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Sinnlos...

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Vorwort

Diese Geschichte bezieht sich auf eine wahre Begebenheit. Die Person der das passiert ist, ist einverstanden dass ich das hier schreibe. Euch wünsche ich viel Spaß beim Lesen.

 

Ich ging.

Wie jeden Tag. Jeden Tag dieselbe Leier. Es ödete mich an… Schule ödete mich an. Warum? Nichts hielt mich an diesem Ort, absolut gar nichts. Der Ort an dem mir jeden Tag klar gemacht wird, dass mir das, was ich brauche und will, verwehrt wird. Ich kann und will nicht mehr. Keiner merkte dass es mir schlecht ging, sogar meine besten Freunde sagten nichts, obwohl es mir beschissen ging. Obwohl sie etwas sagen sollten. Ich bin in der zehnten Klasse und mein Leben erscheint mir im Moment leer und sinnlos.

Ich gehe in die Schule.

Dort sehe ich dich. DICH! Mir wird klar, dass es umöglich ist. Du bist mir nah aber doch so fern. Ich möchte dich berühren, küssen, aber ich darf nicht.

„Hey Julian! Warte auf mich!“, rief mir Mark, mein bester Freund, nach.

Mark war der netteste Mensch den man sich vorstellen konnte. Ich wartete auf ihn. Aber den Rest des Schulweges schwieg ich und Mark versuchte nicht mit mir zu sprechen. Meine Gedanken hängen an dir. Oft denke ich an dich bevor ich schlafengehe und denke wie glücklich ich mit dir sein könnte. Niemand weiß davon. Nichtmal Mark, mein bester Freund. Am Anfang des Jahres sah ich dich das erste Mal in der Schule, du warst neu. Du warst hübsch, ich verliebte mich augenblicklich in dich. Aber mein Gewissen sagte mir dass das nicht in Ordnung ist, nicht mit dir. Du warst perfekt. So selbstbewusst, irgendwie unnahbar und ein bisschen kühl, aber trotzdem gefühlvoll und einfühlsam.

Nein! Nicht noch mehr Gedanken an das verschwenden, was sowieso sinnlos ist! Ich liebte dich! Ich hasste dich! Ich versuchte dich zu vergessen. Dabei sah alles so gut aus, zumindest am Anfang. Weißt du wie unsicher ich war? Ich schrieb einen Brief, in dem ich dir meine Gefühle offenbaren wollte. Danach las ich den Brief und zerriss ihn. Es war lächerlich. Dir konnte ich so etwas nicht schreiben. Jedem anderen, aber nicht dir. Ich redete mit niemandem, deshalb wusste niemand dass ich dich liebte. Mehr als alles andere. Die Leute wären entsetzt gewesen über solch eine Liebe. Es hätte viele Probleme und Gefahren für uns bedeutet. Vor allem für dich. Viele bemerkten dass es mir schlecht ging und fragten was los sei. Ich log, ich log ungern. Sie konnten nicht erfahren wie es in mir aussah. Manche empfahlen mir alles in einem Tagebuch niederzuschreiben. Also tat ich es. Ich schrieb die Wahrheit nieder. Anfangs dachte ich es würde mir helfen. Doch dann sah ich dich wieder und fiel. In ein sehr tiefes, schwarzes Loch. Du warst noch da und ich könnte dich erst vergessen wenn du weg wärst. Ich wusste dass ich dich nie haben würde, trotzdem startete ich einen zweiten Versuch. Ein neuer Brief. Diesmal riss ich ihn nicht entzwei. Es stand sogar meine Handynummer darunter. Meine Hoffnungen waren nicht ganz verloren. Ich wusste was du für mich empfandest. Ich wusste dass du Angst hattest. Ich wusste dass du mich mochtest. Du weißt warum.

