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Enterprise- Krieg und Liebe im Weltraum - Elbrun und Aljoscha feiern Weihnachten
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Informationen
- Story: Enterprise- Krieg und Liebe im Weltraum - Elbrun und Aljoscha feiern Weihnachten
- Autor: KAY
- Die Story gehört zu folgenden Genre: Science Fiction, Weihnachten
Elbrun war nach einem langen Tag auf der Brücke auf dem Weg in sein Quartier. Die Gedanken an einen ruhigen Abend und eine Tasse Tee trugen ihn durch die Korridore der Enterprise. Doch als sich die Tür öffnete, blieb er abrupt stehen.
Mitten im Raum stand ein großer Baum – Spezies Abies alba, wenn Elbrun das richtig einschätzte. Der Baum war mit bunten Kugeln, Lichtern und einer Spitze geschmückt, die wie ein kleiner Stern funkelte. Aljoscha stand daneben und hängte gerade eine Girlande auf.
„Aljoscha? Was ... ist das?“, fragte Elbrun, seine Stirn in Falten gelegt.
„Das“, antwortete Aljoscha mit einem Lächeln, „ist ein Weihnachtsbaum.“
„Ein Weih ... was?“, fragte Elbrun, seine Augen wanderten misstrauisch von der Baumspitze bis zu dem Stamm.
„Ein Weihnachtsbaum“, wiederholte Aljoscha geduldig.
„Und ... was soll das?“ Elbrun klang verwirrter denn je.
Aljoscha legte die Girlande zur Seite und setzte sich aufs Sofa, klopfte einladend auf den Platz neben sich. „Komm, ich erkläre es dir.“
Elbrun ließ sich neben ihn fallen, der skeptische Ausdruck wich jedoch einer Mischung aus Neugier und leiser Belustigung.
„Es ist Weihnachten“, begann Aljoscha. „Ein Fest, das auf der Erde seit Tausenden von Jahren gefeiert wird. Es erinnert an die Geburt Jesu Christi.“
Elbrun zog die Augenbrauen hoch. „Jesu Christi? War das ein berühmter Admiral?“
Aljoscha lachte leise. „Nicht ganz. Jesus war, so glauben die Menschen, der Sohn Gottes. Seine Geburt vor über zweitausend Jahren gilt als ein Wendepunkt in der Geschichte. Es wird erzählt, dass seine Mutter Maria und ihr Mann Josef auf der Reise waren und in einem kleinen Stall Unterschlupf fanden. Dort, unter einfachen Bedingungen, wurde Jesus geboren.“
Elbrun nickte langsam, während er die Geschichte aufnahm. „Und das war ein wichtiger Moment für die Menschen?“
„Ja“, sagte Aljoscha. „Die Geburt Christi steht für Hoffnung, Liebe und die Idee, dass selbst im Dunkelsten ein Licht scheinen kann. Die Heiligen Drei Könige, von einem Stern geführt, kamen, um ihm Geschenke zu bringen. Es war der Beginn einer Tradition, die bis heute andauert.“
Elbrun lauschte, sein Gesichtsausdruck wechselte zwischen ernstem Interesse und amüsiertem Stirnrunzeln. „Also, wenn ich das richtig verstehe, feiern die Menschen auf der Erde die Geburt eines Kindes, das vor ein paar tausend Jahren in einem Stall geboren wurde? Und dafür stellen sie ... Bäume in ihre Wohnzimmer?“
„Ja“, sagte Aljoscha, sein Ton blieb ernst, aber seine Mundwinkel zuckten.
Elbrun zeigte auf den Baum. „Und diese Kugeln? Soll das irgendwas symbolisieren? Sind das ... Planeten? Oder Sterne?“
„Das sind einfach Dekorationen, Elbrun“, erklärte Aljoscha und lachte schließlich. „Du analysierst das wie eine Sternenflotten-Mission.“
„Dieser dicke Mann im roten Gewand, ist das dieser Jesus Christus? Oder ist das einer der Könige?“, fragte Elbrun interessiert.
