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Isna'jin

Teil 2

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Vorwort

Seid gegrüßt liebe Leserinnen und Leser!

Seit einigen Wochen sausen mir Ideen für drei Geschichten durch den Kopf, die auf bestehenden Werken basieren. Zum einen das Onlinespiel „World of Warcraft“, zum anderen in der Welt von „Star Wars“.

Ich bedanke mich an dieser Stelle recht herzlich bei all Jenen, die sich die Geschichte durchgelesen und mir ein Feedback geschrieben haben! Mit Freude berichte ich, dass die Zahl der positiven Meldungen eindeutig war und ich somit voller Elan weitergeschrieben hab.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe es gefällt euch! Die zwei weiteren Ideen folgen beizeiten.

 

Der Weg führt sie weit durch die Geisterlande in den Immersangwald. Saftig grüne Wiesen, wie Zan'jin sie in Erinnerung hat und große Bäume, deren Blätter herbstlich leuchten, zieren das Bild des Waldes. Das Wetter hat sich hier noch nie geändert. Der Anblick versetzt dem jungen Troll einen Stich der Sehnsucht, aber Tikiti lässt ihm keine Gelegenheit dazu Trübsal zu blasen.

Der ältere Troll prescht über Hügel und das Gras, springt über einen sanft dahinfließenden Bach und stürmt immer weiter gerade aus, bis sie an die Tore von Silbermond kommen. Unsicher tritt Zan'jin von einer Pfote auf die Andere und mustert die hohen Mauern. Weißer Marmor, mit goldenen Verzierungen in denen sich das Sonnenlicht spiegelt, zeigen eindeutig die Größe der Sin'Dorei.

„Komm Amani. Wenn sie nicht schon abgereist ist, ist sie irgendwo in der Stadt zu finden.“ „Zan'jin mag Stadt der Elfch'n nich... Elfch'n Zan'jin noch töt'n.“ „Nicht wenn ich dabei bin. Komm.“ Und ohne auf eine Antwort zu warten, geht Tikiti schnellen Schrittes durch das Tor in das Stadtinnere. Zan'jin überlegt kurz, aber alleine will er hier auch nicht sein.

So prescht er der schwarzen Katze hinterher und schleicht hinter ihr dicht auf den Fersen. Der Dunkelspeer geht sicher und ohne Angst die Straße entlang, bis sie zu einer breiten Mauernische kommen. Dort wurde ein Fleckchen Wiese mit zwei Bäumen angepflanzt, während links und rechts die Häuser der Blutelfen empor ragen. Ein jedes Haus erbaut aus weißem Marmor.

Die Dächer leuchten goldig und rot, wie die Blätter des Waldes vor ihren Toren. Überall sind Elfen zu sehen. Elfen in Rüstungen, Elfen in Roben und Elfen in normaler, bürgerlicher Kleidung. Viele blicken zu den zwei Katzen. Von fragend bis unsicher, verwirrt bis wütend, ein jeder Blick ist anders auf sie gerichtet.

Zan'jin hält sich dicht an Tikiti und hat sein Nackenfell angespannt aufgestellt. Er spürt die vielen Blicke auf sich und riecht mehr als die Natur ihm je zum Riechen gegeben hat. Seine Krallen sind ausgefahren und ein angespanntes Knurren verlässt seine Kehle, aber der ältere Troll meint beruhigend: „Ganz ruhig Junge. Sie werd'n dir nichts tun.“

Auf der kleinen Grasfläche sind zwei Zelte aufgebaut und aus einem kommt ein Wesen, wie der Dunkelspeer es beschrieben hat. Ein Huftier auf zwei Beinen. Aufrecht stehend schaut es ziemlich groß aus und hat braunes Fell an ihrem Körper, sowie Hörner an ihrer Stirn. Sie trägt schlichte, blaue Gewänder, verstrahlt aber eine Aura von Ruhe, Gleichgewicht und Natur.

Eine Eigenschaft die Zan'jin sehr beruhigt. Neugierig mustert er die Taurin, die lächelnd die zwei Katzen mustert. Als sie spricht, ist ihre Stimme tief, aber melodisch und angenehm. „Tikiti. Das ist ein wirklich netter Versuch, aber ich erkenne dich immer. Schön dich zu sehen!“

Die schwarze Katze wandelt sich in den blauen Troll, der die Taurin breit angrinst. „Grüße Maaan. Eines Tages werd ich mich in ein' Bär'n wand'ln könn' und dann wirst du mich nicht mehr erkenn'.“ Die Taurin lacht herzhaft auf und Zan'jin findet sie mehr und mehr sympathisch, hält sich aber immer noch hinter dem Dunkelspeer versteckt.

„Deinen Freund kenne ich aber nicht. Eine Katze mit grünem Fell. Und zwar mehr grün als bläulich-grün... Das sieht man bei euch Trollen fast nie.“ „Is ja auch kein Dunkelspeer Maaan. Harene, das is Zan'jin. Ein Amani. Die Natur hat entschied'n, ihm die Gabe zu geb'n, n' Druide zu sein.“

Die kastanienbraunen Augen der Taurin nehmen Erstaunen an und neugierig mustert sie den Kater mit grünem Fell. Unsicher tritt der junge Amani von einer Pfote auf die andere und Tikiti meint: „Komm Maaan. Zeig dich.“ Eine Weile starrt Zan'jin den Dunkelspeer an, wandelt dann aber in seine wahre Gestalt zurück.

Gekleidet wie immer, in einer wilden, kurzen, grünen Lederhose und sonst nichts, steht er nun da. Nahe Elfen verengen die Augen zu Schlitzen und zwei Wachen kommen auf die Druiden zu. Zan'jin fällt sofort in die Hocke und macht sich klein, während Tikiti sich schützend vor ihn stellt und die Taurin eindringlich anstarrt.

„Er braucht Training Harene. Du bist die Einzige, die ihn lehr'n kann.“ Schon stehen die Wachen vor dem blauen Troll und sind bemüht höflich, wenn auch angespannt. „Bal'a dash, werter Druide. Wir bitten euch, den Amani herzugeben.“ „Grüße Maaan. Nein, der Amani bleibt hier. Er gehört zu mir und darf frei sein.“

Einer der Wachen mustert abwechselnd den Dunkelspeer und den Amani, während der andere nun mit ernsterer Stimme spricht: „Ihr kennt unsere Gesetzte und unsere Feinde, Dunkelspeer. Ihr wisst, dass die Amani nicht hierher gehören. Wenn er schon euch gehört, dann verlasst mit ihm jetzt sofort die Stadt.“

„Dann werdet ihr lernen müssen, sich an seine Anwesenheit zu gewöhnen“, spricht nun die Taurin und stellt sich neben Tikiti. Ihre Stimme ist wie immer freundlich, aber ihre Augen haben eine drohende Ernsthaftigkeit angenommen. „Und unterbreitet eurem Lord Regenten, dass die Horde bald einen neuen Druiden in ihren Reihen haben wird.“

Beide Elfen schauen die Taurin nun sprachlos an und Tikiti nickt ihnen zu. „Richtig gehört Maaan. Der Amani hat die Gabe n' Druide zu werd'n.“ „Und ich werde ihn lehren und ausbilden. Hier. In der Stadt und im Wald, wo er hingehört“, fügt die Taurin hinzu und hat sich ein wenig aufgebaut.

„Wenn also irgendwer von euch sich an meinem Schüler vergreift, wird das gesamte Volk der Blutelfen dies bereuen.“ Die zwei Sin'Dorei nicken und nehmen eine stramme Haltung ein. Gleichzeitig salutieren sie und einer von ihnen spricht: „Wir werden die Nachricht unserem Lord Regenten mitteilen! Er entscheidet weiter.“

Die Taurin nickt und schon verlassen die zwei Wachen schnellen Schrittes die Wiesenfläche. Nahe Sin'Dorei wenden rasch ihre Blicke ab, während Tikiti sich umdreht und Zan'jin angrinst. „Na bitte Maaan. Jetzt hast du n' Lehrer und wirst sogar hier ausgebildet.“

Der Amani blickt ängstlich zwischen dem Troll und der Taurin hin und her, die ihn freundlich anlächelt. „Keine Angst Zan'jin. Ich werde dich lehren, wie du auf dich aufpassen kannst. Die Elfen hier werden dir keine Gefahr sein.“ „Aba... was wenn doch? Wenn Elfch'n Zan'jin jag'n?“

„Dann werde ich hier sein und dir beistehen und sie werden etwas erleben, was schlimmer ist als dich zu jagen.“ Unsicher nickt Zan'jin und erhebt sich langsam wieder. Tikiti nickt ihm zu und meint: „Dann viel Erfolg Maaan. Hör auf Harene und lern' viel von ihr.“ „Danke Tikiti.“ Der Dunkelspeer nickt dem jungen Troll zu und verlässt dann langsamen Schrittes die Grasfläche und marschiert in Richtung Tor.

Die Taurin mustert den grünen Troll noch eine Weile und meint dann lächelnd: „Kein Wunder, dass die Elfen so eine Angst vor dir haben. Du schaust ja richtig wild aus mit dieser Frisur, dieser Tätowierung und nur einer Hose bekleidet.“ Zan'jin zieht den Kopf ein wenig zwischen die Schultern und meint kleinlaut:

„Zan'jin hat nich mea zum Anzieh'n... Und wa lang allein in Zul'Aman. Zan'jin hat nich auf Haar acht'n könn'. Tätowierung is Brauch bei Amani.“ Die Taurin nickt und deutet auf eines der zwei Zelte. „Das hier ist meines. Ich bin vom Zirkel des Cenarius ausgesandt worden, die Natur hier zu beobachten und wie die Blutelfen Einfluss darauf haben.“

„Wea oda was is diesa Zirk'l?“ „Das ist eine Gruppe von vollwertigen Druiden Zan'jin. Eine Gruppe, die sich der Heilung und des Schutzes der Natur verpflichtet haben. Weil es unsere Aufgabe ist, der Natur zu helfen. Wir sind mit ihr im Einklang. Sie zeigt uns Wege zu helfen, zu schützen.“

„Zan'jin fühlt Natua und kann in Katze wand'ln! Tikiti meint, taz is Gabe von Dru... Druida.“ „Ja. Ungewöhnlich bei einem Amani, aber wenn die Natur es so will, werden wir Druiden dir beistehen und dir helfen.“ „Danke Maaan.“ Der Amani bringt ein schwaches Lächeln zustande, welches die Taurin breit erwidert.

„Erstaunlich, dass du Orcisch sprechen kannst.“ „Zan'jin hat aufg'passt. Hat Elfch'n beobacht' und zug'hört.“ Der junge Amani nickt und die Taurin lächelt. „Erstaunlich. Aber an der Aussprache müssen wir noch ein wenig üben.“ „Zan... Zan'jin gibt sich Mühe.“ Harene lächelt und meint:

„Du wirst dich schon noch wohl fühlen hier. Selten kommt eine Schamanin, eine Trollin, vom Irdenen Ring. Eine Gruppe, die den Elementen dieser Welt helfen. Ihr gehört dann das andere Zelt. Solang sie nicht da ist, darfst du darin schlafen.“ „Oh...ehrm... danke.“

Harene nickt dem grünen Troll zu. „Ruh dich aus. Ich warte auf die Entscheidung des Lord Regenten, dann beginnt dein Training.“ Zan'jin nickt und geht langsam in das Zelt hinein. Es ist nicht groß, bietet aber für zwei Personen nebeneinander Platz. Der Amani wandelt sich in seine Katzengestalt und legt sich versteckt an den Rand des Zeltes.

Die Augen wollen ihm aber nicht zufallen. Er ist zu unsicher und ängstlich, ob die Elfen nicht doch kommen und ihm weh tun. Das hindert ihn am Ruhen. Vieles dringt auf den Kater ein, was ihm immer mehr den Kopf schmerzen lässt. So viel Natur, die aber großteils nicht natürlich gehalten wird. So viele Gerüche. Elfen, Speisen, Blumen.

Und dann auch die Geräusche. Die Wachen, die im Gleichschritt durch die Straßen patrouillieren. Das Lachen der Bürger und der Kinder, die in den Straßen spielen oder über alltägliches reden. Von Weit her ist das Klirren von Waffen zu hören, was dem Troll das Nackenfell aufstellen lässt.

