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Schatten der Vergangenheit

Teil 6 - Tom bei Sandra

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Informationen

 

Tom und Chris sind zum Bistro am See gefahren, in dem sie sich kennen gelernt haben. Tom wirkt jetzt deutlich entspannter als in den letzten Tagen, verständlicherweise. Die beiden haben die Zeit im Bistro genossen und fahren nun zurück zu Tom nach Hause.

„Hast du auch Durst Tom?“

„Oh ja, gieß mir bitte auch etwas ein.“

Tom steht an der Kücheninsel, hat den Gipsfuß über die Griffe der Krücken gehängt. Mit dem kurzen Beingips funktioniert dies ja nun.

„Es ist so viel angenehmer mit diesem Gips.“

Chris lehnt an der Küchenzeile, schaut in Toms lächelndes Gesicht und an ihm herunter zu seinen Zehen. Er ist ganz fasziniert von diesem Anblick und stellt die gefüllten Gläser ab. Er geht die paar Schritte auf Tom zu, stellt sich ganz nah vor ihn.

„Ich bin so unendlich erleichtert, dass die Untersuchung heute gut gelaufen ist. Ich hatte so eine Angst vor diesem Tag.“

„Es sieht so unfassbar sexy aus, wie du hier stehst mit deinem Gips über die Krücke gehängt. Du machst dir keine Vorstellung wie mich das erregt.“

Nach dieser Aussage fasst Tom beherzt in Chris´ Schritt.

„Oh doch, ich kann es genau fühlen.“

Tom grinst frech und flüstert etwas in Chris´ Ohr.

„Ich möchte, dass du mich hier auf der Kücheninsel fickst. Jetzt.“

Chris´ Blick drückt gleichzeitig Erstaunen und Freude aus. Tom wirkt nach dem Termin im Krankenhaus wie befreit. Und natürlich lässt er sich dieses verlockende Angebot nicht entgehen. Die beiden ziehen sich gegenseitig aus, Tom ist etwas wackelig, Chris hilft ihm, sich auf die Kücheninsel zu legen. Tom ist jetzt ebenfalls maximal erregt.

„Bitte sei vorsichtig. Ich bin ziemlich eng und dein Schwanz ist schon recht groß.“

„Ich bin ganz vorsichtig, versprochen.“

Tom legt seinen Gipsfuß auf Chris´ Schulter. Es zeigt sich, dass Chris vorsichtig genug ist, so dass beide sehr erregt stöhnen und Chris´ Schwanz sehr gut in Tom hinein passt. Chris nimmt den Gipsfuß von Tom und lutscht genüsslich jeden Zeh einzeln.

„Das ist unfassbar geil. Ich hab nicht gedacht, dass dein Schwanz hinein passt. Und deine Zunge zwischen meinen Zehen. Oh man, ich tropfe wie noch nie.“

„Ich bin auch gleich soweit. Dein enges Loch, deine geilen Zehen. Ich bin so erregt wie seit langem nicht. Ich möchte auf deinen Bauch spritzen.“

„Jaaaa bitte Chris. Spritz mich voll.“

Kurz darauf kann Chris nicht länger warten und spritzt unter erregtem Stöhnen auf Toms Bauch, der nun auch nicht mehr länger warten kann und darum bittet, dass Chris ihn spritzen lässt. Chris greift Toms maximal erregten Schwanz und massiert ihn. Es dauert nicht lange und Tom stöhnt auf, während er gleichzeitig eine enorm große Ladung cum auf der Kücheninsel und auch darum herum verspritzt. Nachdem alles heraus ist, bleibt Tom noch auf der Kücheninsel liegen und hält seine Arme einladend nach oben. Chris beugt sich herunter und beide küssen sich innig und ausgiebig. Tom schaut Chris tief in die Augen. Immer noch schwer atmend.

„Das war unglaublich. So intensiv bin ich noch nie gekommen. Gefühlt hält der Orgasmus immer noch an.“

„Tom du bist einfach unglaublich. Der Sex mit dir ist wirklich ein Geschenk.“

Kurze Zeit später ist die Schweinerei beseitigt, Tom hat es sich auf der Couch gemütlich gemacht, Chris setzt sich zu ihm.

„Könntest du bitte einmal in den Briefkasten schauen?“

„Ja natürlich. Bin gleich zurück.“

Chris geht geschwind zum Briefkasten. Es sind einige Briefe darin. Er sammelt alle ein, geht zurück in die Wohnung und übergibt die ganze Post an Tom.

„Ach herrje, da war ja einiges drin. Wahrscheinlich ohnehin nur Rechnungen. Habe die letzten Tage gar nicht daran gedacht den Kasten zu leeren. Ich war irgendwie abgelenkt.“

„Ich bin mir keiner Schuld bewusst.“

Chris grinst breit und setzt sich auch auf die Couch. Während Tom seine Briefe öffnet, schaut er in seinem Handy nach neu eingegangenen E-Mails. Tom ist plötzlich erschrocken. „Ach herrje!!“

„Was ist los Tom?“

Tom schweigt einen Moment und hält dann Chris einen der Briefe hin.

