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Du schaffst das!

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"Und ... wie geht es jetzt bei dir weiter?!"

"Morgen sind nochmals weitere Tests und dann bekomme ich Chemo, bis alles kaputt ist und dann ... dann bekomme ich die Stammzellentransplantation, also das ist wie eine Bluttransfusion. Und dann heißt es warten. Du darfst mich dann auch nicht mehr besuchen, meine Eltern dürfen - erst nach zwei Wochen kannst du wieder kommen. Ich werde total isoliert. Aber ich darf mein Handy behalten."

"Max, du schaffst das, du musst das schaffen!"

"Ja Leon, ich muss - ..." Und dann kamen bei Max die Tränen. Ich nahm ihn in den Arm und dann weinte er noch stärker. Max und ich sind ein heimliches Paar, niemand weiß etwas, keiner ahnt, dass wir schwul sind. Vor einem halben Jahr, es war nach der kleinen Party zu Max' 18. Geburtstag, wir hatten etwas getrunken und saßen allein auf der Bank vor dem Haus in dem Max mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester lebt. Die Bank gehört zur Bushaltestelle vor Max' Haus. Ich hatte ihn immer beneidet: eine Bushaltestelle vor der Haustür. 6 Wohnungen waren in dem Haus und im 1.OG links, da wohnte Max. Wir waren seit der 5. Klasse befreundet und super Kumpels, so dachten wir beide. Heimlich schwärmte ich für ihn und seit ich 13 war auch sexuell.

Max war der Sportler in unserem Jahrgang, 185 groß, muskulös und dicke schwarze Haare, die er sehr kurz trug, er hatte ein hübsches Gesicht. Mit 14 die erste Freundin. Das ging 1 Jahr, ich habe ihn beneidet, das Mädchen war schön und hatte eine liebe Art. Max erzählte mir ab und zu, wie es so läuft mit ihr, sein erstes Mal und so ... ich war immer informiert. Ich war eifersüchtig, aber ich gönnte es ihm, er war so glücklich.

"Leon, ich hab' dich lieb!", flüstert mir Max zu, als ich ihn im Arm halte und dann kommen auch bei mir die Tränen. Wir halten uns gegenseitig und dann küsse ich ihn zart, streichle über seine störrischen Haare. "Leon, wenn es schief geht, dann ... dann trauere nicht zu lange." "Max!"

An dem Abend auf der Bank fragte mich Max, warum ich immer nur ganz kurze Beziehungen zu Mädchen habe, die letzte war vor fast einem Jahr vorbei. Als ich 18 wurde, ein paar Monate vor Max, fragte sie mich, ob wir es nicht doch nochmal probieren wollen - ich wollte nicht. Für mich waren diese Flirts mit Sex immer eine Tarnung: Ja nicht auffallen, ja nicht die Frage provozieren: Ist Leon vielleicht schwul.

Ich wollte Max endlich die Wahrheit sagen, mich wenigstens vor einem Menschen outen, zu mehr wird mein Mut sowieso nicht reichen. "Max, wenn du mir versprichst mein Freund zu bleiben, sage ich dir die Wahrheit." "Was soll das?" "Nix soll das, ich bin schwul Max und ich bin mir inzwischen sicher. Ich hatte nie tiefere Gefühle für die Mädchen und ... ich kam besser beim wichsen, wenn ich an einen Jungen dachte, als beim Fick mit dem Mädchen."

Max schaute mich von der Seite an. "Bist jetzt geschockt?", frage ich. "Ja, aber nicht so wie du denkst." "Wie denn?" Max grinste mich an und ... küsste mich auf den Mund. Ich spürte seine zarten, feuchten Lippen und … ich wurde fast ohnmächtig. "MAX!", rief ich ... er grinste nur und sagte leise: "Bist jetzt geschockt?" Dann lachten wir beide.

"Echt Max, du ... verarsch mich bitte nicht. Du bist der Erste, dem ich das sage." "Und du bist der Erste, vor dem ich mich als bi oute.", sagte er lachend. "Seit wann weißt du das Max?" "Seit ich 14 bin, ich hatte meine erste Freundin und guckte anderen Jungs in den Schritt. Auch dir. Und ich hätte was dafür gegeben, wenn ich deinen Schwanz mal hart gesehen hätte." "Nein ...!" Ich musste so lachen. Denn mir ging genauso. Und dann küsste ich Max und streichelte ihn sanft im Schritt. "Du ... lass uns nach oben in mein Zimmer gehen, du schläfst ja sowieso hier." "Ich glaub nicht, was ich gerade erlebe." "Ich auch nicht Leon, ich auch nicht!"