Das Hämmern in seinem Kopf wird zunehmend unerträglicher und Übelkeit macht sich immer schlimmer in seinem Magen breit. Verzweifelt und verkrampft versucht er, an den Wald zu denken. An seinen Stamm oder an Zul'Aman. Nichts hilft aber den Strom von Neuem aufzuhalten.

Dunkelheit macht sich am Rande seiner Augen breit, als seine Gedanken auf einen Elfen mit blonden Haaren und einer braunen Robe fallen. „Taz süße Elfch'n...“, denkt er schwach und die Erinnerung an Isnamils Hände, die sein Fell streicheln, spendet Trost. Die Gerüche verschwinden und machen dem Geruch des Elfen Platz, als würde er neben ihm stehen.

Erneut spürt Zan'jin den Kuss auf seiner Nase. Diese weichen Lippen, die seine Nase sanft berühren. Sich an diesen schönen Gedanken klammernd, beruhigt sich der junge Troll nach und nach und fällt erschöpft in einen leeren, kalten Schlaf.

„Zan'jin? Zan'jin!“ Die Stimme holt ihn schnell in die Realität und er braucht eine Weile um sich zurecht zu finden. Nach und nach kommt die Erinnerung zurück und die ganzen Gerüche und Geräusche dringen wieder auf ihn ein, aber diesmal ist es eine Hand an seinem Rücken, die ihn Ruhe bewahren lässt.

„Ganz ruhig. Ich habe auch eine Weile hier gebraucht mich wohl zu fühlen. Atme tief und langsam durch. Schließe dabei die Augen, das hilft.“ Der Troll in Katzengestalt tut wie ihm geheißen und schließt die Augen, ehe er tief Luft holt und ruhig ein und ausatmet.

„Genau. Ganz ruhig und langsam. Finde dein Gleichgewicht“, murmelt die Stimme der Taurin, während sie in einem beruhigenden Rhythmus mit ihrer Hand seinen Rücken streichelt. Es dauert einen Moment, aber diesen genießt der junge Troll mehr und mehr und liegt schließlich völlig ruhig und locker auf dem Boden.

Die Taurin zieht ihre Hand zurück und vorsichtig hebt der Kater den Kopf und schaut sie dankbar an. „Danke Maaan. Taz hilft sea gut.“ „Tu das immer wieder, wenn es dir zu viel wird. Eines Tages hast du dich daran gewöhnt.“ Zan'jin nickt und erhebt sich auf seine Pfoten. Während er sich streckt, meint Harene:

„Während du geschlafen hast, hab ich eine Nachricht von dem Lord Regenten bekommen. Er erlaubt dir, in die Stadt zu kommen. Sofern ich immer in deiner Nähe bin und das wird jetzt am Anfang so oder so sein.“ Zan'jin nickt und ihm fällt ein Wort der Zustimmung ein, dass Tikiti immer gesagt hat.

„Taz'Dingo.“ Die Taurin lacht kurz auf und nickt ihm zu. „Du lernst schnell. Das wird dir helfen, es gibt nämlich vieles, was ich dir zeigen kann. Komm. Wir fangen gleich mal an.“ Die Druidin geht aus dem Zelt und wandelt draußen in eine große, braune Katze mit Hörnern. Zan'jin folgt ihr, tut es ihr gleich und stellt erstaunt fest, dass sie deutlich größer ist als er.

„Du bist noch jung, keine Sorge. Du wirst sicher noch wachsen“, lacht die Taurin mit nun tieferer, aber immer noch weicher Stimme und rennt dann los. Zan'jin folgt ihr und gemeinsam laufen sie aus der Stadt hinaus in den Wald. Freude, die gewohnte Umgebung um sich zu haben und den frischen Waldboden unter seinen Pfoten zu spüren, lässt ihn aufblühen und schon fast verspielt folgt er seiner Lehrerin.

Seine Lehrerin führt ihn zu einem nahen Fluss und wandelt dort in ihre wahre Gestalt zurück. Zan'jin macht es ihr nach und schaut sich zufrieden um. „Wir müssen dir beizeiten neue Kleider zusammen suchen. Dass du nicht so wild und furchteinflößend ausschaust.“ Verlegen nickt der Amani der Taurin zu, die ihn nur freundlich anlächelt.

„So und jetzt will ich, dass du dich auf die Natur einlässt. Schließe deine Augen und fühle. Öffne dich und sag mir, was du alles fühlen kannst.“ Der grüne Troll hockt sich hin und berührt den Boden zusätzlich mit einer Hand. Dabei schließt er die Augen und öffnet seine Sinne.

Fast schon wie auf Anhieb, strömt es auf ihn ein. Diese Ruhe und Gelassenheit der Natur. Das schöne Gefühl nach Friede und Freiheit. „Was fühlst du Zan'jin?“ Leise und melodisch hat sie die Worte gesprochen und der junge Amani murmelt ebenso: „Zan'jin fühlt... alles.“

„Natua, Freiheit, Ruhe...“ Je tiefer er sich auf sein Empfinden einlässt, desto deutlicher wird es. Zunehmend spürt er die Magie der Elfen, aber auch etwas Dunkles. Etwas Totes. „Lehra... da is Magie von Elfch'n und... und Tod. Aba taz kann doch nich in da Natua sein?“ „Du bist gut Zan'jin... komm mit.“

Der junge Troll öffnet seine Augen und folgt schnell seiner Lehrerin auf einen Hügel. Was er dort sieht, lässt ihn erstarren. Mitten durch die schöne Landschaft zieht sich eine Linie aus toter Erde. Eine breite Linie, die auf der einen Seite in der Stadt der Elfen verschwindet und auf der anderen Seite im Wald in Richtung Geisterlande.

„Was... was is taz? Zan'jin lebt seit G'burt hia, hat taz aba noch nie g'seh'n.“ „Das, mein junger Zan'jin, ist die Todesschneise. Die Geißel, eine Schar von Untoten fiel hier ein und hat damals den Sonnenbrunnen verdorben und somit vernichtet.“ „N' Elfch'n hat Zan'jin von Brunn' und Tot'n ma eazählt.“ Die Taurin nickt und schaut traurig auf die tote Linie.

Zan'jin schaut ebenso die Linie ab, als ihm Bewegungen auffallen. „Sind taz...?“ „Ghule, Skelette, Geister... Niedere Diener der Geißel. Sie kamen so zahlreich und es starben hier so viele... die Macht des Lichkönigs aus Nordend ist hier immer noch so stark vorhanden, dass immer wieder Diener aus dem Boden steigen und für Angst und Schrecken sorgen.“

„Tot'n... taz is nich gut.“ „Nein Zan'jin. Ist es nicht. Darum bin ich hier. Als einzige Druidin hier ist es meine Aufgabe eine Möglichkeit zu suchen, das tote Land zu heilen und den Elfen mit ihrem Land zu helfen. Bisher ist die Macht des Lichkönigs noch zu stark, um dagegen zu wirken.“ Mit weit aufgerissenen Augen starrt Zan'jin auf die Todesschneise, bis Harene sanft seinen Arm packt und ihn weg zieht.

„Wenn wir hier draußen sind und ich schicke dich mit einer Aufgabe los, dann hältst du dich von der Schneise weit fern, verstanden?“ Der junge Troll nickt. Er hat keine große Lust den Tod zu besuchen. Die Toten sollen unter der Erde liegen oder in den Grabstätten und nicht als hirnlose Kreaturen herumwandeln.

Harene führt ihn flussaufwärts zu einem Teich und wandelt sich in eine Katze. Zan'jin macht es ihr nach und lauscht gespannt ihren Worten: „Und jetzt trainieren wir, Zan'jin.“ Der grüne Kater schaut die braune Katze unsicher an und diese schnurrt belustigt auf. „Wir werden jetzt kämpfen. Ich will sehen was du drauf hast. Die Krallen bleiben eingezogen und das Ziel ist es, den anderen zu Boden zu drücken.“

„Ehrm... is gut.“ Schon wird er von Harene angesprungen und fest zu Boden gedrückt. „Komm schon Zan'jin. Konzentriere dich!“ Die große, braune Katze geht von ihm runter, bringt etwas Abstand zwischen sie beide und beginnt dann, den grünen Kater zu umschleichen.

Zan'jin dreht sich auf der Stelle mit und lässt sie nicht mehr aus den Augen. Ein Knurren verlässt ihre Kehle, als sie ihn erneut anspringt. Der junge Amani rollt sich diesmal zur Seite weg und blickt seine Lehrerin immer noch ein wenig unsicher an. Diese knurrt aber nur lauter auf und haut mit der Pfote nach ihm.

Zu langsam reagiert der junge Kater und bekommt einen Schlag gegen die Wange. Selbst mit eingezogenen Krallen ist der Hieb ziemlich kräftig und bringt Zan'jin zum taumeln. Ohne Zeit zum Reagieren zu haben, springt Harene ihn wieder an und drückt ihn erneut zu Boden.

„Denk nicht zu viel nach. Vertraue deinem Herzen und lass deine Instinkte frei!“, knurrt sie und geht wieder von ihm runter. Eine Wut baut sich in Zan'jins Brust auf und langsam erhebt er sich. Mit zu Schlitzen verengten Augen beobachtet er seine Lehrerin, die sich wieder Sprungbereit macht. Beide Katzen knurren sich herausfordernd an, als die braune Katze abspringt.

Erneut rollt sich der grüne Kater ab, diesmal jedoch rollt er sich weiter und kaum ist er auf den Pfoten, springt er auf seine Lehrerin. Diese bleibt stehen und erwartet ihn und gemeinsam landen sie balgend am Boden. Wild um sich schlagend und bedrohlich knurrend ringen sie miteinander, ehe Zan'jin seine Pfoten auf die Schultern der braunen Katze abstellt und sie mit ganzem Gewicht zu Boden drückt.

Schnaufend und schwer atmend liegt sie von der grünen Katze fest zu Boden gedrückt. Die grünen Augen des Amani funkeln wild und bedrohlich, schnell verliert er jedoch diesen Ausdruck und geht schnell von ihr runter. Harene beginnt schnurrend zu lachen und meint nach einer Weile: „Sehr gut Zan'jin! Wirklich sehr gut!“

„L-Lehra is nich böse...?“ „Wieso sollte ich? Es war doch Ziel der Aufgabe und das hast du erreicht. Du bist ein wahrer Amani Zan'jin.“ Harene erhebt sich und lächelt ihn freundlich an, er aber legt verlegen die Ohren an. „Wahre Amani sind wild... Zan'jin is nich wild.“ „Und was war das gerade eben? Du warst wild und kräftig.“

Unsicher schaut der grüner Kater seine Lehrerin an. „Zan'jin wa... wild? Als Katze?“ Die braune Katze nickt und meint: „Du bist ein Amani, Zan'jin. Deine wilde und brutale Art ist bei dir nicht in deiner wahren Gestalt zu finden. Dafür hast du die Katzengestalt.“ Eine Weile starrt er sie ungläubig an, beginnt dann aber tief und dankbar zu schnurren. „Danke Maaan.“

Lächelnd nickt die braune Katze und wandelt sich in ihre wahre Gestalt zurück. Der junge Amani folgt ihr und hockt sich dann sofort hin. Genüsslich schließt er die Augen und lässt die Ruhe der Natur auf sich wirken, als er die Stimme seiner Lehrerin hört. „Komm Zan'jin. Wir werden uns mal um dein Aussehen kümmern.“ Lachend geht die Taurin zurück in Richtung Silbermond.

Zan'jin folgt ihr unsicher, aber lächelnd. Er mag dieses Huftier. Sie ist ein guter Lehrer und auch sehr freundlich. Während der grüne Troll in seinen Erinnerungen schwelgt, kommt zunehmend das Bild eines Elfen in den Vordergrund. Ein Sin'Dorei mit langen, blonden Haaren und in einer braunen Robe gekleidet. Zan'jins Herz beginnt schneller zu klopfen und schlagartig fühlt er sich wohler, während der imaginäre Elf ihn anlächelt.

Auf eine ihm unbekannte Art fühlt er sich zu diesem Blutelfen hingezogen. Aber warum? Liegt es an seiner Magie, dass Zan'jin ihm zunehmend immer mehr verfällt? „Süßes Elfch'n... Was macht süßes Elfch'n mit Zan'jin? Zan'jin will süßes Elfch'n hab'n“, denkt sich der junge Amani, während er seiner Lehrerin zurück in die Stadt folgt.