„Der ist von der Polizei, es geht um meinen Unfall.“

„Schlechte Nachrichten?“

„Ich hatte damals Anzeige gegen Unbekannt erstattet, als die Polizei mich im Krankenhaus zu dem Unfallhergang befragt hat. Und die haben den Fahrer offenbar gefunden Chris. Die zweite gute Nachricht heute.“

„Das ist doch wunderbar!! Dann kann er zur Rechenschaft gezogen werden.“

„Ja, da hast du recht. Ich kann es noch gar nicht fassen. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Sie benötigen aber noch Angaben von mir. Ich soll bitte nochmal auf die Wache kommen. Hier ist auch eine Nummer, unter der ich einen Termin vereinbaren soll. Ich glaube ich muss mich erstmal sortieren. Es passiert gerade so viel in meinem Leben, dass mir fast schwindelig wird.“

„Du musst doch nichts überstürzen. Es reicht sicher auch, wenn du morgen dort anrufst. Heute feiern wir ein bisschen die ganzen guten Nachrichten. Sag mal, ich hab mich gefragt, ob wir uns vielleicht mit Marco treffen wollen? Hast du Lust?“

Tom stimmt dem Vorschlag zu und beide freuen sich auf einen schönen Abend.

Chris ruft Marco an, um zu schauen, ob er Zeit hat.

„Hey Marco. Ich hoffe bei dir ist alles klar?“

„Hey Chris, ja alles bestens. Und bei euch zwei Turteltauben?“

„Hehe, ja bei Tom und mir ist auch alles gut. Bei ihm gibt es ein paar sehr gute Nachrichten, wir wollen etwas feiern und haben uns gefragt, ob du nicht dabei sein möchtest?“

„Das ist aber cool, dass ihr an mich denkt. Grundsätzlich gern, ich habe nur gerade schon eine Lasagne im Ofen. Vorschlag; ihr kommt zu mir? Dann essen wir zusammen und feiern einfach hier.“

„Großartige Idee. Sollen wir noch etwas mitbringen?“

„Das müsst ihr nicht, ich habe ja alles hier. Kommt einfach rum, ich freu mich auf euch.“

Chris war in der Küche zum Telefonieren, da er dort sein Handy hatte liegen lassen. Nun teilt er Tom den Vorschlag von Marco mit.

„Marco hat uns zu sich eingeladen. Er hat schon die Lasagne im Ofen.“

„Oh cool. Da freu ich mich. Ich möchte dann gern die grünen Adiletten anziehen, passend zum neuen Gips. Könnte dir das gefallen?“

„Du kannst vielleicht blöd fragen! Da hab ich die ganze Zeit alle Zehen von dir vor Augen. Herrlich.“

Die beiden machen sich alsbald auf den Weg zu Marco. Tom ist sehr guter Laune und ist mit dem kurzen Beingips und den Krücken echt flott unterwegs. Chris kann nicht anders, schaut immer wieder auf die Adilette.

„Gefällt dir was du siehst?“

„Oh ja, der Gips und die Adilette passen wirklich perfekt zusammen.“

Marcos Wohnung liegt ebenfalls im ersten Stock.

„Hallo ihr zwei. Schön, dass ihr da seid. Hey Tom, du hast ja einen neuen Gips! Nur noch bis zum Knie. Und die Farbe ist ja richtig cool.“

„Du glaubst nicht wie froh ich bin, dass der lange Gips ab ist.“

„Das kann ich mir sehr gut vorstellen Tom. Kommt erstmal rein, geht durch in die Küche.“

Dort angekommen bittet Marco die beiden schon Platz zu nehmen. Tom legt den Gips auf Chris´ Schoß. Dieser Vorgang ist inzwischen fast zur Routine geworden. Es ist angenehmer für Toms Fuß und zudem mag es Chris wirklich gerne. Marco beobachtet die beiden aus dem Augenwinkel.

„Also ihr zwei habt euch auch gesucht und gefunden, oder? Ihr seid echt toll zusammen.“

„Ist das so auffällig? Aber du hast schon recht, es ist wirklich ungewöhnlich. Aber sehr schön. Haben wir ja quasi dir zu verdanken Marco. Du wolltest an dem Abend in das Bistro dort.“

„Das ist jetzt zu viel der Ehre Chris. Du hast Tom angesprochen. Damit hatte ich gar nichts zu tun. Ich freu mich aber sehr für euch. Tom, erzähl mal, was ist jetzt mit deinem Bein?“

„Ich bin so froh über das Ergebnis der Untersuchung heute, das kannst du dir nicht vorstellen. Ich hatte wirklich große Sorge. Zum Glück unbegründet. Der Schienbeinkopf ist sehr gut verheilt. Daher brauche ich nach den fünf Wochen endlich keinen langen Gips mehr. Der Mittelfuß ist allerdings noch Baustelle. Daher darf ich den Fuß noch nicht belasten.“

„Das klingt doch super! Und der Mittelfuß heilt jetzt auch noch. Das ist doch ein erster großer Schritt.“