Aljoscha brach in schallendes Gelächter aus. „Nein, das ist der Weihnachtsmann.“
Elbrun runzelte die Stirn. „Der Weihnachtsmann? Jetzt wird es verwirrend. Wer ist das denn? Ein Verbündeter von diesem Jesus? Oder vielleicht ein Gegner? Klingt fast wie der Name eines klingonischen Generals.“
Aljoscha konnte kaum aufhören zu lachen. „Nein, nein, nichts dergleichen. Der Weihnachtsmann ist ... eine Figur aus den Mythen und Geschichten, die sich um Weihnachten ranken. Eine Art freundlicher, älterer Mann mit einem weißen Bart, der Geschenke an Kinder verteilt.“
Elbrun blinzelte. „Er verteilt Geschenke? Einfach so? Ohne eine Gegenleistung?“
„Genau“, bestätigte Aljoscha. „Die Kinder schreiben ihm Wunschzettel, und in der Nacht vor Weihnachten bringt er ihnen die Geschenke – natürlich nur, wenn sie brav waren.“
„Aha“, murmelte Elbrun und legte die Finger an sein Kinn. „Also ein moralisches System, basierend auf Belohnung und Bestrafung. Aber warum trägt er Rot? Ist das eine Uniform? Und warum hat er diesen Sack? “
„Das Rot ist einfach sein Markenzeichen, und der Sack ist für die Geschenke“, erklärte Aljoscha geduldig. „Er reist mit einem Schlitten, der von fliegenden Rentieren gezogen wird, und kommt durch den Kamin ins Haus.“
Elbrun blinzelte. „Fliegende Rentiere? Ein Kamin? Und niemand hat jemals versucht, diese offensichtliche Verletzung der Schwerkraftgesetze zu untersuchen?“
„Elbrun, es ist ein Märchen“, sagte Aljoscha lachend. „Manchmal muss man einfach die Magie akzeptieren.“
Elbrun schüttelte den Kopf, ein Lächeln spielte um seine Lippen. „Die Menschen auf der Erde haben wirklich eine faszinierende Art, ihre Traditionen zu pflegen. Aber ich muss zugeben, dass ich diesen Weihnachtsbaum irgendwie ... charmant finde. Es ist, als hätte man ein Stück Wald ins Quartier geholt.“
„Das ist der Sinn der Sache“, sagte Aljoscha und lehnte sich entspannt zurück. „Es bringt Wärme und Freude in die kalte Jahreszeit. Und es ist eine Zeit, die man mit den Menschen verbringt, die einem wichtig sind.“
Elbrun sah ihn an, seine Augen wurden weicher. „In dem Fall, Imzadi, bin ich froh, dass ich Weihnachten mit dir feiern darf.“
„Das ist die richtige Einstellung“, sagte Aljoscha mit einem Lächeln. „Aber warte nur, bis du den Weihnachtsbraten probierst. Und keine Sorge – ich werde dir auch ein Geschenk besorgen.“
„Ein Geschenk?“, fragte Elbrun, ein Hauch von Panik in seiner Stimme. „Heißt das, ich muss dir auch eins besorgen?“
„Das wäre zumindest nett“, antwortete Aljoscha grinsend.
Elbrun seufzte theatralisch und ließ sich auf das Sofa sinken. „Gut, dann setze ich mich jetzt an eine taktische Analyse – was ist das perfekte Geschenk für meinen Mann?“
Aljoscha lachte und warf ihm eine der Girlanden zu. „Wie wäre es, wenn du erst mal hilfst, den Baum fertig zu schmücken?“
„Deal“, sagte Elbrun, während er die Girlande aufhob und sich an die Arbeit machte.
