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Normale Liebe

Teil 3

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Informationen

Vorwort

Ja, bevor ich nun beginne die Story zu schreiben, bedanke ich mich erst mal recht herzlich bei allen lieben Boys, die mir zu meiner Story geschrieben haben! Ich habe nun fast an die 100 verschiedenen Mailadressen und bin sehr stolz darauf, dass die Story so gut ankommt! Ich möchte mich aber auch bei denen entschuldigen, die nicht so viel Zuwendung von mir bekommen haben aber bei 10 Mails am Tag und gerade mal zwei Stunden Zeit zur Beantwortung ist es etwas knapp, sorry!

So, nun werde ich aber meine Schreibwut an der Story auslassen und nur noch darum bitten, solltet ihr mal Zeit, Lust oder lange Weile haben, mir zu schreiben, was auch immer, an die hoffentlich einigen schon bekannte Adresse:

normalliebe@freenet.de

Folgende aufgezählte Personen beziehen sich geringfügig auf die Charaktere aber nicht wie in Teil drei und vier auf die Lebensweise, Lebenseinstellung oder mögliche Verhaltensweisen bestimmter Personen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis in den folgenden Situationen!

Normale Liebe "The second Chance"

Wichtige Personen (im Laufe der Story ändern sich einige der folgenden »Personenpositionen«) :

Personenpositionen Bezeichnung

Hauptperson/ Erzähler : Ich/ Matthias
Mein Freund : Nils
Mein Ex-Freund : Markus (Markus sein Freund : Andreas)
Meine Eltern : Mum/ Petra, Dad/ Jürgen
Markus Eltern : Mum/ Sandra, Dad/Harald

... Somit hat die ganze Sache ein doch noch recht gutes Ende genommen und nach zwei Wochen habe ich dann entschlossen zu ihm zu ziehen, seitdem leben wir glücklich in der gemeinsamen Wohnung und lieben uns sehr! ...

Weit gefehlt, das glückliche Ende endete schon nach einem guten Monat! Am 02. August 2001 bekam Nils einen Brief, von einer Firma in München, bei der er sich beworben hatte, obwohl er eigentlich eine Stelle hatte. Es war so, dass er schon immer hoch hinaus wollte und als die in München zusagten, kündigte er kurzerhand in seinem Betrieb und sagte mir ohne es gefühlvoll zu verpacken: »Matthias, ich mag dich wirklich sehr, aber Karriere ist nun mal an erster Stelle bei mir, was ich ja schon oft erwähnte, und ich habe keine Lust am Wochenende ständig bis nach Nordrein-Westfalen zu fahren! ... Bitte akzeptiere es, unsere Beziehung wäre eh nicht von langer Dauer gewesen!«

Wir sitzen gemeinsam in der Küche und vollkommen überrascht und erschrocken sage ich: »Das ist ein Scherz oder? ... Ich meine du hast zwar von Erfolg erzählt aber das du deswegen eine Beziehung beendest, das geht doch nicht!«

»Doch, es ist mein Ernst!«

»Nils, was soll das, du kannst doch nicht einfach nach Lust und Laune bestimmen, wann es vorbei ist, hast du denn überhaupt nichts empfunden? ... Du sagtest du liebst mich, was soll das?« Mit direktem Blick in meine Augen nimmt er meine Hand und sagt: »Ich liebe dich, aber ich liebe nun mal auch den Erfolg!« Ich senke den Kopf und mit ruhiger Stimme aber Wut im Bauch sage ich: »Du meinst du liebst dich, du missachtest einfach alles, wenn es um dich geht, ich trauere dir nicht nach und bewundere sogar ein wenig deine schauspielerisch überzeugende Gabe!« Er wendet den Blick von mir Richtung Fenster und sagt dann: »Ich liebe dich wirklich, aber da draußen wartet mehr auf mich als nur eine Beziehung!« Absolut verwirrt realisiere ich diesen Satz und komme mir wirklich vor wie in einem schlechten Film, fühle mich verarscht und benutzt und sage: »Nur eine Beziehung, sag mal spinnst du, weißt du, was du da redest? Du stellst unsere Beziehung ja absolut minderwertig hin, was ist los mit dir, so warst du nie!« Er schaut immer noch Richtung Fenster und wendet nach einem Augenblick seine schönen braunen Augen zu mir und sagt dann mit fast listigem Unterton: »So lang kennen wir uns noch nicht!« Ich stehe auf und sage absolut verwirrt, aber viel zu wütend um traurig zu sein: »Ich werde meinen Klamotten packen, morgen bin ich nicht mehr da!« Er steht auf, wendet sein Gesicht zu mir und sagt mit gleichgültigem Unterton: »Ich will doch eh umziehen, du kannst die Wohnung behalten, wenn sie dir nicht zu teuer ist!«

Ich wende mich von ihm, gehe ins Wohnzimmer und sage: »Ok, ich will dir nicht im Wege stehen, wann willst du denn los?« Er nimmt ein Glas aus dem Schrank, gießt sich etwas Brause ein und sagt ganz gelassen: »Montag!« Ich schaue verwirrt zu ihm und sage überrascht: »Was, schon nächste Woche?« Er stellt nach einem Schluck das Glas ab, geht zum Kalender und beginnt zu erzählen: »Ja, wenn ich nächste Woche da bin, werde ich meine Wohnung einrichten und, was viel wichtiger ist, den Vertrag abschließen, ich freue mich schon! ... Und mach dir keine Sorgen, dort werde ich schnell wieder Freunde finden!« Ich wende mich ruckartig in seine Richtung gehe auf ihn zu und sage mit etwas lauterer Stimme: »Sag mal, drehst du jetzt vollkommen durch, ich werde von dir verlassen und soll mir dann auch noch Sorgen um deinen Freundeskreis mache, du musst doch spinnen!« Er schaut mich verwirrt an und sagt dann: »Was ist los, warum bist du so aufgebracht?« Dann platzt mir der Kragen und ich schreie los: »Du bist doch nicht mehr ganz dicht, nimmst du Drogen, du tust ja so, als wäre die Trennung etwas alltägliches für dich, du bist krank merk...« Mehr kann ich nicht sagen, da er mir dann eine klatscht, die so sitzt, dass ich gleicht in die Richtung des Schranks falle, wo ich das Glas umstoße. Absolut erschrocken schaue ich zu ihm und er sagt: »Wenn ich krank wäre, dann wäre ich noch nicht so weit, also quatsche nicht so einen Mist du Penner!« Ich stelle mich vor ihn, nehme seine Hand und sage dann mit sicherer und tiefer Stimme: »Ich hatte schon öfters Streit aber Schläge gehören in die Steinzeit, zu Menschen die unfähig sind, ihre Kräfte zu kontrollieren, wenn man sie als Menschen bezeichnen darf! Ich will, dass du mir den Rest der Woche nicht mehr unter die Augen trittst, und rate davon ab, mich anzusprechen, sonst vergesse ich meine Manieren mein Lieber!« Er wendet sich ab, schaut dann noch mal kurz zu mir und sagt dann kleinlaut: »Das war nicht beabsichtigt, tut mir leid!« Ich gehe wieder ins Wohnzimmer und sage nur: »Du bist einfach nicht ganz dicht, wie kann man sich in einem Menschen bloß so täuschen, dir werde ich aber bestimmt keine Träne nachweinen, das bist du nicht wert!« Er kommt mir wieder entgegen und sagt dann etwas aufgebracht: »Reiß dich zusammen, ich mag es nicht, wenn man mich die ganze Zeit als etwas Wertloses und Schlechtes beschimpft!« Ich schaue ihn an und sage dann mit ruhiger und hinterlistiger Stimme: »Was ist denn los, warum bist du so aufgebracht? Ich meine du bis wertlos und schlecht, du verhältst dich ja auch so!« Worauf er mich an den Sessel schuppt und sagt: »Reiß dich zusammen, ich rate dir, dich zusammen zu reißen, ich werde sonst ungemütlich!« Dann stehe ich ruckartig auf, stelle mich vor ihn, wobei ich ihn etwas anremple und sage: »Pass auf, dass ich nicht ungemütlich werde, sieh zu, dass du abhaust, mache dich raus hier!«