Bei den Zelten meint die Taurin: „Ich werde mal einen Rundgang machen und mich meiner Aufgabe widmen und schauen, was ich für dich zum Anziehen finde. Du bleib bitte hier. Ich bin bald zurück.“ Zan'jin nickt zustimmend und begibt sich in sein Zelt. Er wandelt sich in eine Katze, setzt sich hin und schließt die Augen und beginnt tief ein- und auszuatmen.

Wie Harene es ihm gesagt hat, konzentriert er sich und atmet ruhig, während die verschiedenen Gerüche und Geräusche auf ihn eindringen. Anfangs drohen sie ihn wieder zu überwältigen, aber diesmal reißt er sich zusammen und beruhigt das ganze Chaos langsam.

Waren die Gerüche alle erst noch eine chaotische Mischung, sind sie nun deutlich und klar definierbar. Er riecht die Wiese unter sich. Die verschiedenen Gerüche der Elfen, die einen jeden ausmacht. Er riecht zubereitetes Fleisch, vermutlich von diesen Falkenschreitern, die von den Blutelfen als Reit- und Zuchttier genutzt werden.

Ebenso nehmen seine Ohren die Geräusche immer genauer wahr. Er hört eine weibliche Stimme, die herumbrüllt. Ein paar Kinder, die lachend herumlaufen. Und er hört metallene Schritte, die zunehmend näher kommen. Unsicher stellt er die Ohren weiter auf und konzentriert sich auf diese Schritte.

Das Klirren, wenn Metall auf den Steinboden tritt, dröhnt immer lauter in Zan'jins Ohren und der Geruch eines männlichen Elfen strömt in seine Nase. Plötzlich verstummt das Klirren, aber der Geruch bleibt. Intensiv, als würde er vor ihm stehen. Zan'jin wagt nicht die Augen zu öffnen.

Er hört den Atem des Elfen, der gepresst klingt und das Schleifen von Metall. Als würde jemand damit über Stein fahren. Langsam öffnet Zan'jin die Augen und wünscht sich, sie nie geöffnet zu haben. Vor ihm steht ein Sin'Dorei in der roten Wachrüstung der Blutelfen. In einer Hand ein langer und breiter Schild, in der anderen eine einhändige Doppelgleve.

Unsicher murmelt der Kater: „Ehrm... hey Maaan.“ „Es ist also wahr... ein Amani weilt jetzt unter uns.“ „Lehra hat g'sagt, Zan'jin darf... Soll aba hia bleib'n oda in Nähe von Lehra.“ Der Elf tritt ins Zelt und schließt die Öffnung. Grimmig blickt er auf den Kater herab und zischt: „Umso besser, dass dein Lehrer nicht hier ist.“

Just in dem Moment holt der Sin'Dorei aus, aber Zan'jin kann sich noch schnell genug wegducken. Ängstlich starrt er zum Elfen hoch und miaut: „Nich Maaan! Zan'jin nich hau'n!“ „Schweig!“

Erneut geht der Blutelf auf den jungen Amani los, doch dieser rammt verzweifelt seinen Kopf gegen den Bauch des Elfen. Dieser stöhnt auf und fällt rücklings aus dem Zelt ins Gras. Nahe Blicken richten sich verwirrt und erstaunt auf den Elfen, der wutentbrannt brüllt: „Der Amani bricht die Regel und greift mich an! Helft mir und tötet ihn!“

„Aba... Zan'jin hat doch nich...“, murmelt der Kater ängstlich. Niemand hört ihn und erneut geht der Wachelf auf ihn zu. Von Panik und Angst geführt, rennt Zan'jin aus dem Zelt, mitten in die Arme einiger weiterer Wachen, die ihn schnell überrumpeln und eisern zu Boden drücken.

Zan'jin wehrt sich kaum. Gelähmt von der Angst liegt er reglos da, die Augen weit aufgerissen und ängstlich wild umherblickend. Der Elf, der ihn im Zelt angegriffen hat, kommt mit einem triumphierenden Grinsen auf ihn zu und stellt seinen gepanzerten Fuß auf Zan'jins Kopf ab.

Das Eisen fühlt sich kalt und schwer an und der Kater hat das Gefühl, als würde sein Kopf unter dem sanften Druck in tausend Stücke zerspringen. Undeutlich nimmt er die Stimme des Elfen wahr. „Nun stirb Amani!“ „Krümm ihm ein Haar und du wirst vorher regungslos am Boden liegen!“ Die wütende Stimme donnert förmlich nur so über die Gruppe und schüchtert jeden der Sin'Dorei ein.

Das kalte Metall von der Glevenklinge spürt der junge Troll deutlich in seinem Nacken und er wagt sich kaum zu bewegen. „Runter von ihm! Sofort!“ Schlagartig treten alle Blutelfen einen Schritt zurück und lassen eine ziemlich wütende Taurin zum am Boden liegenden Kater durch.

Ihr Ausdruck schüchtert Zan'jin noch mehr ein und er beginnt zu zittern, während er in die dunkelbraunen Augen seiner Lehrerin schaut. „Zan'jin. Hast du den Wachelfen angegriffen oder nicht?“ Die Stimme ist hart aber ruhig. Es dauert eine Weile bis der Troll seine Worte findet und diese murmelt er ängstlich und leise: „Neee Maaan... Elfch'n kam in Zelt... h-hat Zan'jin an'griff'n...“

„Lüge!“, braust der genannte Elfe auf, aber die Taurin reagiert nicht. Gleichgültig blickt sie ihrem Schüler in die Augen, der ängstlich und traurig zu ihr aufblickt. Mit ruhiger und nicht mehr so harter Stimme spricht sie: „Ich glaube ihm.“ „Was?!“ „Mein Schüler spricht die Wahrheit! Schaut in seine Augen. Augen lügen nie.“

Die umher stehenden Elfen murmeln unsicher untereinander und schauen immer wieder zu dem angesprochenen Elfen, der schon ein wenig rot vor Zorn im Gesicht wird. Die Taurin baut sich bedrohlich vor ihm auf und murmelt hörbar genug: „Würde es nach eurem Gesetz gehen, liegt dieser Fall nun eurem Vorgesetzten UND dem Lord Regenten vor...“

Harene dreht sich um und ruft laut in die Menge: „Aber jetzt geht es nach dem Gesetz der Druiden und dies lautet, dass mein Schüler entscheiden darf, was mit dem Täter passiert!“ Sämtlicher Blick richtet sich auf den Kater, der sich unsicher und langsam auf die Pfoten erhebt. „Zan'jin. Was soll mit dem Sin'Dorei passieren?“

Der junge Troll blickt immer wieder eingeschüchtert zum Elfen, der ihn hasserfüllt anblickt. Unsicher murmelt der Kater: „Zan... Zan'jin weiß nich...“ „Dann wirst du gegen ihn kämpfen müssen.“ Schlagartig springt der Kater in die Luft, wandelt in seine wahre Gestalt und hockt sich vor der Taurin hin.

Grob packt er ihren Arm und schaut flehend zu ihr hoch. In seinem Geiste sieht er einen süßen Elfen in einer brauner Robe mit blonden Haaren. Die Vorstellung, ihm weh zu tun oder anderen Elfen versetzt dem Amani einen schmerzenden Stich in der Brust.

„Zan'jin will nich geg'n Elfch'n kämpf'n! Bitte nich Zan'jin geg'n Elfch'n kämpf'n lass'n!“ Harene beginnt zu lächeln und streichelt ihm kurz über die Schulter. „Da hört ihr es. So sehr Zan'jin auch ein Amani ist, er ist keine Bedrohung. Lasst ihn in Ruhe.“

Ihr Blick wandert zum Sin'Dorei, der den grünen Troll voller Zorn anfunkelt. Mit harter, ernster Stimme meint sie laut: „Dieser Blutelf soll seinem Recht als Wache enthoben werden. Spätestens heute Abend soll er aus dem Militär entbunden sein. Zan'jin und ich werden Zeugen sein. Wenn er weiterhin im Militär bleibt oder meinem Schüler Schaden zufügt, werden wir abreißen und ihm wird in Zukunft Unheil drohen.“

Sofort stellen sich vier Wachen um den Übeltäter auf und geleiten ihn die Straße entlang zur Kaserne. Die schaulustige Masse, die sich derweil gebildet wird, löst sich unter dem strengen Blick der Taurin auf. Wie ein Kind das sich an seine Mutter klammert, klammert sich Zan'jin an Harene und starrt flehend zu ihr hoch.

„Keine Sorge Zan'jin. Dir wird kein Leid geschehen.“ „Danke, taz Lehra Zan'jin glaubt...“ „Es ist in der Tat ungewöhnlich, dass ein Amani ein Druide werden kann. Aber wie einst gesagt, die Natur will es so. Außerdem bedarf es keines Lehrer-Schüler-Verhältnisses um zu sehen, dass du die Wahrheit sagst.“

Langsam lässt der grüne Troll die Taurin los und fragt unsicher: „Woran Lehra hat eakannt?“ „Deine Augen. Deine Tätowierung mag noch so grimmig und furchteinflößend wirken. Deine Augen spiegeln offen deine Seele wieder und aufrichtiger und ehrlicher kann keine Seele sein.“ Harene nickt ihm lächelnd zu und bringt den jungen Troll ebenfalls zum Lächeln.

„Danke Maaan.“ „Nichts zu danken Zan'jin. Komm, ruhen wir uns aus. Jeden Moment können wir Zeuge von der Degradierung des Sin'Dorei werden.“ Zan'jin nickt und folgt seiner Lehrerin zurück zu den Zelten, wo sie sich ausruhen.

In der Abenddämmerung kommt ein Wachelf vorbei und bestellt sie hinauf zum Sonnenzornturm, dem Regierungssitz der Sin'Dorei. Der Weg führt sie durch eine dunkle, enge Gasse zu einem großen Vorplatz, dessen Mitte mit einem eindrucksvollem Brunnen bestückt ist.

Zan'jin staunt nicht schlecht, als er die Ansammlung von Elfen sieht. Zwar sind es fast alle Wachen, aber so viele hat der junge Amani noch nie gesehen. Überall hängen die Flaggen der Blutelfen und goldig hell erstrahlt der Turm vor ihnen, während die letzten Strahlen der untergehenden Sonne die goldenen Muster und Verzierungen erreicht.

Vom Vorplatz bis zum Turm führt eine schmale Brücke, auf der sämtliche Wachen stationiert sind. Durch ihre Reihen tritt ein Elf, dessen rot-braunes Haar im sanften Wind gestreichelt wird, aber den grimmigen Ausdruck erkennt Zan'jin überall. Das Elfchen, das ihn heute angegriffen hat und töten wollte.

Die Taurin und ihr Schüler gehen zu einem eindrucksvoll gekleidetem Blutelfen, der sie mit einer sanften Verbeugung begrüßt. „Guten Abend, werte Abgesandte und... ihr Schüler... ihr kommt gerade richtig. Der Lord Regent hat eurem Anliegen Recht gegeben und entschuldigt sich für den Überfall. Aus diesem Grunde wird der Straftäter mit sofortiger Wirkung aus dem Militär ausgeschlossen und die Benutzung von Waffen wird sträflich untersagt.“

Der verurteile Elf tritt vor sie und funkelt den Troll hasserfüllt an. Zan'jin versteckt sich ein wenig hinter der Taurin, die nur ernst zurückschaut. Der eindrucksvolle Elfe neben ihr verkündet mit lauter Stimme: „Verehrte Sin'Dorei! Verehrte Anwesenden! Heute wurde ein Verbrechen in unserer Stadt begannen, dessen Urteil hier und jetzt verkündet wird!“

„Der Angeklagte Elf, Norsis Silberschwinge, Mitglied beim Militär von Silbermond, hat heute eine Regel gebrochen und den Schüler unserer Abgesandten Harene bedroht und angegriffen!“ „Er ist ein verfluchter Amani! Der Kampfrausch liegt ihm im Blut! Wenn wir nicht aufpassen, wird er uns eines Tages massakrieren!“, braust der angeklagte Elf auf.

