann plagt mich auch noch eine immer stärkere Müdigkeit.

»Du ähh Justus, du wirst wohl oder übel bei mir im Zimmer schlafen müssen, ich hoffe, das ist kein Problem für dich?«

»Nein, kein Problem. Ich bräuchte aber erst mal einen Platz wo ich mich ein wenig ausruhen könnte.«

»Klar, geht in Ordnung, komm mit!«

Sagt Louis und führt mich in sein Zimmer. Ein großer, angenehmer Raum, ausgestattet mit allem was das Herz begehren könnte, und am Fenster ein kombiniertes Riesenbett.

»Wir werden die beiden Betten auseinander ziehen müssen, aber das dürfte kein Problem werden denke ich.«

»Es ist mir eigentlich egal wo oder wie ich schlafe, Hauptsache ich kann es. Louis schnarchst du?« »Keine Ahnung, es gab nie Beschwerden bei mir, aber leg dich erst 'mal hin, deine Pupillen sind schon so klein wie Stecknadelköpfe.«

»Ok, eine kleine Pause wird mir gut tun.«

Ich lege mich also in ein fremdes Bett und schlafe auf der Stelle ein. Nach Stunden werde ich aus Morpheus' Armen zurück in die Realität gerissen, wenn auch auf recht sanfte Art, nämlich indem mir Louis am Ärmel meines Hemdes zupft.

»Aufstehen du Langschläfer, sonst wirst du heute Nacht nicht schlafen können, und ich hatte nicht vor die ganze Nacht den Alleinunterhalter zu spielen! Also raus aus den Federn und Abmarsch in die Küche.«

»Ja, ja, ich komme ja schon. Was gibt es denn?«

»Katze, Ratte und Hund natürlich, was sonst!?!«, sagt mein nun nicht mehr ganz so frostiger Gastgeber.

»Danke, ich hab schon keinen Hunger mehr.«

»Na umso besser für mich. Dann esse ich deine Lichies!«

»Kommt gar nicht in Frage Halunke. So übel ist mir dann doch noch nicht!«

Wir gehen in die Küche, die auch eine ganz passable Größe hat. Meine Mutter würde sich hier auch gut aufgehoben fühlen. Es gibt natürlich etwas anderes, Curry-Hühnchen mit Basmati und die erwähnten Lichies.

»Und Justus, wie schmeckt dir unser Essen?« Aus Yaa spricht der Stolz der Köchin.

»Nun, ich könnte es kaum besser machen Yaa; es ist ausgezeichnet.«

»Du kannst kochen?«

»Ich versuche es auf jeden Fall öfter mal und meine Eltern essen fast immer alles auf; es kann also nicht so katastrophal sein.«

»Also ich habe beim Kochen keinerlei Fähigkeiten geerbt, nicht wahr Yaa?«

»Dafür kannst du wirklich gut singen, das dürfte das aufwiegen denke ich.«

»Danke für die Lorbeeren, aber wie wäre es wenn wir jetzt schlafen gingen? Ich werde nämlich auch mal müde. Können wir gehen Mum?«

»Ja ja, geht nur. Ich kümmere mich um den Rest. Gut Nacht ihr beiden!«, sagt Yaa auf ihre besondere Art und Weise schmunzelnd.

Louis antwortet mit einer ulkigen Grimasse: »Werden wir haben Mum! Justus kommst du?«

»Klar, du hast mich vorhin aus meinem Traum gerissen, den kann ich jetzt weiter träumen. Gute Nacht Yaa.«

»Schlaf gut Justus.«, ruft sie mir aus der Küche hinterher.

Die Nacht wird im Ganzen recht erholsam für mich, wann hat man schon die Gelegenheit mit einem bildhübschen jungen Mann in einem Bett zu schlafen und nicht sofort als Perversling abgestempelt zu werden? Mein Traum von vor zwei Stunden holt mich wieder ein. Von wem und was ich wohl träume??? Louis bereitet das Einschlafen wohl mehr Probleme, denn er wälzt sich die ganze Nacht hin und her. Ich merke wozu er normalerweise zwei Betten benötigt. Er gibt sich wenigstens die Mühe sich nun auf sein um die Hälfte kleineres Territorium zu beschränken um mich nicht zu stören. Nun ja auf den Versuch kommt es an.
Am Morgen ist Louis nass geschwitzt, die langen Haare total durcheinander.