Er nimmt seine Jacke und geht. Am Morgen danach kommt er wieder, packt soweit alles, was er mitnehmen möchte, und sagt dann nur noch: »Ich werde unsere gemeinsame Zeit nicht vergessen und hoffe das du selbes auch machst!« Ich schaue ihn an und sage: »Mir wäre es aber lieber, wenn ich die Zeit so schnell wie möglich vergesse, da ich ja vorher ein absolut anderes Bild von dir hatte!« Er schaut zum letzten Mal mit seinen wundervollen braunen Augen zu mir und sagt dann mit leiser Stimme: »Ich bin immer noch derselbe, aber die Karriere ruft und ...« Ich unterbreche und füge hinzu: »... und übertönt mein rufen, schon klar!« Er öffnet die Tür und geht mit einigen Koffern die Treppe hinunter, worauf ihn ein Junge entgegenkommt und sagt: »Hi Nils, ich weiß, ich komme etwas spät aber jetzt kann es losgehen, ist der Rest noch oben?«

»Ja, geh einfach rein!« Der junge kommt nach oben und sieht auch ganz nett aus. Grüne Augen, braunes Haar, braungebrannt und mit Muskeln bepackt, nicht schlecht. »Hi, ich bin Carsten, ich wollte Nils sein Zeug holen, ist das alles, was noch mitzunehmen ist?!«

»Ja, mehr ist nicht, wenn ihr fertig seid, schließt bitte die Tür«, sage ich und gehe in Richtung Bad. Im Bad angekommen schließe ich die Tür hinter mir, lass mir Wasser rein und lege mich zum Entspannen in die Wanne. Nun beginn ich erst die ganze Sache zu verarbeiten und kann nicht verstehen, wie ein Mensch nur so gleichgültig denken kann? Ich mache mir weniger Gedanken um ihn, er war zwar ein süßer und liebevoller Typ, aber er hat eine absolut schlechte Seite, die ich wohl noch gar nicht kannte und ich eigentlich auch lieber nicht kennen gelernt hätte! Ich fühle mich so benutzt und bei den Gedanken an unseren gemeinsamen Stunden bekomme ich ein Wutgefühl! Werde ich überhaupt noch an den Richtigen geraten? Hätte ich bei Markus nicht so schnell aufgeben sollen? Warum werde ich denn von den Boys so verletzt? Gehört das zu den Pflichten des Menschen seinen Partner zu verletzen, mich kotzt das alles so an, bei dem einem klappt es ein Dreivierteljahr, bei dem anderen nur einen Monat! Ich denke noch eine ganze Weile darüber nach, bis ich dann die Tür zuklappen höre, worauf ich mich aus der Wanne bewege und mit einem Handtuch um den Bauch in die Küche gehe, um etwas zum trinken zu holen. In der Küche angekommen sehe ich einen Zettel auf dem Tisch worin folgendes steht: » Hi Matthias,

ich weiß, dass ich dich enttäuscht habe, aber ich bin nun mal zu mehr fähig als nur Industriekaufmann, das will ich mir beweisen!

Ich werde noch öfter an dich denken und bin dir nicht böse, dass du mich einfach so rausgeschmissen hast. Ich werde bis nächste Woche bei einem guten Freund schlafen.

Ich wünsche dir alles gute und mehr Glück mit den Boys, ich werde mich melden,

bis dann dein Nils!»

Er scheint es immer noch nicht verstanden zu haben, dass ich ihn rausgeschmissen habe, ist wohl eher normal bei seinem Verhalten oder liege ich da falsch? Nun ich habe nicht mehr viele Gedanken an ihn verschwendet, wobei ich mich die restlichen Abende der Woche etwas allein gefühlt habe.

Am Freitag nach der Arbeit bekomme ich dann einen Anruf von meiner Mum: »Hallo Matthias mein Schatz, ich bin es!«

»Hi Mum, schön dass du anrufst, wie läuft es so bei euch?«

»Och, doch ganz gut, dein Dad kommt heute Abend erst, möchte aber, dass ich dir liebe Grüße bestelle!«

»Danke, liebe Grüße zurück!«

»Und was ist bei euch so los?«

»Es gibt leider kein euch mehr!«

»Was, ist es aus?« Dann erzähle ich meiner Mum was passiert ist, worauf sie sagt: »Der ist keine Träne wert, wie kann man nur so herzlos sein?«

»Ja das habe ich mich auch gefragt, hast du mal wieder was von Markus gehört?«

»Nein, seine Mum ruft ab und zu mal an, aber da unterhalten wir uns nur über Dinge, die Frauen halt so am Telefon bereden! ... Hast du nun nächste Woche eigentlich Urlaub?«

»Ja, zwei Wochen, ich freue mich schon, endlich mal etwas auszuspannen, übernächste Woche will ich dann mal wieder bei euch vorbeischauen, wenn ihr beide Zeit habt?«

»Immer mein Junge, für dich steht die Tür immer offen, du weiß doch!«

»Ich weiß, ihr seid einfach klasse, wie geht es übrigens Schwesterherz?«

»Schule, Mice und nochmals Schule, sie telefoniert immer noch sehr oft mit ihm und er ist bis morgen noch bei uns zu Besuch, dann muss er wieder nach München!«

»München, wenn ich das schon höre!«, sag ich mit genervter Stimme und das Gespräch zieht sich dann noch um eine gute Stunde hin. Am Abend dann entschließe ich früh ins Bett zu gehen, um erst mal auszuschlafen. Am Sonnabend Morgen stehe ich schon 9:00 Uhr auf ,und bevor ich etwas frühstücke, gehe ich kurz runter um die Morgenpost zu holen, wo überraschenderweise ein Brief von Markus dabei ist. Ich gehe hoch, mache mir einen Malzkaffee und ein Nuttellabrötchen, da ich noch Brötchen von gestern da hatte. Dann öffne ich neugierig den Brief und beginne zu lesen:

»Hi Matthias,

ich wollte erst anrufen, doch irgendwie fehlte mir der Mut, nun dann habe ich es auf die altmodische Methode versucht und dank deiner Schwester auch keine Probleme gehabt, deine Adresse zu bekommen!