„Ich habe noch eine Frage“, begann Elbrun, während er eine der bunten Kugeln in der Hand drehte. „Wir sind nun schon so viele Jahre zusammen, warum ist das eigentlich das erste Mal, dass wir dieses Weihnachten feiern?“
Aljoscha lächelte, lehnte sich zurück und seufzte leise. „Um ehrlich zu sein, ich hatte es immer vergessen. Die letzten Jahre waren oft hektisch, immer irgendwas los – Missionen, Krisen, du kennst das ja. Aber gerade ist es etwas ruhiger, und da habe ich mal daran gedacht. Es wird ja auch nur noch selten gefeiert. Selbst in meiner Familie geriet es immer mal wieder in Vergessenheit.“
Elbrun nickte langsam, ein nachdenklicher Ausdruck auf seinem Gesicht. „Hmm.“
Nach einer kurzen Pause hob er erneut den Blick. „Ich habe noch eine Frage. Dieser dicke Mann – der Weihnachtsmann – ist ziemlich warm angezogen. Aber im Sommer muss das doch viel zu heiß gewesen sein, oder?“
Aljoscha brach in ein amüsiertes Lachen aus. „Weihnachten ist ja auch im Winter, deswegen siehst du auf manchen Kugeln Schnee. Es passt einfach.“
„Entschuldigung“, sagte Elbrun, seine Stirn leicht gerunzelt, „aber das ist doch unlogisch. Du kommst aus Europa, wenn ich mich richtig erinnere. Und wenn dort Winter ist, dann ist in Australien Sommer. Warten die Australier dann bis zum Winter? Und dieser Baum? Der wächst in solchen Gegenden doch gar nicht. Schmücken die dann eine Palme? Oder einen Kaktus?“
Aljoscha lachte so sehr, dass er sich die Seiten halten musste. „Nein, Elbrun. Die Australier feiern auch im Sommer, einfach unter Palmen oder sogar am Strand. Manche schmücken Palmen oder künstliche Bäume, ja. Es ist eben ... flexibel.“
Elbrun schüttelte ungläubig den Kopf. „Also feiert jeder Weihnachten auf seine eigene Weise? Das ist ... erstaunlich uneinheitlich für eine so alte Tradition.“
„Genau das macht es doch so schön“, erklärte Aljoscha mit einem warmen Lächeln. „Es geht nicht um den Baum oder den Schnee, sondern um die Botschaft dahinter. Familie, Liebe, Hoffnung – das zählt. Und wie man das feiert, spielt eigentlich keine Rolle.“
Elbrun legte den Kopf leicht schief und betrachtete Aljoscha einen Moment lang, bevor er leise sagte: „Ich glaube, ich verstehe. Es geht nicht um die Details, sondern darum, mit dir zusammen zu sein.“
„Ganz genau“, erwiderte Aljoscha und griff nach Elbruns Hand. „Und dafür muss man keinen Schnee haben – oder dicke rote Mäntel.“
„Aber die Kugeln gefallen mir trotzdem“, sagte Elbrun mit einem Grinsen, während er eine besonders glänzende Kugel hochhielt. „Vielleicht schmücke ich nächstes Jahr meinen Kommandosessel damit.“
Aljoscha schüttelte lachend den Kopf. „Das Sternenflottenkommando würde dich sofort zurück nach Betazed schicken.“
„Ach, die könnten es doch als interkulturelle Offenheit betrachten“, meinte Elbrun und legte die Kugel vorsichtig zurück an den Baum. „Aber vorerst bleibe ich bei diesem Baum. Du hast mich überzeugt, Imzadi.“
Die beiden tauschten ein warmes Lächeln, während sie den Baum betrachteten, der im sanften Licht des Quartiers leuchtete.
Aljoscha hängte gerade eine weitere glitzernde Kugel an den Baum, als er aus dem Augenwinkel bemerkte, wie der Karakal Fussel aufmerksam vor dem Baum saß. Der Kater hatte die glänzenden Kugeln entdeckt, die in den Lichtern funkelten, und offenbar fand er sie äußerst interessant.
Fussel erhob sich gemächlich, setzte sich direkt vor den Baum und hob eine Pfote. Mit erstaunlicher Präzision schlug er vorsichtig gegen eine der Kugeln, die daraufhin leicht hin und her schwang.
„Elbrun, schau mal“, sagte Aljoscha lachend, während er sich über die neugierige Art des Katers amüsierte.
Elbrun, der gerade eine weitere Girlande in der Hand hielt, ließ diese beiseite fallen und trat näher. Mit einem schiefen Grinsen ließ er sich neben den Kater auf den Boden nieder und beobachtete ihn fasziniert.
„Irgendwie hat er die richtige Idee“, murmelte Elbrun und hob einen Finger. Mit derselben kindlichen Neugier, die Fussel zeigte, tippte er gegen eine der Kugeln. Sie begann zu schwingen, und Fussels Augen weiteten sich, als er die Bewegung verfolgte.