Wir gingen im dunkeln Hand in Hand zum Haus, gingen so die Treppe hoch, ohne Licht und dann in die Wohnung, es war nach ein Uhr und die Eltern von Max und seine Schwester schliefen schon. Wir huschten in sein Zimmer und er schloss die Tür. Dann standen wir voreinander und küssten uns wieder. "Max, ich glaube ich bin in dich verliebt." "Und ich in dich - Mann waren wir blöd es nicht auszusprechen, wir tigern seit 4 Jahren um uns herum und ... Leon, jetzt beginnt die schönste Zeit unseres Lebens." Und dann zogen wir uns gegenseitig aus, sahen zum ersten Mal den harten Schwanz des anderen, normal kannten wir ihn vom Duschen nach dem Sport, aber erregt ... "Boah, bist du so geil!", sagte ich und fasste Max an - und er mich. Max grinste, als ich ihn so abgriff, dann küsste er mich und sagte: "Wir schleichen uns jetzt ins Bad und dann ..." "Was dann Max?" "Dann blase ich dir die Geilheit aus deinem heißen Body!" Ich kicherte und wir huschten ins Bad, Max duschte sich ab und ich machte es genauso. Dann schlichen wir zurück in sein Zimmer. Max schloss ab: "Anne ist ein bissel neugierig, weißt du ..."

Wir legten uns in sein Bett und drückten uns ganz eng aneinander. "Ich hab' Angst zu kommen Max, es ist so geil." "Ich auch, aber - wir haben Zeit!", kicherte er und dann leckte er meine Brustwarzen und streichelte meinen Po. Max wanderte küssend von meinem Mund über meine Brust, den Bauch nach unten. "Oh Max, oh ... " Er war sehr zart und versuchte mir zu helfen, aber ich konnte es nicht halten, es war unmöglich, ich spürte, wie sich der Orgasmus in mir aufbaute und dann schoss ich ab. "Oh Max.. sorry..."

Max schluckte alles. Dann kam er wieder hoch, küsste mich, "Das war so unglaublich schön Leon, so schön!", sagte er und dann machte ich mich mit meinem Mund auf die Wanderschaft. Ich war wie in einem Traum, aber es war real, es war einfach geil und real. Danach lagen wir Arm in Arm, küssten uns und malten uns flüsternd unsere Zukunft aus, die ohne Versteckspiel sein wird, zumindest wir hatten es geschafft, voreinander uns zu unserem wahren Ich zu bekennen - wir wollten es auch anderen sagen, aber nicht gleich.

Eine Krankenpflegerin kam herein, sah unsere Umarmung und lächelte. "Sie dürfen so lange bleiben wie sie wollen, aber Max soll auch ausreichend schlafen, es wird körperlich hart, aber er ist ja ein trainierter Sportler, das schafft er", sagte sie und verbreitete Optimismus. "Ich geh um 8", sage ich zu Max und er nickt. Als die Krankenpflegerin wieder draußen ist, sagt Max: "Meinen Eltern habe ich heute Mittag gesagt, dass wir zusammen sind, seit meinem 18 Geburtstag." "Oh - und?" "Alles gut. Sie nahmen es sehr gut auf und Anne sagte, dass sie ein wenig neidisch ist, sie schwärmt für dich ... " Ich musste grinsen. Anne war ein hübsches Mädchen, gerade 15 geworden. "Wem wirst du es noch sagen?" "Vorläufig niemandem - ich wollte, dass es meine Eltern wissen, wie wir zueinander stehen, falls ..." Ich umarmte Max. Er ordnet die letzten Dinge.

Um 20 Uhr küssen wir uns nochmal sehr, sehr lange, dann stehe ich auf und winke ihm zu und lächle und ... vor der Tür heule ich los. Alles ist verschwommen, ich kann kaum sehen und stolpere langsam nach Hause. Meine Eltern sehen mich, als ich unser Reihenhaus betrete und sagen: "Geht es ihm schlechter?" "Nein, aber ... morgen geht es los und dann können wir nur noch telefonieren." "Max schafft das. Der ist so sportlich und fit!", sagt meine Mutter und dann stellt sie mir das Abendbrot hin. "Danke Mama." "Ihr habt ein enges Verhältnis", sagt sie. Ich nicke, bestreiche das Graubrot mit Butter und ... "Mama, Max und ich - also - wir sind mehr als nur gute Freunde." Sie schaut mich an, grinst und sagt: "Ich habe so was vermutet. Es ist in Ordnung für mich und ... Georg, kommst du mal." Mein Vater kam in die Küche. "Was ist, ach Gott, warst du bei Max?" "Ja."

