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Das Weihnachtsteufelchen Florian

Weihnachtschallenge 2011

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Das Weihnachtsteufelchen Florian

Boa, schon wieder aufstehen. Ich bin doch erst eben ins Bett gegangen, und nun klingelt schon wieder der Wecker. Naja, sind ja nur noch knapp 4 Wochen bis zu den Weihnachtsferien. Nur diese Uhrzeit, so was gehört verboten. Wieso kann die Schule nicht nachmittags sein? Um 5:30 Uhr aufstehen, draußen ist es kalt und dunkel. Wer will da schon freiwillig raus? Es hilft nichts, raus aus den Federn, unter die Dusche, und dann Frühstücken.

Ich glaube, ich sollte mich mal vorstellen, damit ihr wisst, wer hier überhaupt ist. Meine Eltern kamen vor rund 14 Jahren auf die Idee mich Kevin zu nennen, und meinen ich sei ein braver und anständiger Sohn. Hm, na ja, wenn die wüssten. Für mein Alter bin ich recht groß, mit 1,74m, aber auch recht schlank. Ich habe blonde Haare und grün-blaue Augen. Die Mädchen aus meiner Klasse kleben in letzter Zeit so sehr ab mir, dass es schon nervt. Nur wie soll ich denen sagen, dass sie keine Chance haben? Und wie soll ich das meinen Eltern sagen, dass ihr lieber Sohn lieber einen Freund hätte, und sie sich daher mit einem Schwiegersohn abfinden müssen? Vielleicht sage ich es ihnen ja mal, aber erst dann, wenn ich einen süßen Freund habe. Allein traue ich mich das nicht so richtig.

So, jetzt ab in die Schule, hab schon wieder viel zu lange gebraucht, um mich fertig zu machen.

„Hi Kevin, bist du auch schon da?“ begrüßt mich Frank, mein Kumpel, neben dem ich sitze mal wieder auf seine nette art und weise.

„Ja, Frank, ein freundliches gute Morgen hätte auch gereicht. Aber ehrlich, im Winter schaffe ich es irgendwie nie so richtig aufzustehen.“

„Kenne ich, wäre meine Mutter nicht so nervig, würde ich auch noch im Bett liegen, und vor mich hin träumen.“

Hm, der denkt auch nur an das eine. Aber wer tut das nicht? Wie schön könnte die Weihnachtszeit doch sein, wenn man sie nicht alleine verbringen muss.

„Übrigens, die alte Schmidt war eben schon hier, und hat dich gesucht.“

„Was will die den schon von mir, der Unterricht fängt doch erst in gut 10 Minuten an?“ frage ich ihn erstaunt.

„Keine Ahnung, die hat irgendwas von einem neuen Schüler geredet. Hab aber auch nicht ganz zugehört, da ich mich grad mit Jenny am unterhalten war.“

„Ja, du und deine Jenny“, sage ich grinsend. „Wann heiratet ihr den?“

„Du bist ja nur neidisch. Wobei ich dich absolut nicht verstehen kann, dir laufen alle Mädchen nach, und du, du lässt sie stehen.“

„Ja, so bin ich halt. Will halt warten. So, und nun lass uns ich die Klasse gehen.“

Wir setzen uns an unsere Bank und packen grad die Bücher aus, als die gute Frau Schmidt rein kommt und mich schon ruft. „Kevin, kommst du bitte mal kurz?“

„Ich bin mal unterwegs“, sage ich genervt zu Frank, und gehe nach vorne.

„Guten Morgen Frau Schmidt, wie kann ich Ihnen helfen?“

„Morgen Kevin, entschuldige, dass ich dich so überfalle, aber heute kommt ein euer Schüler, der Florian, könntest du dich ein bisschen um ihn kümmern? Unser Klassensprecher liegt ja dank Glatteis noch etwas im Krankenhaus.“

„Ja, ist kein Problem, er kann sich ja, wenn er da ist, mit nach hinten in die Reihe setzen.“

„Danke“, sagt sie noch, und ist so schnell weg, wie sie auch gekommen ist.

Eigentlich liegt mir so was ja gar nicht, vertrete Markus, unseren Klassensprecher auch nur, weil er einfach wow ist. Mir fehlen ja selten die Worte, aber wenn ich an ihn denke, dann passiert genau das. Nur leider hat er eine Freundin, und zwar eine nach der anderen. Gibt es eigentlich so viele Mädchen auf der Welt, wie er verschleißen kann?

Kaum sitze ich wieder auf meinem Platz, kommt Frau Schmidt auch schon wieder rein und hat Florian dabei. Also wenn mir schon bei Markus die Worte fehlen, was passiert dann jetzt erst?

„Guten Morgen liebe Klasse, dies ist Florian. Er wird ab sofort unsere Klasse besuchen, da seine Eltern wegen Arbeit umziehen mussten“, begrüßt Frau Schmidt uns, und stellt uns Florian vor.