„Ich kann dir gar nicht sagen wie viele Steine mir vom Herz gefallen sind. Und Chris hat mir einen tollen Arzt in der Klinik besorgt. Gregor hat sich echt gut um mich gekümmert. Und um den Tag noch besser werden zu lassen, habe ich eben noch einen Brief von der Polizei bekommen. Der Typ der mich angefahren hat ist geschnappt worden. Ich bin noch ganz überwältigt.“

„Mensch, dass sind ja so viele gute Nachrichten, ich freu mich sehr für dich.“

„Danke Marco, du bist ein echt lieber Kerl.“

„Du ebenfalls Tom! Und gut, dass die Polizei den Typen gefasst hat, der dir das angetan hat. Jetzt essen wir und stoßen an auf deine ganzen guten Nachrichten. Und ich habe euch mein Gästezimmer vorbereitet. Dann können wir ordentlich anstoßen.“

Chris und Tom schauen sich erstaunt an und freuen sich über das Übernachtungsangebot. Die Drei verspeisen die Lasagne, trinken Wein dazu und haben gute Gespräche. Tom hat seinen Gips die meiste Zeit auf Chris´ Schoß liegen. Chris genießt es Toms Zehen immer wieder zu verwöhnen. Tom genießt dies ebenfalls. Spät am Abend beginnt Marco zu gähnen.

„Ihr zwei, ich muss echt langsam ins Bett. Ihr könnt gerne noch sitzen bleiben wenn ihr wollt.“

Tom äußert, dass er ebenfalls müde ist, nach dem aufregenden Tag. Sie räumen gemeinsam noch ein wenig auf und gehen dann schlafen. Tom und Chris liegen aneinander gekuschelt im Bett.

„Heute war ein so schöner Tag Chris und ich hatte solche Angst davor. Danke für deine Unterstützung.“

„Gerne mein Schatz. Schlaf gut.“

Chris ist am nächsten Morgen als Erster wach. Tom schläft noch tief und fest. Er schaut seinen Tom an und ist sehr glücklich, stiehlt sich dann vorsichtig aus dem Bett, um ihn nicht zu wecken. Ihm ist nach Kaffee. Als er in der Küche gerade die Kaffeemaschine startet, kommt Marco herein.

„Hey, du brauchst auch Kaffee wie ich sehe.“

„Guten Morgen Marco. Oh ja, Kaffee ist jetzt genau das Richtige.“

Chris und Marco setzen sich an den Tisch, genießen ihre erste Tasse.

„Du strahlst bis hinter die Ohren. Du hast dich ordentlich in Tom verknallt oder?“

„Ist das so offensichtlich Marco?“

„Ich kann es deutlich erkennen. Er ist aber auch ein richtig lieber Kerl.“

„Oh da hast du absolut recht. Und ja, ich kann es mir auch nicht erklären, aber Tom hat im Sturm mein Herz erobert. Die letzten Tage waren wir in jeder freien Minute zusammen. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Aber ich genieße es sehr.“

„Ich gönne es dir von Herzen. Tom hat aber auch wirklich Pech gehabt, dass ihn so ein Idiot über den Haufen gefahren hat. Gott sei Dank hat man das Schwein geschnappt. Er war wohl viel allein in den letzten Wochen?“

„Ja, er hatte erwähnt, dass er viel alleine zuhause war und gegrübelt hat. Deswegen hatte ich in den letzten Tagen ein paar Unternehmungen überlegt, um ihn abzulenken. Also natürlich nur Dinge, die mit Gipsfuß gut möglich sind. Und ich habe es mindestens genauso genossen Marco. Mich hat es ziemlich erwischt ehrlich gesagt.“

„Ja das ist wirklich nicht zu übersehen. Und Tom schläft noch?“

„Tief und fest. Er hat gar nicht gemerkt, dass ich aufgestanden bin. Die Nacht zuvor hat er sehr schlecht geschlafen wegen des gestrigen Arzttermins. Aber genug von Tom und mir. Was ist denn eigentlich mit dir und Merle? Wollte ich die ganze Zeit fragen. Wie ging euer Abend denn weiter?“

„Ich war auch nicht erfolglos würde ich sagen. Merle und ich treffen uns morgen Abend wieder.“

„Marco das freut mich aber auch!! Ich habe ja nicht viel mit ihr gesprochen an dem Abend, leider.“

„Nein, du warst natürlich sehr mit Tom beschäftigt. Verständlicherweise.“

„Ich hoffe das sich da in Zukunft eine Möglichkeit ergibt.“

„Ja das hoffe ich auch.“

Im Flur ist das Klacken der Krücken zu hören. Tom kommt in die Küche.

„Guten Morgen Jungs. Ihr trinkt ohne mich Kaffee? Das ist aber nicht gut nachbarlich!“

Tom schaut verschmitzt, während er sich neben Chris setzt. Dieser gibt ihm einen Kuss zur Begrüßung.

