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Make ends meet

Kapitel 1-3

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel Eins

„Mhh, Horst! Ja, so ist es gut... mein Hengst!“

Mit einem genervten Grummeln verkrieche ich mich komplett unter der Decke und halte mir zusätzlich mit dem Kopfkissen die Ohren zu. Nichtmal Samstag morgen hat man seine Ruhe.

Ich hasse dünne Wände. Ich hasse es, früh aufzustehen. Ich hasse Fickgeräusche am frühen Morgen. Ich hasse Horst, oder wie der heißt. Verdammt.

Nebenan quietscht das Bett vor körperlicher Ertüchtigung, fachmännisch untermalt von Gestöhne und Gekeuche. Am liebsten würde ich meinen Kopf gegen die Wand schlagen, damit sie aufhören.

Warum ich das nicht mache?

Hab ich schon versucht. Hat mir nichts gebracht, nee. Wenn man mal davon absieht, dass mich die Typen am Frühstückstisch immer ganz seltsam angeguckt haben. Als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank. Immerhin blöke ich nicht wie ein Schaf, wenn ich... naja, ist ja auch egal.

Sicher ist auf jeden Fall, dass ich in nächster Zeit nicht mehr schlafen werde. Ich schäle mich ziemlich angepisst aus meiner Bettburg, die ja eh nichts taugt, und werfe einen Blick auf den Wecker. Halb neun, na schönen Dank.

Es hilft ja alles nichts... ich mache mich auf den Weg in die Küche. Wenn ich schon so früh aus den Federn geholt werde, dann will ich dafür auch eine Entschädigung. Zum Beispiel ein ordentliches Frühstück mit allen Schikanen, also Toast und Kaffee. Im Zimmer des Schreckens ist man noch nicht zu neuen Erkenntnissen gekommen – es bleibt bei »Hengst« und »geiles Luder«. Sehr kreativ, ja.

Die Kaffeemaschine blubbert fröhlich vor sich hin, der Toaster surrt und ich werfe todesmutig einen Blick in den Kühlschrank. Was ich sehe, hebt meine Stimmung nicht wirklich. Ich esse meinen Toast heute lieber ohne Belag... die Marmelade fängt bestimmt bald wieder zu leben an und die Butter muss schon vor Tagen weggelaufen sein. Ihh.

Im Schlafzimmer ist inzwischen Ruhe eingekehrt, dieser Horst hat scheinbar nicht so viel Durchhaltevermögen wie Walter, oder wie der hieß. Siebzig Minuten nonstop... ich hätte heulen können. Zumal ich damals gerade erst süße zehn war, aber lassen wir das. Ich bin vieles gewöhnt.

„Das ist aber toll, dass du für uns Kaffee gemacht hast, Luca“, zwitschert es plötzlich hinter mir.

Meine Mutter, wie sie leibt und lebt. Mit zerzausten Haaren und im leicht verrutschten Morgenmantel lehnt sie lässig im Türrahmen, ein Mittvierziger guckt über ihre Schulter. Aha, Horst.

„Horst, das ist mein Sohn Luca. Ist er nicht reizend?“, fragt Mama und serviert ihrem One-Night-Stand meinen frisch gekochten Kaffee.

Meine Mundwinkel zucken unheilverkündend, aber ich halte mich erstmal zurück. Man muss sich ja nicht vor Publikum an die Gurgel gehen. Horst grunzt nur, er scheint sehr intelligent zu sein. Aber er ist schon mal schlau genug, um meinen Stuhl zu finden und sich darauf breit zu machen. Ja super. Meine Hände ballen sich zu Fäusten, meine Gesichtsmuskeln verkrampfen sich beim Versuch das Lächeln aufrecht zu erhalten. Oder überhaupt einen halbwegs freundlichen Gesichtsausdruck zu präsentieren.

Meine Mutter summt leise vor sich hin und serviert Horst auch noch meine Toasts. Mir doch egal. Soll er sich doch mit der pelzigen Marmelade herumschlagen. Mit ein bisschen Glück bin ich ihn bald los... Lebensmittelvergiftung oder so. Nur dumm, das solche Sachen in der heutigen Zeit relativ früh erkannt werden. Der Typ ist mir nämlich jetzt schon sehr, sehr unsympathisch. Mama strahlt aber heller als eine Tausend-Watt-Glühbirne – was dafür spricht, dass Horst mir noch öfter begegnen wird. Und wahrscheinlich noch öfter meinen Schlaf stört.

„Ich bin dann mal im Bad“, murmle ich betreten und verschwinde schnellstmöglich.

Ich will einfach nicht sehen, wie meine Mutter irgendwelchen dahergelaufenen Typen die Zunge in den Hals steckt oder weiß der Himmel was tut. Eigentlich müsste ich das ganz normal finden, meine Mutter hat ja schon jahrelang wechselnde Männerbekanntschaften. Aber nein, ich finde es zum Kotzen.