"Leon hat mir gerade gesagt, dass Max für ihn mehr ist als nur ein guter Freund." "Junge, das ahnten wir beide, deine Mutter und ich und für uns ist das ok. Jetzt ist es wichtig, dass du Max hilfst, über diese Krise hinweg zu kommen und dann gehört euch die Welt! Mama und ich mögen ihn - und das genügt!" Mein Vater lacht und klopft mir auf die Schulter.

Wir wurden in der Nacht nach Max' Geburtstag noch ein paar Mal wach, küssten uns dann und im Morgengrauen küssten wir uns intim. Dann kuschelten wir uns aneinander und schliefen bis um 10 Uhr. Als ich wach wurde, küsste ich Max auf den Mund und er schlug die Augen auf, lächelte und knutschte mit mir. "Es ist alles so unwirklich, so geil!", sagt Max. "Geht mir genauso! "

Wir gewöhnten uns an unser neues Leben, an das Gefühl nicht mehr alleine zu sein, einen anderen Menschen zu lieben und ein Geheimnis mit ihm haben. Im Spätsommer klagte Max gelegentlich, dass er viel mehr Schlaf braucht als sonst. Seine Mutter machte sich Sorgen, als er Flecken auf der Haut bekam und sie drängte auf einen Arzttermin. Der Schock war für uns alle unvorstellbar groß: Max hat Blutkrebs, den korrekten Namen kann ich mir nicht merken - es war schlimm genug. Max und ich heulten uns die Augen aus. Er musste in die Klinik, verlor Gewicht und dann, es war im Advent, hieß es: nur eine Stammzellentransplantation wird helfen.

Kurz vor Weihnachten dann die erlösende Nachricht, es gibt einen Spender. Max kam noch vor Silvester in die Klinik und wurde vorbereitet. Am 7. Januar sollte transplantiert werden. Das ist morgen, heute besuchte ich ihn nochmal und als ich die Tür zu seinem Zimmer schloss, wurde mir klar, dass dies nun vielleicht ein Abschied war. Ich war fertig, weinte auf dem Weg nach Hause.

In der Schule wussten alle, was Max hatte und dass mich dies als seinen besten Freund auch mitnahm, war klar, aber dass er auch mein Geliebter war, wussten nun nur unsere Eltern. Der erste Schultag war schwer, ich schaute ständig auf die Uhr und das Handy. Gegen Abend rief mich seine Schwester Anne an: es wäre alles gut verlaufen, nun müssen wir Geduld haben. Ich hörte Musik, zu etwas anderem reichte die Kraft nicht!

Unseren ersten Fick planten wir richtig. Wir wollten es ganz bewusst und schön erleben. Ende September fuhren meine Eltern zum Wandern in den Bayerischen Wald. Max kam am Freitag schon zu uns, meine Eltern fuhren am frühen Samstagmorgen und Max und ich schliefen aus. Max lag auf dem Rücken und ich war sehr zärtlich zu ihm und wir kamen zueinander: "Das war die Erfüllung, die absolute Erfüllung, ich bin schwul, jetzt bin ich mir endgültig sicher“, sagte Max und strahlte mich an. Dann bestellten wir uns zwei Pizzen und gingen wieder ins Bett, denn nun wollte ich meine Unschuld loswerden. Max nahm sich noch mehr Zeit als ich. Er hatte die Reihenfolge bestimmt mit den Worten: "Mein Schwanz ist dicker als deiner und somit fällt es mir leichter dich aufzunehmen, dann haben wir eine erste Erfahrung und dann werde ich alles tun, dass es für dich schön wird, trotz dem fetten Bolzen." Dann lachte Max. Er leckte mich fast bis zum Orgasmus, dann drang Max so sanft er konnte in mich und er machte es gut, er machte es so voller Liebe für mich, dass ich den Schmerz vergaß und endlich genießen konnte. "Es ist so geil Leon, ich ... ich liebe dich!" flüstert mir Max ins Ohr und dann erlebte ich einem gigantischen Orgasmus.