»Guten Morgen Louis!«

»Hhm, Ich kann nur hoffen, dass der Morgen besser wird als die Nacht. Morgen Justus. Sag mal ist es vielleicht möglich, dass ich heute baden gehe, du siehst ja es ist mal wieder nötig. Wir haben aber auch eine separate Dusche, du kannst dich also auch sofort duschen. Komm mit ich zeige dir das Bad.«

Er führt mich in einen Raum, der mal wieder gigantische Ausmaße hat. Direkt neben der Tür ist die Duschzelle dann kommt ein Waschbecken in Form einen Muschel und in der Ecke eine Riesenbadewanne für drei Personen, ein Traum für jede Wasserratte. Ich lasse Louis im Bad alleine und gehe erst einmal auf die Toilette. Auch die ist geschmackvoll eingerichtet, und so langsam frage ich mich womit die Scotts ihr vieles Geld verdienen. Das werde ich gleich bei passender Gelegenheit fragen, jetzt aber noch nicht. Stattdessen gehe ich zu Louis ins Bad.
Als ich die Tür öffne schlägt mir eine Wolke warmen Wasserdampfes entgegen. Es ist fast wie in einer Sauna, auch wenn ich noch nie in einer war, aber es muss wohl so ähnlich sein. Der ganze Raum duftet nach Jasminöl. Louis steckt bis zum Kinn in einem Berg von Schaum und scheint sich prächtig zu amüsieren.

»Hi Justus! Wie du die Dusche bedienen musst, muss ich dir nicht erklären oder?«

»Nee, geht schon in Ordnung. Es dürfte nicht allzu schwierig werden hoffe ich.«

Ist es auch nicht, alles ist genauso wie in Europa. Es tut gut nach 32 Stunden wieder warmes Wasser den Rücken herunter rinnen zu fühlen. Nach der Dusche schiebe ich meinen Kopf um die Ecke.

»Louis, ich gehe schon mal in dein Zimmer ok?«

»Ich werde dich kaum aufhalten können, aber was versteckst du dich hinter der Wand? Hast du etwa was zu verbergen Justus?«

»Ich wüsste nicht was ich zu verbergen hätte, aber es ist bei uns zu Hause eher unüblich sich allzu offenherzig zu zeigen. Bis gleich!«

Ich gehe in Louis' Zimmer und ziehe mich an, dann habe ich zum ersten Mal Zeit mich mit der Einrichtung zu beschäftigen. Ich gehe gleich auf den CD-Ständer zu und hole ein paar raus. Ein Album von Savage Garden, ok nicht schlecht; dann eins von SMAP einer Band aus Japan, auch nicht übel; und dann halte ich etwas in der Hand, was mir den Atem verschlägt, Louis auf einem CD-Cover mit einem anderen Boy auch so in dem Alter. Oben drüber steht Raptor / Sayonara-Goodbye. Wie mir scheint bin ich Gast in einer ziemlich geschäftstüchtigen Familie geworden. Ich stelle alles an seinen Platz zurück und schaue mich noch ein wenig weiter um. Es wird mir irgendwann langweilig und ich gehe in den Wohnraum, auf den alle für diese Wohnung üblichen Attribute zutreffen.

Louis sitzt vor einem großen, ovalen Spiegel und versucht verzweifelt seine Haare zu entwirren.

»So ein Mist, jedes Mal dasselbe Spiel!«

»Soll ich dir helfen?«

»Ja, das wäre echt nett von dir. Ich werde sonst noch wahnsinnig und lasse mir die Haare abschneiden!«

»Mit kurzen Haaren könnte ich mir dich gar nicht vorstellen, also lass es lieber so wie es ist.«

»Sag mal, was kannst du mir über ein Duo namens Raptor sagen?«

»Wie konntest du etwas davon erfahren?«

»Ich habe ein wenig in deinen CDs gestöbert. Nun?«

»Da gibt es nicht viel zu erzählen, ich war Sänger in einer Gruppe, doch das ist schon ein paar Jahre her. Und jetzt helf mir bitte!«

Nach kurzer Zeit hat sich das Gestrüpp aufgelöst. Ich schaue mir mein eher unfreiwilliges Model an und bin hellauf zufrieden; Louis sieht noch besser aus als sonst.