Vielleicht sollte ich mal ein bisschen was zu meiner Person sagen, haha. Also... ich bin Luca und bin achtzehn Jahre alt. Meine Freizeit verbringe ich damit, mich mit meiner Mutter zu streiten und ganz nebenbei gehe ich auch öfter mal weg. In der Clique, aber das sind keine engen Freunde oder so. Einfach Leute aus meiner Stufe, die ungefähr die gleiche Musik hören. Manche mag ich nicht mal.

Es spielt keine so große Rolle, wenn wir in irgendwelchen Clubs oder Kneipen sind. Da ist die Musik sowieso immer viel zu laut, als dass man sich irgendwie unterhalten könnte. Mit Händen und Füßen vielleicht. Hauspartys sind auch immer eine Herausforderung fürs Trommelfell, aber es gibt ja auch noch das gemütlich Abhängen zu Hause. Das mache ich persönlich ja am liebsten, Sympathie spielt da dann doch eine gewisse Rolle.

Ich will ja nicht bei einem Kotzbrocken auf dem Boden rumliegen und existenzielle Fragen klären oder so. Da kommt man sich dann immer verdammt lächerlich vor mit seinem kleinen Horizont und den viel zu konservativen Einstellungen.

Ja, viele halten mich für erzkonservativ.

Allerdings nur die Jungs. Die finden meine Mutter nämlich super nett, super entspannt, super jung geblieben – und dummerweise auch verdammt scharf. Ich meine... ihh! Wie kann man jemanden geil finden, der sein Elternteil sein könnte? Das geht ja wohl mal gar nicht. Und allein die Vorstellung, dass mir beim Frühstück irgendwann einer aus meinem Jahrgang begegnet, nein. Es dürfte klar sein, dass ich mich bei solchen Themen ein bisschen zurückhalte. Man muss es ja nicht krampfhaft drauf anlegen, sich bei allen unbeliebt zu machen.

Als ich aus der Dusche steige, werfe ich nur einen flüchtigen Blick in den Spiegel. Bin nicht allzu sehr angetan von meinem knochigen Körperbau – sieht aus, als würde ich gleich auseinander fallen. Stattdessen schlüpfe ich in meine Klamotten und fahre kurz durch meine Haare. Das muss reichen, bin ja kein eitler Mensch. Na gut, ein bisschen vielleicht.

Ich lausche angestrengt, aber entweder sind die Herrschaften nicht mehr in Stimmung, oder meine Mutter hat Horst schon galant vor die Tür gesetzt. Alles ist angenehm ruhig. Natürlich jetzt, wo ich geduscht bin. So frisch, fix und fertig legt man sich doch nicht mehr ins Bett, wirklich. Nein, ich werde mich wohl aufs Rad schwingen und mal wieder meinen Vater und seine Neue besuchen.

So neu ist die gar nicht mehr, die war nämlich damals der Scheidungsgrund. Zwischen Papa und Erika lief wohl schon viel länger was, aber Mama hat von der Affäre nichts mitbekommen oder sie wollte es einfach nicht wahr haben. Jedenfalls war mein Vater oft nicht zu Hause und eines Tages stand er dann mit gepackten Koffern in der Tür. Die Erika sei schwanger und um die müsse er sich jetzt kümmern. Wundervoll.

Die Scheidung war... richtig unschön, vorsichtig ausgedrückt. Ich war damals zwar noch ein kleiner Knirps, gerade mal vier, aber ich hab alles mitbekommen. Als sie sich am Telefon angeschrien haben, als sie versucht haben, mich für sich zu gewinnen, als das Jugendamt ständig vorbeikam, die Scheidung selbst – das weiß ich alles noch. Meine Eltern sind nicht das, was man perfekt nennt, aber man kann sie ja schlecht eintauschen. Also muss man sich irgendwie mit ihnen arrangieren.

Ich klingle bei meinem Vater an der Tür.

Hat sich ein hübsches Häuschen am Stadtrand gekauft, schön idyllisch und mit Garten für das Kind. Jedes Wochenende werkeln Erika und er gemeinsam im Garten, damit das Eigenheim noch schmucker wird. Schöner Wohnen ist ein Dreck dagegen, ehrlich. Mein Papa ist zum Spießer vor dem Herrn mutiert. Ein Wunder, dass er den Rasen noch nicht ordnungsgemäß mit der Nagelschere schneidet. Seine Nachbarn scheinen das jedenfalls zu tun.

Endlich wird mir geöffnet, die ganze Desperate-Housewives-Kulisse schlägt einem nämlich schon nach wenigen Sekunden aufs Gemüt. Ich kann zu viel Ordnung und Penibilität auf einem Haufen einfach nicht ertragen. Bin tief in meinem Herzen eben doch ein rebellischer Teenager geblieben. Das sollte ich mir zügig abgewöhnen, wo ich doch schon voll erwachsen bin.