„Mit etwas Glück haben wir dir noch Kaffee übriggelassen. Hast du gut geschlafen?“

„Oh ja, das habe ich. Das Bett ist super bequem. Danke, dass wir hier bleiben konnten Marco.“

„Das ist doch gar kein Problem. Gern jederzeit wieder. Und jetzt mache ich uns erstmal ein ordentliches Frühstück.“

Chris steht gemeinsam mit Marco auf, um ihm beim Zubereiten des Frühstücks zu helfen. Tom fragt, ob er auch etwas tun kann. Marco schlägt vor, dass er den Tisch decken könne, stellt ihm dafür alles bereit. Kurz darauf schaut Chris erstaunt auf die perfekt gefalteten Servietten.

„Woher kannst du das mit den Servietten so gut?“

„In meiner Ausbildung habe ich immer mal wieder gekellnert in einem guten Restaurant. Da ist ein bisschen was hängen geblieben.“

Nachdem das Rührei gebraten ist und alles andere auf dem Tisch bereitsteht, genießen die Drei ein gemütliches Frühstück.

Die folgenden zwei Wochen vergehen für Tom und Chris wie im Flug. Chris ist meist bei Tom, bis auf die Zeit, in der er arbeiten muss. Er hatte in den letzten Tagen aber bereits den Eindruck, dass Tom in irgendeiner Weise etwas verschlossen wirkt. Er fragt sich was los ist. Darauf angesprochen hat Tom bisher ausweichend geantwortet und beteuert, dass alles gut sei.

Chris kommt am Abend nach der Arbeit zurück zu Tom nach Hause. Dieser sitzt auf der Couch, der Gips hochgelegt auf einem Kissen.

„Na wie war dein Tag. Ich bin froh, dass jetzt Feierabend ist.“

„Wie soll mein Tag schon gewesen sein? Wie in den letzten Wochen auch. Mit Krücken laufen, rumsitzen, langweilen.“

„Was ist denn mit dir los? Mir ist schon aufgefallen, dass du seit ein paar Tagen schlechter gelaunt bist.“

„Wir kennen uns noch nicht wirklich lange und hocken die ganze Zeit aufeinander, außer in der Zeit, in der du arbeitest.“

„Ich wollte dich unterstützen und dachte bislang, dass du das auch möchtest.“

„Es nervt mich so sehr, dass ich nicht laufen kann und hier herumsitze. Und es fühlt sich schon fast so an, als würdest du auch hier wohnen. Es ist mir einfach zu eng!“

„Das war sehr deutlich Tom.“

Chris ist sehr getroffen von diesen Worten. Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte seine Hilfe angeboten und war bislang der Auffassung, dass Tom diese gern annimmt. Er geht nun enttäuscht in das Schlafzimmer und packt seine Sachen in eine Tasche.

„Tom ich will dir auf keinen Fall auf die Nerven fallen. Das war definitiv nicht meine Absicht. Ich geh dann in meine Wohnung, wenn dich meine Nähe nervt.“

„Das ist jetzt aber übertrieben Chris“, erwidert Tom überrascht.

„Das ist es nicht in meinen Augen. Nach der Ansage hab ich jetzt wenig Lust die Nacht hier zu verbringen. Wenn etwas sein sollte, hast du meine Nummer. Hab einen schönen Abend.“

Chris verlässt gekränkt und sauer die Wohnung. Tom schaut ihm nach und ist erstaunt und traurig zugleich über diese Reaktion. Aber er braucht mehr Raum für sich. Tom hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Er überlegt, dass er Sandra einmal wieder treffen könnte. Er hat das dringende Bedürfnis mal rauszukommen.

Sandra ist seine ältere Schwester. Sie haben ein sehr enges Verhältnis zueinander. Manchmal ist das etwas anstrengend, zumal Tom vor Sandra nichts verheimlichen kann. Aber er mag auch das Gefühl, in seiner Schwester immer einen Rückhalt zu haben. Tom ruft sie an.

„Hey Sandra, wie gehts dir?“

„Hallo Tom, gut so weit. Aber wie geht‘s dir? Was macht der Fuß?“

„Der Fuß nervt unsagbar. Mir fällt hier die Decke auf den Kopf und ich muss mal raus. Ich habe mich gefragt, ob ich mich bei euch einladen kann für ein paar Tage?“

„Da musst du nicht fragen. Natürlich kannst du kommen. Und bleiben, solange du magst. Soll ich dich abholen?“

„Nein, das ist nicht nötig. Ich komme mit der Bahn. Es wäre aber cool, wenn du mich am Bahnhof abholen könntest.“

„Klar, kein Problem. Willst du direkt morgen kommen?“

„Das wäre super. Ich schaue gleich nach Zugverbindungen und schreibe dir, wann ich ankomme, okay?“

„Perfekt. Geht das denn bei dir mit Krücken und Gepäck?“

„Ich nehme einen Rucksack. Das geht ganz gut.“

„Cool. Ich freu mich auf dich Kleiner. Dann bis morgen.“

„Bis morgen. Ich freu mich ebenfalls. Und Danke.“

Toms Laune bessert sich nun rasch und er freut sich auf die Zeit mit seiner Schwester. Aber jetzt muss er mit Krücken allein auf die Reise gehen. Es ist zwar nicht weit, aber die Bahn zu nutzen mit Krücken und ohne den Fuß belasten zu dürfen, hat er bislang nie gemacht. Er hatte das jetzt spontan beschlossen. Nun hofft er, dass es auch so gut klappt, wie er sich das vorstellt.

