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Quartett

Teil 12 - Sternenstaub

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Informationen

18. Sternenstaub

Die Nacht war kurz. Zum einen gingen die vier Freunde sehr spät ins Bett beziehungsweise auf die Isomatten am Strand und zum anderen ging die Sonne im Sommer auch schon früh auf. Aber nach einem aufmunternden Bad im Mittelmeer waren alle wieder frisch und hellwach. 

Sie beschlossen kurzerhand das Frühstück bei Eggsy am Strandkiosk einzunehmen. Ein paar Milchkaffee und diverse Croissants später stand die Sonne bereits hoch am Himmel und die Freunde erahnten schon jetzt, welche Kraft sie im Laufe des Tages entfalten würde. 

Eggsy sah mit prüfendem Blick auf FX und musterte seinen Schützling. Natürlich entging auch FX dieser durchdringende Blich nicht und beide wussten sofort, warum Eggsy so kritisch schaute. Sie kannten das Datum, sie kannten den Ort. Schon unzählige Male waren sie zusammen hier. An diesem Tag, an diesem Ort. Aber jetzt endlich spürte Eggsy, dass FX soweit war, endlich dieses Kapitel in seinem Leben zum Guten abzuschließen.

Er nickte FX mit einem kaum sichtbaren Lächeln zu. Sie beide wussten, dass es nicht nötig war, ins Weiß zu springen und das wieder zu diskutieren. Sie hatten es unzählige Male getan. Sie kamen beide immer zum selben Schluss. Sie waren sich nie einig. Nicht ein einziges Mal. Stattdessen hatte es immer Streit und böses Blut zwischen ihnen gegeben.

Aber dieses Mal wussten sie beide, dass endlich der Augenblick gekommen war. Und sie wussten es beide unabhängig voneinander, auch ohne darüber zu sprechen. Weder hier noch im Weiß. Eggsy freute sich sehr. Er hatte lange auf diesen Moment hingearbeitet und es oft vergeblich versucht, FX dazu zu drängen, sich mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen.

Und nun, ganz plötzlich traten drei andere Menschen in sein Leben und nur wenig später war sein Zögling endlich bereit dazu. Ein bisschen ärgerte es ihn schon, dass diese drei Bengel das geschafft haben, was er so lange vergeblich versuchte.

FX war unglaublich nervös, aber er wollte es jetzt auch. Er wollte unbedingt einen Schlussstrich unter seine Vergangenheit ziehen und seinen Freunden endlich erzählen, was alles hinter seiner Fassade steckte. Er wollte ihnen endlich aus seiner Vergangenheit, seiner Kindheit erzählen, in der Hoffnung, dass es ihm danach endlich etwas besser geht und etwas mehr Leichtigkeit in sein Leben Einzug erhielt. Eggsy hatte ihn immer wieder gedrängt, bekniet oder zu überreden versucht, sich anderen gegenüber zu öffnen, aber selbst seinen engsten Freunden gegenüber hatte er das bisher noch nie getan. Selbst sein damaliger Freund hatte nie erfahren, was seine drei Freunde im Laufe des Tages sehen sollten.

Aber jetzt, mit Ben, Michel und Henne an seiner Seite war das anders. Diese drei Menschen, die urplötzlich in sein Leben getreten waren, waren irgendwie so ganz anders als alle, die er jemals zuvor an seiner Seite hatte. Es war, als würde sie alle vier zusammen irgendwie ein ganz besonderes Team bilden. Und deswegen konnte FX endlich über seinen eigenen Schatten springen und heute den Tag seiner Tage werden lassen.

„Zieht Eure festen Schuhe an, ich möchte mit Euch etwas wandern gehen und Euch etwas zeigen”, meinte FX sodann auch mit fester Stimme. 

„Wie? Kein Strand heute? Wir sind doch gerade erst angekommen?”

„Können wir nicht morgen spazieren gehen? Ist doch auch viel zu heiß dafür.”

„Wohin willst’n hin? Hier is doch nix!”

„Ich möchte mir Euch zu einem Ort, wo es wunderbare Aus- und tiefe Einblicke geben wird.“ FX tat schon wieder so geheimnisvoll und beschränkte sich nur auf vage Andeutungen. Das Meckern von Michel und Henne flaute ziemlich schnell ab und wurde nur noch pro forma aufrechterhalten. Den Teil mit den Einblicken hatte zwar niemand verstanden, jedoch die Verlockung eines wundervollen Ausblicks konnte keiner widerstehen.

Doch begann Ben langsam wieder innerlich zu kochen, hatte er doch langsam die Nase voll von dieser Geheimniskrämerei. Er hatte sich nur überreden lassen, hierher mit zu kommen, weil FX ja angeblich hier alle Geheimnisse lüften wollte. Und nun ging es schon wieder weiter mit den Geheimnissen. Alles wurde nicht klarer und logischer, alles wurde nur verworrener und komischer. Er führte seine halbvolle Kaffeetasse zum Mund und hielt mitten in der Bewegung inne, so dass diese überschwappte und sich auf seine Bermudashorts ergoss.