„Morgen, Pa. Kann ich vielleicht mit euch frühstücken?“, frage ich und umarme ihn kurz. „Im Kühlschrank herrscht mal wieder äh... Verfall.“

Mein Vater zieht eine Grimasse, lässt mich aber durch. Nur allzu gern würde er mir jetzt eine Predigt halten, wie verantwortungslos meine Mutter ist, aber das hat er schon zu oft gebracht. Außerdem weiß er, dass ich mich ohne Mamas Sorglosigkeit nicht annähernd so oft zu Gesicht bekommen würde. Und irgendwie mag er mich ja doch, trotz neuer Familie.

Ich kicke meine abgelaufenen Sneakers von den Füßen, was mir einen vorwurfsvollen Blick von Papa einbringt. Während ich schon auf dem Weg in die Küche bin, ordnet er meine Treter sorgfältig in den Schuhschrank ein. Natürlich hat jedes Familienmitglied sein eigenes Schubfach, wo kämen wir sonst hin? Ich kicher leise und mein Vater wirft mir einen tadelnden Blick zu. Ja, ja. In seinem Haus habe ich mich auch an seine Regeln zu halten, die alte Leier.

Der Rest der äh... Familie sitzt schon am Tisch, also Erika und Sebastian, mein Halbbruder.

„Morgen alle zusammen!“, grüße ich so enthusiastisch wie eben möglich und lasse mich häuslich nieder. „Und guten Appetit!“

Sebastian brummelt irgendwas in seinen nicht vorhandenen Bart und pult an seinem Toast herum. Ich weiß, dass er nur zu gern noch schlafen würde. Welcher halbwegs normale Mensch will das denn nicht? Aber er lebt ja in einer perfekten, vollkommen intakten Familie und da frühstückt man am Wochenende natürlich zusammen.

Erika, ganz die pflichtbewusste Hausfrau, hat schon Teller und Besteck für mich hergerichtet. Jetzt schenkt sie mir ein Zahnpasta-Lächeln, das ihre frisch aufgehellten Zähne entblößt. Ihr Make-up ist wie immer perfekt aufgetragen, die Frisur sitzt.

„Luca! Wie schön, dich mal wieder zu sehen“, zwitschert sie und werkelt an der teuren Cappuccino-Maschine herum. „Wie immer?“

Ich nicke höflich und angle mir ein hochgradig gesundes Vollkorntoast. Besonders Erika achtet sehr auf eine gesunde Ernährung... die würde in Ohnmacht fallen, wenn sie wüsste, wie oft ihr Sebastian und ich gewisse Fastfood-Restaurants unsicher machen. Weil Basti zu Hause nur ökologisch wertvolles Zeug oder so bekommt, ist er nämlich total scharf auf alles Ungesunde. Je fettiger, desto besser.

„Wie läuft es in der Schule?“, fragt Papa steif.

Basti schneidet eine Grimasse und zupft seine Wuschelhaare dezent vor sein Gesicht. Scheint nicht gerade der beste Zeitpunkt für das Thema zu sein, vielleicht hat er eine Arbeit vergeigt oder so. Kann ja durchaus mal vorkommen, gerade wenn Mädels viel wichtiger sind als die olle Schule. Bei Sebastian ist es jedenfalls so.

„Passt schon. Bisschen viele Klausuren, aber sonst okay.“

Papa räuspert sich geräuschvoll und ich schlürfe an dem Latte Macchiato, den Erika gerade vor mir abgestellt hat. Natürlich ist der auch perfekt, aber ein bisschen heiß. Meine Zungenspitze muss dran glauben: Gierig wie ich bin, habe ich sie mir verbrannt. Basti kichert, wird aber schnell wieder ernst, als er den Blick unseres Vaters sieht.

„Sehr schön. Naja, bei deinem Bruder sieht es gerade nicht so rosig aus, nicht wahr Sebastian?“, erwidert Papa und betont den letzten Teil ganz besonders.

Basti fährt etwas verwirrt aus seinem Halbschlaf und streicht seine Haare aus den Augen.

„Äh... ja, genau. Also ich bin grad n bisschen am Abkacken in der Schule–“

„Aber Sebastian!“, ruft Erika schrecklich empört und wedelt hektisch mit der Serviette herum. „Was sagst du denn da für schreckliche Wörter?“

Aber wirklich! Wie kommt ein wohlerzogener 14-jähriger Junge nur zu einem solchen Vokabular? Das war zu unserer Zeit ja komplett undenkbar, wirklich. Sagt der einfach so »Abkacken«. Am Ende sagt er gleich auch noch »Scheiße«, Himmel hilf. Ich hoffe, man hört die Ironie.

Sebastian redet zum Glück ungerührt weiter.