Der Brief landete tags darauf in deiner Tasche und am Abend hast du mich angerufen. Du warst überrascht, schockiert. Anfangs woltest du noch dementieren, aber dann hattest du dich versprochen. Du hattest Angst dass dich jemand „enttarnt“ hatte. Ich erinnere mich noch, wie du geweint hast. Hast mir gesagt, dass ich dir auch schon aufgefallen sei und du mich süß finden würdest. Du machtest wie mir schien auch einige Andeutungen. Es war schön sich mit dir zu unterhalten, deine Stimme war so schön weich und sexy. Die Tage danach war ich wie im siebten Himmel. Der Unterricht dir mit war so schön, ich starrte dich unentwegt an. Du sahst mich auch an, und du hast mir verstohlen zugelächelt. Meine Freunde waren verwirrt über meinen plötzlichen Stimmungswechsel, waren aber gleichzeitig auch froh darüber.

Und dann...Dann kam der Tag. Der Tag vor vier Wochen. Ich traf dich im Treppenhaus, denn ich musste aufs Klo. Niemand war um uns rum. Das Schulhaus war wie ausgestorben. Nichts war zu hören. Nur unser Atmen. Ich lächtelte dich an. Du hast zurückgelächelt. Wir mussten kein Wort sagen. Es war wie Magie. Wir kamen uns näher. Unsere Lippen berührten sich. Es war unglaublich. Es war elektrisierend. Das schönste Erlebnis meines Lebens und zugleich das erotischste. Wir waren kaum auseinander schon warst du wieder weg. Aber deinen Namen hattest du mir noch zugeflüstert.

„Peter“

Dieser Name. Ich liebte ihn wie alles an dir. Peter, bitte lass mich nie allein. Ich war überglücklich und taumelte mehr zum Klassenzimmer zurück, als dass ich ging. Wieder war ich den ganzen Tag unansprechbar, aber im positiven Sinne. Hätte ich gewusst, dass sich alles ändern würde, hätte ich den Tag nie so unbeschreiblich gefunden. Einen Tag später hatte ich einen Brief von dir erhalten.

Du hast dich entschuldigt. Es täte dir leid und ich sollte Verständnis für deine Situation zeigen. Du würdest mich auch mögen, aber es wäre dir zu riskant. Ich hatte Verständnis für deine Situation, aber trotzdem ist eine Welt in mir zusammengebrochen. In dem Moment konnte ich nicht denken, ich ließ mich von meinen Emotionen leiten. Du hast mir Hoffnungen gemacht, ich war glücklich gewesen, für eine kurze Zeit. Ich hätte es besser wissen müssen. Der Tag war die Hölle und die Nacht erst, ich lag wach und weinte. Du hattest mich nicht mehr beachtet, gingst mir aus dem Weg wenn ich mit dir reden wollte. Die Zurückweisung war nicht das schlimmste, aber dass du mich ignoriertest tat mir sehr weh.

Enttäuschung, Wut, Traurigkeit, Leere, das war was ich fühlte. Auch meinen Freunden konnte ich mich nicht anvertrauen. Was würden sie sagen? Sie würden mich auslachen, verlassen oder beleidigen. Da war ich mir sicher. Mein Verstand sagte mir dass alles keinen Zweck hatte, aber mein Herz tat mir weh und sehnte sich nach dir. Du hast meinen Traum wie eine Seifenblase platzen lassen. Peter ich bin immer noch in dich verliebt, aber ich muss lernen damit umzugehen.

Ich komme in der Schule an. Ein großer, grauer Betonbunker. Ich fühle mich dort unwohl. Nette Lehrer sucht man dort vergeblich. Im Klassenzimmer setzte ich mich und versuchte mich auf den Unterricht vorzubereiten. Ich habe jetzt Englisch, bei einem jungen Refendar. Er ist 25 wie er selbst sagte. Er sieht gut aus. Doch das interessiert mich nicht. Oder sagen wir nicht mehr. Denn der Refendar hieß Peter...Peter Borch. Er ist mein Englischlehrer.

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