zur Desktop-Ansicht wechseln. zur mobilen Ansicht wechseln.

Enterprise - Krieg und Liebe im Weltraum - Staffel 5

Teil 12

Lesemodus deaktivieren (?)

Informationen

 

Es war bereits später Vormittag, als Aljoscha langsam erwachte. Seine Muskeln fühlten sich angenehm schwer an, und er wusste genau, warum. Die Nacht war heiß, intensiv und absolut hemmungslos gewesen.

Elbrun und Top schliefen noch tief und fest, doch Aljoscha fühlte sich langsam wach genug, um aufzustehen. Vorsichtig, um die anderen nicht zu stören, schob er die Decke beiseite und betrat das Bad, um sich etwas zu erfrischen.

Als er die Schalldusche startete, erfüllte ein leises Summen den Raum, während ein angenehmes Kribbeln über seine Haut zog. Er schloss für einen Moment die Augen und ließ sich von dem Gefühl beleben.

Doch plötzlich spürte er eine Bewegung hinter sich.

Starke Arme umschlangen seine Taille, eine feste Brust schmiegte sich an seinen Rücken – warm, vertraut, dominant.

„Guten Morgen, Imzadi.“

Elbruns Stimme war rau vom Schlaf, ein tiefes Timbre, das sich direkt durch Aljoschas Körper vibrierte.

Aljoscha zuckte leicht zusammen, erschrocken und doch sofort entspannt, als er erkannte, wer es war. Doch bevor er etwas sagen konnte, spürte er es – Elbrun war bereits hart. Sehr hart.

Seine Augen weiteten sich leicht. „Elbrun …?“

Ein leises, belustigtes Brummen war die einzige Antwort.

Aljoscha stieß ein amüsiertes Lachen aus, sein Kopf lehnte sich leicht gegen Elbruns Schulter. „Du bist unmöglich.“

„Ich weiß.“ Elbrun grinste gegen seinen Nacken, seine Lippen streiften spielerisch seine Haut. „Aber ich kann nichts dafür – wenn du so nackt und unverschämt sexy vor mir stehst …“

Aljoscha verdrehte die Augen, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen.

„Ich wollte eigentlich einfach nur duschen …“

„Und ich will einfach nur bei dir sein.“

Elbruns Hände glitten langsam über Aljoschas Bauch, erkundeten ihn, während die sanfte Vibration über ihre Körper strich.

Aljoscha schloss für einen Moment die Augen und genoss es einfach.

Nach ein paar intensiven Minuten verließen die beiden schließlich das Bad – erfrischt, entspannt und mehr als nur zufrieden.

Aljoschas Wangen waren noch leicht gerötet – zum einen wegen der angenehmen Wärme im Bad, zum anderen … nun ja, weil er genau wusste, was gerade passiert war.

Als sie ins Schlafzimmer zurückkehrten, war Top mittlerweile auch wach. Er saß aufrecht im Bett, die Decke locker über seinen Schoß drapiert, während er den beiden mit einem wissenden Grinsen entgegenblickte.

„Guten Morgen, ihr zwei.“

„Guten Morgen“, antworteten Aljoscha und Elbrun beinahe synchron.

Top streckte sich und warf einen verstohlenen Blick auf die Uhr. „Schon fast Mittag. Na, dann kann ich mich ja wohl auch mal erheben.“

„Was hältst du davon, wenn du ins Bad gehst und wir kümmern uns um das Frühstück?“, schlug Aljoscha vor, während er sich neben Elbrun stellte und sich durch die Haare fuhr.

Top hob eine Augenbraue, als hätte er damit gerechnet, noch weiter verwöhnt zu werden, dann nickte er grinsend. „Das klingt gut.“

Elbrun ließ sich mit einem lässigen Plumps aufs Bett fallen, sah sich um und runzelte gespielt nachdenklich die Stirn. „Ich kann mich dann darum kümmern, das Bett neu zu beziehen.“

Top folgte seinem Blick und betrachtete die zerwühlten Laken.

Der Stoff war deutlich besudelt – mit Schweiß, Flecken und anderen eindeutigen Erinnerungen an die vergangene Nacht.

Er verzog das Gesicht.

„Ja, das ist, glaube ich, eine sehr gute Idee.“

Aljoscha lachte leise und schüttelte den Kopf. „Tja, wir haben es halt ausgenutzt.“

„Definitiv.“ Elbrun zwinkerte Top zu, bevor er sich aufrichtete und begann, die Laken mit geübter Selbstverständlichkeit von der Matratze zu ziehen.