„Joah. Auf jeden Fall hab ich Englisch voll versaut, das weiß ich jetzt schon. Und die letzte Stegreifaufgabe, die war ja sowieso voll für den Arsch. Da bin ich gar nicht selber schuld, da waren alle aber total schlecht. Schnitt von 3,9 – da kann doch kein Schüler was für.“

Ich grinse leise in mich hinein, während seine Eltern in schiere Verzweiflung verfallen sind. Wo hat ihr Sohn diese Sprache denn her? Klingt ja wie aus der Gosse. Und die letzte Stegreifaufgabe? Von der wussten sie ja gar nichts.

„Hmm.“

„Ja und Pa meint halt, dass du mir vielleicht n bisschen unter die Arme greifen könntest. Du, ich hab echt keinen Peil von nichts. Und du hast mir ja früher öfter mal vor Tests geholfen“, erklärt Basti umständlich.

Er sieht ein wenig verzweifelt aus, seine Eltern haben ihm bestimmt ordentlich Feuer unter dem Hintern gemacht. Vielleicht bekommt er Weggeh-Verbot oder so, wenn er sich nicht ordentlich auf den Arsch setzt.

„Joppa, kein Problem“, nuschle ich in meinen Toast. „Haste nachher Zeit?“

Mein Vater räuspert sich laut und würgt damit ganz gekonnt seinen Sohnemann ab. Also Basti, nicht mich.

„Erika und ich würden es sehr begrüßen, wenn du Sebastian Nachhilfe gibst. Seine Leistungen waren in letzter Zeit nicht wirklich nach unserem Geschmack – vor allem ist er ja erst in der Mittelstufe. Wie soll das denn später mal werden, wenn er jetzt schon so stark nachlässt? Wir werden dich natürlich für deine Mühen bezahlen und ja, er hat nachher nichts vor. Richtig, Sebastian?“

Alle Blicke sind auf Basti gerichtet, der geistesabwesend an seinem weißen Schlaf-Shirt rumfummelt, das er soeben mit Bio-Marmelade bekleckst hat. Erika rümpft die Nase. Wieder ein Fall für Mamas Waschmaschine, als hätte sie davon nicht schon genug.

„Äh, ja klar“, murmelt Basti ein bisschen verlegen und verdeckt den Fleck mit seiner Hand. „Kommste mit mir hoch? Ich muss mir nur schnell was Anderes anziehen.“

Ich nicke und versenke den letzten Rest Toast in meinem Mund. Papa schüttelt nur den Kopf. Die Jugend von heute hat wirklich keine Manieren mehr, ich weiß. Haben die in der Antike aber auch schon dauernd gesagt... so unglaublich wahr kann es also nicht sein.

Sebastian verschwindet schon mal in sein Zimmer, während ich wie auf glühenden Kohlen am Küchentisch sitze. Es herrscht verlegenes Schweigen, die Wanduhr tickt plötzlich schrecklich laut. Ich rutsche auf der Suche nach der perfekten Haltung nervös auf meinem Stuhl herum, vermutlich vergeblich.

„Wie geht es deiner Mutter?“, fragt Papa steif.

Klar, die Anstandsfrage. Es interessiert ihn nicht wirklich, um nicht zu sagen es ist ihm unangenehm und lästig. Aber er will es doch immer wissen. Keine Ahnung warum, weil er ja doch nichts damit anfangen kann. Vielleicht braucht er die Bestätigung, dass Erika die bessere Frau für ihn ist.

„Ganz gut, schätze ich. Sie war gestern Abend mit ihren Mädels weg“, antworte ich einsilbig.

Aber das reicht meinem Vater auch schon, er nickt zufrieden. Und bevor eine weitere Funkstille eintreten kann, ist Basti zum Glück fertig. Ich atme erleichtert auf und hechte die Treppe hoch. Bloß weg von dem ganzen Perfektionismus, da kriegt man ja Pickel.

Kapitel Zwei

Basti nimmt es mit der Ordnung zum Glück nicht so ernst. Um genau zu sein sieht es bei ihm eher aus, wie auf einer Müllhalde. Aber bei welchem Teenager sieht es bitteschön anders aus? Ich würde mir mehr Sorgen machen, wenn alles an seinem Platz wäre und er die Schmuddelheftchen noch parallel zur Tischplatte anordnen würde.

Von denen wissen seine Eltern übrigens auch nichts. Sonst hätten sie ihm schon längst einen Vortrag gehalten, wie widerlich solche Magazine sind und wo er die denn bitteschön her habe? Volljährig ist er ja noch nicht. Über kurz oder lang würden sie natürlich zum einzig möglichen Schluss kommen: Der große, böse Bruder hat sie ihm gekauft, wer denn sonst.