Vor Schmerz und Schreck durch den Kaffee sprang er von seinem Stuhl auf. Wütend über sich selbst. Wütend, dass seine Badehose dreckig geworden war. Wütend auf FX, weil dieser wieder nur Nebelbomben zündete, ohne jemals etwas konkretes zu sagen. Sein Kopf war rot und er glühte vor Erregung.

Sein Blick fiel auf FX und mit zusammengekniffenen Augen funkelte er ihn an. Gerade wollte er den Mund öffnen um den Schwall an Schimpfwörtern, der sich in seinem Inneren aufstaute, heraus zu lassen, als er unerwarteterweise Hennes Hand auf seiner Schulter spürte.

„Ben.“ Ganz sanft klang die Stimme seines Freundes in seinem Ohr. Ganz sanft ruhte dessen Hand auf seiner Schulter und berührte seine Haut, da er nur ein Top mit schmalen Trägern trug. Er spürte, wie all seine Anspannung aus ihm wich, wie die Erregung und Wut plötzlich abflaute und quasi abzufließen schien.

Irritiert sah er Henne an, der ihm nur ein Lächeln schenkte und ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass sie nun hinübergehen und sich fertig machen sollten.

Langsam trottete Ben hinter seinen drei Freunden hinterher. Verwirrt ließ er die letzten Minuten noch einmal revuepassieren. Er war sauer auf FX. So sauer, wie er es in den letzten Tagen häufiger gewesen war. Und dann war da plötzlich Henne, der mit einer simplen Berührung all seinen Zorn abgesaugt hatte. Es hatte sich fast wirklich so angefühlt, als wenn Henne all die negativen Gefühle aufgesaugt hätte, obwohl Ben natürlich wusste, dass das absoluter Quatsch war. Aber das Gefühl, was er gerade hatte, ließ sich nicht besser beschreiben.

Bei den Zelten angekommen, zogen sie halbwegs festes Schuhwerk an, tauschten die Badeshorts gegen kurze Hosen und FX verteilte an jeden einen kleinen Wanderrucksack. 

„Was’n da drin?” Ben war wie immer neugierig.

„Lass Dich doch einfach überraschen!” FX konnte nicht anders, als ihm wieder nur eine nichtssagende Antwort zu liefern. Diesmal aber nicht, weil er etwas verheimlichen wollte, sondern nur um seinen Freund zu ärgern.

„Blödmann!” Ben jedoch erkannte die Finte und erhob seine Faust nur zum Spaß zum Kinn von FX, was er durch dessen Größe jedoch kaum erreichte.

„Dann guck doch rein!!” FX lachte laut.

„Hhhmmm… Wasser.” Die Enttäuschung stand Ben ins Gesicht geschrieben. 

Der Weg führte sie vom Strand weg direkt in die angrenzenden Berge. Eggsy stand am Kiosk und folge der kleinen Gruppe mit einem Lächeln. 

„Endlich …“ Einen Seufzer konnte er sich nicht verkneifen.

Zunächst stapften sie missmutig alle hinter FX hinterher. Trotz unzähliger Nachfragen, besonders seitens Ben, hatte er ihnen nicht verraten wollen, wohin ihre kleine Wanderung sie führen sollte. Sie überquerten die Zufahrtsstraße zum Strand und bogen sogleich ins Hinterland ab, fernab von Wegen gingen sie querfeldein durch die Natur.

Nach einer Weile jedoch hatten sie sich an die Natur gewöhnt und erkannten die Landschaft mit anderen Augen. Die Freunde bemerkten, dass FX nicht etwa ungeplant durch die Gegend lief, sondern dass er einem feinen, fast unsichtbaren Pfad folgte. Er hob sich fast nicht aus der Natur hervor, war weder ausgetreten noch irgendwie markiert. Aber mit etwas Aufmerksamkeit konnte man ihn erahnen. Anscheinend gingen hier nur sehr selten Menschen entlang.

Nach einer Weile waren selbst die drei Freunde in der Lage, diesen Pfad zu erkennen und den Weg vorherzusagen, nachdem sie sich etwas auf die Landschaft und ihre kleinen Zeichen eingelassen hatten. So zeigten etwa winzige Steinmännchen an Gabelungen, welche Richtung als nächstes einzuschlagen war. Es schien also so, als wenn dieser Pfad eher durch Tiere, als durch Menschen genutzt wurde. 

