zur Desktop-Ansicht wechseln. zur mobilen Ansicht wechseln.

Der Nachbar

Teil 1

Lesemodus deaktivieren (?)

Informationen

Inhaltsverzeichnis

Der Bettnachbar

Als ich an der Disco vorbei gehe, merke ich das gerade das Auto meines Erzfeindes davor steht. Ich hole mein Taschenmesser raus und zersteche ihm die Reifen, alle vier und noch dazu hole ich mir meinen Schlüssel raus und zerkratze ihm den Lack.

Ich fühle mich erleichtert, die ganze Wut und Frust auf ihn an dem Auto auszulassen.

All die Schikanierungen und Beleidigungen in der Schule die ich ertragen musste. Plötzlich kommt er aus der Disco raus, sieht mich an seinem Auto und rennt auf mich zu und schlägt auf mich ein. Ich schlage zurück, greife in meine Jackentasche wo das Taschenmesser ist und plötzlich höre ich einen Knall.

Wache auf und merke, dass ich das alles geträumt habe aber der Schuss war ziemlich laut und real als ich zu meinem Fenster schaute sehe ich es. Dort wo mal das Fensterglas war, ist jetzt es ein Loch und draußen steht mein Erzfeind mit einer Pistole und schießt einfach wahllos auf der Straße um sich herum.

Ich merke wie ich geschüttelt werde und langsam richtig wach werde. Ich merke das ich im Krankenhaus liege als ich auf die Uhr schaue erschrecke ich mich, die Uhr zeigt 19:00 Uhr ich habe sage und schreibe über 24 Stunden geschlafen,-alles geträumt. In Wirklichkeit hatte ich Angst vor ihm und bin vors Auto gerannt, als er mir hinterhergerannt ist. Neben mir liegt Simon. Der schreibt irgendetwas auf. Ich telefonier mit meiner Freundin und sie hat mich heute besucht, während ich geschlafen habe. Sie hat ein großes Problem mit meinem Bettnachbarn Simon.

Simon

Liebes Tagebuch,

heute habe ich einen neuen Bettnachbarn bekommen, der ist echt süß, hat aber eine Freundin. Ich werde wohl nie gesund und einen Freund werde ich auch nicht haben. Der Chefarzt war auch da und hat mir mal wieder Blut abgenommen und davon gesprochen, dass ich nach Hause könne. Nach Hause, meine Eltern denken noch, dass ich gesund werde und besucht haben die mich in den letzten 6 Monaten auch nur an Weihnachten. Meine Eltern kommen auch kurz nachdem der Arzt weg war. Haben gesagt, dass ich ins Kinder- und Jugendhospiz komme und dass ich nie wieder mehr nach Hause zurückkommen werde. Die wollen wohl keinen dahinvegetierenden Sohn haben. Ich habe die angeschrien, dass die verschwinden sollen und ich die nie wiedersehen will. Die Pfarrerin kam auch heute so wie jeden Mittwoch, wir haben über Gott und die Welt gesprochen, aber vor allem über den Tod. Ich habe ihr erzählt das ich Angst habe vor dem Sterben. Sie hat mir gesagt, dass es halb so tragisch sei und ob mich was bedrückt. Ich habe ihr nur von meinen Eltern erzählt. Aber das was mich auch bedrückt nämlich, dass ich Jungs süß finde konnte ich ihr nicht sagen. Was mich aber am Leben hält ist unteranderem die Hoffnung das ich die große Liebe finde, aber ich habe Angst das ich dann Sterbe und dann meine Liebe traurig mache, das bedrückt mich. Ich habe grade eben gehört wie der süße Bettnachbar ins Telefon geschrien hat, wenn sie ein Problem hat ihn zu besuchen nur weil er mit mir auf einem Zimmer liegt soll sie sich zum Teufel scheren. Er war richtig süß als er sauer und wütend war. Irgendwie habe ich das Gefühl, das ich mich in ihn verliebt habe, er schaut immer wieder zu mir, vielleicht erfüllt sich mein größter Wunsch.

Bis zum nächsten Mal Tagebuch

Dein Simon

Ich schloss mein Tagebuch und fragte mein Bettnachbar ob ich das Licht aus machen darf. Er sagt ja natürlich Gute Nacht.

Am nächsten Morgen kommt ein Pfleger rein und weckt uns. Ich werde wach und mir wird übel so wie jeden Tag. Ich renne schnell zur Toilette. Der Pfleger lächelt mir liebevoll entgegen als ich wieder von der Toilette komme. Mein Bettnachbar schaut mich an als ich wieder im Bett bin und dann fragt er mich: „Wie geht es dir? Kann ich dich fragen warum du im Krankenhaus bist?"

Ich antworte ihm mit einem Lächeln: „Mir geht es für den heutigen Tag gut. Ich bin hier im Krankenhaus, weil ich..."

Die Tür geht auf und der Chefarzt kommt. Die tägliche Visite.

Ich liege den ganzen Tag im Bett herum und langweile mich. Ich schaue mir im Fernsehe gerade die Nachrichten an. Da wird gerade über Fridays for Future geredet. Ich unterhalte mich mit meinem Bettnachbarn darüber. Er erzählt mir, dass es eine Kampagne gibt, die heißt City for Future. Ich frage ihn woher er das weiß, er sagt mir das er eigentlich vor hatte ein Gedicht einzureichen. Was er jetzt wegen seinem Unfall nicht mehr macht. Ich frage ob er schon das Gedicht geschrieben hat oder das noch schreiben muss. Er sagt mit einem leichten lächeln, dass er fast fertig ist mit dem Gedicht. Er würde es mir gerne vorlesen, wenn es fertig ist. Ich sage zu ihm gerne, hier ist es immer so langweilig, ein Gedicht vorgelesen zu bekommen lockert den eintönigen Alltag auf. Der Chefarzt kommt heute rein und hat die Ergebnisse von der Blutprobe mit. Seinem Gesicht nach, hat er wohl keine guten Nachrichten für mich.

Lesemodus deaktivieren (?)