„Setz dich doch“, sagt Basti großzügig und deutet auf das vollkommen zugestellte Sofa. „Schmeiß das Zeug einfach runter, das muss in den Müll... irgendwann.“

Ich betrachte den Turmbau aus Heften, Schulbüchern, Stiften, Apfelresten und antiken Joghurtbechern einen Moment kritisch, bevor ich mich mit einem leisen Seufzen auf den Boden fallen lasse. Gut... ich verstehe, warum Erika sich weigert, nur einen Fuß in sein Zimmer zu setzten.

„Ja hallo erstmal. Ich weiß ja nicht ob Sie es schon wussten“, flötet Basti vom Schreibtischstuhl aus. „Aber ich hab da ein Problem.“

Ich zeige ihm meinen hübschen Mittelfinger.

„Das weiß ich auch. Also, wie tief steckst du in der Scheiße?“

Ist ja wohl klar, dass man vor seinen Eltern nicht alles aufzählt. Die Noten der Schulaufgaben, die sagt man vielleicht pflichtschuldig. Aber doch nicht, dass man mal wieder gar nichts gelernt hat. Hier null Punkte bekommen, da ein weißes Blatt abgegeben, dort einen Unterrichtsbeitrag in den Sand gesetzt. Und auf Mitarbeitsnoten kann man ja auch nicht zählen. Da brauch der Lehrer einen nur nicht leiden können, schwupps steht da eine Vier. Jetzt mal ganz vereinfacht ausgedrückt.

Basti schlägt seine Beine lässig übereinander und stützt sein Gesicht auf den Händen auf.

„Tja, mal sehen... also am Anfang lief es ja noch total gut. Da hatten wir die alte Schreiber, die kann ja selber kaum Englisch, wie die damals wohl durchs Studium gekommen ist? Also erschlafen hat die sich ihr Examen jedenfalls nicht, brr. Aber zum Halbjahr kam dann der Neue, so ein Referendar-Typ. Der tut immer so cool und dann macht der so fucking Scheißnoten!“

Ich seufze und massiere meine Schläfen. Sieht nach verdammt viel Arbeit aus, na schönen Dank. Gut, ich bin jung und brauch das Geld. Nebenbei mag ich meinen Halbbruder auch ein klitzkleines Bisschen gern. Ich werde ihm folglich helfen.

„Okay. Was war jetzt mit der letzten Schulaufgabe genau?“, frage ich vorsichtig.

„Hab ich noch nicht wieder. Wenn das noch ne Vier wird, rasier ich mir ein Herzchen da hin“, erklärt er grinsend und deutet auf seinen Schritt. „Finden die Mädels bestimmt voll geil.“

Hm, von mir erntet er nur skeptische Blicke.

Also bei uns hatten die Jungs das damals nicht, soweit ich weiß. Und ich weiß schon einiges, schließlich habe ich beim Duschen nach dem Sport immer heimlich ein bisschen gespannt.

„Hey, du müsstest da doch auch voll drauf abfahren“, kichert er und schiebt seine Hose ein Stückchen runter. „Sag mal, wie fändst du das? Da so.“

„Ja, das macht mich natürlich total geil. Schon allein bei dem Gedanken fang ich schon das Sabbern an und zum Glück kannst du das Zelt in meiner Hose gerade nicht sehen. In nächster Zeit werde ich die Augen nicht von deinem Arsch lassen und wenn keiner hinguckt, dann werde ich dich natürlich betatschen“, bete ich herunter. „Ich böse, böse Schwuchtel. Mann Basti... ich bin dein Bruder.“

Sebastian lacht so sehr, dass er fast vom Stuhl zu rutschen droht.

Zum Glück hat er auf Anhieb mitbekommen, dass ich den ganzen Mist nicht Ernst meine. Ich finde ihn zwar süß, aber halt im Sinne von »süßes Kind«. Oder im Sinne von »Verwandter«, wie man es halt sehen will. Mal ganz abgesehen davon würden Papa und Erika mir die Rübe abhacken, wenn ich etwas mit ihrem kleinen Schatz anfangen würde.

Die wissen nichts von meinen Neigungen, was vermutlich auch besser ist. Das wäre ja ein deutlicher Makel auf der weißen Vorort-Weste, so ein schwuler Typ. An meinem Verhalten kann man es jedenfalls nicht sofort erkennen, weil die Leute gebrochene Handgelenke irgendwie für das sicherste Zeichen für Homosexualität halten. Soll mir recht sein.

„Vielleicht sollten wir uns jetzt wieder mit Englisch beschäftigen, nachdem wir geklärt haben, dass ich dich nicht anspringen werde“, murmle ich und blättere in seinem Buch rum. „Was kannst du denn nicht?“

„Ja... theoretisch kann ich ja alles. Nur der Neue, der nimmt mich immer dran, wenn ich nichts weiß. Als ob der Gedanken lesen kann. Der hat es auf mich abgesehen, ist doch jede Stunde das Gleiche. Weil die immer so scheiß korrekt sein müssen, die Neuen.“

Ich nicke pflichtschuldig. Scheint ja echt voll das Arschloch zu sein, sein Lehrer. Die sind ja oft ein bisschen übereifrig, wenn sie das erste Mal auf Schüler losgelassen werden. Frag mich dann immer, ob die komplett vergessen, dass sie selbst ja auch dreizehn Jahre in der Anstalt waren.