Am Tag nach der Transplantation rief mich Max an. "Endlich, wie geht es dir?" "Ich bin kaputt wie nach 10.000m, mir ist schlecht und ... Leon, aber ich lebe!" Er weint, er versucht es zu verbergen, aber ich höre ihn leise schluchzen. "Max, ich liebe dich und wir schaffen das. Wobei du die ganze Last alleine tragen musst." "Ich habe so Angst Leon, so arge Angst. Heute Morgen hatte ich einen Panikanfall, sie mussten wir was geben, dass ich ruhiger wurde, ich habe so Angst Leon!" "Max, egal was ist, ich bin für dich da." "Wirst du mich in den Armen halten, wenn ich gehen muss?" "MAX!" Ich höre nur noch ein Schluchzen und dann legt er auf. Oh was soll ich nur machen? Ich fahre in die Klinik und frage, ob ich wenigstens hinter der Glasscheibe ihm winken kann - sie überlegen lange, dann nimmt mich ein jüngerer Arzt zur Seite und sagt: "Du musst mir das nicht sagen, aber seid ihr mehr als nur gute Kumpels?" "Ja, wir sind zusammen, nur unsere Eltern wissen es." "Ok, du ziehst jetzt einen Kittel an, Mundschutz, aber du gehst nicht rein, nur hinter der Scheibe und nur 5 Minuten. Er war heute Morgen völlig von der Rolle und hat mir gesagt, dass ich dich anrufen soll, wenn es mit ihm zu Ende geht. Ich sagte ihm, dass im Moment alles offen ist und solange das so ist, haben wir Hoffnung!"

Ich bekomme einen sterilen Kittel, muss so eine Art Überschuh anziehen, Mundschutz und dann führen sie mich in ein Vorzimmer, dahinter ist das Zimmer von Max. Dann machen sie Licht an und ich winke ihm. Er lacht und weint gleichzeitig. Wir gucken uns nur an und dann ist es schon vorbei. Auf dem Heimweg bin ich sehr traurig. Berichte meinen Eltern von dem Besuch und liege dann im Bett, versuche Max mit dem Handy zu erreichen, aber er nimmt nicht an und so schreibe ich ihm. Ich besuche ihn jetzt jeden Tag, stehe länger an der Scheibe und wir machen Grimassen und telefonieren miteinander dabei. Max geht es immer besser und ich freue mich so, seine Eltern, meine Eltern und besonders seine Schwester sind bester Stimmung. Und dann kommt der Samstag.

Ich bin wieder in der Klinik und hoffe, dass ich in sein Zimmer darf. Die Schwester sagt, warten sie bis der Oberarzt kommt. Nach einer halben Stunde kommt der jüngere Arzt, der mich zum ersten Mal zur Glasscheibe vorließ. Ich sehe auf seinem Namensschild: Dr. Kerner, Oberarzt. Oh ... Er lächelt als er mich sieht und wir gehen zu seinem Zimmer. "Max hat eine Krise. Wir wissen nicht, wie das ausgeht. Wie heißt du?" Mir kommen die Tränen. "Leon." "Leon, wir haben medizinisch alles getan, was wir können, aber Max hat Fieber und seine Werte sind im Keller. Geh zu ihm, er hat nichts mehr zu verlieren. Tröste ihn, rede mit ihm, baue ihn auf." "Ist es schlimm?" "Ja, ich lüge dich nicht an."

Wir gehen in das Zimmer von Max. Er liegt still in seinem Bett. "Max...", sage ich. "Leon, Leon, mir geht es nicht gut, mir ist so kalt!" Er ist ganz heiß. Ich setze mich auf sein Bett und streichle sein Gesicht. Er schaut mich an und lächelt. "Max, ich würde dir so gerne helfen..." "Leg dich zu mir." "Max!" "Es ist doch so egal Leon, die haben mich aufgegeben, sonst dürftest du gar nicht in meinem Zimmer sein. Leg dich zu mir."

"Max, die geben dich doch nicht auf." "Doch. Es läuft nicht gut. Dr. Kerner hat mit mir ganz offen gesprochen!" "Oh Max..." Ich weine. Max kommen auch die Tränen.