Chris hatte für später bereits eine Gehsohle für den Gips mitgebracht. Offiziell soll er den Fuß ja noch nicht belasten. Ob er es einfach probieren soll? Das würde das Laufen mit Krücken erleichtern, wenn er auftreten kann.

Tom geht mit den Krücken in das Schlafzimmer, dort hatte Chris die Gehsohle deponiert. Er schaut kurz nach, wie er die Sohle an den Gips bekommt, aber die zwei Klettbänder sind schnell verschlossen. Er belastet den Fuß sehr vorsichtig, fast gar nicht. Aber das Laufen wirkt so flüssiger, weshalb Tom sich entscheidet, morgen so zu Sandra zu fahren. Der Fuß war jetzt lange genug ruhiggestellt. Tom packt direkt ein paar Sachen zusammen, die er mitnehmen möchte und verstaut sie in einem Rucksack. Er freut sich auf die Auszeit, nach den langen Wochen in seiner Wohnung.

Chris ist derweil in seiner Wohnung angekommen und kann noch nicht genau einordnen, was gerade passiert ist. Das Verhältnis zu Tom war die ganze Zeit sehr harmonisch und Chris hatte den Eindruck, dass auch Tom die Zeit genossen hat. In den letzten Tagen wirkte er jedoch verschlossener. Und jetzt dann gerade diese abweisende Reaktion. Was ist passiert? Chris greift in seiner gedrückten Stimmung zum Telefon und ruft bei Marco an.

„Hey Chris, schön von dir zu hören. Alles gut bei dir?“

„Nein, irgendwie nicht Marco.“

„Oh, das klingt nicht gut, was ist los?“

„Ich bin eben nach der Arbeit zu Tom gefahren. Er war in den letzten Tagen schon merkwürdig drauf, auf Nachfrage hat er aber immer gesagt, dass alles gut ist. Heute hat er mir offenbart, dass ihm alles zu eng ist mit uns, auch weil ich ständig dort bin. Ich bin dann jetzt erstmal zu mir. Ich weiß gar nicht wie ich jetzt damit umgehen soll.“

„Es war bei euch auch wirklich von 0 auf 100. Vielleicht braucht Tom einfach nur mal etwas Zeit für sich. Räume sie ihm einfach ein. Und mach dir nicht so viele Gedanken. Du hast dich total verknallt in den lieben Kerl, oder?“

„Oh ja Marco. Das wird mir irgendwie gerade so richtig bewusst.“

„Gib ihm etwas Raum. Ich bin mir sicher, dass er sich wieder meldet.“

„Du hast wahrscheinlich recht Marco. Auch wenn das jetzt nicht leicht ist.“

„Ja das kann ich mir vorstellen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich Tom melden wird. Er hat dich auch sehr gern. Meld dich einfach, wenn du ein Ohr brauchst. Jederzeit.“

„Danke dir. Darauf komme ich dann gern zurück.“

Am nächsten Morgen ist Tom auf dem Weg zum Bahnhof mit dem Bus. Das Laufen klappt so weit gut mit den Krücken, er belastet den Gips kaum mit dem Cast-Shoe. Auch am Bahnhof klappt das Einsteigen in den Zug ohne Probleme. Tom findet einen freien Vierer-Sitz und freut sich, dass er dadurch den Fuß hochlegen kann. Er hat sich eine weiße Socke über den Gips gezogen.

Die Fahrt im Zug dauert etwa eine Stunde. Tom genießt die Aussicht und, dass er einfach mal alleine unterwegs ist. Das ist echt lange her. Und die Zeit mit Sandra wird ihm guttun.

Am Zielbahnhof angekommen setzt sich Tom den Rucksack wieder auf und macht sich nach dem Aussteigen aus dem Zug auf den Weg zum Bahnhofsvorplatz. Sandra wartet bereits.

„Mensch du bist ja echt nicht der Schnellste.“

„Ich hab dich auch lieb große Schwester.“

Tom bleibt lachend stehen, hängt seinen Gips über die Griffe der Krücken und umarmt seine Schwester.

„Hey, der lange Gips ist ja ab und jetzt ne echt coole Farbe.“

„Komplett ohne wäre besser, aber es ist eine deutliche Erleichterung.“

„Das glaube ich dir. Dann komm, ich habe extra hier vorne geparkt.“

Nach einer kurzen Fahrt sitzen die beiden bei Sandra in der Küche bei Kaffee und Kuchen.