Schließlich verließen sie jedoch die flache Ebene und ihr Weg führte sie bergauf an einer Felswand immer höher hinauf. Der Weg war nicht besonders steil, jedoch sehr schmal, so dass sie gezwungen waren, wieder hintereinander zu gehen. 

Mit zusammengekniffenen Augen blickte FX zur Sonne, die schon lange den Zenit überschritte hatte und sah dann prüfend nach oben, den Berg hinauf. 

„Isses noch weit, Diggi?” Bens Stimmung schien sich trotz der sommerlich heißen Temperaturen wieder dem Gefrierpunkt zu nähern.

„Kannst Du etwa nicht mehr?” Michel schien voller Tatendrang zu sein und freute sich, dass sein Körper mal wieder etwas Bewegung abbekam. Außer im Meer zu schwimmen hatte er an sportlicher Leistung bisher nichts vollbringen können.

„Doch, aber ne Pause haben wir jetzt nich wirklich gemacht.”

„Sind doch auch erst drei Stunden gewesen!”

„Ich glaub ich bin noch nie so lange gelaufen...” Seufzte Ben und blickte wehmütig auf sein Skateboard, was er die ganze Zeit unter dem Arm getragen hatte. FX hatte versucht, es ihm auszureden und es bei den Zelten zu lassen, aber Ben hatte nach langem Hin und Her die Diskussion mit dem Argument beendet, dass er sein Board selbst auf die Toilette mitnehmen würde. Da das zweifellos stimmte, konnte FX dem nichts mehr entgegensetzen und so zog er kopfschüttelnd den Kürzeren. 

„Sieh es doch mal positiv, Ben, auf dem Rückweg geht’s bergab und Du kannst mit Deinem Board runterdüsen.“ Michel schenkte ihm ein schneeweißes Zahnpastagrinsen.

„Idiot!“

„Wir sind auch gleich da. Ne halbe Stunde vielleicht noch. Drei oder vier Spitzkehren, dann haben wir es geschafft.” FX wies mit ausgestrecktem Arm weiter den Berg hinauf, jedoch konnte niemand etwas Konkretes dort ausmachen.

Und tatsächlich erreichten sie wenig später überraschend ein Plateau, was sie weder von unten noch jetzt im Vorbeigehen erkennen konnten. Hätte FX sie nicht darauf hingewiesen, wären sie blindlings daran vorbei gewandert, denn man musste über einen kleinen Felsvorsprung klettern, bevor man auf die verstecke kleine Ebene kam.

Diese war gesäumt von halbhohen Felsen, die quasi einen natürlichen Zaun bildeten, damit man nicht in die Tiefe fallen konnte. Michel schätzte die Höhe immerhin auf etwa hundert Meter über der Ebene, die sie vorhin überquert hatten. Auch gab es ein paar dichte Büsche, die den Wind abhielten und eine saftig grüne Wiese, aus einem sehr sehr dichten, aber dennoch luftig leichten Gras bestand. Am hinteren Rand des Plateaus sprudelte aus der Felswand dann auch noch eine kleine Quelle mit kaltem, klarem Wasser. 

„Meine Fresse, ist das kitschig hier.“ Henne blickte über das kleine lauschige Plateau und kratzte sich ungläubig am Kopf. Die sonst so kargen Felsen waren soeben unwichtig geworden und in den Hintergrund gerückt. Die saftig grüne Wiese dominierte das Bild und lud alle quasi auf eine Rast ein.

„Krass Diggi!” Ben konnte sich bei dem atemberaubenden Ausblick nicht zurückhalten, denn man konnte von ihrem Punkt aus auf die gesamte Küste blicken und sah nicht unweit von ihnen zur Rechten eine größere Stadt unter einer Dunstglocke liegen. Diese Stadt erstreckte sich von der Bergkette, auf deren Verlängerung sie standen bis hinunter ans Meer und verfügte über einen beeindruckenden Sandstrand. Und vermutlich links von ihnen den Strand hinauf lag ihr kleiner versteckter Strand mit Eggsys Bude, der aber fast nicht zu erkennen war. Und dazwischen gab es immer wieder kleinere und größere Buchten und Strände zwischen den schroffen Felsen.

„In einer knappen Stunde geht die Sonne unter. Das ist ein echt wunderschöner Ausblick. Und bis dahin sollten wir vielleicht noch ein kleines Picknick machen?” Mit einer einladenden Geste deutete FX seinen Freunden, sich auf der Wiese nieder zu lassen.

„Oh, kommt der Getränkewagen noch durch?” Henne warf einen fragenden Blick zu FX, wusste er doch, dass niemand etwas für ein Picknick in den Bergen eingepackt hatte.

„Guck in Deinen Rucksack! Bei Dir, Henne, müsste Wein drin sein, Ben und Michel hat verschiedene Sorten Käse und ich hab Baguette. Fehlt noch was? Ach ja, etwas frisches Wasser. Das gibts hinter uns.”