„Elbrun, ernsthaft?“, fragte Aljoscha lachend und verschränkte die Arme, während er den beiden zusah.
„Was denn?“, antwortete Elbrun unschuldig, ohne den Blick vom Baum abzuwenden. „Es ist ... meditativ. Außerdem bringe ich ihm nur bei, vorsichtig zu sein.“
„Aha. Vorsichtig. Oder spielst du gerade mit unserem Kater um die Wette?“ Aljoscha konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Fussel maunzte leise, hob erneut die Pfote und schlug wieder gegen eine Kugel. Elbrun folgte seinem Beispiel, tippte diesmal an eine Kugel in einer anderen Höhe, die daraufhin ebenfalls zu schwingen begann.
„Das könnte ein neues Sternenflotten-Protokoll werden“, sagte Elbrun mit einem schelmischen Lächeln. „‚Weihnachtsbaum-Kugel-Interaktion zur Förderung der Teamdynamik.‘“
Aljoscha schüttelte den Kopf, ging zu den beiden und setzte sich schließlich mit einem Seufzen auf den Boden. „Ihr zwei seid unmöglich. Aber gut, wenn schon, dann richtig.“
Er hob eine Hand und ließ ebenfalls eine Kugel leicht schwingen. Jetzt saßen alle drei – Aljoscha, Elbrun und Fussel – vor dem Baum und spielten wie Kinder.
„Weißt du“, sagte Aljoscha schließlich mit einem Lächeln, „ich glaube, das ist der entspannteste Weihnachtsmoment, den ich je erlebt habe.“
„Und das alles dank Fussel“, fügte Elbrun hinzu und strich dem Kater über den Kopf, während dieser zufrieden schnurrte und weiter nach den Kugeln tatzte.
Als der Baum schließlich fertig geschmückt war, funkelten die Lichter und Kugeln im Quartier, und selbst Fussel hatte sich zufrieden unter den Baum gelegt, als hätte er bei der Dekoration persönlich mitgewirkt. Aljoscha ging zum Replikator, wo er bereits alles vorbereitet hatte. Mit wenigen Befehlen materialisierte sich ein traditionelles Weihnachtsgericht: Gänsebrust mit Rotkohl und Kartoffelklößen.
Er trug die Teller zum Tisch und stellte sie ab, während Elbrun neugierig hinzuschaute. „Keine Sorge, es ist nicht echt, nur repliziert“, sagte Aljoscha mit einem leichten Lächeln, wissend, dass Elbrun niemals echtes Fleisch essen würde.
„Danke, Imzadi“, antwortete Elbrun erleichtert, während er sich setzte und einen ersten Blick auf das Festessen warf. „Das sieht fantastisch aus.“
„Es ist Weihnachten“, sagte Aljoscha schulterzuckend, während er sich ebenfalls setzte. „Da darf es ruhig etwas Besonderes sein.“
Das Essen war überraschend gut. Der Replikator hatte ganze Arbeit geleistet, und selbst Elbrun, der oft skeptisch gegenüber solchen Gerichten war, schien zufrieden. Der Rotkohl war würzig, die Kartoffelklöße genau richtig fluffig, und die Gänsebrust hatte eine knusprige Textur, die fast zu real erschien.
Als die beiden schließlich fertig waren, lehnte sich Elbrun zurück und legte eine Hand auf seinen Bauch. „Ich glaube, ich platze gleich“, murmelte er mit einem schwachen Lächeln.
Aljoscha lachte und schüttelte den Kopf. „Tja, so fühlt sich ein richtiges Weihnachtsessen an. Willkommen im Club der Überfressenen.“
„Wie überleben Menschen das jedes Jahr?“, fragte Elbrun und sah Aljoscha mit einer Mischung aus Faszination und Belustigung an. „Das ist wie eine kulinarische Trainingsmission.“
„Das gehört dazu“, erwiderte Aljoscha grinsend. „Und wenn wir es richtig machen, gibt’s später noch Dessert.“
Elbrun stöhnte gespielt. „Dessert? Das ist eine Verschwörung.“
„Eine süße Verschwörung“, konterte Aljoscha und hob vielsagend eine Augenbraue. „Aber vielleicht machen wir vorher eine kleine Pause. Du kannst dich ja auf dem Sofa ausstrecken – allerdings ohne die Kugeln vom Baum zu klauen.“
„Sagtest du nicht, dass es auch Geschenke gibt?“, fragte Elbrun, während er sich noch auf dem Sofa zurücklehnte, eine Mischung aus Neugier und Verspieltheit in seiner Stimme.