„So Tom, die Stunde der Wahrheit. Die letzten zwei Wochen hast du dich kaum bei mir gemeldet. Die Wochen davor täglich, manchmal sogar mehrfach. Wie heißt der Mann?“

„Sandra, du bist unmöglich. Wieso muss ein Mann im Spiel sein, wenn ich mich weniger melde?“

„Weil du mir noch nicht einmal erzählt hast, dass du den Gipswechsel hattest. Und ich weiß, dass du sehr viel Sorge davor hattest. Und jetzt tauchst du hier auf, weil du mal raus musst. Wem glaubst du etwas vormachen zu können mein Lieber.“

„Ok, gewonnen. Merle hat mich an einem Abend vor ein paar Wochen zu einem Cocktail in einem Bistro genötigt, damit ich nicht nur zuhause sitze.“

„Merle ist echt vernünftig.“

„War klar, dass ihr euch da einig seid. An diesem Abend habe ich jemanden kennen gelernt. Er heißt Chris. Wir haben uns direkt sehr gut verstanden und er hat sich sehr liebevoll um mich gekümmert in den letzten Wochen.“

„Das klingt spannend. Und was ist dann passiert?“

„Mir wurde plötzlich alles zu eng. Er war fast immer bei mir und ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Das habe ich ihm gestern gesagt. Er ist dann in seine Wohnung zurück gegangen. Ich glaube ich war nicht sehr freundlich.“

„Tom du bist wirklich manchmal ungeschickt. Du lernst einen Mann kennen, der sich ohne Weiteres um dich kümmert. Und dann bist du so unfreundlich zu ihm? Warum? Wegen Jonas?“

„Sandra, fang nicht mit Jonas an. Das kann ich jetzt nicht ertragen.“

„Entschuldige bitte, ich weiß, dass ist dein wunder Punkt. Lass uns einfach ein paar schöne Tage haben okay? Es wird sich alles finden.“

„Damit bin ich absolut einverstanden Sandra. Wo ist eigentlich dein Mann?“

„Peter ist auf Dienstreise. Wir zwei sind allein.“

„Oh cool, da machen wir uns ne gute Zeit.“

Die beiden machen sich ein paar schöne Tage mit gutem Essen, Wein und langen Gesprächen. Tom genießt die Zeit sehr, er mag es, dass Sandra ihn versteht, ohne dass er etwas sagen oder erklären muss.

Dennoch denkt er immer wieder an Chris. Sandra hat schon recht. Er hat sich einfach bedingungslos um ihn gekümmert. Er vermisst ihn, mehr als er sich eingestehen möchte.

Nach einer knappen Woche ist Tom abends auf dem Weg in das Bett und tritt beim Umziehen unbedacht zu fest auf mit dem Cast-Shoe. Ein starker Schmerz schießt durch seinen Körper und er stöhnt auf. Er lässt sich auf das Bett fallen. Tom verzieht schmerzerfüllt sein Gesicht, massiert ein wenig die Zehen, die aus dem Gips schauen und nur langsam lässt der Schmerz nach. Er legt den Gips hoch auf ein Kissen. Das lindert zusätzlich etwas. Tom hofft, dass nichts schlimmeres passiert ist, spürt aber, dass etwas nicht in Ordnung ist in seinem Fuß. Tom überkommt plötzlich wieder diese Angst wie er sie in den Tagen hatte, bevor er Chris kennen gelernt hat. Wenn die Schmerzen über Nacht nicht besser werden, wird er morgen Gregor kontaktieren.

Mitten in der Nacht wird Tom wach, weil sein Fuß enorm schmerzt. Er hat das Gefühl, dass der Fuß geschwollen ist. Er nimmt eine Schmerztablette und seine Gedanken kreisen wieder darum, dass der Fuß nicht richtig heilt. Tränen füllen seine Augen. Er fühlt sich plötzlich wieder sehr allein. Wäre Chris doch bloß hier. Es dauert eine ganze Zeit, aber irgendwann schläft er ein.

Am nächsten Morgen beschließt Tom nach Hause zu fahren. Er hat bereits mit Gregor geschrieben und dieser meinte, er solle direkt kommen.

Er frühstückt gemeinsam mit Sandra. Er massiert immer wieder seine Gipszehen. Der Schmerz ist nur geringfügig besser geworden, seine Angst jedoch größer.

„Sandra, ich reise heute wieder ab.“

„Das kommt aber plötzlich. Ist alles ok? Du wirkst so besorgt.“

„Ich bin gestern Abend aus Versehen mit dem Gipsfuß falsch aufgetreten, seitdem habe ich ziemliche Schmerzen, seit heute Nacht halte ich es nur noch mit Schmerztabletten aus. Ich habe meinen Arzt eben schon kontaktiert, ich kann heute direkt zu ihm kommen.“

„Das klingt nicht gut Tom. Du hast auch heute immer wieder an deine Zehen gefasst. Gut, dass du direkt zu

deinem Arzt gehst.“

„Sandra, diese Angst nicht wieder laufen zu können ist wieder da. Ich war so froh dass ich die überwunden hatte. Gregor soll sich das ansehen. Ihm vertraue ich.“

„Wer ist denn Gregor? Dein Arzt?“

„Ja genau, Chris hat den Kontakt hergestellt.“

„Chris scheint ein guter Kerl zu sein Tom.“

„Sandra, bitte….“

„Ja schon gut. Komm, ich fahr dich zum Bahnhof.“

Am Bahnhof angekommen, verabschieden sich die beiden und Tom macht sich auf den Weg zum Bahnsteig.