Dr. Kerner kommt ins Zimmer. "Max hat dir gesagt, dass wir miteinander offen gesprochen haben?" "Ja... " "Es ist nicht aussichtslos, aber es wird schwer. Ich will euch nicht anlügen, genießt die Zeit. Du kannst dich ruhig zu Max legen, zieht dich aus und leg dich zu ihm." Ich schaue ihn ungläubig an und dann streife ich meine Kleidung ab bis auf die Boxershorts. Dann krabble ich zu Max unter die Decke und halte ihn ganz fest. Er genießt es. Ich genieße es.

Dr. Kerner zieht sich zurück. "Er lässt uns allein, damit wir Abschied nehmen können", sagt Max. "Verdammt, ich will keinen Abschied von dir, ich will mit dir mein Leben leben!" Wir streicheln uns gegenseitig. "Ich liebe dich so sehr, Leon." Ich küsse ihn, ich küsse ihn, als wollte ich mit ihm schlafen. "Ich hab so Bock auf dich, aber ... ich krieg keinen hoch...", sagt Max und weint wieder. "Max, du bist mir wichtig, nicht dein Schwanz." Wir halten uns gegenseitig und ich küsse Max, streichle ihn, auch durch die Boxer an seinen Eiern und seinem Schwanz, der fleischig ist, aber nicht hart. Max stöhnt leise, als ich ihn an der Eichel berühre, dann küsst er mich. "Leon, bitte, wenn ... Leon, wenn es schief geht, such dir einen neuen Freund, bleib nicht allein!" "Max ... ich geh mit." "Leon, bitte sag so was nicht."

Wir streicheln uns, wir weinen und wir küssen - irgendwann in der Nacht schlafen wir beide ein.

Der Morgen graut, ich sehe die Sonne, es ist Winter und entsprechend spät bei Sonnenaufgang. Max atmet gleichmäßig, was für ein Glück. Ich bin für jede Stunde dankbar, die er noch da ist. Lebend da ist. "Leon, ich liebe dich!", sagt er leise. Er ist auch wach. Ich küsse ihn. "Leon, ich friere nicht mehr." Max ist nicht mehr heiß, er hat normale Temperatur. "Max, du hast kein Fieber mehr!". Er lächelt und küsst mich auf die Nasenspitze. "Leon, wenn es gut geht, dann möchte ich dich heiraten." Mir kommen wieder Tränen und wir umarmen uns.

Gegen 8 Uhr bringt eine Pflegerin Frühstück für uns beide, wir sitzen im Bett und frühstücken, Max isst sogar ein halbes Brötchen. Dann kommt Dr. Kerner. "Na Jungs, alles gut?" "Max, die Krise ist überstanden, es wird aufwärts gehen. Du brauchst weiterhin Geduld, Glück ... und Leon, denn der gibt dir etwas, was wir nicht verschreiben können ..."

Auf dem Heimweg hätte ich jeden umarmen können, der mir entgegenkam. Ich kaufte Brötchen, wollte meine Eltern überraschen. Dann fielen mir die Eltern von Max ein - ich kaufte zwei Tüten Brötchen und klingelte im 1. OG bei ihnen. Seine Schwester Anne öffnete die Tür: "Leon!", sagte sie und schaute mich erwartungsfroh an. "Ich habe euch Brötchen gekauft. Ich habe so gute Nachrichten aus dem Hospital." Sie bat mich herein und ich erzählte ihr und ihren Eltern von der Nacht mit Max. Als ich sagte, dass Max und ich in einem Bett gelegen haben, grinste Anne. Wie erleichtert waren die Eltern als ich ihnen sagen konnte, dass Oberarzt Dr. Kerner meint, diese Krise sei überstanden. Dann verabschiedete ich mich und ging nach Hause. Dort waren meine Eltern auch überrascht wegen der Brötchen, Mama und ich richteten das Frühstück und Papa kam dann auch. Er schläft am Sonntag gerne länger - einmal in der Woche, wie er immer sagte.