Ich wollte dir mitteilen, dass ich mich vor kurzer Zeit von Andreas getrennt habe, ich weiß nun, dass er nicht der Richtige ist! Ich weiß, dass ich zu spät zu dieser Einsicht komme, aber ich wollte dir mitteilen, dass ich dich einfach sehr liebe, dich vermisse und oft an dich denke, da ich nun weiß, was ich an dir verloren habe! Ich habe damals einen großen Fehler gemacht, das weiß ich jetzt! Andreas hat mich benutzt und geleitet, er hatte die Hand über mich, das habe ich endlich (leider zu spät) mitbekommen. Andreas hat damit aber keine großen Probleme gehabt, versicherte mir aber, dass ich das alles noch sehr bereuen werde. Ich bereue es nun so oder so, wäre ich damals nicht so dumm und naiv gewesen, wäre es nie dazu gekommen aber ich musste mich ja unbedingt so auf ihn versteifen, ich hasse mich dafür, wirst du mir jemals verzeihen können?

Es ist ein halbes Jahr her, ich weiß, aber erst zu Beginn des Julis bin ich dahinter gekommen, dass er mich benutzt und versucht zu bestimmen, was ich tun und lassen soll. Du weißt ja, dass ich manchmal etwas länger brauche, du kennst mich ja! Und ich kenne dich, das macht mich traurig, meine Gedanken drehen sich nur um dich! Ich bin in der Schule etwas abgesackt und habe nun leider meine Lehrstelle verloren, da mein Chef einfach nicht mehr mit mir zufrieden war, langsam bricht meine Welt zusammen!

Meine Eltern sind jetzt schon seit einer Woche im Urlaub! Ich bin nun auf der Suche nach einer neuen Lehrstelle und auch nach einem Freund, mache mir aber bei beidem kaum Hoffnung.

Matthias, ich lieb dich wirklich sehr! Ich weiß, dass diese Offenbarung nicht viel bringen wird, vor allen dann nicht, wenn du einen Freund hast, was ja wirklich nicht unrealistisch ist bei deiner wundervollen Ausstrahlung, deinem bezauberndes Lächeln und deinem liebenswerten Charakter!

Ich liebe und vermisse dich noch sehr, bitte melde dich und sage mir, was du darüber denkst!

Bis dann dein Markus»

Etwas neben mir und absolut überrascht lese ich den Brief ein weiteres Mal, doch es ist genau derselbe Text, ich kann es nicht glauben! Ich trinke von meinem Kaffee und beginne zu überlegen.

Ist das möglich, fast zeitgleich werden unsere Beziehungen beendet!? Ich kann nicht fassen, dass er mich doch so vermisst, wobei meine Gedanken ja auch oft bei ihm waren, auch wenn er mich so sehr verletzt hat, er ist und bleibt etwas Besonderes! Eine Beziehung, eine zweite Chance? ... Nein, da bin ich mir fast sicher, er war untreu und einfach schrecklich egoistisch!

Ich denke das ganze Wochenende noch sehr oft an ihn und montags bekomme ich beim Saubermachen mein Fotoalbum in die Hand. Ich setze mich auf mein Bett und schaue so durch das Album.

Meine Eltern, Markus seine Eltern und wir zwei auf einem Foto, wie eine Familie, das erinnert an die schönen Zeiten. Ich hatte ja leider nur noch wenige Fotos von Markus, da ich damals bei der Trennung soweit alles von ihm vernichtet habe. Doch ein Foto, neben dem Familienbild habe ich noch behalten, da sind wir an unserem gemeinsamen und ganz geheimen Platz. Es ist an einem kleinen See, sehr ruhig und romantisch. Er führte mich damals im August 2000 hin und dort verbrachten wir zwei wundervolle gemeinsame Stunden, diese werde ich nie vergessen! Nun, bevor ich mich aber weiter in die Sache vertiefen konnte, bekam ich einen Anruf.

»Matthias, ich weiß, du wolltest ja erst nächste Woche kommen, aber Markus seine Mum hat aus dem Urlaub angerufen, er liegt im Krankenhaus und will das du kommst!« Erschrocken frage ich: »Bitte was, Markus liegt im Krankenhaus, was ist passiert?«

»Er wurde von einer Truppe jugendlicher zusammengeschlagen und schwer verletzt!«

»Was, warum, wer?«

»Ich weiß nicht wer, er sagt sie haben ihn als schwule Schwuchtel und Tunte bezeichnet, wirst du kommen?«

Ich überlege nicht lange und sage mit Besorgnis: »Morgen Nachmittag bin ich da!«

»Ich werde es Markus sagen, dass du kommst, er wird sich sicherlich freuen!«

»Sag ihm, er soll durchhalten, ich will noch eine Menge mit ihm bereden!«

Ich packe ein paar Sachen zusammen und stelle dann den Wecker auf 6:00 Uhr Weckzeit, um dann um circa 14:00 Uhr bei meinen Eltern zu sein. Dann gehe ich noch zu meiner liebreizenden Nachbarin Frau Stolle und erzähle ihr, dass ich mal wieder eine Weile nicht da bin. Sie hatte schon bei Nils und meinem gemeinsamen einwöchigen Urlaub die Post übernommen und gelegentlich unseren Besuch darauf hingewiesen, dass keiner da ist. Nun ich erzähle ihr, dass ich für zwei Wochen zu meinen Eltern fahre und das sie anrufen soll, wenn es etwas Besonderes gibt, worauf sie natürlich zusagt. Sie ist eine herzensgute Frau und ist schon gute 60 Jahre alt und absolut freundlich und hilfsbereit. Früh vollkommen unausgeschlafen stehe ich auf und renne schnell unter die kalte Dusche. Nach einer halben Stunde sitze ich dann im Auto auf dem Weg zu meinen Eltern. Ganze 7 Stunden dauert die Fahrt, da dienstags logischerweise die Straßen nicht leer sind, leider. Nun, 13:45 Uhr bin ich dann bei meinen Eltern, die ich mit einem Anruf übers Handy schon eine halbe Stunde vorher gewarnt habe.