Toms Zug kommt pünktlich an und er macht sich anschließend mit dem Taxi direkt auf den Weg zum Krankenhaus. Gregor erwartet ihn bereits.

„Hey Tom, deine Nachricht klang ja gar nicht gut.“

„Ich bin total besorgt, dass mein Fuß etwas abbekommen hat. Es ist super, dass du direkt Zeit für mich hast.“

Gregor versucht, Tom etwas zu beruhigen und lässt sich erstmal berichten was genau passiert ist.

„Tom, zunächst muss der Gips runter und wir machen Röntgenbilder. Aber es sieht alles danach aus, als hätte sich der Bruch im Mittelfuß verschoben.“

Toms hält sich vor Schreck die Hand vor den Mund. Seine Ängste scheinen sich zu bestätigen. Plötzlich ist diese Schwere wieder da. Zusammen mit Chris hatte sich alles leichter angefühlt. Seine Gedanken fahren Achterbahn.

„Oh nein Gregor. Heißt das Operation?“

„Das kann ich noch nicht sagen. Mach dir aber erstmal keine Sorgen. Wir machen die Bilder und dann besprechen wir alles weitere. Ich begleite dich.“

Gregor besorgt einen Rollstuhl und bringt Tom in den Gipsraum. Das letzte Mal war er mit Chris hier, dass fühlte sich viel besser an. Gregor entfernt ihm den Gips.

„Tom, gut dass du direkt gekommen bist. Der Fuß ist schon angeschwollen.“

Nachdem die Röntgenbilder fertig sind, setzt sich Gregor zu Tom.

„Wie ich schon vermutet hatte, der Bruch hat sich verschoben durch das falsche Auftreten. Aber eine Operation ist aktuell nicht nötig. Allerdings muss ich den Bruch richten. Da das schmerzhaft ist, bekommst du dafür eine kurze Narkose.“

„Gregor, ich habe solche Angst nicht mehr richtig laufen zu können. Und nur weil ich so dumm war, ist mein Fuß jetzt schlechter als vorher.“

„So weit ist es noch lange nicht Tom, aber ich verstehe deine Sorge. Du bist heute aber ohne Begleitung gekommen. Nach der Narkose solltest du jedoch nicht alleine sein. Kann dich jemand abholen?“

Tom fällt niemand ein, Merle ist in Urlaub und sonst hat er nicht viele Kontakte. Er denkt kurz an Chris, aber nachdem er sich die ganze Woche nicht gemeldet hat, kann er sich doch jetzt nicht direkt mit einem Anliegen an ihn wenden. Gregor schaut ihn fragend an.

„Ich dachte eigentlich, dass Chris mitkommt, wie beim letzten Mal.“

„Chris und ich haben gerade ein paar Differenzen. Ich weiß nicht, ob er mich abholen würde.“

„Frag ihn einfach. Ich denke nicht, dass er dich hängen lässt. Ich geh kurz alles organisieren für deine Narkose. Dann kannst du in Ruhe telefonieren.“

Tom fühlt sich etwas überrumpelt, aber er hat nicht wirklich eine andere Option. Also ruft er Chris an. Dieser geht etwas irritiert an das Telefon.

„Hallo Tom.“

„Hallo Chris. Du wunderst dich bestimmt, warum ich jetzt anrufe, aber ich benötige akut Hilfe. Ich könnte aber verstehen, wenn du mir nicht helfen möchtest, nachdem ich so unfreundlich zu dir war.“

Chris hatte in der Zeit, in der Tom sich nicht gemeldet hatte, täglich mehrfach an ihn gedacht. Er war oft kurz davor ihm zu schreiben, hat sich dann aber zurück gehalten, um Tom die Zeit zu geben, die er braucht. Als gerade Toms Name im Display seines Handys auftauchte, hat er sich sehr gefreut. Aber in Toms Stimme liegt Sorge. Chris fragt sich was wohl passiert ist.

„Tom, rede keinen Quatsch. Was ist denn los?“

„Ich bin bei Gregor im Krankenhaus. Mein Bruch im Mittelfuß hat sich verschoben, weil ich blöd aufgetreten bin und das muss nun gerichtet werden.“

„Und dafür brauchst du eine Narkose und kannst danach nicht allein nach Hause?“

„Ja genau. Kann ich dich vielleicht bitten mich abzuholen?“

Chris kann hören, dass Tom mit den Tränen kämpft. Er kennt ja seine Angst davor, nicht mehr richtig laufen zu können. Und jetzt dieser Rückschlag. Er muss nicht lange überlegen, um zu antworten.

„Selbstverständlich komme ich. Mach dir keinen Kopf. Ich bin gleich da.“

„Danke dir Chris!“

Tom hat gerade aufgelegt, als Gregor zurückkommt in das Arztzimmer.