Aljoscha lächelte geheimnisvoll. „Ja, das stimmt. Und ich habe da auch etwas für dich.“ Er stand auf und verschwand ins Schlafzimmer, um das Geschenk zu holen.
In der Zwischenzeit schaute Elbrun ihm nach und ließ seinen Blick kurz auf den glitzernden Weihnachtsbaum wandern. Dann breitete sich ein verschmitztes Grinsen auf seinem Gesicht aus. „Wenn schon Weihnachten, dann richtig“, murmelte er leise zu sich selbst. Er stand auf, zog sich bis auf seine Unterhose aus und legte sich lasziv auf das Sofa. Zum krönenden Abschluss platzierte er eine große, rote Geschenkschleife auf seinem Schritt und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen.
Als Aljoscha wenige Augenblicke später mit einem kleinen, sorgfältig eingepackten Geschenk zurückkam, blieb er abrupt stehen. Sein Blick fiel auf Elbrun, und er zog eine Augenbraue hoch. „Ähm ... was wird das?“
Elbrun grinste ihn selbstzufrieden an. „Ich bin dein Geschenk. Frohe Weihnachten, Imzadi.“
Aljoscha starrte ihn für einen Moment an, dann schüttelte er langsam den Kopf, während ein Lachen aus ihm herausbrach. „Das ist ... ich weiß nicht mal, ob ich das charmant oder einfach nur absurd finden soll.“
„Charmant“, korrigierte Elbrun sofort, seine Augen funkelten schelmisch. „Und kreativ.“
Aljoscha setzte sich neben ihn und betrachtete das „Geschenk“ kritisch. „Ich gebe zu, du bist schwer zu toppen. Aber sag mal ... was soll ich mit der Schleife machen? Auspacken?“
„Ganz wie du möchtest“, erwiderte Elbrun mit einem spielerischen Augenzwinkern. „Aber sei vorsichtig, sie ist handgebunden.“
Aljoscha lachte, beugte sich zu ihm und küsste ihn sanft. „Du bist wirklich unmöglich. Aber weißt du was? Das ist genau das, was ich an dir liebe.“
„Hier, dein Geschenk“, sagte Aljoscha mit einem Lächeln und reichte Elbrun das sorgfältig verpackte Päckchen.
„Danke“, erwiderte Elbrun, setzte sich auf und begann, das Geschenk auszupacken. Er zog das Papier mit einer Mischung aus Neugier und spielerischer Spannung ab, bis schließlich ein weicher, blauer Schal zum Vorschein kam. „Ein Schal!“, rief er begeistert. „Der ist wunderschön!“
Ohne zu zögern, legte Elbrun sich den Schal um den Hals, als würde er ein neues Uniformabzeichen tragen. Dann ließ er sich wieder lässig auf das Sofa zurückfallen, die Schleife auf seinem Schritt und der Schal um den Hals – ein Anblick, der Aljoscha völlig aus der Fassung brachte.
Aljoscha starrte ihn für einen Moment an, bevor er rot wurde und den Kopf leicht schüttelte. „So habe ich mir das eigentlich nicht vorgestellt“, murmelte er leise, fast mehr zu sich selbst als zu Elbrun.