Harene tritt einen Schritt nach vorne und schiebt Zan'jin vor sich, der sich ängstlich klein macht. „Seht ihn euch genau an! Sieht diese Haltung für euch bedrohlich oder angriffslustig aus? Nach dem Gesetz des Zirkels, hätte er entscheiden dürfen, was mit dem Angeklagten passiert. Er hat sich geweigert und gefleht, nicht gegen ihn kämpfen zu müssen!“

Einige der Blutelfen nicken. Sind wohl die Wachen, die bei dem Überfall dabei waren. „Die Amani mögen immer noch eure Feinde sein und Zan'jin ist ein Amani, ja. Aber keiner euer Feinde hat die Gabe zu einem Druiden, Zan'jin schon! Blickt endlich über eure alten Fehden hinweg und akzeptiert ihn in den Reihen der Horde!“

Einen Moment herrscht Stille. Sämtlicher Blick ist auf den grünen Troll in der kurzen, grünen Lederhose und mit den grünen, verwilderten Haaren gerichtet. Unsicher und ein wenig ängstlich macht sich der Troll klein so gut es geht, aber seine Lehrerin hält ihn sichtbar vor sich her. Schließlich spricht der Elf neben ihnen wieder:

„Ihr habt ihre Worte gehört und ihr seht den jungen Amani! Feind hin oder her, er ist dabei sich seinen Platz in der Horde zu verdienen! Haben wir uns nicht auch erst vor der Banshee-Königin beweisen müssen, um unseren Platz in der Horde zu sichern!“

Allgemeines, zustimmendes Murmeln ist zu hören und der eindrucksvoll gekleidete Elf hebt die Arme in den Himmel. „So lautet das Urteil wie folgt: Norsis Silberschwinge, wegen Verrats und Vertrauensbruch wirst du dem Militär enthoben! Sämtlicher Besitz von Waffen sei dir untersagt!“

Der Elf mit den rotbraunen Haaren knurrt bedrohlich und lässt sich von einigen Wachen abführen. Im Gehen funkelt er Zan'jin hasserfüllt an und ruft laut genug: „Eines Tages werde ich da sein und du wirst sterben!“

Zan'jin zieht den Kopf zwischen die Schultern und schaut ängstlich dem Sin'Dorei hinterher. Seine Lehrerin legt ihm sanft die Hände auf die nackte Schulter und redet beruhigend: „Hör nicht auf ihn Zan'jin. Er wird dir nichts mehr antun können.“ Der junge Amani nickt, aber so ganz glauben kann er es nicht.


Die Tage ziehen ins Land und der grüne Troll fühlt sich, als wäre er schon seit Jahren bei der Taurin. Aber wenn er in den Wald schaut, leuchtet dieser immer herbstlich und ein warmer Wind weht durch die Blätter. Harene hat mal erklärt, dass der Immersangwald früher mit der Magie des Sonnenbrunnens durchflutet war.

Jetzt, wo der Brunnen ein Quell des Lichts ist, durchströmt seine ruhige Kraft den Wald und verleiht ihm einen ewig andauernden Herbst. Zan'jin ist erstaunt, fühlt sich die Natur um ihn herum doch so richtig an, obwohl ein sanfter Hauch von Magie das Empfinden prägt.

In der Stadt bleibt es seit dem Vorfall ruhig. Zwar wird der junge Amani immer noch gemieden und sogar gefürchtet, aber die Blutelfen lassen ihn nun in Ruhe und gehen ihm aus dem Weg. Die Taurin ist oft mit ihm im Wald, manchmal sogar in den Geisterlanden, und trainiert mit ihm die Katzengestalt besser zu beherrschen und seine Bindung zur Natur zu stärken.

Weder die Haare, noch die Kleidung hat der Troll geändert und immer noch schaut er aus wie an jenem Tag, als er den Elfen in Zul'Aman begegnet ist. Wie ein Wilder. Eines schönen Tages sind die Taurin und der grüne Troll im Immersangwald bei einem Fluss, als die Taurin gerade meint:

„Wir müssen endlich was gegen dein Aussehen machen Zan'jin. Du brauchst eine Rüstung, die deinem Stand als Druiden gerecht ist.“ „Kann Zan'jin Rüstung von Stamm trag'n?“ „Die Amani haben doch keine passende Rüstung für Druiden? Außerdem... willst du wirklich weiterhin versuchen, das Ansehen deiner Leute zurück zu gewinnen, obwohl sie dich schon zweimal verjagt haben?“

Traurig schaut der grüne Troll seine Lehrerin an und murmelt: „Zan'jin will zu Stamm zurück... aba will Elfch'n und Lehra nich weh tun... Kann Stamm mit Gabe sicha dazu bring'n, Elfch'n nich weita anzugreif'n.“ Harene bringt ein trauriges Lächeln zustande. Seine Treue und seine Aufrichtigkeit findet sie rührend.

Es stimmt sie aber ein wenig traurig, dass ihr Schüler so versessen darauf ist, wieder in sein altes Leben zurück zu kehren. In all den Monaten hat sie ihn in ins Herz geschlossen. Vorsichtig meint sie: „Haben die Amani denn etwas, das natürlich wirkt und gut zu einem Druiden passt?“

„Zan'jin weiß nich, aba glaubt schon. Gibt in Zul'Aman noch Kist'n mit alta Kleidung. Zan'jin kann sicha da was find'n. Amani hab'n gute Kleidung aus alta Zeit.“ Die Taurin mustert ihn ein wenig unsicher, nickt dann aber. „In Ordnung. Ich werde mitkommen.“ Der Troll beginnt zu Lächeln und schaut sie dankbar an.

Noch am selben Tag laufen sie in Katzengestalt los. Der Boden fliegt unter ihren Pfoten nur so davon und erfreut stellt die braune Katze fest, dass der Kater mit dem grünlichen Fell sicherer ist. Zan'jin hat in dem in dem knappen Jahr, in dem er schon bei ihr ist, deutlich viel gelernt und auch ein wenig Sicherheit bekommen.

Zwar ist er den Sin'Dorei gegenüber immer noch ein wenig ängstlich eingestellt, aber wenigstens kauert er sich nicht mehr geschlagen hin. Der Weg nach Zul'Aman ist nicht weit und als sie die Stadt betreten haben, werden sie langsamer und wandeln in ihre wahren Gestalten zurück.

„Lang hea, aba Zul'Aman vea ändat sich nie...“, murmelt der grüne Troll ehrfürchtig und fällt kurz auf ein Knie und spricht ein Gebet in der Sprache seines Volkes. Selbst die Taurin schaut sich gebannt um. „Erstaunlich Zan'jin. Ihr Trolle habt wirklich einen beeindruckenden Baustil.“

Lächelnd schaut der junge Amani zu ihr hoch und geht dann zielstrebig los. Der erste Weg führt zum Tempel des Luchsgottes und zum Zelt von Zan'jin, das dort noch steht. Die Kiste mit der zeremoniellen Robe ist glücklicherweise auch noch vorhanden.

„Die Straße weiter rauf befindet sich scheinbar ein Haupthaus. Wenn wir was finden, dann eher dort“, spricht gerade die Taurin und unsicher blickt der grüne Troll zur großen Holzhütte, die mit Knochen, Tiki und eindrucksvollen Zeichnungen geschmückt ist.

„Zan'jin darf ohne Ealaubnis von Anführa nich in Hauthaus...“ „Zan'jin, du bist im Moment nicht bei deinem Stamm und es gibt hier weit und breit keinen Anführer, den du fragen kannst. Komm mit mir und wir gehen vorsichtig da rein, schauen uns um und wenn du was findest und es dir passt, dann darfst du es sicher auch behalten.“

Harene lächelt ihn aufmunternd an und er nickt und folgt ihr. Das Tor zum Haupthaus steht offen und der Weg führt eine steile Treppe empor. Innen ist der Raum groß und hat viel Platz. Am Rand hängen viele Tikis mit roter, grüner, weißer und violetter Farbe.

Truhen und Kisten stehen an der Wand verteilt, neben Tischen mit trollischen Statuen und einigen alten Glücksbringern und Amuletten. Hier ein dicker, spitzer Trollzahn an einer Lederschnur, dort ein Ohr eines Elfen in erstaunlicherweise bestem Zustand.

Mal ein geschnitztes Amulett aus Holz und haufenweise Holzschüsseln. Ehrfürchtig schaut sich der junge Amani um. „Taz is voll coool Maaan!“ „Trollisch eben. Such mal in den Kisten, vielleicht findest du da was“, grinst die Taurin ein wenig und beginnt die Amulette und Tikis zu mustern.

Zan'jin rennt gerade zu einer Truhe und will sie öffnen, als er in der Bewegung erstarrt und den Kopf dreht. In einer dunklen Ecke steht eine große, braune Truhe. Schlicht und einfach, ohne Verzierungen oder sonstigem Schmuck. Eine einfache, harmlose, große Holzkiste.

Aber irgendetwas an dieser Kiste ist anders. Vorsichtig geht der grüne Troll auf die Kiste zu und hockt sich hin. „Zan'jin? Ist irgendwas?“ Die Taurin tritt hinter ihren Schüler und mustert die Truhe. „Zan'jin weiß nich... Aba glaubt, taz Truhe mächtig is. Oda Inhalt.“

Vorsichtig öffnet er den Deckel, als ein sanfter, warmer Wind um seinen Körper und den seiner Lehrerin fährt. Das Gefühl, als hätte er einen alten Freund gefunden, bemächtigt sich ihm und erstaunt schaut er in die Truhe. Liegt dort fein säuberlich geordnet eine grüne Rüstung mit ein wenig schwarzer Verzierung.

Harene lächelt ihm zu und meint: „Mir scheint die Geschichte der Amani reicht weit zurück und hat so einige Überraschungen parat.“ Vorsichtig nimmt Zan'jin nach und nach die Rüstung aus der Truhe und kleidet sich an. Sie passt ihm einwandfrei. Als wäre sie nur für ihn erstellt worden.

Das grobe, feste Leder schmiegt sich spürbar, aber nicht unangenehm an seine Haut. Hose, Schienbeinschützer, Gürtel, Oberteil, Armschienen, Handschuhe, Schulterkappen und ein eher kurzer Umhang... Alles dunkelgrün und leicht schwarz verziert. Die Schulterkappen werden von zwei langen, leicht gebogenen Knochen geschmückt, können aber auch Zähne einer Säbelzahnkatze sein.

Bachtatzen, heißen die in dieser Gegend. Der grüne Troll fühlt sich in der Rüstung wohl und mit glücklichem Lächeln strahlt er seine Lehrerin an. „S' passt Maaan! Taz will Zan'jin hab'n!“ „Dann gehört es dir“, lächelt die Taurin und nickt. „Steht dir gut. Zeigt zwar deutlich, dass du Amani bist, aber zeigt auch deinen Stand als Druide.“

Der junge Amani grinst breit, verliert dieses aber, als seine Lehrerin grinsend meint: „Und morgen kümmern wir uns um deine Haare.“ Zan'jin stöhnt ein wenig qualvoll auf und bring Harene zum Lachen. „Sieh es so, dann hast du es hinter dir. Darfst dir auch die Frisur aussuchen.“

„Wie Amani hat. Dünna, großa Iro und sonst Kopf leea.“ „Du gibst wohl nicht auf, hm?“, grinst die Taurin und Zan'jin erwidert es. „Zan'jin wiad zu Stamm komm'n. Je mea Zan'jin Amani is, desto bessa Zan'jin hat Chance.“ „Aber übertreibe es nicht zu sehr Zan'jin. Die Sin'Dorei sollen ja keine Angst vor dir haben.“

Der junge Amani nickt fest und folgt der Taurin aus der Stadt. Stolz geht er aufrecht und präsentiert der Stadt seine Rüstung. Lächelnd denkt er an das süße Elfchen, dass dort vorne an der Treppe steht und ihn bewundernd anlächelt. Zan'jin kommt nicht umhin, ein wenig anzugeben.

„Zan'jin will gut ausseh'n füa taz süße Elfch'n“ denkt er sich und kann sich so langsam mit dem Gedanken an eine neue Frisur anfreunden. Lächelnd denkt er weiter an den süßen Elfen mit den blonden Haaren und wünscht sich ihn irgendwie an seiner Seite.

Den Kopf schüttelnd, dass das süße Elfchen weit weg ist, konzentriert er sich aufs hier und jetzt. Aber er schwört sich, dass er das Elfchen suchen wird. Und wenn es das letzte ist, was er in seinem Leben tun wird!