»Und gefällt dir was du siehst?«

»Aber ja du bist das Schönste was mir je begegnet ist!«, rutscht mir 'raus und ich wollte ich könnte mir die Zunge nachträglich abbeißen. Auf Louis' Gesicht breitet sich sein entwaffnendes Grübchenlächeln aus.

»Ein weiser Mann hat einmal gesagt: Gleiches geselle sich immer zu Gleichem.«

Damit steht er auf und geht in sein Zimmer um den Bademantel mit Alltagskleidung zu tauschen. Bei mir frage ich mich, was Louis sagen würde, wenn er wüsste wie sehr der Spruch auf mich zutrifft. Viel Zeit darüber nachzudenken bleibt mir nicht, denn Yaa kommt in den Wohnraum. »Einen schönen guten Morgen Justus! Hast du gut geschlafen?«

»Es wurde zumindest nicht langweilig Yaa. Louis hatte einen Alptraum, und war heute Morgen ganz nass geschwitzt, wie gebadet.«

»Hhm, das hat er häufiger mal, das ist nichts besonderes. Das hängt mit seiner Kariere, über die du ja nun Bescheid weißt, zu tun. Wir mussten immer viel reisen, und so hatte er nie viel Zeit Kontakte zu knüpfen. Du siehst, es war nicht ganz uneigennützig, dass ich dich zu uns eingeladen habe. Er würde es nie zugeben, aber er kann dich wirklich gut leiden, und es ist gut, dass er nun jemand hat an den er sich wenden kann. Ich werde ihm nicht auf ewig einen Vater und Freunde ersetzen können. Niemand kann das.«

Damit endet der traurige Monolog und Yaa setzt wieder das ewig heitere Lächeln der Geschäftsfrau auf.

»Hilfst du mir beim Frühstück? Wir bekommen heute Besuch musst du wissen. Sie ist eine meiner besten Freundinnen aus dem Golfclub. Ihr Ehemann ist Edelsteinhändler und sie betreibt ein sehr erfolgreiches Juweliergeschäft hier in Bangkok. Sie hat sogar schon für die Königin Schmuck entworfen und gefertigt. Aber du wirst sie ja sehen, sie ist hoch intelligent.«

Wir bereiten also gemeinsam das Essen zu, und auch Louis trudelt in der Küche ein. Unten trägt er eine viel zu weite amerikanische Hose und oben ein dünnes Seidenhemd, das allerdings mehr zur Schau stellt als es verhüllt. Es ist eine Folter für jeden mit einem Sinn für Schönheit.

Um halb zehn klingelt es und alle stürzen wir zur Tür. Yaa öffnet und ich sehe zu meinem Erstaunen eine blonde Frau aus Europa auf der Schwelle stehen. Sie muss in Yaas Alter sein, sieht aber trotzdem noch blendend aus, fast so vital wie Yaa selbst. Nachdem die Frau Yaa und Louis zeitaufwendig begrüßt hat bin ich an der Reihe.

»Ahh und das muss der hübsche Jüngling aus Deutschland sein, den Yaa mir schon am Telefon angekündigt hat. Lass dich mal anschauen Justus. Wirklich Yaa du hast dir ein hübsches kleines Juwel in dein Nest geholt.«

»Est-ce que tu parle francaise?«

»Bien sûr, Madame. Vous êtez une francaise?«

»Oui je suis ne a Bordeaux. Je m' appele Elisabeth Guigou, mais dis Elise et nous allons parler anglais ok?«

»Comme vous voulez Madame.«

Wir gehen alle in die Küche und frühstücken gemeinsam. Elise erzählt von ihrem Beruf, von protzigen Klunkern für Neureiche und korrupte Bürokraten. Die Sorgen dieser Frau verstehe einer, aber ansonsten ist sie ganz in Ordnung.