„Hmja... seit wann hast du denn so gar nichts mehr gemacht?“, frage ich und kaue auf meiner Unterlippe herum.

„Seit der Typ mich das erste Mal zur Sau gemacht hat – also seit seiner zweiten Stunde ungefähr.“

„Und wo find ich das jetzt im Buch?“

„Ja... da so“, sagt Basti und blättert hastig im Buch. „Äh. Also so genau hab ich da natürlich nicht drauf geachtet, aber ab da.“

Ich nicke zufrieden und lese mir ein paar Aufgaben durch. Gut, das dürfte nicht allzu schwer sein. Ganz einfache Grammatik und der Wortschatz, ja der ist eben Lernsache. Ich kann ihm ja keinen Speicherchip ins Hirn schieben, wo schon alles drauf ist. Ein bisschen was muss man schon selbst machen.

„Okay, dann erklär ich dir ein bisschen die Grammatik und anschließend machst du ein paar Übungen... damit ich sehen kann, was du kannst und wo es hapert.“

Genau in dem Moment klingelt Bastis Handy, war ja klar. Er wirft mir einen herzerweichenden Dackelblick zu und ich nicke gnädig. Schon säuselt er in den Hörer, dass mir ganz schlecht wird. Aber scheinbar hängt sein weiteres Sexleben vom Ausgang dieses Telefonats ab – eine gewisse Jana ist am anderen Ende.

Wenn das so weiter geht, wird das mit Nachhilfe heute nichts mehr. Das Date geht vor, das sehe ich natürlich ein. Aber ob Papa das auch so sieht? Da wär ich mir ja mal nicht so sicher. Indes schreibe ich mir schon mal ein paar Themen raus, damit ich mich für die nächsten Stunden vorbereiten kann. Vermutlich muss ich meinen Lehrer fragen, ob er mir ein paar typische Übungen zur Verfügung stellt. Man kann sich ja nicht alles aus den Fingern saugen, nee.

„Ja, bis später, Jana. Hmhm. Was? Klar, ich hab dich auch lieb. Wie gesagt, bis dann“, säuselt Basti und legt auf. „Scheiße, kann die manchmal nerven. Du kannst so verdammt froh sein, dass du dich nicht kümmern musst, wie du die Mädels ins Bett kriegst.“

„Nö. Aber meinste, die Typen stehen vor meinem Bett Schlange?“, frage ich mit hochgezogener Augenbraue. „Mal abgesehen davon will ich kein Fickstück.“

Basti pfeffert sein Handy achtlos in die Ecke und lächelt überlegen.

„Klar, Bruderherz. Aber das ganze dämliche Verliebsein, das ist doch auch nur ein abgewichster Trick von Mutter Natur. Weil wer die rosarote Brille auf hat, der rammelt öfter. In der Theorie zumindest.“

„Und deshalb musst du Jana ganz schnell ganz doll verliebt machen, hm?“, erwidere ich spitz und darauf fällt ihm zum Glück auf die Schnelle nichts mehr ein.

Schon schlimm genug, wenn man sein nicht vorhandenes Sexleben mit dem kleinen Bruder besprechen muss.

Kapitel Drei

Es ist Montagmorgen und ich fühle mich... scheiße. Aber das kennen wir ja alles schon und deshalb habe ich mir in weiser Voraussicht einen halben Liter Kaffee mit in die Schule genommen. Das zieht zwar ebenso verschlafene Schnorrer an, reicht aber trotzdem noch für mich.

Alles ist wie immer: Der Bauer labert irgendwas vor sich hin, was keinen interessiert, ihn aber offensichtlich so aufgeilt, dass er einen ganz roten Kopf aufhat. Die Klasse schläft selig vor sich hin oder beschäftigt sich mit unterrichtsfremden Gegenständen... wie meine Banknachbarin. Nina bastelt hochkonzentriert an der besten Selbstgedrehten des Jahrtausends. Sie rollt, verwirft wieder, probiert eine neue Menge Tabak und... macht ne ganz schöne Sauerei auf der Bank.

Endlich ist sie mit ihrem Werk zufrieden und ich nicke anerkennend.

„Geil, ne?“, flüstert sie und steckt die fertige Kippe in ihr Federmäppchen. „Du, sag mal... warum warst du denn nicht bei Max am Samstag? Da hat der Papst in Ringelsocken geboxt, sag ich dir.“

„Keinen Bock.“

„Ach komm... du kannst doch nicht ständig zu Hause sitzen und nichts tun. Am Ende wird noch ein Streber aus dir!“

Sie kichert leise und ich hoffe inständig, dass der Bauer uns nicht im Auge oder im Ohr oder wo auch immer hat. Ihh, der Gedanke war jetzt eklig. Streichen wir das bitte.