Der grüne Troll und seine Lehrerin haben die Nacht außerhalb der Trollstadt verbracht und laufen am nächsten Morgen frisch ausgeruht und in Katzengestalt durch die Tore in die Stadt Silbermond. Die Taurin führt ihn auf direktem Weg zum Barbier, wo sie sich beide in ihre wahre Gestalt wandeln.

Der Ladenbesitzer erschrickt bei Zan'jins Anblick und murmelt ängstlich: „W-Was kann ich für e-euch tun?“ „Mein Schüler bekommt eine ordentliche Frisur. Dieses verwilderte Nest gehört weg.“ Der junge Amani schaut Harene fragend an, aber die schiebt ihn einfach zu einem der Spiegel, wo er sich hinhockt.

Erstaunt schaut er in den Spiegel und berührt ihn vorsichtig. „Zan... Zan'jin kann sich seh'n!“ „Das ist ein Spiegel. Er zeigt alles, was nahe genug vor ihm ist. So wie die Wasseroberfläche.“ „Ah. Taz'Dingo!“ Zan'jin nickt, betrachtet aber weiterhin erfreut den Spiegel.

Der Barbier scheint seinen Schock überwunden zu haben und hat sogar ein leichtes Grinsen im Gesicht, stellt sich hinter den Troll und fragt: „Und was soll es werden?“ „Haben sie schon mal einige Amani draußen im Wald gesehen?“, fragt die Taurin dagegen und verwirrt nickt der Blutelf.

„Haben sie auch die Frisuren der Trolle gesehen?“ „Ehm... ja. Die Meisten haben eine Glatze oder einen Iro. Der ist ziemlich lang in die Höhe gestreckt, aber auch sehr dünn. Die Kopfhaut links seitlich davon ist zur Glatze geschoren.“ Harene nickt lächelnd und meint: „Na dann machen Sie sich bitte ans Werk.“

Es dauert einen Moment, bis der Elf die Botschaft versteht. Er nickt schnell und beginnt, die Haare des grünen Trolls zurecht zu schneiden. Zan'jin beobachtet mit großen Augen das Geschehen im Spiegel. Es dauert eine lange Weile, aber dann ist der Elf fertig und tritt zurück.

„Bitte. Es ist vermutlich nicht perfekt, aber ich habe noch nie einem Troll die Haare gemacht.“ Zan'jin greift sich vorsichtig an den Kopf. Der Sin'Dorei hat wahrlich gute Arbeit geleistet. Der Iro steht steil in die Luft und fällt nicht in sich zusammen. Die Haare sind zwar ein wenig kurz, aber sie werden noch wachsen und ihm dann ein großes, imposantes Aussehen verschaffen.

Neugierig mustert er sich im Spiegel und findet, er schaut gut aus. So wird er dem süßen Elfchen sicher ganz gut gefallen. Selbst seine Lehrerin sagt mit einem Nicken: „Jetzt schaust du wie ein richtiger Amani aus. Und wenn du vorher schon wild ausgesehen hast, tust du es jetzt immer noch. Aber diesmal eindrucksvoll.“

„Danke Maaan!“, strahlt Zan'jin erst die Taurin und dann den Barbier an, der sich ein wenig verbeugt. „Freut mich, dass es Euch gefällt.“ Zan'jin freut sich sichtlich wie ein Kind und die Taurin bedankt sich nochmals beim Sin'Dorei und bezahlt. Auf dem Weg zum Zelt schrecken alle Elfen ängstlich vor Zan'jin zurück.

Aber der junge Amani hüpft einfach nur den Weg entlang und freut sich und ist sich sicher, dass er so dem süßen Elfchen gefallen wird. Vielleicht mag das süße Elfchen mit den blonden Haaren dann ja auch bei ihm bleiben? Der junge Troll hofft es einfach und nimmt sich vor, beizeiten mal loszugehen und Isnamil zu suchen.

Der nächste Tag beginnt wie er geendet hat. Zan'jin kann seine Füße kaum still halten, hüpft aber diesmal wenigstens nicht herum. Harene führt ihn zur Stadt hinaus und meint: „Zan'jin, heute wird es ernst. Heute werde ich dich alleine gegen die Untoten schicken.“ „Was?“ Unsicher reißt der junge Amani die Augen auf, aber die Taurin nickt ihm aufmunternd zu.

„Du hast viel und genug gelernt bei mir. Du wirst diese Aufgabe meistern. Eine Aufgabe, die deine Abschlussprüfung sein wird.“ Der Troll fällt in die Hocke und starrt fassungslos zur Taurin hoch, die ruhig weiter erklärt: „Du warst das letzte Jahr über ein herausragender Schüler Zan'jin und du hast viel gelernt. Ich werde zwar immer noch sowas wie dein Lehrer bleiben, aber du hast nach der heutigen Aufgabe keine Verpflichtungen mehr mir gegenüber.“

„Heißt taz... Zan'jin kann geh'n, wohin Zan'jin will? Ohne Lehra?“ „Genau das heißt es.“ Breit lächelnd wandelt sich Zan'jin in einen Kater und schnurrt sie an: „Zan'jin wiad nich vea sag'n!“ „Ich weiß Zan'jin und jetzt ab! Zeig diesen Untoten, dass sie nicht hierher gehören!“

Der Kater mit dem grünen Fell nickt, dreht sich um und prescht los. Mit rasender Geschwindigkeit stürmt er auf die Todesschneise zu und springt in die Schar der Ghule und Skelette. Mit erhobenen Waffen stürmen sie auf den Kater zu, der sie nur bedrohlich knurrend empfängt.

Er muss kämpfen! Er muss stark sein! Dann kann er das süße Elfchen weiter beeindrucken wenn er es findet. Er muss zeigen, dass er nicht mehr schwach ist. Mit einem ohrenbetäubenden Brüllen bäumt sich der Kater auf und schlägt wild um sich.

Er schafft es jeglichem an ihn gerichteten Angriff auszuweichen und merkt, wie sein Umfeld langsam rot wird. Er spürt Kraft und Energie durch seinen Körper strömen, brüllt nochmal auf und wütet wie ein wild gewordener Berserker in den Reihen der Untoten.

Es dauert eine Weile, aber dann liegen überall am toten Boden zerbrochene und verstreute Knochen. Zan'jin steht kampfbereit da, unverletzt und mit gesträubten Nackenfell. Knurrend wartet er nur darauf, dass noch mehr Untote kommen die er fertig machen kann. Statt dessen hört er eine bekannte Stimme rufen: „Das reicht Zan'jin! Gut gemacht! Komm wieder her!“

Knurrend dreht sich der Kater um und rennt zur Taurin zurück, die ihn lächelnd erwartet. Das pulsierende Rot ist aus seinem Blickfeld gewichen und hat wieder den schönen, herbstlichen Farben des Immersangwaldes Platz gemacht. „Mein lieber Zan'jin... alle Achtung!“ „Hat... hat Zan'jin falsch g'macht?“

Harene beginnt zu lachen und meint: „Falsch? Du hast soeben deinen ersten Berserkerrausch erlebt. Du hast dich deinem Trieb hingegeben und wie ein Wilder die Untoten niedergemetzelt! Da möchte ich lieber nicht dir im Weg stehen.“ Der Kater mit dem grünen Fell schaut ein wenig verdutzt.

„Zan'jin... hat Rausch g'habt?“ „Hast du es nicht erlebt?“ „S' wa auf einma alles rot... und Zan'jin hat Enagie und viel Kraft g'habt.“ „Dein Berserkerrausch.“ Die Taurin lächelt ihm zu und Zan'jin beginnt erfreut zu Schnurren. „Mein lieber Schüler. Du hast dich soeben mehr als bewehrt. Dein Training war mehr als zufriedenstellend und du bist soweit, als vollwertiger Druide in den Reihen der Horde aufgenommen zu werden!“

Der Kater schaut die Taurin mit großen Augen an, wandelt sich in seine wahre Gestalt und umarmt die Taurin stürmisch. „Danke Maaan!“ Harene erwidert lächelnd die Umarmung. „Geh in die Welt hinaus und zeig der Horde, dass sie stolz sein kann auf dich. Und wenn du mich brauchst, dann bin ich da.“

„Zan'jin will bei Lehra bleib'n! Will helf'n.“ Die Taurin nickt ihm lächelnd zu. „Dann bleib und hilf mir. Ich freue mich über jede Unterstützung.“ Zan'jin lässt sie los und grinst breit, meint ein wenig verlegen: „Aba... darf Zan'jin Waffe hab'n? Will so ne große Keule selba bau'n. So aus Holz, aba mit viel Kraft.“

Harene lacht auf und meint: „Klar kannst du das machen. Ich helfe dir wenn du willst?“ Der grüne Troll nickt sofort und folgt seiner Lehrerin durch den Wald, wo sie einen dicken, stämmigen Baum um Hilfe bitten und sich dann etwas von seinem Holz nehmen und die nächsten paar Tage eine große Keule daraus fertigen.

Der Stiel sowie der Kopf sind aus dem Holz geschnitzt worden. Der Stiel wirkt dünn, ist aber dank der Hilfe der Natur kräftiger als jeder Stein. Am Kopf und um den Stiel herum wurde ein grünes Lederband gewickelt, um besseren Halt zu bieten. Der Kopf ist wuchtig und mit genug Schwung hat Zan'jin es schon mal geschafft, einen Schild zu zertrümmern.

Zusätzlich wurden ein paar Eisenspitzen oben am Kopf eingearbeitet, um für den Fall einer schnellen Verteidigung auch zu Nutze sein zu können. Zan'jin ist stolz auf diese Waffe, hat er sie doch mit Hilfe der Taurin selber gemacht. Nun ist er überzeugt genug getan zu haben, um die Aufmerksamkeit des süßen Elfchens zu erregen.

Es ist ihm mittlerweile egal, was mit ihm geschieht. Ob es normal ist, dass er sich zu einem männlichen Elfchen so hingezogen fühlt oder nicht. Er weiß nur eines: Er WILL dieses Elfchen an seiner Seite haben. Ob das Elfchen ihn auch will muss er herausfinden. Daher macht er sich auf den Weg und beginnt das süße Elfchen mit den blonden Haaren zu suchen.


Die Tage ziehen ins Land und Zan'jin sucht fast ununterbrochen nach dem Elfen in der braunen Robe und mit den blonden Haaren, aber jeder Sin'Dorei den er fragt, geht ihm entweder aus dem Weg oder meint, er kenne diesen Elfen nicht. Der junge Amani wird zunehmend nostalgischer, will die Suche aber nicht aufgeben.

Die Sonne ist gerade dabei am Horizont zu versinken, als er von einem Lauf durch den Wald zurückkommt. Sein grünes Fell saugt die letzten Strahlen der Sonne auf, ehe er durch das Tor ins Stadtinnere tritt. Vorsichtig tritt er eine Pfote vor die andere, deutlich die Blicke der Wachen auf sich spürend.

Er müsste nur wie jedes Mal auch einfach geradeaus die Straße entlang und schon wäre er bei der Grünfläche mit den zwei Zelten. Aber diesmal kommt es nicht dazu. Neben ihm befindet sich eine Taverne, deren Besucher er oft des Nachts gehört hat. Ein intensiver Geruch strömt dort jedes Mal hervor und diesmal ist an diesem Geruch etwas, was ihn innehalten lässt.

Unsicher sitzt er auf der Straße, die Schnauze dem Eingang entgegen gestreckt und schnuppert in die Luft. Eigentlich würde er gern weitergehen, aber dieser Geruch... da ist irgendwas und vorsichtig, langsam schleicht er in die Taverne.

Es ist so einiges los, aber der Geruch ist intensiver und er ist sicher, dass da ein Geruch ist den er kennt. Vorsichtig schleicht er näher und wird von der Kellnerin freundlich begrüßt. „Guten Abend der Herr. Wollen sie etwas trinken, speisen? Oder nur ein wenig Spaß haben?“

„Erm... erm... Zan'jin sucht nua wen...“ „Und wen? Vielleicht war er oder sie schon mal hier?“ „N' süßes Elfch'n... hat Zan'jin voa ei'm Jahr in Zul'Aman g'holf'n.“ Die Sin'Dorei legt einen Finger an das Kinn und scheint nachzudenken, deutet dann aber zum Tresen. „Fragt mal den braunhaarigen dort. Wenn man ihm einen spendiert, erzählt er immer eine Geschichte. Glaub von Zul'Aman hab ich auch mal was gehört.“

Schon dreht sich die Elfe um und lässt einen unsicheren Kater mit grünem Fell alleine in dem Getümmel. Langsam und vorsichtig trottet der Kater zum Tresen und setzt sich zwischen zwei Barhocker. Links von ihm ein Elf, der sich angewidert wegsetzt. Rechts der Elf mit den langen, braunen Haaren, der sitzen bleibt.