Ich öffne die Tür, da kommt mir meine Mum auch schon entgegen und fällt in meine Arme: »Mein Junge, ich freue mich ja so, dich wieder zu sehen!«

»Ja, ich freue mich auch!« Ich gebe ihr einen Kuss und danach begrüße ich meinen Dad, der mich auch umarmt und sagt: »Na mein Junge, haben ja schon lange Zeit nichts mehr voneinander gehört!«

»Das sollten wir nachholen!«, sage ich, und gemeinsam tragen wir die Koffer rein. »Wo ist eigentlich Jessi?«

»Deine Schwester ist noch in der Schule, komm erst mal essen, dann können wir dir auch gleich alles erzählen!«

Dann sitzen wir gemeinsam am Tisch, essen Kartoffel mit Spinat und Ei und meine Mum beginnt zu reden, nachdem sie mir Kartoffeln auf den Teller getan hat: »Also, heute um 15:00 Uhr ist Besuchszeit, ich war noch nicht bei ihm, aber ich denke mal nach den Aussagen des Arztes zu urteilen, geht es ihm nicht gut!«

»Wie konntest du mit dem Arzt reden?«

»Ich nicht, seine Mum hat es mir gesagt!«

»Ich denke die ist mit Dad ... ich meine mit Harald im Urlaub?«

»Ja, aber er hat seine Mum, also Sandra, angerufen und gebeten, mich anzurufen, um mir zu sagen, dass du kommen sollst, da er dich sehr vermisst und dich jetzt braucht, ich glaube er liebt dich noch und ist auch gar nicht mehr mit Andreas zusammen!«

»Das weiß ich, aber ich kann das alles nicht einfach so vergessen, du selbst weißt zu gut, wie ich mich gefühlt habe!«

»Ich weiß, aber bitte halte ihm das in der jetzigen Situation nicht vor!«

»Schon klar, kommen seine Eltern jetzt vom Urlaub zurück?«

»Nein, er hat darauf bestanden, dass sie ihre drei Wochen genießen, wovon sie jetzt noch zwei haben, und ich habe Petra gesagt, dass wir uns um Markus kümmern werden! ... Sie ruft ihn außerdem oft an und Harald hat sich auch gleich bedankt bei mir!«

Mein Dad fügt hinzu: »Aber keiner weiß nun wer Markus so zusammengeschlagen hat!«

»Na ja, wenn er als Schwuchtel bezeichnet wurde, dann können es nur welche sein, die wussten, dass er schwul ist!« Meine Mum schaut mich an und fragt dann mit ruhiger Stimme, während sie die Kartoffel mit der Gabel zerkleinert: »Könnte es sein, dass Andreas dahinter steckt?« Ich kaue aus und sage mit überzeugtem Blick: »Dem ist alles zuzutrauen!« »Sag mal, wirst du jetzt eigentlich die zwei Wochen hier bleiben, wäre ja ganz gut, da wir ja beide arbeiten müssen und weniger Zeit haben. Und nächste Woche wollten wir eigentlich auch eine Woche in den Urlaub fahren.« Mein Mutter schaut zu Dad und sagt dann: »Jürgen, das können wir doch verschieben!« Ich mische mich ein und sage: »Nein, das ist in Ordnung, Markus würde das auch nicht wollen, dass ihr jetzt wegen ihm euern Urlaub verschiebt! ... Ich bin doch da und außerdem ist er bei den Ärzten in guten Händen, da bin ich mir sicher, ihr könnt euren Urlaub absolut genießen, so schlimm kann es doch nicht sein!« Meine Mum schaut mich an und fragt überrascht: »Du willst das alles alleine machen, nachdem er dir das angetan hat?«

»Selbstverständlich, den werde ich wieder auf die Beine bringen«, sage ich überzeugt.

»Das hat er von mir, man muss halt verzeihen können!«, sagt meine Mum und ich füge hinzu: »Ich weiß nicht, ob ich ihm verziehen habe, es ist mir einfach wichtig, dass er wieder auf die Beine kommt und dass die Schweine, die ihm das angetan haben, dafür bezahlen!«

So unterhalten wir uns noch bis um 14:45 Uhr und entschließen uns dann, ins Krankenhaus zu fahren.

Im Krankenhaus angekommen, wird mir auf einmal ganz komisch und ich spüre den Drang, Markus wieder zu sehen, ein halbes Jahr ist es nun her, ein halbes Jahr haben wir uns nicht en einziges Mal gesehen und nicht mal miteinander gesprochen, ich realisiere jetzt erst, dass ich nur wegen ihm hier bin, und verdränge die schlechten Erinnerungen. Dann stehen wir vor seinem Zimmer und meine Mum sagt: »Es ist besser, wenn wir erst rein gehen, danach könnt ihr euch unterhalten, wir beeilen uns!« »In Ordnung!«, sage ich und setze mich mit etwas unklarem Gedanken und Nervosität auf einen Stuhl direkt neben dem Zimmer. Nach circa zwanzig Minuten, die mir wie Stunden vorkamen, kommen dann meine Eltern raus und Mum sagt: »Wir werden noch in das Geschäft neben dem Krankenhaus gehen, lasst euch also ruhig Zeit, wir werden warten!« Ich nicke meiner Mum zu und sage: »Ok, danke noch mal ihr zwei!« Ich drücke die Klinke an der Tür runter, worauf meine Mum dann sagt: »Ich weiß, es war nicht schön, was er getan hat, aber meiner Ansicht nach hat er eine zweite Chance verdient!« Worauf mein Dad sagt: »Aber das musst du ganz alleine wissen, komm jetzt Petra!« Dann öffne ich die Tür und gehe langsam in das weiße Zimmer. Ich sehe schräg links ein großes offenes Fenster, wovor ein Gitter ist. Dann steht links an der Wand neben dem Fenster ein hellgrauer Schrank, gleich daneben das Waschbecken, und das Bett steht rechts neben dem Fenster, wo auch ein Stuhl und ein kleiner Bettschrank steht. Dann gehe ich langsam und etwas ängstlich an das Bett und setze mich auf den Stuhl. Ich schaue auf sein Gesicht, das zwei Narben hat und das linke Auge ist abgedeckt. Die eine Narbe hat er an der rechten Augenbraue und die zweite an der Lippe. Sein Kopf ist mit einem Verband umwickelt bis kurz über den Ohren. Sein linker Arm ist gebrochen und er hat auch einen Verband um seinen Brustkorb. Ich wende mein Blick kurz in Richtung Schrank, da ich es mir einfach nicht ansehen kann, wie schlimm er aussieht, es tut weh, dann sagt er: »Ich weiß, die haben mich ganz schön zugerichtet!« Ich drehe mich zu ihm und kann meine Tränen nicht mehr zurückhalten, worauf ich sage »Diese verdammten Schweine, wie kann man nur so krank sein?«