In einem Augenblick, in dem Louis und seine Mutter beschäftigt sind fragt sie: »Tu lui aimes, non?«

»Est-ce que c' est trop évident?«

»Joajilliers ont des vifes yeux. Bonne chance!«

Antwortet sie und scheint ganz glücklich zu sein gut beobachtet zu haben. Wenig später verlässt uns die charmante Dame wieder.

»Unternehmen wir eigentlich etwas gemeinsam, oder was hattet ihr euch so gedacht?«, frage ich Yaa und Louis.

»Wir planen schon seit langem wieder in unserem Ferienhaus in Ranong Urlaub zu machen, wenn du willst können wir heute schon hin fahren, ich habe mir in der Firma drei Wochen freigenommen.«

»Wenn das nicht zu viele Umstände bereitet?«

»Sonst hätte meine Mutter dich doch sicher nicht eingeladen oder? Sei kein Frosch und sag ja!«

»Ok, wir fahren da hin. Liegt es am Meer?«

»Es steht ziemlich weit abgelegen, man hat also seine Ruhe dort am Strand.«

»Also gut Jungs, packt eure Sachen zusammen. Ich werde noch ein paar Dinge erledigen. Ich bin in spätestens drei Stunden wieder da, bis dahin müsst ihr fertig sein. Bis nach her ihr Beiden.«

»Tschüs Mum, tschüs Yaa!«

Louis und ich gehen in sein Zimmer und fangen an. Nach zwei Stunden haben wir allen Kleinkram fertig verpackt und hängen uns vor die Glotze. Das Fernsehen dort ist auch nicht besser als bei uns, also nichts worüber es sich lohnte zu berichten.

Als Yaa uns aus dem Auto anruft fahren wir nach unten in die Tiefgarage. Dort wartet Yaa in einem schicken Landrover. Wir packen unser Gepäck in den Kofferraum, wobei mir auffällt, dass ein riesiger blauer Sack schon drin liegt.

»Sag mal Yaa was ist denn alles in dem Sack drin?«

»Ach das sind nur ein paar kleine Aufmerksamkeiten für ein paar gute Freunde.«

»Das müssen ja viele Freunde sein, wenn du einen ganzen Sack voll mitnimmst!«

»Wir waren schon so lange nicht mehr da, und bei uns wäscht eine Hand die andere.«

Auf dem Weg zur Überlandstraße halten wir noch vor einem anderen Haus an, eine Frau in Freizeitkleidung kommt herausgelaufen und winkt uns schon vom weiten zu. Erst als sie schon fast am Wagen ist erkenne ich Elise an ihrem blonden Haar. Sie setzt sich zu uns in den Wagen und begrüßt uns alle.

»Na Justus, nicht damit gerechnet mich so bald wiederzusehen, nicht wahr?«

»Ehrlich gesagt nein Madame ähh Elise.«

Louis neben mir ist genauso erstaunt wie ich. Auf der Fahrt wechseln sich Yaa und Elise gegenseitig am Steuer ab, so können wir nonstop fahren. Noch vor ein paar Stunden war ich in einer modernen Weltstadt und nun bin ich mitten im Mittelalter gelandet! Das einzige was an Zivilisation erinnert sind die Strommasten, der Rest ist so, wie er schon seit Jahrhunderten gewesen ist.
Spät am Abend kommen wir am Bungalow an. Yaa und Elise wünschen uns eine gute Nacht und gehen ebenfalls in ihr Zimmer. Interessiert schaue ich mich im Haus um bis Louis mich am Ellenbogen berührt und mich in unser Zimmer führt. Auch wieder ganz hübsch eingerichtet, allerdings mehr funktionell als das Zimmer in Bangkok. Es steht auch wieder ein Ehebett drin, bezogen mit Louisbettwäsche.

Louis lächelt mich entschuldigend an: »Das ist der Geschmack meiner Mum, sie wollte es so.« »Viele Mädchen würden jetzt wohl alles hergeben nur um mit mir zu tauschen.«

»Ein hysterisches Mädchen an meiner Seite ist das, was ich nach einem anstrengenden Tag wie heute am wenigsten brauche. Ich bin auch so ganz zufrieden.«

»Jetzt sage bloß nicht ich sei anstrengend sonst werde ich dich heute nicht in Ruhe schlafen lassen.« »Ist ja schon gut ich nehme alles zurück und gute Nacht.«

Damit zieht er sich die Sachen aus und legt sich ins Bett. Ehe ich mich auch ins Bett lege ist er vollkommen eingeschlafen. Diesmal ist Morpheus wohl gnädiger zu ihm, und somit kann auch ich ohne Unterbrechung schlafen.