Er ist in einer schlichten, blauen Robe gekleidet und strahlt nach Außen hin eine Ruhe aus. Zan'jin spürt aber auch eine leichte Anspannung. Vorsichtig dreht er den Kopf und fragt: „Erm... hey Elfch'n... Elfch'n-Weibch'n sagt, Elfch'n hia kann Zan'jin helf'n, süßes Elfch'n zu find'n.“

Der braunhaarige Elf hat starr geradeaus gestarrt und wirbelt plötzlich mit dem Kopf zum Troll. Dieser zuckt ein wenig zusammen und zieht den Kopf zwischen den Schultern, verliert sich aber sofort in den grünen Augen des Elfen. Ist das etwa...?

Ehe der junge Amani reagieren kann, umarmt der Elf ihn plötzlich und lächelt ihn an. „Hallo Zan'jin. Es freut mich, dich wieder zu sehen.“ „Erm... erm... süßes Elfch'n?“ Zan'jin ist unsicher, aber die Augen und vielmehr dieser Duft. Immer mehr kommt die Erinnerung an jenen Morgen im Zelt zurück, wo der Sin'Dorei ihn gestreichelt und ihm ein Küsschen auf die Nase gegeben hat.

Der Elf nickt ihm lächelnd zu und beginnt ihn hinter einem Ohr zu kraulen. „Ja, ich bin es. Isnamil. Es ist schön dich wieder zu sehen.“ Zan'jin beginnt erfreut zu schnurren und legt den Kopf auf dem Schoß des Elfen ab. Genüsslich schließt er die Augen und schnurrt: „Endlich. Zan'jin hat taz süße Elfch'n g'fund'n.“

Deutlich verlegen murmelt Isnamil: „Ja ich... ich musste dringend weg. Mein Ziehvater hat nach mir verlangt.“ Zan'jin gibt sich mit der Antwort zufrieden und vergräbt den Kopf nur so in dem Schoß des Elfen. Jetzt riecht er ihn klar und deutlich, er ist es.

Das süße Elfchen... Schnurrend gibt sich der junge Amani der Streicheleinheit hin, die Isnamil ihm mit einem leichten Lächeln verpasst. Es kommt Zan'jin wie eine Ewigkeit vor, dabei war es gerade mal ein kurzer Moment, da hört Isnamil auf und meint:

„Tut mir leid Zan'jin... aber ich werde gehen.“ Der Kater mit dem grünen Fell blickt auf und schaut so lieb wie er kann. „Darf Zan'jin süßes Elfch'n b'gleit'n?“ Eine Weile schauen sie sich in die jeweils anderen grünen Augenpaare und schließlich nickt Isnamil mit einem Seufzen.

„Ok. Bis draußen in den Wald zum Fluss.“ „Taz'Dingo“, schnurrt Zan'jin und trottet voran. Außerhalb der Stadt blüht der junge Amani auf und tänzelt schon fast über das grüne Gras. Der Sin'Dorei folgt ihm leicht grinsend, bis sie zu einem ruhigen Fleck neben dem Fluss kommen. Das Tor der Stadt Silbermond ist den Abhang hinunter noch zu erkennen.

Leise schnurrend setzt sich Zan'jin ins Gras und kuschelt sich sofort an Isnamil, nachdem der sich hingesetzt hat. Dieser lacht leise auf und streichelt den jungen Amani eine Weile still schweigend. Langsam spürt der Kater, wie die Hand des Elfen von seinem Rücken in Richtung seiner Brust wandert. Genüsslich schließt er die Augen, während der Elf sich vorsichtig näher setzt und ihm ausgiebig die Brust streichelt.

Schließlich flüstert der Elf in Zan'jins Ohr: „So schön es hier mit dir ist, aber ich will gern nach Hause. Wir sehen uns Zan'jin.“ Der Troll nickt nur und blickt dem Elfen mit glücklich leuchtenden Augen hinterher. Immer noch spürt er die sanften, zarten Hände des Elfen, die durch sein Fell streicheln.

Ein glückliches, zufriedenes Schnurren verlässt seine Kehle. Er hat das süße Elfchen gefunden und fühlt sich in seiner Nähe so wohl wie sonst nirgends. Die Geräusche der Stadt hat er sogar für den einen kurzen Moment komplett ignorieren können. Langsam lässt er sich ins Gras fallen und öffnet seinen Geist.

Er spürt es wieder. Das Gefühl, die Sehnsucht nach dem Elfen an seiner Seite. Stärker als je zuvor. Er will das süße Elfchen haben, er braucht es. Aber ebenso ist da die Angst, dass Isnamil ihn abweist. Unsicher und sehnsüchtig seufzt er, ehe er ins Land der Träume driftet.

Zan'jin erwacht aus einem schönen Traum. Der süße Elf saß hier im Gras, Zan'jin neben ihm und hat den Kopf in seinem Schoß abgelegt, während er gestreichelt wird. Langsam erhebt er sich und begibt sich erst mal in den Wald hinaus um zu jagen. Den restlichen Tag verbringt er stillschweigend und in Gedanken versunken auf einem Baum.

Als die Sonne bereits weit in der Ferne zu sehen ist, springt er hinunter und trottet in Richtung Stadt. Rechts von ihm fließt der Fluss, vor ihm ein kleiner Wasserfall und plötzlich macht sein Herz einen Sprung. In Katzengestalt hat er eine gewisse Abneigung gegen Wasser. Jetzt aber springt er über den Fluss und prescht laut schnurrend auf Isnamil zu.

Dieser schaut erschrocken auf, beginnt aber beim Anblick des Katers mit dem grünen Fell zu lächeln. Zan'jin stürmt weiter, bremst kurz vor dem Sin'Dorei ab und wirft ihn sanft zu Boden. Baut sich dann über ihm auf und grinst deutlich breit zu ihm runter.

„Hey süßes Elfch'n!“ „Hallo Zan'jin!“, lächelt der Elf ihn an und beginnt sofort über des Katers Brust zu streicheln. Dieser schnurrt und setzt sich dann so, dass Isnamil sich neben ihm hinsetzten kann. „Zan'jin freut sich, taz süße Elfch'n zu seh'n.“ Der Sin'Dorei wird ein wenig rot und nickt. „Freue mich auch dich zu sehen Zan'jin! Sehr sogar...“

Zan'jin schnurrt und schaut Isnamil lieb an. „Darf Zan'jin süß'm Elfch'n zeig'n, wie Zan'jin ausschaut?“ Der Elf nickt und rutscht ein wenig von ihm weg, mustert ihn aber gebannt. Der junge Amani schließt die Augen und wandelt sich in seine wahre Gestalt mit der Rüstung und der Keule. Der Sin'Dorei bekommt große Augen und nickt dann anerkennend.

„Nicht schlecht Zan'jin. Du schaust gut aus.“ Der grüne Troll grinst den Elfen breit und dankbar an und hockt sich hin. Der Elf setzt sich wieder neben ihm und Zan'jin legt einen Arm um seine Schulter. Eine Weile schweigen sie wieder, ehe der Elf murmelt: „Zan'jin? Glaubst du an Liebe zwischen unterschiedlichen Rassen?“

„Lieb... Lieb...“ Zan'jin knurrt und versucht es erneut, kann das Wort aber wieder nicht aussprechen. „Liebe Zan'jin. Lie-be. Versuch es.“ „Lie...be...“ „Sehr gut! Sprich das Wort ein paar mal aus, dann kannst du es sprechen.“ Isnamil lächelt Zan'jin an der nickt und dann fragt: „Was is Lie...be?“

„Nun... Liebe ist, wenn sich zwei Lebewesen finden und eine Zuneigung zueinander entwickeln. Wenn man den anderen an seiner Seite wünscht und nur noch an ihn oder an sie denkt.“ „Zan'jin hat so n' G'fühl“, nickt der grüne Troll und blickt Isnamil an.

Dieser blickt ebenfalls zu ihm hoch und seine grünen Augen strahlen den jungen Amani eindringlich an, als der Elf murmelt: „Dann hoffe ich, dass dieses Gefühl der richtigen Person gilt, denn... Zan'jin, ich liebe dich.“ Ehe Zan'jin reagieren kann, erhebt sich Isnamil und drückt vorsichtig seine Lippen auf die des grünen Trolls.

Zan'jin weiß nicht, wie ihm geschieht. Aber das Gefühl ist herrlich. Der süße Elf hat sanfte, zarte Lippen, die sich weich an die seinen schmiegen. Herrlich, er liebt es. Ohne lange zu überlegen hebt er Isnamil zwischen seine Beine, drückt ihn sanft an sich und genießt den Kuss.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösen sich die zwei voneinander und Isnamils Augen leuchten Zan'jin intensiv an. Wenn das diese Liebe ist, dann ist es das Beste was es gibt. „Also liebst du mich auch?“, lächelt Isnamil und Zan'jin murmelt:

„Süßes Elfch'n hat Zan'jin n' Küssch'n auf Nase g'eb'n... taz mag Zan'jin. Dann Zan'jin hat G'fühl b'komm'n, will süßes Elfch'n an Seite hab'n. Also... Zan'jin lie...bt taz süße Elfch'n.“ „Ich liebe dich auch Zan'jin“, murmelt der Sin'Dorei und erneut küssen sie sich, diesmal innig.

Eine Weile bleiben sie schweigend dicht beieinander und schauen sich gegenseitig verliebt an, als es langsam dunkel wird. Wehleidig trennen sie sich voneinander und gehen nach Hause. Zan'jin geht lächelnd die Straße entlang und fällt schon förmlich im Zelt auf den Boden.

Vor Freude und Glück kann er eine Ewigkeit lang nicht einschlafen. Sein Herz schlägt wild in seiner Brust wenn er daran denkt, dass das süße Elfchen ihn ebenso will, wie er ihn. Spät in der Nacht fallen ihm erst die Augen zu und die Träume sind alles andere als ruhig und erholsam.

Der nächste Tag beginnt dafür erstaunlich munter und frisch. Die Sonne ist noch nicht ganz am Himmel aufgegangen, schon steht Zan'jin völlig ausgeruht auf der Wiesenfläche und schaut in den Himmel. „Die Morgenstunden sind immer die schönsten hier in der Stadt finde ich“, murmelt eine sanfte, weibliche Stimme neben ihm.

„Taz'Dingo“, stimmt Zan'jin zu und lächelt die Taurin an, die das Lächeln erwidert. „Zan'jin, ich brauche deine Hilfe heute bitte.“ „Klaaa Maaan. Was soll Zan'jin mach'n?“ „Ich werde in die Geisterlande gehen und mich dort der Natur öffnen. Schauen, ob ich einen Weg finde, ihr an der Todesschneise zu helfen. Du wirst bitte ein paar Untote hier im Immersangwald erledigen. Aber überanstrenge dich bitte nicht.“

„Klaaa Maaan. Taz macht Zan'jin.“ Der grüne Troll nickt und erntet ein dankbares Lächeln. In Ruhe ein kleines Frühstück aus frischen Beeren und Brot zu sich genommen, ehe sie schon losgehen. Außerhalb der Stadt wandeln sie sich in ihre Katzengestalten und trennen sich.

Zan'jin findest es traurig, das süße Elfchen nicht zu treffen. Aber er hat eine Aufgabe und die nimmt er ernst. Er rennt bis zum toten Land mit den Ghulen und den Skeletten und ein böses Knurren verlässt seine Kehle. Mit einem gewaltigen Sprung landet er inmitten einiger Skelette und es dauert nicht lange, schon übernehmen seine Instinkte wieder die Oberhand und er fällt in seinen Berserkerrausch.