Schweigen. 

Jeder kramte in seinem Rucksack und förderte genau das zu Tage, was FX beschrieben hatte. Alle waren etwas verwundert, weil die Rucksäcke gar nicht so schwer waren, als dass all die leckeren Sachen hätten drin verstaut sein können. Außerdem hatte zumindest Ben einen Blick in seinen Rucksack geworfen, bevor sie losgegangen waren. Und zu dem Zeitpunkt war definitiv kein Käse in seinem Rucksack gewesen.

„Diggi, was für ein beschissener Trick ist …“ Ben, der genau wusste, dass sich am Morgen nur eine Flasche Wasser in seinem Rucksack befunden hatte, geriet sofort in Rage, ließ sein Skateboard in den Rasen fallen und stand im nächsten Augenblick vor FX und drohte ihm erneut mit seiner Faust.

„‘tschuldige, Ben, ja, das war ein fieser Trick. Aber hättest Du den ganzen Kram wirklich in der Sonne hoch schleppen wollen?“ FX blickte unschuldig mit großen Augen auf den kleinen Skater hinab. „Nein, ich auch nicht. Da fand ich diesen Trick schon etwas praktischer.“

„FX, Du bist und bleibst ein hinterhältiges Arschloch!“ Ben war nach wie vor stinksauer. Ihm war klar, dass er dieses kleine Scharmützel gerade verloren hatte, noch bevor es richtig begann. Und dieses Wissen machte es nicht besser.

„Ja, Du hast allen Grund wütend zu sein. Aber ich verspreche Dir, bevor wir das Plateau wieder verlassen, wirst Du schlauer sein als zuvor.“

„Diggi, bist Du Jesus, oder was? Einfach hier Wasser in Wein verwandeln. Das hat bisher nur einmal geklappt in der Geschichte.“ Ben wusste nicht, ob er sich freuen oder seinem besten Freund lieber einen Kinnhaken verpassen sollte. Es ging ihm dermaßen auf die Nerven, dass FX immer und immer wieder mit Überraschungen aufwartete, dass er es schon mehrfach bereut hatte, diesen Urlaub nicht doch abgebrochen zu haben.

Michel und Henne verfolgten die Auseinandersetzung mit etwas Abstand. Keiner von ihnen wusste so recht, was sie davon halten sollten. Es war einfach wieder eine Nebelkerze mehr, die FX gezündet hatte. Eigentlich nichts Überraschendes, zumal FX das in letzter Zeit viel zu oft getan hatte. Henne hatte mittlerweile für sich entschieden, dass er sich darüber nicht mehr ärgern wollte. Er konnte es nicht ändern. Wenn FX der Meinung war, sie zu verwirren dann sollte er es tun. Sich darüber wie Ben zu ärgern, brachte gar nichts. Also hatte sich Henne vorgenommen, dass er ab jetzt all die Überraschungen genießen wollte. Im Geiste lehnte er sich daher zurück und kam sich etwas vor wie im Kino. Er genoss die Show.

Michel war viel zu praktisch veranlagt, als dass er sich durch die Tricks von FX aus dem Konzept bringen ließ. Er wird sich schon irgendetwas dabei gedacht haben, dass er das so macht. Allerdings war er doch von seinem Wanderführer enttäuscht, nachdem er in keinem der Rucksäcke eine Picknickdecke gefunden hatte. Mit einem Seufzer ließ er sich rückwärts der Länge nach ins Gras fallen und blieb mit ausgestreckten Armen liegen. Diese Wiese war wunderbar weich, das Gras gab sanft nach und federte seinen Fall mühelos ab.

Mit geschlossenen Augen saugte Michel die Wärme der untergehenden Sonne in sich auf und war froh, dass sein T-Shirt im Fallen etwas nach oben gerutscht war, so dass auch sein Sixpack ein bisschen davon abbekam. Den Streit zwischen FX und Ben hörte er nur noch aus der Ferne und es kümmerte ihn gerade auch nicht. Er wollte jetzt einfach nur sie Sonne und dieses tolle Gras genießen. Es fühlte sich tatsächlich ein kleinwenig so an, als würde sich die Welt gerade um ihn drehen und er im Mittelpunkt liegen.

Doch so sollte es nicht sein. Er erschreckte sich fürchterlich und zuckte zusammen, als plötzlich etwas seinen Bauch berührte.

„Ich wollte Dich nicht erschrecken, Michel, tut mir leid.“ Die sanfte Stimme von Henne passte wunderbar zu der warmen Sonne und jetzt wusste er auch, was ihm gerade am Bauch berührt hatte.