Am Morgen werden wir von den Sonnenstrahlen geweckt, die über unsere Haut streichen. Es gibt nur wenige Dinge die noch schöner sind. Louis ist schon etwas länger wach, liegt aber immer noch im Bett. Ich fühle mich als könnte ich Bäume ausreißen und schlage vor eine Runde schwimmen zu gehen.

»Klar kein Problem, wir haben den ganzen Strand für uns.«

»Hast du eine zweite Badehose dabei?«

»Nein, ich hab überhaupt keine mit, warum? Wir sind ganz alleine hier und außerdem seid ihr Europäer doch auch sonst nicht so prüde.«

»Ich meine nur wegen den beiden Frauen.«

»Ich bitte dich, sie sind beide über fünfzig! Sie könnten gut deine Mütter sein!«

»Ok, ich sehe es ja ein.«

Wir nehmen uns ein paar Badehandtücher und verlassen den Bungalow. Draußen fällt uns ein, dass wir vergessen haben uns einzucremen. Also wieder rein und eincremen, beim Rücken helfen wir uns gegenseitig.

Der Strand ist wirklich totenstill, wir sind fast ganz alleine. Der Sand ist weiß, mit einigen schwarzen Steinen dazwischen, das Wasser grünblau und der Himmel ultramarin. Es ist wie in einem Traum, die fast perfekte Idylle. Wir schwimmen ein wenig, dann versuchen wir den anderen möglichst oft unterzutauchen. Nach langer Zeit winken uns Yaa und Elise zu, damit wir zum Essen kämen. Louis und ich sind total ausgehungert und so laufen wir um die Wette.
Es liegen wie gesagt auch ein paar Steine am Strand rum; einer wir mir zum Verhängnis. Mein Fuß knickt um und tut danach höllisch weh. Oft ist es der Schreck der so unangenehm ist, nicht die Stauchung selbst. Glücklicherweise auch in diesem Fall. Louis legt seinen Arm um meine Hüfte, und ich meinen um seinen Hals. So humpeln wir beide gemeinsam zum Bungalow hoch, das entschädigt zwar für den Schmerz, wäre mir aber auf normalem Wege weit lieber gewesen. Am Bungalow ist der erste Schreck schon wieder verflogen und der Schmerz lässt auch nach. Louis gibt sich die Schuld für das Malheur und erst Yaa und Elise können ihn von diesem Gedanken abbringen, auf mich hört er in diesem Fall überhaupt nicht.

Yaa und Elise wollen nach dem Essen die ersten Geschenke in der Nachbarschaft verteilen, bei deren Menge dürfte das allerdings Tage in Anspruch nehmen, worin mir die beiden zustimmen. Nach dem Frühstück trennen wir uns, Yaa und Elise nehmen den Landrover, während Louis und ich ein wenig am Ufer spazieren gehen wollen.
Ich wäre zwar wieder in der Lage ohne Hilfe zu gehen, aber warum sollte ich auf meinen kleinen Spaß verzichten? Wir wollen nachher noch in eines der Dörfer gehen, dafür ziehen wir uns im Bungalow natürlich ein paar leichte Sachen an. Aufeinander gestützt gehen wir am Ufer entlang bis wir das Dorf erreichen. Wie schon gesagt, fühlt man sich dort wie in eine andere Zeit versetzt. Es riecht nach gebratenem Fisch, als Straße dient ein schlammiger Trampelpfad, die Häuser sind klein, schmuddelig und aus vermoderndem Holz. Wenn man hier nicht leben muss ist es ein tolles Fotomotiv. Sofort kommt mir die Assoziation von Mitleid in den Sinn, doch das können die Thais noch weniger ertragen als offene Kritik.