»Weißt du, was ich an dir mag Matthias, nein, weißt du, was ich an dir liebe?« Ich wische mir die Tränen weg und frage: »Was denn!« Er beginnt zu lächeln, verzieht dabei, sicherlich vor Schmerzen, etwas das Gesicht und sagt dann: »Ich mag es das du so ehrlich bist! ... Jeder kommt hier rein und sagt so schlimm sieht es nicht aus, aber du zeigst mir schon durch dein Verhalten, dass ich wohl total beschissen aussehen muss, was?« Ich beginne zu lachen und sage dann: »Oh, das tut mir leid, aber ich kann dich nun mal nicht leiden sehen!« »Schon ok, ich sage ja, ich liebe deine offene und ehrliche Art!«

»Wann darfst du hier wieder raus?«

»Die Narben sind soweit gut am Heilen, wenn ich Glück habe schon zum Ende der Woche, da ich ja schon seit vier Tagen hier drinnen bin!«

»Ach ja, das ist wohl am Freitag passiert?«

»Ja!«

»Ich werde dich dann mit zu uns nehmen, ja?«, frage ich und er antwortet ohne weiter zu überlegen: »Nein, nein, das geht nicht, ich möchte deinen Eltern nicht zur Last fallen, ich gehe zu mir nach Hause!«

»Mir egal, dann gehen wir halt zu dir!«

»Du willst mir wirklich helfen? ... Nach all dem, was ich dir getan habe?«

»Ich will jetzt darüber nicht reden, komm erst mal wieder raus, dann können wir miteinander erzählen!«, sage ich verständnisvoll und nehme seine Hand. Er sagt dann erschöpft: »Entschuldige, aber ich werde jetzt noch ein wenig schlafen!« Ich halte weiter seine Hand und sage dann: »Ist in Ordnung, ich bleibe noch eine Weile und gehe dann auch!«

Eine Viertelstunde sitze ich dann noch ruhig neben ihn und sehe, wie er einschläft. Langsam kommt mehr als nur ein Gefühl der Besorgnis auf, ich spüre den Drang ihn zu küssen, einen Kuss, der ihn zeigt, dass er nicht alleine ist. Ich kann nicht, er hat mich verletzt, er war dumm und hat sich von diesem absolut minderwertigen Andreas leiten lassen! Aber er weiß es ja, das hat er mit seinem Brief versucht zu sagen, soll ich verzeihen? Soll ich ihm, nein uns, eine zweite Chance geben? Er ist ein wundervoller Mensch, soviel steht fest, er ist einfühlsam, liebevoll und so zärtlich, er ist etwas ganz Besonderes. Er lässt sich aber auch leicht von solchen Schönlingen wie Andreas beeinflussen, wobei ich in diesem Fall wohl auf seine autodidakte Art plädieren könnte! Ich werde es auf mich zukommen lassen, das ist wohl erst mal die beste Lösung!

Dann gebe ich ihm einen Kuss auf die Stirn und sage: »Schlaf schön mein Prinz und bis morgen!«, worauf er aber nichts sagt und in Ruhe weiter schläft. Ich gehe leise aus dem Zimmer und dann zu meinen Eltern, die schon im Auto warten. Bis zum Sonntag gehe ich ihn dann regelmäßig besuchen und wir unterhalten uns nur über Dinge, die ihn nicht an die Schlägerei erinnern oder an unsere gescheiterte Beziehung, das wollte ich für die dann folgende Woche aufheben, da er Montag endlich raus durfte. Er hatte eigentlich nur noch den Armverband und den Verband um den Brustkorb, sein Auge war zwar noch leicht blau, aber er konnte schon wider sehen. Seine Narben waren gut am verheilen und der Arzt bat um nicht zu außerordentliche Belastungen. Mittwoch sollte er dann wieder kommen, zur Kontrolle. Meine Eltern verabschiedeten sich von uns schon am Sonnabend, da sie Sonntag früh schon auf den Weg zum Flughafen waren.

Ich brachte Markus zu sich nach Hause, wo ich schon ein anständiges Mittagbrot vorbereitet habe, da ich seinen Schlüssel bekam. Ich öffne die Tür, er geht rein und sagt: »Mhh, hier riecht es aber gut, wer hat denn da was zu essen gemacht?« Ich gehe in die Küche und sage: »Ich nicht, das hat deine Mum bestimmt noch stehen lassen, sieh doch, ist sogar noch warm!« Worauf er lachend sagt: »Schau mal in den Backofen, vielleicht ist ihr Kuchen ja auch schon fertig!«

Nun dann begannen wir zu essen, und da sein rechter Arm gut funktionierte, musste ich nur das Essen mundgerecht machen wegen seiner Narbe an der Unterlippe.

»Endlich mal wieder anständiges Essen, wirklich super, danke Matthias! ... Womit habe ich das nur verdient?«

»Das weiß ich auch noch nicht, aber egal!«

»Sag mal hast du überhaupt ein Freund?«, fragt er interessiert.

»Nein, nicht mehr!«

»Aber du hattest einen, hat er oder du Schluss gemacht?«

»Du bist neugierig!«

»Da haben wir doch was gemeinsam oder nicht?« Ich grinse und sage: »Er hat Schluss gemacht, er hielt Karriere für wichtiger als die Beziehung!«