Henne konnte nicht widerstehen, als er den halb entblößten muskulösen Körper von Michel in der Sonne liegen sah. Er lag da perfekt im dunkelgrünen Gras mit ausgebreiteten Armen und Beinen wie auf einem Präsentierteller. Er musste diese Haut einfach berühren, die jetzt schon so unverschämt braun war. Vorsichtig strich er mit seinen Fingern von rechts nach links und wieder zurück über Michels Muskeln und arbeitete sich vom Bauchnabel aus immer weiter nach oben, bis seine Hand schließlich unter dem T-Shirt verschwand, weil sie auch noch zu den Brustwarzen wollte.

Es passte einfach so herrlich zusammen, die Abendsonne und dann noch die Liebkosungen von Henne. Michel fühlte sich wie im Siebten Himmel. Im Geiste sah er, wie dessen Hand langsam über seinen Bauch strich und es fühlte sich so gut an. Michel genoss jede Sekunde der Berührung und als die fremde Hand schließlich auf seiner Brust lag, griff er einfach Blind in die Richtung, in die er Hennes Kopf vermutete und bekam ihn tatsächlich zu fassen. Mit einem sanften, aber bestimmenden Ruck zog er ihn zu sich hinunter und er landete in seinem Arm.

„Findest Du es nicht etwas frech, mir hier in der Sonne meinen Bauch zu streicheln, während sich unsere Freunde da drüben mächtig in den Haaren liegen?“

„Findest Du es nicht etwas frech, Dich hier so halbnackt in der Sonne zu posieren, wohlwissend, dass Du dabei rattenscharf aussiehst?“

„Ich finde, dass dieser Ort so sehr zum Genießen einlädt, dass man gar nicht anders kann, als hier das Leben einfach mal zu pausieren.“

„Ich finde, dass dieser Körper so sehr zum Genießen einlädt, dass es eine Schande wäre, ihn einfach zu ignorieren.“

„Meinst Du, dass sich die Beiden da drüben wieder vertragen werden?“

„Meinst Du, dass ein Kuss zu diesem malerischen Ort passen würde?“

Henne hatte die Frage noch nicht einmal zu Ende gestellt, da hatte Michel ihn schon vorsichtig am Kopf gefasst und ihre Lippen berührten sich sanft. Langsam öffnete Michel seinen Mund und sogleich bekam seine Zunge Besuch von der von Henne. Aber nicht nur seine Zunge war sehr aktiv, auch hatte Henne seine beiden Hände mittlerweile unter dem T-Shirt von Michel und streichelte intensiv dessen Brust.

Er passte den Augenblick genau ab und als Michel kurz Luft holen musste und den Kuss für einen winzigen Moment unterbrach, zog ihm Henne das T-Shirt über den Kopf, so dass Michel nun oben ohne vor ihm im Gras lag.

„Du hinterhältiger Lump!“

„Du gutaussehendes Miststück!“

Niemand vermochte ein weiteres Wort zu sprechen, denn sogleich hingen ihre Lippen wieder aneinander und sie lagen wild küssend im Gras. Hennes Hände arbeiteten sich langsam wieder von der Brust hinunter zum Bauch und umkreisten ein paar Mal den Bauchnabel, bevor sie sich an Michels Hose zu schaffen machten.

Vollkommen unerwartet bekamen Hennes Hände jedoch Besuch von einer weiteren Hand, die die seineb vorsichtig umschloss und sie so daran hinderten, Michels Hose zu öffnen.

Für einen Augenblich war Henne verwirrt und vergaß vollkommen, den Mann auf dem er halb lag, weiter zu küssen. Stattdessen war er fast erstarrt. Irritiert schossen die Fragen durch seinen Kopf. Wieso wollte Michel nicht, dass er dessen Hose öffnete und auch unter der Gürtellinie ein paar Streicheleinheiten verteilte? Hatte er etwas falsch gemacht? War er zu forsch? Zu schnell? War Michel so nachtragend wegen der Aktion von ihm und Ben am Strand, als sie die Nummer mit den Socken und Füßen hatten? Immerhin war Michel gar nicht gut zu sprechen gewesen auf diese Aktion. Aber er, Henne, hatte gerade überhaupt nicht vorgehabt, in diese Richtung weiter zu forschen. Stattdessen wollte er doch nur ein bisschen in Michels Schritt greifen, der sich überdeutlich in seiner knackig engen Hose bemerkbar machte.

Michels zweite Hand erinnerte ihn daran, dass er eigentlich auch mit dem Küssen fortfahren sollte, aber irgendwie war Henne gerade viel zu verwirrt, um sich jetzt auf die Fortführung des Liebesspiels einzulassen.