Louis führt uns in eine Tankstellengaststädte, dem einzigen Haus das auch vom nahen ganz solide gebaut aussieht. Als einziges Haus hier hat es Strom. Wir bestellen uns etwas Trinkbares. Die Kellnerin ist eine junge Frau, so um die 17 Jahre alt, ziemlich stark geschminkt und auffallend spärlich bekleidet. Sie und Louis funkeln sich gegenseitig an.

Als sie wieder weg ist frage ich Louis nach ihr: »Wer zum Teufel ist das Mädchen?«

»Du hast soeben die Bekanntschaft der wichtigsten Schlampe dieses Dorfes gemacht. Sie heißt übrigens Nok, das heißt übersetzt Vögelchen, und der Name ist Programm. Sie treibt's mit jedem der will und der was zu bieten hat.«

Damit ist für Louis das Thema erledigt, auch wenn ich mich frage wieso er so gereizt auf das Mädchen reagiert, aber egal. Wir unterhalten uns noch ein wenig über das Dorf und seine Probleme.

Als das Mädchen wieder an unserem Tisch vorbei kommt spreche ich sie an: »Wie wäre es, wenn du dich ein wenig zu uns setzt?«

Louis kann seinen Ohren wohl nicht trauen, denn er starrt mich an als wäre ich in wildes Tier.

»Das ist nicht dein Ernst Justus!?!«

»Ich würde mich gerne mit ihr unterhalten! Sie weiß bestimmt viele interessante Geschichten.«

Nok schweigt, scheint aber sehr zufrieden mit dem Lauf der Dinge.

»Dann unterhalt dich schön mit deiner kleinen Hure, vielleicht lässt sie dich ja umsonst in ihr Bett!«

Damit steht er auf und will aus dem Lokal laufen. Ich kann ihn noch an der Schulter berühren, doch er schlägt meine Hand weg und rennt fort von mir. Inzwischen hat sich Nok an unseren Platz gesetzt. Grinsend wartet sie auf mich.

»Lass ihn ruhig laufen, er ist es nicht wert. Ich war mit ihm zwei Monate zusammen, bis ich merkte, dass er noch eine am Start hatte. Da habe ich mich von ihm getrennt. Sag hast du Lust auf meinem Zimmer einen Tee mit mir zu trinken?«

»Nein Danke Nok, schade nur das Louis jetzt beleidigt ist, wer weiß was er dummes anstellt.«

»Ahh, ich verstehe mit ihm würdest du es wohl machen wie? Gib dir keine Mühe, er ist voll und ganz hetero. Jedes Mal wenn er hier hergekommen ist, habe ich mit ihm Tee getrunken, du verstehst schon, in meinem Zimmer.«

»Ja ich kapiere was du mir sagen willst, ok!?! Und nun mach das du vom Acker kommst!«

»Es war schön dich kennen zu lernen. Wenn du es dir noch mal anders überlegst, du weißt ja wo ich arbeite.«

»Ja, ja, ich weiß. Tschüs!«

Louis hat mir wenigstens die Kamera da gelassen. Ich besuche den Tempel des Dorfes, doch nur ein steinalter Priester tut dort noch seinen Dienst. Er spricht verblüffend gut Englisch, aber er hat ja auch viel Zeit hier. Er lädt mich sogar ein mit ihm zu essen, ich nehme dankend an. Wir unterhalten uns über Gott und die Welt, im wahrsten Sinne des Wortes meine ich. Es dämmert als ich den alten Mann verlasse, bevor ich den Ort verlasse soll ich noch mal wiederkommen. Es gibt keinen Grund der dagegen spräche, eher sogar welche dafür.

Abends wird es in dem Dorf richtig unheimlich, ich beeile mich den Strand zu erreichen. Ganz weit in der Ferne sehe ich das Licht des Bungalows. Ich würde sonst gar nicht zurück finden. Im Haus fängt mich Yaa ab, Elise schläft schon.