Ich stopfte mich richtig voll, frische Brötchen, Butter und Honig, mhmmm - ich war so voller Glück und Überschwang, meine Mutter strahlte mich an und sagte: "Max wird es schaffen!" "Ja Mama!" Am Montag nahmen mich meine Schulkameraden in die Mitte und sie hatten alle nur eine Frage: "Was macht Max?" "Es geht ihm wieder gut, er hatte eine Krise am Freitag und ich durfte bei ihm bleiben ..." "Wie, du hast die ganze Nacht neben ihm gewacht, dir tun doch jetzt noch alle Knochen weh..." "Nein, nein, ich lag bei Max im Bett..." Erstaunte Blicken trafen mich. Jetzt habe ich mich verplappert. "Ich glaube, jetzt hast du Fieber", sagte Tanja und lacht. "Äh ... ok, ihr erfahrt es ja doch .. Max und ich sind seit seinem 18. Geburtstag zusammen." "Ja, dass ihr Freunde seid wissen wir alle, aber nicht erst, seit er 18 ist." "Schalt mal ab Tanja, ich glaube Leon sagt uns da gerade etwas sehr intimes und wichtiges." Ich nicke. "Ihr seid ein Paar?", fragte Samuel. "Ja, wir sind ..." Ich lachte dabei und mir kamen die Tränen. "Mensch Leon, Klasse, dass du damit offen umgehst. Ich drücke dich mal!", fügte Samuel hinzu, umarmte mich und sagte: "Und wenn du heute zu Max gehst, gibst du ihm einen Kuss von uns allen. Wir freuen uns sehr für euch und, dass es jetzt aufwärts geht!" Da merkte Tanja und einige andere, was ich eben gesagt hatte. "Ihr zwei ... hätte nie gedacht, dass ihr .. äh .. " "Du kannst ruhig 'schwul' sagen, das ist kein Schimpfwort. Ja, wir haben es auch erst spät kapiert." "Ihr hattet doch beide Freundinnen..." "Ja, aber - man verdrängt das und möchte doch so sein wie alle anderen." "Klasse, du bist Klasse Leon!" "Wie können wir Max helfen, wenn er wieder aus der Klinik nach Hause kommt?"

"Er wird Stoff nachholen müssen und ob er im Mai Abi schreiben kann ... Max ist besser als ich und in Mathe, Naturwissenschaften und so super, er hat aber Angst vor Deutsch, das war aber schon vor der Krankheit." "Das übernehme ich!", sagt Samuel und dann rief er seine Freundin Hanne. "Was ist Sam?" "Hanne, Max braucht Intensiv-Deutsch, sobald der aus der Klinik kommt, dass übernehmen wir zwei!" "Na klar, dafür kann er mir in Physik ..."

Am frühen Abend fahre ich wieder in die Klinik und Max geht es immer noch gut. Ich darf gleich zu ihm. "Du Max - nicht böse sein, aber im Überschwang meiner Gefühle habe ich unser Verhältnis in der Stufe ausgeplaudert..."

Max sieht mich an, erst erschrocken, dann grinst er und sagt: "Und?" "Die stehen voll hinter uns, es werden schon Pläne gemacht für eine Nachhilfe in Deutsch für dich, Sam und Hanne sind in Bereitschaft." "Ach Leon, das wird alles gut. Mir geht es heute so gut."

Und unser Glück blieb treu! Max durfte Mitte Februar nach Hause, seine Haare waren wieder wie früher und unsere Stufe freute sich, als er in die Schule kam. Die Lehrer begrüßten ihn, insbesondere unser Stufenleiter, Herr Schnabel. Ein kleiner dicker Mann, der immer gute Laune ausstrahlte. Er war auch unser Deutschlehrer und damit leider auch ein wenig der Schrecken von Max. "Max, wie schätzt du dich und die Zeit ein ... schreibst du mit?" "Ich will es probieren, ich bekomme auch Nachhilfe in Deutsch dafür ... " Schnabel lächelte und sagte: "Hanne und Sam waren schon bei mir und versuchten mir Würmer aus der Nase zu ziehen ... Max, das klappt!"

Und ... auch alles andere war wie früher. Ich besuchte Max jeden Tag zuhause, am zweiten Abend, als wir allein in seinem Zimmer waren, nahm er mich in den Arm, küsste mich sehr intensiv und sagte dann: "Ich bin so geil Leon, ich freu mich so, es ist wie vorher ..." Wir zogen uns gegenseitig aus und ... es war wie vorher. Max stöhnte leise und genoss es, er war so happy und ich erst. Dann zog er mich zu sich hoch küsste mich und sagte: "Leon, das mit der Hochzeit war ernst gemeint." Ich küsste ihn und dann - dann verwöhnte er mich, er zog mich aus und dann waren sein Mund, seine Zunge, seine Hände überall.