Top schüttelte lachend den Kopf und verschwand ins Bad.

Es war ein perfekter Morgen nach einer legendären Nacht.

Einige Minuten später saßen die drei am Tisch und genossen ihr Frühstück.

Aljoscha hatte das Essen repliziert – und seine Wahl fiel ganz bewusst auf Tee, fettreiche und salzige Speisen. Sein Magen fühlte sich noch etwas flau an, der leichte Nachklang des Alkohols und der intensiven Nacht machte sich bemerkbar. Aber er wusste: Genau dieses Essen würde ihm helfen.

Elbrun hob eine Augenbraue, während er sich ein Stück Brot nahm und es mit einem großzügigen Aufstrich belegte. „Ganz schön deftig für einen späten Morgen, findest du nicht?“

Aljoscha seufzte und nahm einen Schluck Tee. „Ich brauche das. Mein Körper muss sich erholen.“

Top, der gerade mit voller Hingabe an einem Streifen Speck kaute, lachte leise. „Tja, wenn man die ganze Nacht so beansprucht wurde …“

Aljoscha warf ihm einen trockenen Blick zu. „Ich rede vom Alkohol, du Idiot.“

Elbrun grinste und schob sich langsam eine Gabel mit Rührei in den Mund. „Natürlich. Vom Alkohol.“

Aljoscha stieß einen dramatischen Seufzer aus und ließ sich tiefer in seinen Stuhl sinken. „Ihr zwei seid wirklich unmöglich.“

Top lehnte sich zurück, ließ seinen Blick zwischen Elbrun und Aljoscha hin und her wandern und seufzte schließlich.

„Müsst ihr wirklich schon wieder die Sojourner verlassen?“ Seine Stimme klang ehrlich bedauernd.

Elbrun schmunzelte, trank den letzten Schluck aus seiner Teetasse und nickte. „Ja, wir müssen zurück auf die Enterprise.“

„Die Sojourner ist auf Dauer nicht groß genug für uns drei“, fügte Aljoscha mit einem kleinen Grinsen hinzu.

Top ließ seinen Blick kurz durch das Quartier schweifen und seufzte erneut. „Ja … das stimmt wohl.“

„Wir sehen uns ja regelmäßig“, meinte Elbrun in einem aufmunternden Ton.

Top nickte, dann zuckte ein kleines Lächeln über sein Gesicht. „Es war trotzdem schön, dass wir mal ein paar Tage zusammen verbringen konnten.“

Aljoscha legte ihm eine Hand auf die Schulter und drückte sie kurz. „Das sollten wir definitiv öfter tun.“

Top grinste. „Oh, da nehme ich euch beim Wort.“

Ein Blick, ein stilles Verständnis – egal, wie oft sie sich trennten, ihr nächstes Wiedersehen war nur eine Frage der Zeit.

Etwas später begleitete Top seine beiden liebsten zur Luftschleuse.

Ein Shuttle wartete bereits, bereit, Elbrun und Aljoscha zur Enterprise zu bringen, die noch immer im Trockendock der Utopia-Planitia-Schiffswerften lag.

Der Abschied stand bevor – und auch wenn sie sich regelmäßig sahen, fühlte er sich niemals leicht an.

Vor der Luftschleuse hielten die drei noch einmal inne. Blicke wurden ausgetauscht, Finger streiften über vertraute Haut, als wollten sie sich noch einmal einprägen, was sie gleich zurücklassen mussten.

Dann zogen sie sich in eine enge Umarmung.

Keiner sprach sofort. Sie ließen sich einfach einen Moment Zeit, hielten sich fest, als könnten sie damit den Abschied noch etwas hinauszögern.

Schließlich war es Top, der als Erster die Stille brach. „Ich werde euch vermissen.“

Elbrun zog ihn noch einmal fester an sich, drückte ihm einen sanften, aber bestimmten Kuss auf die Lippen. „Wir dich auch.“

Aljoscha lächelte, strich ihm durch die Haare und küsste ihn ebenfalls – langsam, warm, ein stilles Versprechen.

Dann, schweren Herzens, lösten sich Elbrun und Aljoscha schließlich aus der Umarmung.

Sie warfen Top noch ein letztes Lächeln zu, bevor sie sich umdrehten und die Sojourner verließen, auf dem Weg zur Shuttlerampe der Sternenbasis.

Top blieb noch einen Moment stehen, sah ihnen nach, bis sie außer Sicht waren. Dann seufzte er leise – es war nie leicht, sie gehen zu lassen.