»Was hast du mir Louis gemacht Justus? Er war total aufgeregt als er nach Hause kam! Er hat die Bar geplündert, sich volllaufen lassen und jammert und johlt seit Stunden lauter unzusammenhängendes Gewäsch!«

»Ich habe nichts getan außer mich mit einer Kellnerin zu unterhalten!«

»Mit welcher Kellnerin?«

»Das Mädchen hieß Nok.«

»Mit dieser Schlampe hast du dich unterhalten? Was hat sie dir über Louis erzählt?«

»Woher willst du wissen ob wir über ihn gesprochen haben?«

»Es würde mich bei diese kleinen Nutte nicht wundern, wenn sie dir einen Haufen Lügen über ihn aufgetischt hat. Lass mich raten, du solltest dir keine Hoffnungen bei ihm machen, denn er würde oft fremd gehen? Stimmt's?!?«

»Ja, so in etwa, aber woher weißt du, dass ich ...«

»Ich bin weder blind noch dumm Justus. Ich hatte es sogar insgeheim gehofft. Es wäre wohl besser du würdest heute hier im Wohnzimmer schlafen.«

»Das sehe ich ganz anders Yaa! Ich werde mit ihm schon fertig werden denke ich.«

»Du hast noch nie einen betrunkenen Thaimann gesehen wie? Aber im Moment scheint er sich beruhigt zu haben. Sei vorsichtig Justus, ich will, dass du von meinem Sohn mehr übriglässt als nur ein Nervenbündel, verstanden?«

»Das liegt ja wohl auch in meinem Interesse nicht wahr?«

»Entschuldigung Justus. Bis Morgen, und viel Glück.«

»Das werde ich hoffentlich nicht brauchen, Yaa.«

Louis' Mum rafft ihr Seidenhemd zusammen und geht. Ich wende mich unserem Zimmer zu. Leise öffne ich die Tür, doch Louis ist immer noch wach. Er ist so blau, dass die Flasche die er nach mir werfen will nicht einmal das Bett verlässt.

»Na war es schön in der kleinen Schlampe? Deine Kondition muss ja atemberaubend sein wenn du es sechs Stunden mit ihr treiben konntest du gemeiner Schuft! Ich hasse dich, verschwinde, lass mich allein!«

»Einen Teufel werde ich tun, und jetzt halte endlich deine Klappe, bevor ich sie dir stopfe!«

Ich ziehe mich aus, schalte das Licht ab und lege mich in mein Bett. Louis ist wohl wie die meisten Thais nicht gewöhnt Klartext zu verkraften. Zumindest sagt er keinen Ton mehr. Ich liege noch die halbe Nacht wach und zerbreche mir den Kopf wie ich aus dem Schlamassel herauskommen könnte. Der Schlaf erlöst mich er erst spät.

Als ich aufwache rinnen mir Louis' Tränen über den Oberkörper. Er hat seinen Kopf an meine Schulter gelehnt. Mit der linken Hand streichelt er über meine Haut, seine Rechte hat er hinter meinen Kopf gelegt. Minuten vergehen so, in denen ich mir wünsche die Zeit solle für uns ganz allein stehen bleiben. Es ist fast wie in einem Spielfilm, denn auch ich habe Tränen in den Augen. Ich nehme seinen Kopf in meine Hände und küsse die Tränen aus seinem schönen Gesicht. Ich küsse seine Augen, seine Wangen, seinen Mund.

»Es tut mir leid Justus, es tut mir so leid ...«

Es stehen ihm wieder Tränen in den Augen.

»Ist schon gut, alles schon vergessen. Es wird alles gut werden, versprochen.«

»Ich liebe dich Justus vergiss das nie mehr, bitte vergiss mich nicht!«

»Ich liebe dich auch Louis.«

Eng umschlungen bringen wir noch ein paar Stunden im Bett zu. Doch auch diese Zeit vergeht einmal, und wir müssen aufstehen. Wir ziehen unsere Bademäntel an und gehen ins Wohnzimmer, das auch gleichzeitig Küche und Esszimmer ist. Elise und Yaa sind natürlich schon längst auf, und das Essen ist auch schon seit geraumer Zeit fertig. Louis legt seinen Arm um meine Hüfte, als wir den Raum betreten. Dann umarmt er seine Mutter beide vergießen Tränen über ihrer beider Glück. Elise freut sich auch für uns. Sie lächelt mir zu und wir setzten uns an den Tisch.

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