„Na dann viel Spaß, jetzt darfst dich erstmal um ihn kümmern“, meint Frank von der Seite, was ich aber eigentlich gar nicht mitbekomme. „Erde an Kevin, noch da?“

„Äh, ja.“

„Was starrst du ihn so an? Er ist nur ein Junge. Oder hast du jetzt etwa die Seiten gewechselt?“, fängt Frank wieder mit seinen Scherzen an.

„Haha, und wenn es so wäre, könnte es dir doch egal sein.“ Ups, hab ich das jetzt wirklich gesagt? „Oder hättest du ein Problem damit?“ Na ja, irgendwann muss es ja mal raus.

„Ich glaube da reden wir in ruhe mal drüber.“

„Gut.“

„Florian, ich glaube, du stellst dich selbst mal kurz vor, und setzt dich dann zu Kevin, dort hinten auf den freien Platz. Er wird dir dann auch die Schule und die ganzen Projekte zeigen.“

„Danke Frau Schmidt. Also mein Name ist Florian Weber, bin 15 Jahre alt und komme eigentlich aus Bonn. Wer mehr wissen will, kann mich gerne fragen“, sprachs und kam zu mir rüber.

„Du bist Kevin?“

„Wenn du Florian bist ja.“

Ein lächeln geht durch sein Gesicht und er setzt sich hin. Wow, so was hab ich ja noch nie gehabt. Er ist einfach süß und unbeschreiblich… Mir fällt grad nichts mehr ein.

In der Pause zeige ich ihm die Schule und erkläre ihm die Projekte die es an der Schule gibt. Da ich in der „Weihnachtsmarkt-AG“ war, hoffte ich, dass er sich vielleicht auch dafür entscheiden würde.

„Also Florian, in der Weihnachtsmarkt-AG, verkaufen wir auf dem Weihnachtsmarkt in der Stadt Tannenbäume, Glühwein und Gebäck. Bei den Tannenbäumen müssen wir die Baumrinde am Baumstumpf entfernen, damit man ihn direkt in einen Tannenbaumständer stellen kann. Eigentlich hört sich das recht langweilig an, aber keine Sorge, ist es nicht. Nur ein bisschen nervig mit den Kostümen.“

„Kostüme?“

„Ja, alle sollen sich irgendwie Weihnachtlich verkleiden. Ich laufe dort als Engel herum.“

„Ah, ok. Engel? Na ja, passt ja irgendwie.“

„Ahhhhhhhhhhhhh“, mehr kam nicht raus. „Passt zu mir?“

„Ja, bist doch ein ganz lieber und nett Kerl“, knufft er mich in die Seite.

„Machst du den mit?“

„Naja, ich habe sowieso nicht viel vor, da ich keinen kenne und du mich so nett gefragt hast, ja gerne.“

„Was ziehst du den für ein Kostüm an?“

„Keine Ahnung, muss ich noch gucken. Kann ja als Teufel kommen, wäre ja irgendwie passend.“

„Passend, wieso das?“

„Naja, dass gute bist du, und ich das Teufelchen“, sagt er grinsend.

Stehe ich heute irgendwie auf dem Schlauch, oder will der mich anmachen?

„Ok, dann mach das. Unseren Stand findest du recht leicht. Sind in der nähe der meisten Imbiss-Buden. Und die beste haben wir gleich nebenan. Dort bekommst du außer leckeren Sachen vom Grill - leckere Speckröllchen mit Sauerkraut und Kartoffelpüree.“

Naja, der Unterricht vergeht und auf dem Weg nach Hause denke ich noch mal über den Tag nach. Hm, ob er auch Schwul ist? Aber bei den Anmerkungen, und so, ist ja fast nicht mehr unmöglich. Aber wenn, wieso geht er damit so offen um?

Frank und ich sind schon am Stand, während wir auf die anderen warten. Da es sehr kalt ist, und ich keine Lust auf spröde oder blutende Lippen habe, sieht ja nun wirklich nicht schön aus, schmiere ich mir mit dem Labello noch etwas auf die Lippen. Ah, da kommt Florian. Oh, er ist wirklich ein süßes Teufelchen.

„Na, du scheinst dich ja auch so zu freuen, mich zu sehen, wie ich dich“, sagt er und kommt ganz nah zu mir. Ich weiß gar nicht, was ich machen soll. Jetzt bloß nichts Falsches sagen.

Er beugt sich zu mir, und flüstert mir ins Ohr: „Du denkst das gleiche wie ich, oder?“ Und gibt mir anschließend einen Kuss vor allen anderen auf die Wange.

Ich stoße ihn vor mir, immerhin alle können uns sehen und fauche ihn an: „Was fällt dir eigentlich ein?“

„Du wolltest es doch auch, ich hab es in deinen Augen gesehen“, brüllt er mir entgegen und schon gehen wir aufeinander los. Die Zuschauer am Rande bekommen wir beide gar nicht mit. Frank zieht uns auseinander. Florian haut ab, ich will auch nur noch weg von hier.

Was ist passiert? Da küsst mich ein so süßer Junge, und ich flippe voll aus. Hm, ging vielleicht doch alles was schnell. Zu schnell. Erst finde ich nie einen und dann das. Na das kann ja was werden.