Wenig später saßen Elbrun und Aljoscha im Shuttle, das sie zurück zur Enterprise brachte.

Während Aljoscha sich entspannt zurücklehnte, konnte Elbrun es nicht lassen, das Schiff bereits beim Anflug genau zu mustern – sein geschultes Auge suchte nach möglichen Mängeln oder unvollständigen Reparaturen. Doch selbst als sie näher kamen, sah er keine offensichtlichen Probleme.

Die Enterprise war bereit.

Der Hangar kam in Sicht, das Shuttle begann sein präzises Landemanöver, und einen Augenblick später waren sie wieder an Bord.

Sie waren wieder zuhause.

Kaum hatten sie die Rampe verlassen, atmete Aljoscha tief ein. „Es fühlt sich an, als wären wir ewig weg gewesen.“

„Ja … aber jetzt sind wir wieder hier.“ Elbrun ließ seinen Blick kurz durch den Hangar schweifen, dann wandte er sich an ihn. „Lass uns erstmal ins Quartier gehen.“

Dort angekommen, stellten sie ihr Gepäck ab, zogen die Jacken aus und ließen für einen Moment alles hinter sich.

Doch noch bevor sie sich richtig setzen konnten, sprang ein großer, flauschiger Schatten auf die Armlehne der Couch und sah sie mit durchdringenden, goldenen Augen an.

Fussel.

Der Karakal machte ein zufriedenes, tiefes Schnurren, sprang mit einem eleganten Satz in Elbruns Schoß und rieb sich fordernd an seinem Kinn.

Aljoscha lachte leise. „Ich glaube, er hat uns vermisst.“

Elbrun ließ seine Finger durch das weiche Fell gleiten und grinste. „Oder er will nur Futter.“

Fussel schnippte mit dem Ohr, als hätte er jedes Wort verstanden – dann stupste er mit seinem Kopf sanft gegen Aljoschas Brust, um auch von ihm seine Streicheleinheiten einzufordern.

„Commander Mamaav hat sich wohl gut um ihn gekümmert“, murmelte Aljoscha, während er die großen Ohren des Karakals kraulte.

„Ja … aber nichts ersetzt sein Rudel.“ Elbrun schmunzelte und ließ sich auf das Sofa sinken, während Fussel sich zwischen ihnen einrollte und zufrieden schnurrte.

Sie waren endlich wieder zuhause.

Wenige Tage später saß Elbrun in seinem Bereitschaftsraum und überflog einige Statusberichte auf seinem PADD. Nichts besonders Spannendes, aber Arbeit, die getan werden musste.

Die Enterprise lag noch immer im Dock, während die letzten Systemkonfigurationen liefen. Bald würde sie wieder startklar sein – doch bis dahin blieb Zeit für die alltäglichen Pflichten.

Ein plötzlicher Signalton unterbrach die Stille.

Jemand betätigte die Klingel.

„Herein!“, rief Elbrun laut und legte sein PADD beiseite.

Die Türen öffneten sich mit einem leisen Zischen, und Commander T'Rul, seine Wissenschaftsoffizierin, trat ein. Ihr Gang war wie immer selbstbewusst und präzise, ihr Blick entschlossen – doch Elbrun erkannte einen Hauch von Zurückhaltung in ihren Augen.

„Sir, haben Sie einen Moment für mich?“, fragte sie mit ihrer gewohnt direkten Stimme.

Elbrun nickte und deutete auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Natürlich, setzen Sie sich.“

T'Rul nahm Platz, die Hände locker auf den Armlehnen, ihr Blick traf seinen ohne Zögern. Doch als sie sprach, lag eine ungewohnte Schwere in ihrer Stimme.

„Sir, ich werde die Enterprise verlassen.“

Elbrun hob leicht eine Augenbraue, sagte aber noch nichts. Er spürte, dass da noch mehr kam.

„Mir wurde die Leitung einer Forschungseinrichtung im Calandra-Sektor angeboten. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden, das Angebot anzunehmen.“

Einen Moment herrschte Stille.

Dann lächelte Elbrun.

T'Ruls Stirn zog sich leicht zusammen – ein Ausdruck von Überraschung.