»Oh, das tut mir leid!«

»Ja, dieses Jahr ist wohl nicht das Jahr der großen Liebe!«

»Das tut mir leid, das hast du mir zu verdanken!«

»Hör auf damit, es ist nun mal passiert!«

»Leider!«, sagt er und senkt den Kopf. Ich überlege kurz, trinke einen Schluck Saft aus dem Glas neben meinem Teller und frage dann: »Wie ist das überhaupt passiert mit den Schlägertypen?« Er legt das Besteck zur Seite und beginnt zu erzählen: »Als ich mit Andreas Schluss gemacht habe, sagte er ja, dass ich die Trennung bereuen werde, dann ging er und soweit ich weiß, hat er Urlaub gemacht. Ich war fast der festen Überzeugung, dass es von ihm kam, aber da er ja im Urlaub war, hat er entweder nur ein gutes Alibi oder hat damit nichts zu tun. Die Typen, die mich zusammengeschlagen haben, konnte ich leider nicht erkennen, sie haben mich ruckartig überfallen, als hätten sie genau gewusst, was ich an den Abend mache.« Er zögert, schaut mir in meine Augen und sagt dann: »Ich kam gerade von einer guten Freundin, Susi, und ging wie immer durch den Park und habe mir nichts weiter gedacht. Dann höre ich auf einmal eine Stimme: »Er kommt.«, und ich bleibe stehen. Dann frage ich, ob dort jemand ist, und plötzlich höre ich nur noch Schritte, die auf mich zukommen und ich beginne schnell zurück aus dem Park zu rennen. Doch kurz bevor ich raus bin, bekomme ich ein Stock oder einen Schläger von der Seite auf den Brustkorb und falle mit starken Schmerzen zu Boden.« Sein Blick wir glasig, eine Träne läuft über sein Gesicht und seine Hände beginnen zu zittern, worauf ich sage: »Wenn du willst, musst du nicht weiter erzählen« »Nein, geht schon. Ich beginne also stockend zu atmen und sehe drei oder vier junge Männer um mich. Dann höre ich, wie einer sagt: «Na du schwule Schwuchtel, damit hast du nicht gerechnet was, jetzt bist du dran!» Ich versuche aufzustehen doch, spüre dann einen kräftigen Tritt in meinen Magen und dann beginne ich vor Schmerzen zu weinen und möchte schreien. Bevor ich zum Schreien komme, nimmt mich aber jemand von hinten und hält meinen Mund zu. Dann hält ein weiterer meine Beine und ich spüre wie sie wütend auf mich eintreten. »du alte dreckige Schwuchtel!«, dann reiße ich mich zusammen und ziehe Arme und Beine zusammen, worauf ich loskomme und versuche wegzurennen, doch dann schmeißt sich einer von hinten auf mich und zieht mich am linken Arm nach oben ...« Er wischt sich die Tränen vom Gesicht zögert etwas und fügt hinzu: »Er zieht mich also so ruckartig nach oben, dass er meine Arm bricht.« Nun beginnt er stark zu weinen und ich sage besorgt: »Ich finde das reicht jetzt, du brauchst dich hier jetzt nicht mit dem Mist zu quälen!« Worauf er mich anschaut und sagt: »Nein, ich will, dass du das jetzt erfährst!« Ich schaue ihn an und höre mit etwas ängstlichen Blick zu. »Ich schreie dann laut vor Schmerzen, doch dann bekomme ich eine direkt ins Gesicht und noch eine und dann noch eine, dann schlagen sie kräftig in meinen Bauch und auf den Brustkorb, als ich sehe wie ich dann Blut spucke, wird mir schwindelig und dann weiß ich nichts mehr!« Er zögert etwas, beginnt zu weinen und fügt dann hinzu: »Als ich dann im Krankenhaus war, wurde mir gesagt, dass jemand mich hier hergebracht hat, aber dann gleich wieder weg war, er hatte ein Hut oder ein Käppi auf, somit hat die blöde Schwester nicht erkannt, wer er war, leider!« Ich zögere etwas und frage dann: »Meinst du, dass die Schläger so dreist waren und dich sogar noch ins Krankenhaus gebracht haben?«

»Ich weiß es nicht!«, sagt er, senkt den Kopf und fügt hinzu: »Kannst du dir vorstellen, was mir bei der Schlägerei alles durch den Kopf ging? ... Ich dachte, dass ich sterben werde, ich fühlte solche Schmerzen, mir wäre lieber gewesen tot zu sein! ... Ich dachte bei jedem Tritt in den Magen und bei jedem Schlag ins Gesicht immer wieder an jemand anderen, warum tut man mir das an? Ich sah auch dein Gesicht und auch wie du geweint hast, du hättest allen Grund gehabt, diese Säcke auf mich zu hetzen!« Ich schaue ihn an und frage dann vorsichtig: »Und, denkst du, dass ich das gemacht habe?« Er schaut mich an, nimmt meine Hand und sagt dann überzeugt: »Nein, nein, du ganz sicher nicht!« Ich streichele sein Gesicht und sage: »Es war wirklich hart, ich habe dich wirklich gehasst, aber noch mehr hasste ich Andreas, er ist so ein mieses Schwein, wie konntest du bloß so blind sein? ... Was hat dir gesagt, dass er der Richtige ist?« Er zögert etwas und sagt dann: »Er hat es mir gesagt, er hat dich ausgespielt und meine Naivität ausgenutzt, ich weiß, ich bereue es so sehr, hast du meinen Brief bekommen?«

»Ja, ich war sehr überrascht!«

»Den habe ich nur wenige Stunden vor diesem Vorfall geschrieben, ich musste oft an dich denken!«

»Warum aber erst so spät?« Er zögert etwas, dann schau ich ihn an und sage: »Es war dein Stolz stimmts? Du warst zu stolz um zu akzeptieren, dass du einen Fehler gemacht hast, richtig?« Er senkt den Kopf, schaut dann wieder in meine Augen und sagt mit einsichtigem Blick: »Ja, ich bin nun mal so, ich weiß auch nicht, ich bin ...«

Ich halte seinen Mund zu und sage: »Nein, es ist genug, wir beide wissen, dass du einen Fehler gemacht hast, es ist passiert, wir sollten es als schlechte Erfahrung in unserem Leben abstempeln!« Dann schauen wir uns einen ganz langen Moment an und dabei stelle ich mich immer wieder die Frage: »Soll ich uns noch mal eine Chance geben oder soll ich mich lieber doch nicht der Gefahr stellen, dass er mich verletzt? ... Soll ich mich verkriechen oder soll ich mich stellen?« Mehrere Minuten sitzen wir nun nebeneinander und genießen unsere Nähe, wobei ich auf einmal spüre, dass er sehr kalt wird und ich frage: »Frierst du?« Er beginnt zu weinen und sagt mitleiderregend: »Nein, ich bin bloß sehr aufgeregt, da ich dir eine Frage stellen will aber angst habe, dass ich nicht die Antwort bekomme, die ich mir wünsche!« Ich lächele ihn an, wische seine Tränen weg und sage dann mit beruhigender Stimme: »Frag einfach, trau dich, so schlimm wird es schon nicht werden!« Er hält ganz fest meine Hand, schaut mit seinen wundervoll grünen Augen, die jetzt einen leicht bläulichen Schimmer bekommen, und fragt dann etwas stockend: »Matthias ... ich hätte gern gewusst ob, ... ob du die Möglichkeit siehst ... das wir eine, also du und ich eine zw...« Doch dann klingelt es am Telefon und er senkt nur den Kopf und sagt: »Warum macht man mir das eigentlich immer so schwierig?« Worauf ich sage: »Das sind bestimmt deine Eltern, sie hatten schon oft angerufen und wollten eigentlich schon den Urlaub abbrechen!« Er geht zum Telefon und fragt: »Ja wer ist da?« ...

»Ja Dad, was ist denn?« ...

»Ja, mir geht es gut!« ...

»Nein, Markus ist da und ... was?« ...

»Ach so, nein, der Arzt hat gesagt, es ist gut geheilt und ich soll zum Mittwoch zu Untersuchung, ob alles schön heilt!« ...

»Ja klar, das mache ich keine Sorgen!« ...

»Nein, ihr braucht nicht zu kommen ...« Er schaut zu mir und fügt hinzu: »ei Matthias bin ich in guten Händen!« ... »Das bin ich auch, ich bin ihn msehr dankbar!« ...

»Ja dann wünsche ich euch noch viel Spaß und bestelle Mum noch einen lieben Gruß!« ...