Einen Moment lang kämpft er sich wild durch ihre Reihen, ehe er von der Todesschneise wegrennt und schwer schnaufend zur Ruhe kommt. Plötzlich spürt er eine Hand an seiner Schulter und schnurrend dreht er den Kopf zum süßen Elfchen. „Hey Zan'jin! Das ist ja Wahnsinn, wenn du kämpfst.“ Der Kater mit dem grünen Fell meint nur schnurrend:

„Is Rausch von Amani. Hat Zan'jin wenn Katze is.“ Isnamil lächelt ihn breit an und will ihm einen Kuss auf die Nase geben. Aber Zan'jin will mehr und hebt den Kopf, sodass sie sich wieder küssen. Diesmal ist es der Sin'Dorei, der erstaunt ist, aber auch er genießt diesen Kuss nach kurzer Zeit.

Breit grinsen sich die zwei an und der Blutelf meint: „Egal ob als Troll oder als Katze... deine Küsse sind herrlich und deine Nähe ebenso.“ Zan'jin nickt stark und wandelt sich in seine wahre Gestalt zurück. Sofort legt er beide Arme um den Elfen, hebt ihn hoch und drückt ihn an sich. Isnamil lacht herzhaft und hält sich an ihm fest, während er die Umarmung genießt.

Es dauert nicht lange, schon küssen sie sich wieder. Erfreut stellt Zan'jin sogar fest, dass seine Hauer dem Elfen nicht wehtun wenn sie sich küssen. Isnamil streichelt ihm den Hals während er murmelt: „Ich liebe dich.“ „Zan'jin lie...bt auch taz süße Elfch'n.“ Der Tag zieht sich dahin. Gelegentlich wütet Zan'jin in Katzengestalt durch die Reihen der Untoten. Die restliche Zeit kuschelt er mit dem süßen Elfen.

Eine Woche ist vergangen und Zan'jin hat sich immer wieder im Wald mit Isnamil getroffen und seine Nähe genossen. Immer wieder haben sie gekuschelt und sich geküsst. Heute hat Zan'jin nichts zu tun und ist gerade wieder mit Isnamil im Wald unterwegs, jedoch wirkt der grüne Troll zurückhaltend. Ein Wunsch brennt in seiner Seele, doch ist er sich unsicher, wie der Sin'Dorei darauf reagiert.

Schließlich berührt Isnamil ihn am Arm und fragt: „Zan'jin. Stimmt was nicht?“ „Zan'jin weiß nich. Will... will was frag'n, aba weiß nich...“ „Bitte frag mich. Es wird alles gut werden.“ Der Blutelf lächelt den jungen Amani offen an und verlegen murmelt der Troll: „Zan'jin hat übalegt... lange übalegt und will mea von süß'm Elfch'n hab'n. Will Nähe spür'n, fühl'n, will... Will süßes Elfch'n füa sich hab'n...“

Der Sin'Dorei bekommt große Augen, als Zan'jin auf ein Knie sinkt und schon leicht flehend zu ihm schaut. „Will süßes Elfch'n sich mit Zan'jin veabind'n und auf ewig zusamm'n sein?“ Isnamil wird rot im Gesicht und schluckt, nickt dann aber rasch und meint: „Ja... JA!“ Stürmisch küsst Isnamil Zan'jin und lächelt breit. Zan'jin freut sich ebenso und fragt lächelnd: „Woll'n wia in Zul'Aman bind'n?“ „Überall wo du willst.“ Zan'jin nickt und wandelt sich in seine Katzengestalt.

„Spring rauf. Süßes Elfch'n kann auf Zan'jin reit'n.“ Der Sin'Dorei streichelt ihm sanft den Rücken und setzt sich dann drauf. Vorsichtig gräbt er die Finger in Zan'jins Mähne, als der Kater schon losrennt. Schnell prescht er über den Waldboden und über den Fluss in die Geisterlande, bis die Trollstadt auf der Anhöhe vor ihnen sichtbar wird. Kurz vor dem Eingang wird Zan'jin langsamer und Isnamil setzt sich auf.

„Ein Jahr ist es her... und die Stadt hat sich kaum verändert.“ „Zul'Aman is imma gleich. Taz is guuut“, stimmt Zan'jin zu und trottet langsam in die Stadt. Ehrfürchtig und erfreut wieder hier zu sein, geht der Kater mit dem grünen Fall durch die Stadt. Er überquert den Holzsteg mit dem Altar und dem seichten Wasser und steuert dann direkt auf sein altes Zelt zu.

Isnamil rutscht lächelnd von Zan'jins Rücken und schaut sich um, während der Troll sich in seine wahre Gestalt wandelt und im Zelt die versteckte Kiste durchsucht. „Was suchst du denn?“ Der junge Amani antwortet nicht. Mit einer braunen Robe aus dickem Stoff, die mit grünen Mustern verziert ist, dreht er sich um.

„Taz is Robe, hat Zan'jin bei Z'r'monie b'komm'n und is damit veajagt word'n. Jetzt Zan'jin will Freude hab'n und damit sein süßes Elfch'n bekomm'n.“ Der Sin'Dorei nickt lächelnd und beobachtet Zan'jin, der seine Rüstung und die Keule ablegt und sich die zeremonielle Robe anzieht.

Langsam greift der Troll nach einer Hand Isnamils und zieht ihn mit sich hinaus zum Tempel des Luchsgottes. Leise ein Gebet in der Sprache seines Volkes murmelnd, tritt er mit dem Blutelfen ein und schaut ihn dann verliebt an. Langsam sinkt der grüne Troll auf ein Knie, hält sanft die Hände des Sin'Dorei mit den seinen und murmelt verlegen:

„Zan'jin hat voa ei'm Jahr taz süße Elfch'n g'seh'n. Seit paar Tag'n, Zan'jin darf süß'm Elfch'n nah sein. Aba Zan'jin will mea. Zan'jin will süßes Elfch'n an Seite hab'n... Will süßes Elfch'n Weibch'n von Zan'jin sein? Sich mit Zan'jin veabind'n und auf Ewig mit Zan'jin zusamm'n sein?“

Isnamils Augen sprühen vor Liebe als er mit zittriger, lauter Stimme sagt: „Ja, ich will.“ Lächelnd erhebt sich Zan'jin und meint: „Zan'jin wiad auf sein süßes Elfch'n aufpass'n.“ Anschließend küssen sie sich innig und der junge Amani beginnt den Rücken des Sin'Dorei zu streicheln. Dieser schmiegt sich lächelnd an ihn, als Zan'jin beginnt Isnamil zu entkleiden.

Der Blutelf lässt es lächelnd geschehen und steht schließlich in seiner vollen Pracht vor dem grünen Troll, der ihn ausgiebig mustert. „Süßes Elfch'n is schön...“, murmelt Zan'jin und beginnt vorsichtig sanft Isnamils Hals zu küssen. Darauf bedacht mit den Hauern ihm nicht weh zu tun, leckt Zan'jin dem Elfen auch ab und zu mit der Zunge über den Hals.

Isnamil lächelt und schließt die Augen. Er genießt die Behandlung und ist maximal entspannt. Langsam entkleidet sich der grüne Troll ebenso und leckt dann mit der Zunge über die Brust seines süßen Elfen. Der Sin'Dorei gibt leises, wohliges Stöhnen von sich und wird immer lauter, während Zan'jin mit der Zunge immer tiefer fährt und schließlich das Glied des Elfen verwöhnt.

Isnamil legt die Hände auf Zan'jins Schulter ab und legt den Kopf in den Nacken. Lustvolles Seufzen und Stöhnen verlässt seinen Mund, während der junge Troll ihn liebevoll leckt. Nach einer Weile dreht Zan'jin den Elfen sanft um und beginnt dessen Hintereingang zu lecken. Seine Hauer drücken leicht in Isnamils Hintern, aber der stöhnt nur wohlig auf.

Langsam sinkt der Sin'Dorei auf alle Viere und streckt dem grünen Troll seinen Hintern entgegen, der ihn ausgiebig und genüsslich leckt. Sein eigenes Glied steht schon steif ab, als Zan'jin langsam von ihm ablässt und zufrieden murmelt: „Süßes Elfch'n schmeckt auch gut... Is süßes Elfch'n b'reit?“ Isnamil nickt und dreht den Kopf so gut er kann nach hinten und lächelt verliebt.

Langsam hockt sich Zan'jin hinter Isnamil. Mit einer Hand hält er seine Hüfte fest, mit der anderen streichelt er seinen Rücken. Vorsichtig und sanft beugt er sich nach vorne und drückt sein Glied ein wenig in Isnamil. Der Sin'Dorei gibt ein langgezogenes Stöhnen von sich, wirkt aber nicht, als ob er Schmerzen empfindet.

Sanft und vorsichtig dringt Zan'jin immer tiefer ein und erntet ein immer wohliger werdendes Seufzen und Stöhnen. Schließlich beginnt der junge Amani mit sanften Stößen und wird mit zufriedenen und glücklichen Geräuschen von seinem süßen Elfchen belohnt.

Der nächste Moment kommt ihnen beiden wie ein übersinnliches Leben vor. Eine Ewigkeit der Liebe, des Glücks und der Zufriedenheit. Ob gewollt oder ungewollt, aber in Zan'jin erwachen seine Raubtierinstinkte und nach und nach steigert er sein Tempo. Isnamil scheint es aber keine Probleme zu machen. Im Gegenteil wirkt er glücklich, dass Zan'jin wilder wird.

Nach einer gefühlten Ewigkeit wird Zan'jin langsamer und drückt sich dann fest an Isnamil, während er sich mit einem tierischen Brüllen entlädt. Isnamil gibt wieder ein langgezogenes Stöhnen von sich und kommt ebenfalls. Einen langen Moment lang verharren sie in dieser Pose, ehe Zan'jin sich aus dem Sin'Dorei zurückzieht und lächelnd zu ihm schaut.

„Jetzt Zan'jin hat n' süßes Elfch'n.“ „Jaaa! Und ich hab einen Troll!“, erwidert Isnamil grinsend und immer noch nach Luft keuchend. Außerhalb am See machen sie sich sauber und verbringen dann aneinander gekuschelt eine Nacht in Zan'jins Zelt, ehe sie am nächsten Tag wieder nach Silbermond aufbrechen.

Diesmal trottet Zan'jin ruhig durch den Wald. Schließlich will er jeden Moment genießen, den sein süßes Elfchen auf seinem Rücken verbringt. Kurz vor den Stadttoren wandelt Zan'jin sich in seine wahre Gestalt und strahlt Isnamil an, der ihm einen Kuss gibt, ehe sie gleichmäßig auf die Stadt zu gehen.

Plötzlich ist ein Sausen in der Luft zu hören und ehe Zan'jin sich versieht, spürt er einen stechenden Schmerz im rechten Oberarm. Schmerzvoll stöhnend an sich herab blickend sieht er einen Dolch in seinem Arm stecken. Isnamil ist sofort an seine Seite und murmelt: „Ein Wurfdolch. Woher...?“

Ehe er weiter reden kann hört Zan'jin erneut ein Zischen. Reflexartig schlingt er die Arme um Isnamil und drückt ihn an sich, als er einen weiteren Schmerz in der Seite spürt. Grunzend knurrt er auf und blickt sich wütend um. Hinter ihm auf einem Hügel erblickt er einen grau vermummten Blutelfen, der schon den nächsten Wurfdolch in einer Hand hält.

Sofort lässt der grüne Amani sein süßes Elfchen los und rennt auf den Sin'Dorei zu. Dieser bleibt ungerührt stehen und wirft den Dolch nach ihm. Zan'jin hebt schützend den rechten Arm und grunzt schmerzvoll auf, aber der Schmerz stachelt ihn an. Ehe der Elf einen weiteren Dolch werfen kann, steht Zan'jin vor ihm und packt mit der linken Hand die Kehle des Elfen.

„Elfch'n is böse!“ „Und du bist des Todes!“, bringt der Elf ein wenig röchelnd hinter der Maske hervor. Zan'jin knurrt, hebt den Sin'Dorei von den Beinen und dreht sich um, als ihm plötzlich das Blut in den Adern gefriert. Steht ein Elf mit roten Haaren bei Isnamil und drückt ihm ein langes, dünnes Schwert gegen die Kehle.

Der Sin'Dorei mit den roten Haaren grinst böse zum jungen Troll, während der Blick des anderen Elfen vor Angst verzerrt ist. Knurrend packt Zan'jin mit der Hand fester zu und würgt den vermummten Sin'Dorei. Dieser windet sich und röchelt, erschlafft aber schnell und bewegt sich dann nicht mehr.

