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Geburtstage

Akt 5

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Informationen

Inhaltsverzeichnis

Szene I

Christoph: Wie geht's dir?

Markus: Blendend. Ich könnte bäume ausreißen.

Christoph: Was haben die Ärzte gesagt?

Markus:( schaut zum Fenster) Es sieht momentan nicht gut aus, aber es kann wieder besser werden.

Christoph: Schau mich an. Was haben sie wirklich gesagt?

Markus:( hat tränen im Gesicht) Sie wissen es nicht genau, aber sie geben mir nicht mehr viel Zeit.

Christoph: Das was du davor gesagt hast gefiel mir besser. Ich will nicht ohne dich Leben.

Markus: Ach hör auf. Die Medikamente wirken prima bei dir und wenn ich nicht mehr da bin musst du auch nicht immer Stunden warten bis du ins Bad kannst. (lächelt schwach)

Christoph: Hör auf. Markus, ich liebe dich, wenn du nicht mehr da bist, das überleb ich nicht.

Markus:( weint) Ich liebe dich auch. Ist jetzt wohl ein bisschen spät dafür oder?

Christoph:( schluchzt) Dafür ist es nie zu spät.

Die beiden Küssen sich.

Markus:( hustet)

Christoph: Alles OK?

Markus:( hustet stärker)

Ein Gerät an das Markus angeschlossen ist beginnt schrill zu Piepsen. Christoph:( schreit) HILFE! EIN ARZT!

Mehrere Menschen rennen in das Zimmer.

Christoph: Was ist mit ihm?

Arzt: Wir wissen es nicht. Gehen sie bitte zur Seite.

Markus wird auf seinem Bett aus dem Zimmer geschoben.

Christoph: Wo bringen sie ihn hin?

Arzt: In einen OP.

Szene II

In dem Hell erleuchtetem OP stehen mehrere Ärzte um Markus herum. Sie öffnen sein Hemd und legen seine Brust frei. Die Ärzte rufen Medizinische Fachbegriffe. Sie versuchen Markus mit einem Defibrilator zu reanimieren. Nach mehreren versuchen geben sie auf. Die Geräte werden abgeschaltet und ein Leinentuch wird über Markus Körper gezogen.

Szene III

Ein Arzt verlässt den OP und geht zu Markus. Der Arzt hat ein ernstes Gesicht und Schweißperlen verlaufen auf seiner Stirn.

Christoph: Was ist mit Markus.

Arzt: Es tut mir leid. Wir konnten ihm nicht mehr helfen. Sein Nervensystem war von dem Virus so geschädigt, dass das Herz aufgehört hat zu schlagen.

Christoph:( beginnt heftig zu weinen) Das darf nicht sein.

Arzt: Hat er verwandte gehabt?

Christoph: Seine Eltern, sie haben keinen Kontakt mehr, wohnen aber auch in der Stadt.

Arzt: Gut. Wir werden der Polizei bescheid geben. Setzen sie sich doch erst einmal.

Christoph:( nickt) Danke. Ich werde auf seine Eltern hier warten und mit ihnen reden.

Arzt: OK. Ich möchte ihnen noch mal mein Beileid ausdrücken.

Christoph: Danke.

Christoph setzt sich im Wartesaal auf einen Stuhl und wartet auf Markus Eltern.

Szene IV

Markus Eltern kommen im Krankenhaus an. Sie warten kurz an der Information und Kurz danach kommt Markus behandelnder Arzt zu ihnen.

Arzt: Sie sind die Eltern von Markus Lohkamp?

Vater: Was ist mit unserem Sohn?

Arzt: Es tut mir leid, aber ihr Sohn ist heute Nachmittag verstorben.

Vater: Was? Warum?

Arzt: Er ist an Herzversagen gestorben.

Vater: Aber er war doch immer gesund.

Arzt: Das ist nicht ganz richtig. Ihr Sohn hatte AIDS im Endstadium.

Mutter: Siehst du Andreas. Das kommt davon wenn man Ärsche fickt.

Vater: Irena!

Arzt: Frau Lohkamp, auch Heterosexuelle können an AIDS erkranken.

Mutter: Habe ich sie nach ihrer Meinung gefragt? Wo ist unser Sohn?

Arzt: Er ist in der Leichenhalle.

Mutter: Gut. Unser Bestattungsunternehmen wird sich mit ihrem Krankenhaus in Verbindung setzen. Wir benötigen sie dann nicht weiter.

Arzt: Wie sie meinen. (geht)

Szene V

Christoph hat Markus Eltern bei dem Gespräch mit dem Arzt beobachtet. Nachdem der Arzt gegangen ist steht er auf und geht auf die beiden zu.

Christoph: Sind sie Markus Eltern?

Mutter: Ja und wer sind sie?

Christoph: Ich bin Christoph, sein Freund. Markus hat nie darüber geredet, aber er hat sie vermisst Herr Lohkamp.

Vater:( weint) Unser armer Junge.

Mutter: Andreas. Hör auf.

Christoph: Über sie Frau Lohkamp hat er mir sehr viel erzählt und ich muss sagen, sie sind noch schlimmer als er erzählt hat.

Mutter: Das reicht. Ich muss mir so was von so einer Schwuchtel nicht gefallen lassen.

Vater: Irena hör doch endlich auf.

Mutter: Andreas, komm wir gehen und ihnen Christoph untersage ich zur Beerdigung auf dem Friedhof zu erscheinen.

Christoph:( entsetzt) Das können sie nicht tun.

Mutter: Oh doch. Andreas. Lass uns endlich gehen. Ich unterhalte mich nicht gerne mit diesem Abschaum.

Markus Eltern verlassen das Krankenhaus. Christoph bricht weinend auf dem Fußboden zusammen.

Epilog

Nach der Beerdigung geht Christoph zu Markus Grab und legt eine einzelne rote Rose nieder. Er steht eine Weile an dem nun verlassenem Grab und weint. Später am Tag schneidet sich Christoph die Pulsadern auf. Er hinterlässt einen Abschiedsbrief in dem er Markus Mutter beschuldigt zwei Menschenleben auf dem Gewissen zu haben. Kurz darauf lässt sich Andreas Lohkamp von seiner Frau scheiden. Er gewinnt das Scheidungsverfahren und seine Frau erhält nicht mehr als einen kleinen monatlichen Unterhalt. Die gesamte Familie Distanziert sich von Irena Lohkamp und Andreas Lohkamp veranlasst, dass Christoph direkt neben Markus beerdigt wird.

Nachwort

Nun ist dieses Drama an seinem Ende angelangt. Ich hoffe der schwere Stoff hat euch nicht zu sehr belastet. Auch hoffe ich, dass so etwas nie in Wirklichkeit geschehen wird oder bereits ist.

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