Zwei Wochen später hatten wir ein gemeinsames Wochenende bei mir. Meine Eltern hatten wohl 1 und 1 zusammengezählt und ahnten, was wir brauchten: sie brachen völlig überraschend zu einem Wanderwochende ins Allgäu auf und Max und ich waren allein bei mir. "Sorry Leon, ich überfordere dich vielleicht, aber ich kann nicht genug von dir bekommen und Danke, dass du so geil dabei bist." "Denkst du, ich muss mich zum Sex mit dir zwingen..." "Nein, ach Leon, als mir klar wurde in der Klinik, dass ich keinen mehr hoch bekomme, war ich mehr deprimiert als wegen der Todesnähe in der ich war, mir schien alles vorbei zu sein, alles ... Leon halte mich fest..." Max weinte, wir lagen aufeinander und ich küsste ihm die Tränen aus den Augen. "Max wir sind zusammen, das genügt."

Hinterher dankte ich meinen Eltern ganz offen für dieses schöne Wochenende. Mein Vater grinste und sagte: "Und ... alles wie früher?" "Und wie!", sagte ich und lachte dabei. "Ich freue mich sehr für euch, wirklich!", sagte er und klopfte mir auf die Schulter.

Und dabei blieb es, wir waren immer von Freitag bis Montag bei Max oder bei mir zusammen. Max' Familie nahm Rücksicht, insbesondere seine Schwester Anne. Sie machte manchmal neckische Bemerkungen, wie ... "verhütet ihr eigentlich" ... "...wer von euch ist denn der Bottom..." Die Abivorbereitungen liefen gut. Max musste jeden Monat zur Kontrolle in die Klinik, ich ging immer mit. Dr. Kerner lachte, wenn er uns zusammen sah. "Und ... wann wird geheiratet?", fragte er einmal und Max erwiderte ganz ernsthaft: "Nach dem Abi! Sie sind eingeladen!"

Dann kam das Abitur, Max schrieb mit und Studiendirektor Schnabel kam einige Tage später zu Max und mir in der Pause und sagte leise zu uns: "Wer Sorgen hat, hat auch Likör ... habt ihr Likör?" "Nein, Herr Schnabel äh ... " "Das war ein Zitat von wem?" "Äh ... Wilhelm Busch?", sagte ich. Schnabel lächelte und fuhr fort: "Genau. Und ihr braucht auch keinen Likör wie die fromme Helene, denn ihr werdet keine Sorgen haben." Dann ging er. "Was war das?", fragte Max. "Schnabel hat uns gesagt, dass unser schriftliches Abi gut gelaufen ist. Das ist alles", sagte ich grinsend und so war es auch.

Max legte im mündlichen in Mathe und Physik noch einen drauf und von Schnabels Bemerkung angeregt, schauten wir uns im Internet viele Seiten über Wilhelm Busch an, Max wurde fast zum Fan. Und was kam bei ihm im mündlichen Deutschabi?

"Mögen Sie Comics?", fragte Herr Schnabel in der Deutschprüfung. Max bejahte. "Kennen Sie einen deutschen Autoren, der Comics schuf, bevor es diesen Begriff in Deutschland überhaupt gab?"

Max überlegte, der Groschen fiel: "Wilhelm Busch!" "Haben Sie eine Lieblingsgeschichte von ihm, außer Max und Moritz?" "Der Rabe Hans Huckebein" "Dann erzählen Sie mal und auch etwas über den Autor!" Max bekam eine 1- ...

Am Wochenende nach dem mündlichen Abi kam Max mit einem Strauß Blumen zu uns. Meine Mutter war sehr erstaunt, "Keiner hat Geburtstag Max......." Max ging ins Wohnzimmer, stellte sich vor meine Eltern und sagte: "Es ist zwar altmodisch, trotzdem ... ich halte um die Hand eures Sohnes an!" Mein Vater war völlig verblüfft und sprachlos, Mama kamen die Tränen. Dann gab Max die Blumen meiner Mutter und mein Vater umarmte ihn und sagte: "Alles Gute und viel Glück für euch beide!"

Dann rief mein Vater die Eltern von Max an und sie entschieden, dass wir heute zusammen essen gehen. Anne sagte, dass sie die Blumen streuen wird! "Und warum wollt ihr unbedingt jetzt heiraten?", fragte mein Vater. "Weil ... ", sagte Max, "weil wenn ich ein Rezidiv bekomme, also der Krebs zurückkehrt, dann will ich, dass Leon immer zu mir kann, dass Leon vielleicht im schlimmsten Fall Entscheidungen für mich treffen kann und er in meiner letzten Stunde bei mir ist." Danach tranken wir erst einmal alle einen Schnaps, auch Anne.