Als Henne die Augen öffnete, blickte er direkt in Bens Gesicht. Ganz offensichtlich hatte dieser ein neues interessanteres Thema gefunden und seinen Streit mit FX beendet. Wer auch immer als Sieger aus dieser Auseinandersetzung hervorgegangen war, Henne wusste es nicht. Auch hatte er keine Ahnung, wie viel Zeit in der Zwischenzeit vergangen war. Er hatte sich voll und ganz auf den halbnackten Michel im Gras konzentriert, bis er einen Korb von ihm bekommen hatte und nun auch noch der neugierige Ben aufgetaucht war. Ben hatte sich auf seinem Skateboard gesetzt und beobachtete mit auf seinen Händen aufgestütztem Kopf das erotische Treiben der beiden.

„Ich finde ja, dass Ihr Euch von mich nicht stören lassen müsst!“ Ben konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen und seine Zahnspange glitzerte in der untergehenden Sonne.

„Ich finde ja, dass Du Dich wenigstens ein einziges Mal auf eine Sache konzentrieren kannst und nicht alle drei Minuten das Thema wechseln solltest.“ Bei Henne war nun endgültig die Stimmung verdorben. Vielleicht hätte er noch die Kurve gekratzt und sich auf eine zweite Runde mit Michel einlassen können, aber jetzt, wo Ben so offensichtlich zuschaute, hatte er einfach keine Lust mehr auf Knutschen oder gar mehr.

„Ich finde ja, dass wir jetzt endlich Picknicken sollten. Oder habt Ihr gar keinen Hunger?“ FX ließ sich im Schneidersitz neben Ben nieder und schlug ihm vorsichtig freundschaftlich mit seinem Gipsarm von hinten an den Kopf.

Sie brachen das Brot und prosteten sich mit dem Wein zu, während sie im munteren Gespräch das vergangene Semester noch einmal revuepassieren ließen. Vergessen war der Streit zwischen Ben und FX, vergessen war aber auch das kleine Intermezzo zwischen Michel und Henne. Stattdessen wurde gelacht, gegessen und getrunken.

Dann, als Nachtisch so zu sagen, folgte der der von FX prophezeite Sonnenuntergang. Die vier Jungs, die zum Abendessen noch im Kreis gesessen hatten, reorganisierten sich, so dass sie nebeneinander wie die Hühner auf der Stange – beziehungsweise wie die besten Freunde im weichen Gras – saßen, als die Sonne endlich das Meer weit draußen am Horizont berührte. 

Die Welt schien still zu stehen in einem Meer aus bunten Farben! Das intensive Rot der untergehenden Sonne hüllte ihre Gesichter ein in einen sanften warmen Ton. Das einzige Indiz, dass die Zeit doch langsam aber unaufhörlich voran schritt war die Tatsache, dass sich die Farben so schnell veränderten, als dass man es direkt sehen konnte.

Schweigend schauten sie geradeaus auf den Horizont, wo der große rote Ball langsam und geräuschlos verschwand, sahen nach links auf den Strand, von wo sie am Morgen aufgebrochen waren, sahen nach rechts auf die Großstadt, wo nach und nach die Lichter eingeschaltet wurden, während die Welt um sie herum langsam immer dunkler wurde. 

„Ist das Barcelona?”

„Nein, Tarragona. Barcelona liegt weiter im Norden, also von hier aus links die Küste rauf.” Ganz offensichtlich kannte sich FX hier gut aus. Sonst hätte er weder das Plateau gefunden noch wüsste er, welche bedeutenden Städte in der Nähe wären.

„Wunderschön, die Aussicht!”

„Warte mal ab, denn gleich, wenn es richtig dunkel ist, kommt der zweite Akt des Schauspiels!”

Natürlich ließ sich FX kein einziges weiteres Wort oder Hinweis aus der Nase ziehen, was denn wohl noch folgen sollte. Stattdessen neckte er seine Freunde unaufhörlich und legte absichtlich falsche Fährten für ihre Mutmaßungen. Und selbst Ben, der den ganzen Tag über schon bei der kleinsten vagen Andeutung aus der Haut gefahren war, spielte dieses Spiel gerne mit und beteiligte sich Rege an dem Ratespiel.

„Seht, das ist ja unglaublich!” Henne hatte beim Grübeln über FX‘ Aufgabe geradeaus in die Ferne gestarrt und so war er der Erste, dem es aufgefallen war und deutete auf den mittlerweile fast schwarzen Himmel in dem jedoch eine schier unendliche Menge an Sternen sichtbar war. Es war Neumond und so konnte man selbst die Milchstraße klar sehen, wie sie als eine Art Geschenkband den Nachthimmel überspannte.

Drei Köpfe drehten sich in die angedeutete Richtung und die Diskussion verstarb sofort. Es herrschte eine ohrenbetäubende Stille. Niemand schien zu atmen und alle starrten angespannt in das Nichts des Universums, als plötzlich die nächste Salve an Sternschnuppen auf die Erde niederprasselte. 