Zuhause lege ich mich ins Bett, und schlafe nachdenkend ein.

Am nächsten morgen klingelt mal wieder der Wecker und reißt mich aus meinen Träumen. Meinen Träumen von meinem Teufelchen, welches mich Wach geküsst hat.

Ich mache mich schnell fertig, um Florian noch vor der Schule abfangen zu können. In der Schule angekommen sehe ich ihn nirgendwo, nur Frank kommt auf mich zu.

„Morgen Kevin, was war das den gestern?“

„Morgen, willst du das wirklich wissen?“, anworte ich genervt. Da ich ihm das lieber später erklären würde, und erst mit Florian sprechen will.

„Ja, würde ich schon gern. Sag doch einfach was los ist.“

„Ok, du wolltest es ja nicht anders, du hattest recht, ich bin vom anderen Ufer, ja, ich bin schwul. Ist das jetzt so schlimm?“

„Äh, nein. Habs mir eigentlich schon immer gedacht, vor allem weil du kein Mädchen an dich ran lässt. Nur wieso hast du mir nichts gesagt? Dachte wir sind die besten Freunde.“

„Würdest du es einem einfach so sagen?“

„Ne, hast schon irgendwie recht.“

„Aber wo ist Florian?“

„Keine Ahnung, hab ihn heute noch nicht gesehen. Nur die Schmidt ist mir sehr wütend über den Weg gelaufen.“

„Ohje, dass heißt nichts gutes.“

Und so war es auch. Kaum waren alle in der Klasse, kommt die Schmidt rein und legt gleich los.

„Was ist eigentlich in euch gefahren, eigentlich müsste ich euch ja loben, bei dem Verkauf und dem guten Start, aber das hier,“ dabei hält sie die aktuelle Zeitung hoch, „ist ja wohl das letzte. Da prügeln sich der Engel und der Teufel.“

Dann ließt sie den Text aus der Zeitung vor.

Heilige Schlacht auf demWeihnachtsmarkt?

Der diesjährige Weihnachtsmarkt sorgte für allgemeine Aufregung. Nicht nur war der Glühwein am ersten Abend nach nur drei Stunden ausverkauft, den Besuchern bot sich zudem ein Anblick epischen Ausmaßes. Zwischen bunten Lichterketten, köstlich duftenden Leckereien und fröhlich beschwingten Weihnachtsmelodien, kam es gegen 20 Uhr zu einem Schauspiel, das wohl niemand erwartet hatte. Engel und Teufel standen sich gegenüber. Zunächst nur in einem hitzigen Wortgefecht, doch dann geschah das Unglaubliche: die beiden verkleideten Jungen gingen mit erhobenen Fäusten aufeinander los. Kindern wurden die Hände vor die Augen gehalten und jemand informierte die Polizei. Als die eintraf, war jedoch weder vom Engel noch vom Teufel eine Spur zu finden.

„Kevin, könntest du mir mal was dazu sagen? Und wo ist eigentlich Florian?“

„Frau Schmidt, ich kann ihnen das jetzt auch nicht sagen. Sagen sie mir bitte nur schnell wo er wohnt, ich glaube ich muss da was wieder gut machen,“ sage ich und gehe schon nach vorne.

Sie gibt mir die Adresse und lässt mich gehen. Die Adresse kenne ich zum glück. Ist fast bei mir um die Ecke. Dort angekommen klingel ich bei Familie Weber. Lange tut sich nichts. Als ich grad wieder gehen will, höre ich den Summer der Türe. Ich gehe rein und nach oben. An der Türe steht Florian, mein Teufelchen in T-Shirt und Shorts. Ein Anblick für die Engel.

„Was willst du den hier?“

„Mich bei dir entschuldigen, und mit dir reden.“

Er schaut mich an, und meint, „wenn du meinst, dass es noch was zu reden gibt, ok.“

Wir gehen in sein Zimmer und ich setze mich auf sein Sofa, er auf sein Bett. Im Fernseher läuft grad der Film Der König der Löwen, mit dem Lied Hakuna Matata.

„Also?“

„Es tut mir leid, dass ich mich gestern so aufgeführt habe.“

„Hm, ok, was willst du mir jetzt damit sagen?“

„Das es mir leid tut, und ich mich in dich verliebt habe.“ Ich schaue nach unten, und will seinen Blick gar nicht sehen.

„Du bist mir einer, meinst du das hab ich mir nicht gleich gedacht? Ich habe mich auch vom ersten Augenblick in dich verliebt.“ Er kommt zu mir rüber, setzt sich neben mich aufs Sofa und legt seinen Arm um mich.

Wir kuscheln und küssen uns. Da das Sofa aber doch etwas zu unbequem ist, beschließen wir auf sein Bett umzuziehen. Auf dem Weg dorthin zieht er mich bis auf die Shorts aus.

Naja, so ist es nun passiert, mein erstes Mal mit meinem Weihnachtsteufelchen. Und ja, wir haben ans Kondom gedacht.

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