Max und ich gingen zum Standesamt. Als wir dem Beamten unsere Geschichte erzählten, musste er sich die Nase putzen. Wir machten eine Gästeliste und die Väter suchten das Lokal aus. Leider haben wir beide keine Großeltern mehr oder weitere Verwandte, nur Max hat eine Tante, die luden wir ein, dazu einige Mitschüler aus unserer Stufe, insbesondere Hanne und Sam und unseren Stufenleiter, Herrn Schnabel und Dr. Kerner von der Klinik. Wir schrieben in die Einladung: Sehr gerne mit Begleitung, da wir nicht wussten ob die verheiratet sind oder nicht.

Unsere Mütter hätten uns am liebsten in einen Anzug gesteckt, aber wir kauften neue Jeans und einen leichten Sommerpulli in weiß und blau. Und dann kam der große Tag, wir fuhren um 10.00 Uhr gemeinsam zum Standesamt, die geladenen Schülerinnen und Schüler waren da, Max' Tante mit ihrem Mann, Herr Schnabel mit seiner Frau und dann kam auch Dr. Kerner und, tja, das hatten wir nicht vermutet, mit einem Mann, den er uns als seinen Partner vorstellte. "Na dann wollen wir mal!", sagte Max trocken und wir marschierten ins Trauzimmer, das schön geschmückt war. Der Standesbeamte ging sehr auf uns ein und wünschte uns, dass unsere Liebe länger lebt als alles andere und wir in Ruhe und Frieden gemeinsam sehr alt werden können. Die Mütter weinten, aber auch uns ging das alles sehr nah und dann versprachen wir uns Treue und Beistand, bis dass der Tod uns scheidet, da war es bei uns aus und vorbei, wir heulten nur noch.

Der Beamte machte eine kleine Pause, ließ Musik vom Band laufen und dann wiederholte er die Traufrage, wir sagten beide hörbar ja und dann schloss er die Zeremonie ab. Nach der Trauung gab es Glückwünsche von allen, unseren Schulkollegen hatten wir gesagt: nix kaufen, aber natürlich hatten sie etwas gekauft, einen Rucksack mit Schlafsack und Isomatte, damit wir zusammen reisen können und nicht gleich zwei Ausstattungen kaufen müssen. Von Herrn Schnabel erhielten wir eine schöne Ausgabe der gesammelten Werke von Wilhelm Busch und Dr. Kerner schenkte uns einen 6er Karton Wein und eine Visitenkarte mit seiner privaten Handynummer - ihr dürft immer anrufen, wenn ihr denkt, ihr braucht mich, sagte er dazu. Unsere Eltern schenkten uns Geld und Anne ging dann mit einem Körbchen voller Blüten vor uns her zum Parkplatz.

Wir fuhren zu einem italienischen Restaurant und es gab ein Buffet, mit vielen Vorspeisen und dann wurde gefragt: Pizza oder Piccata Milanese oder Risotto ai frutti di mare. Es war ein ganz tolles Essen und wir feierten bis in den frühen Abend. Dann löste sich die Gesellschaft auf und wir fuhren zu Max, denn dort wollten wir unsere Hochzeitsnacht verbringen. Wir gingen zusammen duschen und sagten Gute Nacht, gingen ins Max' Zimmer. Da klopfte es und Anne kam herein, wir saßen nackt im Bett und Max nahm ein Kissen und wir bedeckten unsere steifen Schwänze damit. "Keine Angst, ich will nur ein Foto von euch und das ist nur für mich und in 25 Jahren, wenn ihr Silberhochzeit habt, dann schenke ich es euch!" Sie fotografierte uns mit dem Handy und wir küssten uns. Dann verschwand sie und sagte: "Ihr müsst auch nicht mehr zuschließen!"

Max und ich fielen uns in die Arme, erst weinten wir etwas, weil es doch sehr unsere Nerven mitgenommen hatte, aber dann - dann freuten wir uns und dann - dann überkam uns eine unbändige Lust.

Ein Jahr später ... wir leben in einem Studiwohnheim in einem 2er Zimmer mit Bad und Kochnische, kleinem Schlafzimmer und einem schönen Wohn- und Studierzimmer, Max studiert Mathematik und ich mache ein duales Studium bei einem großen Discounter. So kommt etwas Geld herein und Max gibt Nachhilfe in Mathe und Physik. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, aber wir wissen, dass wir zusammen es schaffen werden!

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