„Es ist alles vorbereitet. Konntest du Chris erreichen?“

„Ja, ich habe ihn erreicht. Er kommt mich abholen.“

„Siehst du. Dann komm, ich bringe dich nach nebenan.“

„Gregor, ich habe wirklich furchtbare Angst.“

Tom hatte ja schon beim Telefonat mit Chris mit den Tränen gekämpft. Jetzt kann er sie nicht mehr zurückhalten. Gregor versucht ihn zu beruhigen.

„Du musst keine Angst haben. Du bekommst etwas gegen die Schmerzen und auch etwas zum Schlafen. Dann bekommst du nichts mehr mit. Dein Fuß bekommt danach zunächst eine Schiene, bis die Schwellung zurück geht. Dann bekommst du in ein paar Tagen einen neuen Gips und der Fuß kann weiter heilen. Und du kannst dich jederzeit bei mir melden, wenn etwas ist, okay?“

„Ich danke dir sehr für deine Hilfe Gregor.“

„Sehr gerne. Und jetzt schlaf gut, such dir einen schönen Traum aus.“

Als Tom eingeschlafen ist, richtet Gregor den Bruch und legt Tom eine Schiene am Fuß an. Im weiteren Verlauf wird Tom nicht richtig wach. Gregor nimmt ihn mit in sein Arztzimmer, um ihn auf seiner Liege ausschlafen zu lassen. Chris taucht kurz nach dem Eingriff auf. Gregor berichtet kurz, welche Behandlung er bei Tom durchgeführt hat.

„Was ist denn eigentlich passiert?“

„Das soll er dir bitte selbst erzählen Chris. Tom erwähnte, dass ihr gerade Differenzen habt. Daher weiß ich nicht, ob es ihm recht wäre, wenn ich es dir erzähle. Ich hoffe, du verstehst das. Aber Tom ist ziemlich niedergeschlagen wegen dieser Komplikation mit seinem Fuß.“

„Ja wir haben ein paar Differenzen, das stimmt. Tom kann es mir ja später erzählen. Und er hatte große Angst davor, dass sein Fuß nicht wieder voll funktionsfähig wird. Da trifft ihn das jetzt doppelt. Aber warum wird er nicht wach? Eine Unverträglichkeit?“

„Ja, das ist meine Vermutung. Er sollte nicht alleine sein.“

„Ich passe auf ihn auf Gregor.“

Tom wird irgendwann halb wach, ist aber noch nicht ganz anwesend. Mit vereinten Kräften bekommen Gregor und Chris ihn in das Auto. Bei Tom angekommen, bringt Chris ihn in das Bett. Legt den Fuß mit der Schiene auf einem Kissen hoch. Chris bleibt einen Moment neben dem Bett stehen und schaut sich Tom an, wie er dort liegt. Wieder wirkt er so verletzlich. Er hat ihn wirklich in sein Herz geschlossen. Tom wird kurz wach.

„Hey du, schlaf in Ruhe weiter. Ich bin im Wohnzimmer, wenn etwas ist. Du musst nur rufen.“

Tom nickt und schläft direkt wieder ein. Chris macht es sich im Wohnzimmer auf der Couch bequem und schaut fern, arbeitet nebenbei ein wenig am Laptop. Tom verschläft den Rest des Tages. Irgendwann am Abend schläft Chris auch auf der Couch ein. Später in der Nacht hört Chris Tom rufen.

„Chris? Bist du noch da? Chris?“

Er läuft in das Schlafzimmer. „Na klar bin ich noch da. Hab ich dir doch versprochen. Was ist denn los?“

„Ich muss dringend zur Toilette und mir ist so schwindelig. Ich möchte nicht alleine gehen mit den Krücken. Kannst du mir bitte helfen?“

Chris hilft Tom auf und begleitet ihn in das Bad.

„Du bist wirklich gekommen. Das hätte ich nicht gedacht. Ich war wirklich nicht nett zu dir.“

„Tom, natürlich helfe ich dir, wenn du Hilfe brauchst. Egal was vorher war.“

„Chris, ich schulde dir eine Erklärung.“

„Ich freue mich, wenn du mir erklärst, was los ist, aber ich denke, du schläfst dich erstmal aus oder?“

„Ja das stimmt. Warum bin ich eigentlich so hinüber nach der Spritze? Ich bin völlig benebelt.“ Tom schaut herab auf sein Bein. „Und was ist das für ein schrecklicher Verband? Kein Gips mehr?“

„Das erkläre ich dir auch morgen, einverstanden?“

Chris hilft ihm in das Bett zurück. Tom schaut ihn an. Er will sich wieder auf den Weg in das Wohnzimmer machen. Tom hält ihn an der Hand fest.

„Du kannst auch hier im Bett schlafen, wenn du möchtest. Das ist doch bequemer als die Couch.“

„Wenn du das möchtest? So bequem ist die Couch wirklich nicht.“

Tom stimmt lächelnd zu. Chris legt sich in das Bett und Tom ergreift seine Hand. Kurz darauf ist Tom wieder eingeschlafen. Die Medikamente wirken noch nach. Chris fragt sich, was Tom ihm wohl erzählen möchte.

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