„Elfch'n soll süßes Elfch'n in Ruhe lass'n!“, ruft Zan'jin wütend, aber der Rothaarige schüttelt nur den Kopf. „Nachdem du mir mein Leben genommen hast? Ich werde den Sin'Dorei noch zeigen, welche Gefahr in dir herrscht!“ Der junge Amani knurrt und schleudert den regungslosen Elfen von sich weg. Mit einem Grunzen entfernt er alle drei Wurfdolche aus seiner Haut und lässt sie fallen, ehe er den Blutelfen wieder anfunkelt.

„Was will Elfch'n von Zan'jin?“ „Komm her knie dich neben mich! Aber keine schnellen Bewegungen!“ Knurrend trottet der junge Amani zu den zwei Sin'Dorei und kniet sich hin. „Zan'jin, nicht!“, murmelt Isnamil, aber der grüne Troll blickt ihn ausdruckslos an. „Los, Hände auf den Rücken!“, befiehlt der Rothaarige und drückt die Klinge ein wenig fester an Isnamils Hals.

Sofort gehorcht Zan'jin. Erstaunt stellt er fest, das seine Seite und sein Arm ihm nicht mehr weh tun, als er plötzlich den kalten Stahl in seinem Genick spürt. „Endlich habe ich dich da, wo du hingehörst.“ „Böses Elfch'n wiad bezahl'n dafüa!“ Der Sin'Dorei lacht böse und holt mit der Waffe aus, als er plötzlich keuchend auf die Knie sinkt.

Isnamil steht hinter ihm und hat einen Arm nach vorne gestreckt, die Handfläche offen. Er wirkt ebenso erstaunt wie der ehemalige Wachelf, aber ehe sie beide zu sich kommen hat Zan'jin schon reagiert. Eine Katze mit grünem Fell hat den rothaarigen Blutelfen zu Boden gedrückt und vergräbt ohne zu zögern seine Zähne in dessen Hals.

Er spürt das Zucken des Körpers unter ihm und schmeckt Blut. Sein Inneres schreit auf, warum er nur so weit geht, aber seine Instinkte haben die Oberhand und graben die Fänge tiefer. Schnell erschlafft der Elf, aber Zan'jin löst sich nicht von ihm. Süßes Blut... der Geruch erfüllt seine Nase, sowie der Geschmack seinen Mund.

Süßes Blut, wie die Blutelfen sonst immer einen süßen Geruch an sich haben. Undeutlich nimmt er die Hand wahr, die durch seine Mähne streichelt. „Zan'jin?“ Langsam lässt er den toten Körper los und hebt den Kopf. Ängstlich blickt er zu seinem süßen Elfen hoch, der ihn aber nur beruhigend streichelt.

„Es ist vorbei, er ist tot.“ „Zan... Zan'jin hat g'tötet...“,flüstert der junge Amani und Isnamil kniet sich hin. Sanft legen sich des Elfen Hände an Zan'jins Wangen und drehen sein Gesicht zum Sin'Dorei. „Das ist nicht schlimm. Du hast dich verteidigt. Du hast mich verteidigt.“ Die Worte seines süßen Elfchen sind beruhigend und der grüne Kater nickt.

„Zan'jin wiad imma auf sein süßes Elfch'n aufpass'n.“ Isnamil lächelt und gibt dem Kater einen Kuss auf die Nase, ehe sie sich um ihre Angreifer kümmern. Der Rothaarige ist tot, das ist nicht zu übersehen, aber der Vermummte lebt noch. Zan'jins Griff hat ihn nur bewusstlos gemacht. Der braunhaarige Sin'Dorei ist zum Tor gerannt und hat den Wachen von dem Vorfall erzählt, denn schon kommt eine Gruppe der Gepanzerten und mustern das Feld.

Unsicher blicken sie immer zu Zan'jin, aber der starrt leer gerade aus. Isnamil stellt sich neben ihm und legt ihm die Hand auf den Rücken. Sofort klärt sich sein Blick. Die grasgrünen Augen des jungen Amani leuchten stark, entschlossen. Verliebt schnurrt er sein süßes Elfchen an und geht dann erhobenen Hauptes in die Stadt. Isnamil an seiner Seite.

Wie an dem Tag, an dem Tikiti ihn in die Stadt brachte, genauso trottet er jetzt auf der Straße entlang. Stolz, erhobenen Hauptes. Eine kraftvolle Aura ausstrahlend, was an ein Alphatier erinnert. Selbst Harene blickt ihn erstaunt an. „Alles in Ordnung Zan'jin?“ Der Kater nickt und wandelt sich in seine wahre Gestalt, legt einen Arm um Isnamil und drückt ihn an sich.

Mit ernster, ruhiger Stimme spricht er: „Zan'jin wiad sein süßes Elfch'n nich mea vealass'n. Wenn Zan'jin Auftrag hat, sein süßes Elfch'n kommt mit.“ Die Taurin blickt erst irritiert zwischen dem grünen Troll und dem braunhaarigen Sin'Dorei hin und her, aber schnell scheint sie zu verstehen und nickt lächelnd.

„Dann freut es mich, dass du jemanden gefunden hast, mit dem du glücklich bist.“ Der junge Amani umarmt seine ehemalige Lehrerin dankbar und zieht Isnamil dann mit sich in ein Zelt, wo er sich hinhockt und sein Elfchen an sich drückt. Isnamil streichelt ihn beruhigend, als Zan'jin murmelt:

„Süßes Elfch'n is stark. Hat böses Elfch'n mit Hand weh g'tan.“ „Naja... der Schlag war mehr Glück als Können. Wie du weißt, bin... war ich ja auf dem Weg, diese Mönchkultur zu lernen.“ Zan'jin nickt, schaut aber ein wenig unsicher. „Wa?“ „Ja, war. Ich hab das Training abgebrochen. Das ganze Jahr über hab ich mich nie konzentrieren können oder bin auch nur weiter als bis zum Grundwissen gekommen. Standartschläge wie der vorhin, um Gegner kurzzeitig untätig machen zu können... Aber selbst die funktionieren bei mir nicht immer.“

Der junge Amani leckt Isnamil sanft den Hals und murmelt: „Nich schlimm. Süßes Elfch'n is stark, aba Zan'jin wiad aufpass'n.“ Der Sin'Dorei nickt lächelnd, meint dann aber: „Dir kann ja auch keine Waffe was anhaben. Schließlich hab ich keine Wunden an dir gesehen, obwohl dich drei Wurfdolche erwischt haben.“

„Zan'jin is auch eastaunt. Aba nachdem Zan'jin Waff'n 'ntfernt hat sich hing'kniet hat, Schmeaz wa weg.“ Der Sin'Dorei nickt leicht und legt den Kopf ein wenig schief, murmelt dann: „Ich kenne mich mit der Trollkultur nicht so gut aus, aber bei den Dunkelspeeren weiß man, dass sie eine ziemlich starke und schnelle Regeneration haben. Sprich, wenn sie eine Wunde haben und einen eher kurzen Moment warten, schließt sich diese von allein wieder.“

„Hrm... ja. Ältasta hat ma eazählt, taz Trolle weg'n Bindung zu Loa und mit Voodoo Körper stark g'macht hab'n. Zan'jin hat aba nie veastand'n, wie stark. Jetzt Zan'jin veasteht.“ Isnamil lächelt seinem jungen Amani zu und gibt ihm einen sanften Kuss, ehe sich die zwei hinlegen und in einen ruhigen Schlaf fallen.


Wenige Tage sind vergangen und von dem Überfall des degradierten Sin'Dorei fiel kein einziges Wort in Silbermonds Straßen. Der vermummte Blutelf ist wieder auf den Beinen, wurde aber in ein Gefängnis gesteckt und verharrt dort. Zan'jin wird gelegentlich von Harene zur Todesschneise geschickt um die Untoten ein wenig zu dezimieren, was der grüne Troll mit Freude erledigt.

Gerade kommt der Kater mit den grünen Fell von einem solchen Auftrag zurück, als sich sein Nackenfell aufstellt. Isnamil sitzt auf der Wiesenfläche zwischen den zwei Zelten und hat den Kopf traurig gesenkt. Ohne Nachzudenken prescht Zan'jin los und schmiegt sich an seinen süßen Elfen. Dieser schluchzt auf und vergräbt den Kopf in Zan'jins Fell.

„Süßes Elfch'n is in Ordnung? Was is passiat?“ Isnamil braucht einen Moment in dem er leise weint. Dem jungen Amani zerreißt es das Herz, aber viel kann er im Moment nicht tun. Unsicher legt er die Ohren an, als der Blutelf murmelt: „Ich... ich hab aus Pandaria einen Brief bekommen. Mein... Mein Ziehvater, die einzige Person die ich noch habe, wurde bei einem Überfall getötet.“

Der Sin'Dorei schluchzt und lässt sich rückwärts ins Gras fallen. Der junge Amani legt sich neben ihn und murmelt leise: „Taz is nich gut... Zan'jin tut Leid...“ Isnamil schluchzt noch einmal und schmiegt sich an das Fell des grünen Katers. Eine Weile schweigen sie, in der sich der Blutelf beruhigt, ehe er flüstert: „Ich weiß nicht was ich täte, wenn ich dich nicht hätte...“

Vorsichtig hebt Zan'jin den Kopf und küsst sein süßes Elfchen. Nach einer Weile verschwinden sie im Zelt und kuscheln miteinander, jedoch geht der junge Amani weiter. Er beginnt seinen Elfen am Ohr und am Hals abzulecken, was dieser mit einem Seufzen genießt. Nach und nach verschwindet Isnamils Trauer und macht der Liebe Platz, die er für diesen Amani empfindet.

Dieser ist aber ganz in seine Arbeit vertieft und versucht mit den Zähnen den Sin'Dorei von seiner Kleidung zu befreien. Mehr schlecht als recht stellt er sich dabei an, sodass der Blutelf ihm mit einem Lächeln hilft. Sanft und gefühlvoll leckt der Kater seinen süßen Elfen und vertreibt dessen restliche Trauer um Platz für etwas Schöneres zu machen.

Isnamil hat die Augen geschlossen und genießt die Behandlung. Er dreht sich sogar auf den Bauch und streckt Zan'jin seinen Hintern entgegen, den der Amani auch ausgiebig mit seiner Zunge verwöhnt. Es dauert nicht lange, da bringt sich der Amani in Position und schaut liebevoll sein Elfchen an. Dieser nickt und stöhnt wohlig auf, als der Kater mit dem grünen Fell sanft in ihn eindringt.

Die Nacht wird zum Tag und ist erfüllt mit wohligen Seufzern und lustvollem Stöhnen, sowie erregtem Knurren und liebevollem Schnurren. Gleichzeitig ergießen sie ihre Lust und spätestens jetzt weiß jeder was sie tun, da Zan'jin ein lustvolles Brüllen von sich gibt, das ein Schnurren oder auch ein Knurren hätte sein können.

Liebevoll leckt er seinem Elfchen über ein Ohr, während sie sich nebeneinander und immer noch verbunden hinlegen und die Nähe des anderen genießen. Zan'jin legt seine Pfoten um Isnamil und drückt ihn in einer warmen, sanften Umarmung an sich.

Langsam beruhigt sich ihr Atem und mit einem glücklichen Lächeln liegen sie da. Wissend, dass sie sich nie voneinander trennen und für immer glücklich sein werden... Wäre da nicht der Schatten des Alters, der Isnamil Sorgen bereitet.

Sin'Dorei werden gewöhnlich 400 Jahre alt im Durchschnitt, Trolle so um die 100. Zan'jin ist noch jung und er selber zählt gerade mal 95 Sommer. Sie werden noch lange glücklich sein, aber der Tag wird kommen, wo Zan'jin alt wird und er immer noch in seinen besten Jahren ist.

Isnamils Lächeln schwindet ein wenig, doch das gleichmäßige und tiefe Atmen seines jungen Trolls, sowie dessen Nähe, geben ihm Ruhe und Kraft. Sie werden einen Weg finden, dieses zukünftige Probleme zu umgehen... irgendwie. Schon spürt er, wie Zan'jins Glied aus ihm entschwindet und mit einem wohligen Seufzen fällt er ins Reich der Träume.

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