Auf ihrem Aussichtspunkt, weitab jeder Zivilisation war es so dunkel, dass man die Sternschnuppen gestochen scharf erkennen konnte, wie sie plötzlich auftauchten, eine weißgelblich leuchtende Spur hinter sich herzogen und dann für immer verglühten.

„So etwas wundervolles habe ich noch nie gesehen ...” seufzte Ben. 

„Alter krass, Diggi, Du kannst ja auch ganz geradeaus sprechen!” Michel, der neben Ben saß, buffte ihn mit seinem Ellenbogen in die Seite, ohne jedoch seinen Blick vom Himmel zu wenden, denn er wollte auf keinen Fall die nächste Ladung Sternschnuppen verpassen, die den Himmel kurzzeitig wie Lametta schmückten.

„Halt die Fresse, Diggi, und chill ma!” Ben hatte sich offenbar schnell wieder unter Kontrolle und so genossen sie schweigend das Schauspiel, was das Universum ihnen an diesem Abend bot. Immer wieder in Intervallen regnete es Sternschnuppen auf sie herab. Und jede Salve war aufs Neue wunderschön anzuschauen und einfach atemberaubend. 

Erst weit nach Mitternacht wanderte das Zentrum aus dem die Sternschnuppen heraus zu kommen schienen aus ihrem Sichtbereich und verschwand hinter den Bergen. Als für längere Zeit keine mehr am Himmel zu sehen waren, wagten die ersten wieder einen Ton von sich zu geben. Eine hektische Diskussion entbrannte darüber, wer die schönste, bunteste, längste oder einfach nur tollste Sternschnuppe gesehen hatte. Sie sprachen darüber, wie Sternenschnuppen überhaupt entstanden, und in welchem Sternbild sie diesmal überhaupt zu sehen waren. Die Freunde warfen mit Halbwissen über Astronomie um sich und schwelgten in den Erinnerungen, die noch gar nicht so lange her waren. 

„Sag mal, FX, woher wusstest Du das eigentlich, dass genau heute Abend hier die Sternschnuppen zu sehen sind? Und wieso wusstest Du, dass man hier so eine tolle Aussicht hat?” Neugierig war Michel ja schon immer gewesen, aber letzten Endes sprach er das aus, was alle anderen auch dachten.

So einen schönen Aussichtspunkt, noch dazu so abgelegen und alles andere als überlaufen, findet man nicht durch Zufall. Und selbst wenn man auf diesem Trampelpfad entlanggekommen wäre, dann hätte man diesen kreisrunden Picknick-Platz dennoch leicht übersehen, da er derart versteckt vom Wegesrand lag. Auch dass sie so pünktlich hier angekommen waren, musste schon genau geplant sein, denn so eine Sternschnuppennacht findest ja auch nicht jede Nacht statt. 

„Ich war schonmal hier”, kam es leise und zögerlich von FX. Und dann fügte er nach einer Pause hinzu: „Vor vielen vielen Jahren.”

„Wie, vor vielen vielen Jahren? So alt bist Du doch noch gar nicht.” Michel lachte und Ben und Henne fielen ebenfalls in den Chor mit ein.

„Doch.” FX war nicht nach Lachen zu mute.

Schweigen.

Niemand verstand, was FX damit gerade sagen wollte. Aber jeder der Drei wusste, dass es in FX gerade sehr arbeitete. Irgendetwas wollte gerade raus aus ihm aber er wollte nicht, dass es an die Oberfläche kam. Dieser innere Kampf war fast schon für die drei Freunde zu hören, so laut tobte er in FX‘ Inneren. Aber sie wussten auch, dass sie in diesem Augenblick geduldig sein mussten. Selbst Ben hatte realisiert, dass, wenn er jetzt auch nur einen blöden Spruch machen würde, sich FX sofort wieder zurückziehen würde und sie nie etwas erfahren würden.

„Es ist schon lange her. Nicht lange genug.”

Zwar war es dunkel und mitten in der Nacht, jedoch konnte man, hatten sich die Augen erst einmal an die Dunkelheit gewöhnt, erstaunlich viel in der schwarzen Nacht erkennen. Am Himmel über ihnen war das Schauspiel der Sternenschnuppen zwar zu Ende, jedoch konnte man viel mehr Sterne am Himmel sehen, als man es aus der Stadt her kannte. Die Milchstraße mit den Milliarden winziger Pünktchen zog sich als helles Band quer über den Nachthimmel und auch sonst überall waren unzählige Sternhaufen deutlich sichtbar.

Aber für all die Pracht am Himmel hatte keiner der Freunde ein Auge. Stattdessen waren drei fragende und ratlose Gesichter auf FX gerichtet. Die Vier hatten sich wieder in einen kleinen Kreis zusammengesetzt. Dieses Mal gab auch es kein Lagerfeuer in der Mitte. Es war zwar nicht kalt, aber dennoch war es viel angenehmer, wenn man dichter beisammensaß und die Anwesenheit und Wärme der Nächsten spürte. Das gab allen eine gewisse Geborgenheit. 