„Nee, mal im Ernst. Nächste Woche gehst du mal wieder weg, ja?“

Ich nicke brav.

„Bei Erik ist fett Party. Da wird sich auch was für dich finden, ich bin da sehr zuversichtlich. Ich mein... das mit Alex ist ja jetzt auch schon eine Weile her, du musst schon Notstand schieben, oder?“

„Hallo... ich hab zwei gesunde Hände. So schnell werde ich jetzt auch nicht dermaßen notgeil, dass ich alles bespringe, was nicht bei drei auf den Bäumen ist!“, fauche ich leise.

Nina stöhnt gequält und hält sich die Hand vors Gesicht.

„Ihhh. Das Bild bekomm ich jetzt bestimmt nicht mehr aus dem Kopf... schönen Dank auch.“

„Ach ja? Ich darf viel mehr angepisst sein, als du. Schließlich hast du mich und meinen Körper gerade total beleidigt“, empöre ich mich und schiebe die Unterlippe vor. „Was sagst du zu deiner Verteidigung?“

Ihre Rehaugen weiten sich gespielt entsetzt, sie schlägt die Hand vor den Mund.

„Oh entschuldige, Luca! Vermutlich liegt es einfach daran, dass von dir noch keine Nacktfotos oder selbstgedrehte Filmchen im Netz sind... was bist du nur für ein schlechter Teenager!“

Ich seufze tief.

„Ich weiß, ich weiß. Aber meine Produktionsfirma kommt einfach nicht nach. Und mein Terminkalender... entsetzlich voll, die Promotion und der ganze Stress. Vielleicht versuchst du es einfach in zwei Monaten nochmal? Da ist mein Film dann auch schon auf dem Markt.“

Der Bauer wirft uns einen bösen Blick zu.

Zum Glück ist es ihm wichtiger, sich selbst reden zu hören als uns eine saftige Strafe aufzubrummen. Ich schätze das ist der einzige Grund, warum er Lehrer geworden ist. Da unterbricht einen so selten jemand. Schüler wollen ja doch nur vor sich hin schlafen.

„Aber jetzt hast du wieder voll vom Thema abgelenkt, Luca-Schätzchen“, plappert Nina ungerührt weiter. „Schließlich geht es nicht um deinen Luxuskörper. Jedenfalls nicht primär. Vielmehr geht es um die Erfüllung deines tiefsten Herzenswunsches–“

„Äh, Ficken ist mein Herzenswunsch?“, unterbreche ich sie unhöflich. „Echt?“

Sie schlägt mir mit ihrem Ordner auf die Finger, was ganz schön ordentlich wehtut.

„Natürlich nicht, du unromantisches Arschloch. Und jetzt hör mir mal gut zu: Ich als dein persönlicher Kai-Pflaume-Ersatz habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Liebe deines Lebens zu finden. Genau diesen Samstag. Kapiert?“

Ich rutsche nervös auf der Stuhlkante herum, ihr Blick macht mir gerade wirklich ein bisschen Angst. Was heißt Angst – sie guckt wie frisch aus »The Ring« geklettert. Wuah. Also nicke ich untertänigst.

„Super, dass wir uns so einig sind“, sagt sie mit breitem Grinsen und guckt auf ihre Uhr. „Zwei Minuten noch. Lass mal einpacken.“

Ja, das klingt ziemlich gut. Eigentlich ist es wohl das beste an Unterrichtsstunden: Irgendwann sind sie zum Glück vorbei. Dummerweise können sie sich trotzdem wie Kaugummi ziehen. Hmpf.

„Kommst du mit in den Park?“

„Ich komm vielleicht nach“, antworte ich ausweichend. „Muss noch was für meinen Bruder erledigen.“

Nina sieht mich zwar fragend an, verkneift sich das Nachhaken dann aber doch. In der Schule ist man schön oberflächlich, da passen Gespräche über die Familie und die Lage der Nation nicht gut ins Konzept. Ungeschriebenes Gesetz, sorry.

Was tue ich also so Dringendes für meinen Bruder, dass ich meine hochgeschätzte, wohlverdiente Freistunde sträflich vernachlässige?

Ich gehe in die Sprechstunde vom Neuen. Genau, von seinem Englischlehrer. Will mich mal ganz vorsichtig nach der Schulaufgabe erkundigen, vielleicht bekommt man da vorab ja ein paar Infos. Eltern erhalten solche Einblicke immer, aber ich bin ja nur ein mickriger Halbbruder. Einen Versuch ist es jedenfalls wert.