»Ja mache ich!« ... »Nun, dann gib sie her!« ... Er schaut zu mir und sagt: »Meine Mutter!«

»Hi Mum, na wie ist der Urlaub?«

»Das freut mich?« ...

»Ja er ist da, danke, dass du ihn für mich angerufen hast, bist ein Schatz!« ... »Ja mache ich, willst du ihn vielleicht sprechen?« ...

»Ok, dann bis Später, Küsschen, ich gebe ihn dir jetzt!« Er reicht mir den Hörer und ich frage: »Ja?«

»Hi Matthias, danke, dass du so auf unseren Kleinen aufpasst, wie können wir dir dafür danken?«

»Ach das ist doch selbstverständlich Sandra, wir sind doch eine Familie!«

»Was, bist du wieder mit Markus zusammen?« Ich zögere etwas, sehe wie Markus Richtung Küche geht und sage dann etwas leiser:»Ich denke ja!«

»Na dann will ich wohl lieber nicht weiter stören was?«

»Ok, bestell einen schönen Gruß an Harald!«

»Mach ich, bis dann Schwiegersohn!«, sagt sie lachend und ich füge hinzu: »Na ja, damit ist nicht zu spaßen, jetzt ist alles möglich!«

»Du bist herzlich willkommen! Also tschüss Matthias!«

»Machs gut!« Ich lege auf und gehe dann in die Küche, wo Markus am Tisch sitzt und etwas Saft trinkt. Dann fällt mir etwas ein und ich sage spontan: »Komm mal mit!« Er schaut mich verwirrt an und fragt dann: »Wohin?« Ich nehme ihn vorsichtig an den Arm und sage dann: »Komm einfach, wirst schon sehen!« Er folgt mir ins Auto und wir fahren los. »Was wird das, wohin willst du mit mir?«

»Ich möchte dir etwas zeigen, mal sehen ob dir das was sagt!« Dann ist er ruhig und knapp zehn Minuten später sind wir da und ich fahre an einer Einfahrt ran, wo ich ihn dann raus lasse und sage: »Schließ die Augen!« Dann nehme ich ihn an die Hand und wir gehen einen Weg, der etwas steil nach unten an einen kleinen See führt. Es ist gegen 18:00 Uhr, die Sonne steht schon etwas tiefer und die Strahlen brechen sich an der Wasseroberfläche, was schon damals bezaubernd romantisch aussah. Dann sage ich: »Öffne deine Augen und sag mir, was dir dieser Platz sagt?« Er öffnet die Augen und schaut kurz um sich, greift meine Hand und führt mich etwas näher an den Strand. Dann sagt er mit liebevollem Blick: »Das ist unser gemeinsamer Platz, hier hatten wir eine ganz besondere Zeit verbracht und diese werde ich nie vergessen ... könntest ... also .. ach Mist, gibst du mir eine zweite Chance?« Ich lächele ihn an, streiche durch sein Haar und küsse ihn mit voller Leidenschaft und Begierde. Ich spüre, wie das Blut durch meinen Körper rauscht, und er fragt dann flüsternd: »Heißt das ja?« Worauf ich ihn nochmals langanhaltend küsse und sage: »Ja mein Prinz, und das uns niemals wieder jemand trennt!« Er lächelt mich an und sagt: »Versprochen, es wird nie wieder passieren!« Ich schaue ihn an und sage dann aus reinem Herzen: »Markus, ich liebe dich!« Worauf er mein Gesicht streichelt und sagt: »Diese Worte habe ich sehr vermisst, ich habe dich vermisst, ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt!« Wir legen uns nebeneinander in den Sand und ich lege mich dabei auf seine Brust und lasse mich von ihm auf den Rücken streicheln, nie wieder möchte ich ihn missen, nie wieder möchte ich ihn verlieren, er soll für immer mit mir zusammen sein, denn nur er kann mich glücklich machen. »Mein Prinz«, sage ich in Gedanken, worauf er liebevoll fragt: »Ja?« Ich streichle seinen Bauch und sage: »Ach nichts, ich bin einfach nur glücklich, dich wieder zu haben! Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und sagt: «Ich auch mein Süßer, ich habe mir schon solche Sorgen gemacht, du ...» Ich halte meinen Finger an seine zarten Lippen und sage dann: «Psst, wir sind wieder zusammen, das ist das Wichtigste!».

Nach einer Stunde machen wir uns dann auf den Weg nach Hause und legen uns dann dort gemeinsam in sein Bett und streicheln uns einfach nur, es ist einfach wundervoll, dann schlafen wir gemeinsam ein.

Mitten in der Nacht beginnt er auf einmal eigenartig zu stöhnen, was mich munter macht und ich frage: »Markus, alles in Ordnung?« Er beginnt fürchterlich zu schwitzen und zappelt mit den Beinen und ich schüttele ihn besorgt und rufe: »Markus was ist los, wach doch auf!« Er schreit laut auf packt mich am Hals und ich stoße ihn reflexartig zurück, worauf er wohl wach wird und zu weinen beginnt. »Ich hätte dich töten können ...«, sagt er verzweifelt und fügt hinzu: »Es tut mir leid«, wobei er noch stärker weint. Ich nehme ihn in den Arm und sage verständnisvoll: »Eh, ist doch normal, dass du davon noch träumst, und ich weiß, dass du mich nie getötet hättest, das ist schon in Ordnung, habe mich nur etwas erschrocken!« Er schaut mich an und fragt dann: »Bist du dir sicher?« Ich schaue in seine traurigen Augen und sage: »Komm her mein Schatz!« Worauf ich ihn in den Arm nehme, und dann legt er sich auf meine Brust. Ich streichele ihn hinterm Ohr und er beginnt einzuschlafen. Ich schaue noch ganz lange aus dem Fenster und mach mir Gedanken, was denn nun mit den passiert, die ihm das angetan haben und ob Andreas etwas damit zu tun hat. Bevor ich dann aber morgens überhaupt mit ihm darüber reden kann, klingelt es auch schon an der Tür. Ich öffne die Tür und vor mir stehen zwei Polizisten. »Guten Morgen, Kriminalpolizei, Siebert ist mein Name, sind wir hier richtig bei Herrn Markus Neubert?« Ich zögere etwas und sage dann: »Kommen sie bitte rein, ich hole ihn.« Markus geht mit mir in die Küche, wo die Polizisten sitzen und fragt: »Morgen, möchten sie einen Kaffee?« Doch beide weisen dankend ab und Herr Siebert fragt: »Ist der junge Mann neben Ihnen ihr Freund oder Lebensgefährte?« Markus schaut mich an und sagt stolz: »Ja, ich hoffe sie haben nichts dagegen, das er mit dabei ist!?«

»Nein, so lange das für sie in Ordnung ist!« Er setzt sich mit mir hin und sagt: »Nein, wir haben keine Geheimnisse voreinander, was führt sie her, die Schlägerei?«