„Ich bin Euch was schuldig. Also ich bin Euch eine ganze Menge schuldig. Also an Erklärungen meine ich. Ich hab‘ Euch im letzten Jahr oft genug gebeten, keine Fragen zu stellen und ich weiß, dass ich Euch damit viel abverlangt habe. Und jetzt ist es Zeit, ein paar Fragen zu beantworten.”

Anfangs sehr zögerlich, leise und mit einer leicht unsicheren Stimme sprach FX mittlerweile sicher und ohne ein Zittern. Er hatte sich in der Zwischenzeit so weit gefasst, dass er seine Freunde abwechselnd auch in die Augen schauen konnte, was er sich zuvor am Abend noch nicht getraut hatte. 

„Ich muss Euch einiges erzählen aus meiner Vergangenheit. Ihr habt Euch vielleicht schon gedacht, dass das für mich nicht so ganz einfach ist. Ich eiere ja schon lange genug damit rum und erzähl Euch hier irgendeinen Quatsch, anstatt mal was richtig zu machen. Aber ich bin manchmal halt nicht so gut im Reden.“

Nervös wischte sich FX den Schweiß aus der Stirn.

„Das mit dem Reden und Erklären müssen wir aber etwas anders machen, als Ihr denkt. Ich glaube aber, so wird es verständlicher für Euch”, verkündete FX geheimnisvoll seinen Freunden, die nach wie vor regungslos im Kreis saßen und ihn gespannt anstarrten. Sie hatten schon lange kein Wort mehr gesprochen. Entweder sprach FX oder aber es war die Stille der Nacht.

Während FX im Schneidersitz und mit dem Rücken zu der reichlich bestaunten Aussicht saß, hatte Ben es sich rechts von ihm auf seinem Skateboard bequem gemacht. Gegenüber von FX saß Michel, ebenfalls im Schneidersitz. Und auf der linken Seite saß Henne in der Hocke. 

FX streckte beide Hände zu seinen jeweiligen Nachbarn aus und bat seine Freunde: „Bitte bildet einen geschlossenen Kreis und fasst Eure Nachbarn an den Händen.”

Ben, der nun hoffentlich gleich die so lang ersehnten Antworten bekommen sollte, griff sofort FX’ rechte Hand und ignorierte die Tatsache einfach, dass nur die Finger aus dem Gips herausschauten. Michel ergriff sodann Bens und Hennes Hand. Es fehlte folglich nur noch Henne, der FX anfassen musste, um den Kreis zu schließen.

Obwohl alle auf Henne warteten, schaute ihn niemand an und es setzte ihn niemand unter Druck. Keiner der drei Freunde wusste, was sie gleich erwarten würde und allen pochte das Herz bis zum Halse. Die Stimmung war energiegeladen und man konnte den Herzschlag jedes der vier Jungen hören und fühlen.

Henne atmete tief und saugte dabei die Luft zischend durch die Zähne hindurch ein. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, was gleich passieren würde. FX wollte nichts erzählen. Was wollte er dann? Singen und Tanzen? Henne war nervös. Er mochte es nicht, wenn man ihn überraschte. Zumindest dann nicht, wenn er so gar nicht wusste, auf was er sich einließ.

Aber das alles schien seine Freunde ja nicht zu beeindrucken. Ben sowieso nicht. Der hatte ja ohnehin die Aufmerksamkeitsspanne eines Eichhörnchens, so dass ihm jede Abwechslung nur zu Gute kam. Aber er, Henne, war viel mehr darauf bedacht, dass er zumindest ein bisschen wusste, was ihn erwartete.

Er blickte zu Michel, der wiederum seinen Blick hinunter auf die Wiese gerichtet hatte, um ihn nicht anzuschauen. Michel wollte ihn offensichtlich nicht unter Druck setzen, jetzt möglichst schnell den Kreis zu schließen. Aber da er ohnehin der letzte war, war es egal, wohin Michel schaute. Er, Henne, war unter Druck, unter Zugzwang.

Er schluckte trocken. Vorsichtig schielte er zur Seite und erwartete dort, dass FX ihm seine Hand auffordernd entgegenstreckte, damit er sie endlich ergriff. Doch dessen Hand war nicht da. Stattdessen ruhte sie auf FX‘ Knie und wartete darauf, dort abgeholt zu werden.

Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr Henne. Mit dieser kleinen Geste, ihm nicht auffordern die Hand entgegen zu strecken, schaffte es FX tatsächlich, dass sich Henne endlich entspannte.

Er griff nach der linke Hand von FX und schloss damit den Kreis. 

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