Ich schleppe also meinen wahnsinnig tollen Hintern hoch zum Lehrerzimmer und klopfe an die Sicherheitstür. Ja, so ein Teil braucht man heutzutage einfach. Schon allein um das nervige Dreckspack an Schülern fernzuhalten.

Nach zwei Minuten bequemt sich eine Lehrerin zu mir und sieht mich fragend an.

„Ja bitte?“

„Ich wollte gerne zu Herrn“, ich schiele auf die Notiz auf meiner Hand. „Degenhardt. Der hat doch jetzt Sprechstunde, oder?“

„Keine Ahnung, aber da ist er auf jeden Fall. Sie dürfen eintreten“, erlaubt sie mir huldvoll.

Es sind nur wenige Lehrer da, der Großteil klammert sich an ihre Kaffeetassen und versucht ein bisschen zu entspannen. Einige von der langsamen Sorte korrigieren noch schnell den letzten Rest der Arbeiten, die sie wohl in der nächsten Stunde wieder herausgeben wollen.

Und ich hab keine Ahnung, wer von ihnen der Neue ist, perfekt.

„Herr Degenhardt, hier möchte Sie jemand sprechen“, verkündet die Lehrerin von der Tür zum Glück und ein Typ um die dreißig sieht stirnrunzelnd von seinen Unterlagen auf.

„Ich bin wegen Sebastian Meister hier“, erkläre ich vorsichtig. „Sie haben doch Sprechstunde, nicht?“

„Und wer sind Sie bitte? Für den Vater sind Sie ja doch eine Ecke zu jung.“

Oha. Der klingt, als wäre er ziemlich schlecht gelaunt. Vielleicht ist ihm eine Laus über die Leber gelaufen. Oder er ist wirklich so ein Arschloch, wie Basti immer sagt. Ich werde es in den nächsten Minuten herausfinden.

„Luca Rostock. Ich bin sein Bruder.“

Degenhardt guckt mich einen Moment lang herablassend an, bevor er auf den Stuhl vor seinem Tisch deutet. Super, ich darf mich sogar hinsetzen. Jetzt bin ich ihm quasi ebenbürtig. Und verdammt gespannt, was er mir so alles sagen wird.

„Na schön. Was wollen Sie denn wissen? Und warum sind Sie statt seiner Eltern da?“, fragt Degenhardt und stützt seinen Kopf auf der Hand ab, als wäre er zu schwer für ihn.

Ich räuspere mich und lecke mit der Zunge über meine Lippen.

Bei solchen Angelegenheiten wird mein Mund immer ganz schrecklich trocken. Wie das später mal bei einem Bewerbungsgespräch werden soll, ist mir schleierhaft. Sollte man nicht wirklich einen suchen, der nur herumdruckst, kann ich wohl nach zwei Minuten wieder gehen.

„Seine Eltern sind beide berufstätig, sie können die Termine Ihrer Sprechstunde leider nicht wahrnehmen. Allerdings habe ich zu der Zeit immer frei und darum müssen Sie mit mir vorlieb nehmen. Sebastian hat mir gesagt, dass es in der letzten Schulaufgabe nicht so gut lief...“

Degenhardt sieht mich auffordernd an, hebt eine Augenbraue.

„Und?“

„Sie haben den Test ja noch nicht zurückgegeben. Ich wollte fragen, ob Sie mir vielleicht vorab sagen könnten, wo es hapert“, versuche ich es auf die vorsichtige Tour.

„Warum interessiert Sie das? Haben Sie kein eigenes Leben oder wollen Sie ihn damit triezen?“

„Erzählen Sie es mir eher, wenn ich ihn triezen will?“, frage ich langsam.

Seine dunklen Augen durchbohren mich, dann huscht ein kleines Lächeln über sein Gesicht.

„Gut möglich. Ich darf Ihnen so vertrauliche Informationen nicht einfach so geben, das dürfte wohl klar sein“, erwidert er weniger schlecht gelaunt.

Ich rutsche ein wenig auf dem unbequemen Besucherstuhl herum.

„Sebastian hat mich gebeten, ihm Nachhilfe zu geben. Ich hab Englisch als Leistungskurs, wissen Sie? Und da wollte ich mal fragen, wie es so lief und wo seine Schwächen liegen.“

Sehe ihn erwartungsvoll an, aber er bleibt ungerührt und lässt sich Zeit. Zeit um nachzudenken oder Zeit um mich gemütlich schmoren zu lassen? Vielleicht ist er ja Lehrer geworden, weil er gerne andere Leute quält.

„Nun gut“, sagt er nach kurzem Zögern und seine Nasenflügel blähen sich leicht auf. „Ich werde es Ihnen sagen. Aber das behalten Sie für sich, dass wir uns verstehen. Eigentlich dürfte ich Ihnen das gar nicht sagen... Sie sind nur sein Halbbruder, oder nicht?“

Und wieder umspielt ein schmales Lächeln seine Lippen.

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