„Was?“, fragte Elbrun, ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen. „Der Schal ist perfekt! Und ich sehe fantastisch aus. Ein wirklich durchdachtes Geschenk, Imzadi.“
„Ja, aber ...“ Aljoscha seufzte, rang nach Worten und deutete schließlich vage auf Elbruns ganze Erscheinung. „Das war nicht der Plan. Der Schal sollte ... ich weiß nicht, irgendwie weniger ... ähm, kombiniert mit einer Schleife präsentiert werden.“
Elbrun grinste nur noch breiter. „Ach, komm schon. Ich bin die perfekte Mischung aus Stil und Verführung. Du kannst mir nicht widerstehen.“
„Ich kann dir wirklich nicht widerstehen“, gab Aljoscha zu und setzte sich neben ihn. „Aber manchmal frage ich mich, ob ich das überhaupt sollte.“
„Natürlich nicht“, erwiderte Elbrun selbstbewusst, zog Aljoscha näher und murmelte mit einem Augenzwinkern: „Denn ich bin das beste Geschenk, das du je bekommen hast – inklusive Schal.“
„Eigentlich ist Weihnachten ein religiöser Feiertag und sollte nicht so ... verboten sexy sein“, sagte Aljoscha, während er Elbrun mit einem Blick ansah, der irgendwo zwischen Amüsement und Verlegenheit schwankte. Seine Wangen waren noch immer leicht gerötet, und er versuchte, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – was bei diesem Anblick schwer war.
Elbrun ließ sich davon nicht beeindrucken. Mit einem verführerischen Grinsen stand er langsam auf, ließ den Schal kokett über seine Schulter gleiten und sah Aljoscha direkt in die Augen. „Tja, dann habe ich Weihnachten eben ein bisschen modernisiert. Soll ja schließlich Spaß machen.“
Aljoscha schüttelte lachend den Kopf. „Du bist unmöglich.“
„Aber mal ehrlich“, sagte Elbrun und trat näher, sein Tonfall wurde tiefer. „Sollte es nicht auch noch Dessert geben? Ich dachte, das gehört zu Weihnachten dazu.“
Aljoscha schluckte und zog leicht die Augenbrauen zusammen, als er Elbruns intensiven Blick spürte. „Du meinst ... was für ein Dessert genau?“
Elbrun grinste breit und beugte sich zu ihm hinunter, seine Stimme wurde fast ein Flüstern. „Wie wäre es, wenn du dein Geschenk mal auspackst ... und dir dann dein Dessert gönnst?“ Er deutete mit einer theatralischen Geste auf sich selbst und ließ die Geschenkschleife über seinen Finger schnippen, bevor er sie wieder auf seinem Schritt platzierte.
Aljoscha starrte ihn für einen Moment an, seine Gedanken wirbelten, und dann schüttelte er lachend den Kopf. „Du bist der einzige Mann im Universum, der es schafft, Weihnachten in ein sündiges Holonovel-Skript zu verwandeln.“
„Und du liebst mich genau dafür“, erwiderte Elbrun mit einem frechen Grinsen. „Also, was sagst du, Imzadi? Packst du dein Geschenk aus – oder soll ich dir zeigen, wie vielseitig dieser Schal wirklich ist?“
Nach einem köstlichen Essen, das sie beide in festliche Stimmung versetzt hatte, und einer sündigen Nacht, die definitiv nicht in den traditionellen Weihnachtsgeschichten vorkam, endete Elbruns allererstes Weihnachten auf eine Weise, die er sich so wohl nie hätte vorstellen können.
Während die Lichter des Weihnachtsbaums noch schwach im Hintergrund glühten und Fussel leise schnurrend in seinem Körbchen lag, kuschelten sich Elbrun und Aljoscha eng aneinander. Die Decke lag locker über ihnen, und die Stille des Raums war von einer warmen, erfüllten Atmosphäre durchzogen.
„Weißt du“, murmelte Elbrun schläfrig, „wenn Weihnachten immer so endet, könnte ich mich wirklich daran gewöhnen.“
Aljoscha lachte leise und zog ihn noch näher. „Dann freu dich schon mal auf nächstes Jahr. Aber vorher solltest du dich ausruhen – ich glaube, du hast Weihnachten heute in all seinen Facetten kennengelernt.“
„Sündige Facetten inklusive“, fügte Elbrun mit einem verschmitzten Lächeln hinzu, bevor er zufrieden die Augen schloss.
Und so endete der Weihnachtstag – ein Tag voller neuer Traditionen, ungeahnter Überraschungen und einer Liebe, die in jeder Hinsicht grenzenlos war.
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