»Richtig Herr Neubert, wir wollten nachfragen ob sie keine Anzeige gegen die Personen erstatten wollen?«

»Nein, Anzeige gegen unbekannt, das wird ewig dauern, außerdem habe ich nicht einen Hinweis auf das Aussehen der Personen, und am Tatort wurde auch nichts gefunden, hat man mir gesagt!«

»Das ist richtig, aber so kommen die Personen ungeschoren davon!«

»Wenn aber keine Hinweise sind, sein sie bitte realistisch, dann sind die Chancen doch so gering, dass es nicht besonders viel nutzt oder?« Herr Siebert nickt einsichtig und sagt dann: »Ja aber wir dachten, dass sie vielleicht doch einen Hinweis haben!«

So erzählt Markus von dem Vorfall und das es um ihn sehr dunkel war, weshalb er niemanden erkannt hat und sah somit von einer Anzeige ab. Die Polizei geht und ich frage dann: »Was hältst du davon, wenn du mit mir kommst?« Er schaut mich an und fragt: »Du meinst mit bei dir wohnen und dort eine neue Lehrstelle suchen?«

»Ja, das wäre ein super Neuanfang und wir wären für immer zusammen!«, sage ich mit einem Lächeln im Gesicht. »Du hast recht, ist das wirklich dein Ernst?«, fragt er überrascht. Ich gebe ihm einen Kuss und sage: »Ja, das ist mein Ernst, komm mit mir mit und wir fangen ganz von vorne an, dort findest du sicherlich noch eine Leerstelle!« Er nimmt mich fest in den Arm und wir beginnen zu planen und zu überlegen, wie wir es am besten machen.

Die Woche vergeht schnell, der Arzt ist zufrieden mit Markus, und als seine Eltern dann am Wochenende wiederkommen, erzählen wir von unserem Vorhaben. Seine Eltern, wie auch meine, waren absolut glücklich, dass wir wieder zusammen sind, und helfen die kommende Woche viel um Markus den Umzug zu erleichtern. Ich selber konnte kaum mithelfen, da ich wieder arbeiten musste, aber schon zum Wochenende war alles geklärt und die Ummeldung ging auch ganz schnell. Wir haben dann sogar noch kurzfristig eine Lehrstelle als Bürokaufmann in der Verwaltung gefunden, womit einem Neubeginn nichts mehr im Wege stand. Es war wieder wie früher und noch besser, seine Wunden verheilten sehr schnell und nur zwei kleine Narben im Gesicht erinnerten an den grausamen Vorfall.

Am 12. September bekamen wir dann Post von meinen Eltern mit einem Zeitungsartikel, in dem es um einen Autounfall ging. »Andreas Michael (18) geriet in der Nacht vom 10.09 zum 11.09 in der Kurve der Friedensstraße aus unerklärlichen Gründen ins Schleudern, wobei der Opal Astra gegen einen Baum knallte. Das Fahrzeug fing Feuer und Andreas starb qualvoll, da es keine Möglichkeit gab auszusteigen. Die Feuerwehr musste sogar das Dach abschneiden, um die Leiche zu bergen. Da man im Kofferraum spuren von illegalen Drogen fand, wurde das Haus durchsucht und man fand neben Drogen auch einen detaillierten Tagesplan eines gewissen Markus N., womit sicher ist, das Andreas M., für den damaligen unbearbeiteten Vorfall (berichtet am 06. August 2001), verantwortlich ist. Genauere Hinweise auf die Beauftragten gibt es leider nicht.«

»Das hat er wohl wirklich verdient!«, sagt Markus, worauf ich sarkastisch sage: »Markus, niemand hat den Tod verdient, auch nicht der Andreas, er kann doch nichts dafür, dass er so ein Schwein war!« Markus lächelt mich an, kommt mir entgegen und sagt: »Du hast recht, auch Schweine haben das Recht zu leben!« Dann gehe ich zum CD-Player und frage ihn mit etwas erregten Gedanken: »Mal ne Frage mein Süßer, haben wir schon mal Sex zu Musik gemacht?«

Er schaut mich überlegend an, ich gehe auf ihn zu und er sagt: »Ja ich glaube das eine Mal ...« Dann gebe ich ihm einen Kuss und frage nochmals: »Sag mal hatten Sex zu Musik?« Worauf er lächelnd sagt: »Sex zu Musik? Nie, ich weiß gar nicht, ob wir überhaupt mal Sex hatten!« Die Musik beginnt und ich ziehe langsam sein T-Shirt aus. Dann sage ich: »Diesmal mache ich ein wenig mehr, schließlich bist du der Behinderte von uns!« Er lächelt und sagt dann, während ich mit meiner Hand an seine Hose greife: »Wenn behindert sein so schön ist, dann bin ich es jetzt immer mein Süßer!« Worauf er mir einen Kuss gibt. Im Hintergrund läuft nun das Lied »Bright Eyes« und ich lege ihn vorsichtig auf das Bett. Wir küssen uns langanhaltend und leidenschaftlich, wobei wir uns liebevoll umarmen. Dann ziehe auch ich meine Klamotten aus und wir liegen beide nackend nebeneinander. Er küsst mich und geht langsam immer tiefer, worauf ich flüstere: »Ich will doch heute die dominante Rolle übernehmen«, und so lege ich ihn wieder auf den Rücken und beginne ihn wider zu küssen. Dann hole ich ein Öl aus der Schublade, welches nach Pfirsich riecht, womit ich ihn den Körper massiere, was absolut entspannend wirkt und ihm sichtlich gefällt. Stundenlang zieht sich der gemeinsame, leidenschaftliche, gefühlvolle, erregende und wundervolle Liebesakt noch hin und beide sind wir so glücklich wie nie zu vor! ...

Nachwort

Somit wurde auch dieser Fall geklärt und die Story hat insgesamt ein, meiner Ansicht nach, gerechtes Ende genommen. Wie aber schon oft erwähnt, ist die Story ausschließlich erfunden und sie berichtet einfach von meinen Träumen, Vorstellungen und Phantasien, muss somit also nicht unbedingt dem Realismus entsprechen, obwohl ich mich in der Richtung wirklich bemüht habe.

Dieser Teil ist nun vorerst der letzte Teil der Story »Normale Liebe« und ich bedanke mich nochmals für die unzähligen Mails und auch für euer Vertrauen und die Unterstützung! Ich bin froh, dass ich doch so viele Menschen mit meiner Story unterhalten habe und das war sicherlich nicht die Letzte, die ich geschrieben habe, aber sicherlich der letzte Teil für diese Story.

Ich heiße übrigens Manuel und ich hatte bisher noch keine Beziehung mit einem Jungen, leider, was sich hoffentlich bald ändern wird.

Bis dann euer Manuel!

E-Mail: forboys@freenet.de / normalliebe@freenet.de

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