„Ich selbst habe Sie für den Posten vorgeschlagen.“

T'Ruls Augen verengten sich leicht. „Sie?“ Sie musterte ihn prüfend. „Warum?“

Elbrun verschränkte entspannt die Finger vor sich. „T'Rul, wir kennen uns nun schon lange. Sie haben mir immer treu gedient, waren eine exzellente Wissenschaftsoffizierin und eine Stütze dieser Crew. Aber … Sie sind in erster Linie eine Wissenschaftlerin.“

Er machte eine kurze Pause, um seine Worte wirken zu lassen. Dann fuhr er fort:

„Auf der Enterprise sind Ihre Talente verschwendet. So sehr ich Ihre Arbeit schätze, führen wir nur minimale wissenschaftliche Missionen durch. Sie sind für Größeres bestimmt.“

T'Rul hielt seinem Blick stand, ihr Ausdruck war nun nachdenklich, aber auch stolz.

„Ich hätte nie erwartet, dass Sie mich fortschicken würden.“

Elbrun lächelte leicht. „Ich schicke Sie nicht fort, T'Rul. Ich gebe Ihnen die Chance, das zu tun, wofür Sie geboren wurden – forschen, entdecken, Wissen erweitern. Ich weiß, dass Sie nicht ewig an Bord dieses Raumschiffs bleiben wollten.“

T'Rul sah für einen Moment aus, als würde sie widersprechen – doch dann ließ sie sich zurück in den Stuhl sinken und atmete tief durch.

„Vielleicht haben Sie recht.“

Elbrun stand auf und trat um den Schreibtisch herum. „Commander, Sie werden hier immer willkommen sein.“

T'Rul erhob sich ebenfalls und streckte ihm schließlich die Hand entgegen. Ein seltener, aber bedeutsamer Moment für eine Romulanerin.

„Danke, Admiral. Es war eine Ehre, unter Ihnen zu dienen.“

Elbrun nahm ihre Hand mit einem warmen Lächeln. „Die Ehre war ganz meinerseits.“

Sie tauschten einen letzten, respektvollen Blick, bevor sich ihr gemeinsamer Weg auf der Enterprise dem Ende neigte – aber ein neues Kapitel für T'Rul begann.

Elbrun blieb alleine im Raum zurück.

Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, ließ seinen Blick für einen Moment durch den Bereitschaftsraum schweifen und atmete tief ein.

„T'Rul geht also wirklich …“ murmelte er leise zu sich selbst.

Es war keine Überraschung – und doch fühlte sich ihr Abschied endgültiger an, als er erwartet hatte. Eine Ära ging zu Ende, eine neue begann.

Seine Gedanken kehrten zur offenen Personalakte auf seinem PADD zurück. „Dann werde ich Lieutenant Commander Loraan Aki als leitenden Wissenschaftsoffizier eintragen.“

Loraan Aki, ein Bajoraner, diente bereits seit mehreren Jahren unter Elbruns Kommando. Als stellvertretender Wissenschaftsoffizier hatte er stets loyal an T’Ruls Seite gearbeitet und bewiesen, dass er ebenso kompetent war – wenn auch mit einer ganz anderen Herangehensweise.

T’Rul war analytisch, methodisch, durch und durch präzise. Loraan hingegen hatte eine intuitivere, pragmatischere Art, Probleme anzugehen. Beide waren exzellente Wissenschaftler – doch Loraan war keiner, der in T’Ruls Fußstapfen trat. Er würde seinen eigenen Weg gehen.

Doch T'Ruls Abschied war nicht die einzige personelle Veränderung auf der Enterprise.

Commander Lhytittia war ebenfalls nicht mehr an Bord.

Die Kobali-Offizierin hatte sich entschieden, nach Abschluss des Offiziersaustauschprogramms zu ihrem Volk zurückzukehren. Ihr Platz war nicht länger auf einem Föderationsschiff, sondern wieder unter ihresgleichen – auf einem Kobali-Schiff.

Es war eine Entscheidung, die Elbrun respektierte – aber dennoch war es ein Verlust. Lhytittia hatte sich in ihrer Zeit auf der Enterprise bewährt und war ein geschätztes Mitglied der Crew geworden.

Doch mit Veränderungen kamen auch neue Möglichkeiten.

Denn nun war es offiziell:

Commander Mamaav hatte den Posten des Ersten Offiziers übernommen.

Elbrun ließ ein leichtes Lächeln über seine Lippen huschen. Mamaav hatte diesen Schritt längst verdient – und es gab niemanden an Bord, dem er in dieser Position mehr vertraute.

Die Enterprise veränderte sich.

Aber das tat sie immer.

Mit einem tiefen Atemzug richtete sich Elbrun wieder auf und öffnete die nächste Personalakte auf seinem PADD.

Neuanfänge waren Teil des Lebens.

Und die Enterprise war bereit für die Zukunft.

Lesemodus deaktivieren (?)