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Zu spät

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»Bitte tu es nicht«, flehte er mich an.

Doch ich konnte nicht anders.

Das Messer in meiner Hand näherte sich meiner Brust.

»Wieso tust du das?«, fragte er mich.

»Das weißt du«, entgegnete ich

»Aber ich verstehe es nicht.«

»Hast du mich jemals verstanden?«

»Ich versuchte es, aber ...«

»Aber was? Du hast es nie probiert! Jetzt tut dir alles leid, jetzt wo alles auf dem Spiel steht, aber vorher kamst du wohl nicht auf den Gedanken oder wie? Ich hasse deine Arroganz, deinen Egoismus ... hier siehst du, wie weit du anderen Menschen damit schaden kannst«, schrie ich ihn an.

»Versuch doch mich zu verstehen ...«

»Wieso? Ich frag dich wieso? Ich habe es so oft probiert, doch nie hast auch nur einen Schritt in meine Richtung getan. Hast mich nie zu dir gelassen. Ich habe dich geliebt, doch für dich war es nur ein Spiel.«

»Das ist nicht wahr.« Tränen rannen seine Wangen hinunter.

»Es ist zu spät. Du hast gewusst, dass es so kommen wird.«

»Ja, ehm... nein! Verflucht noch einmal, leg das Messer hin und lass uns in Ruhe darüber reden!«

»Nein, es ist zu spät. Du warst nicht da. Du warst bei wem anderen. Ich habe versucht mir und dir eine letzte Chance zu geben, aber du warst lieber bei deinem anderen.«

»Es war doch nur ein Ausrutscher«, versuchte er sich zu entschuldigen.

»Du wusstest, wie sehr es mir weh tun würde. Du wusstest, dass es mich zerstören würde, du wusstest es, und hast es doch getan.« Die Spitze des Messers berührte meinen Oberkörper.

»Es tut mir leid!«

»Das sagst du jetzt? Jetzt, wo ich mir das Messer an die Brust halte? Vorher konntest du es nicht sagen? Was bist du nur für ein Mensch? Wie konnte ich nur meine Existenz auf dir aufbauen? Wie konnte ich dir nur vertrauen. Du hast mich einfach nur scharmlos ausgenützt ...«

»Das ist gar nicht wahr«, fiel er mir ins Wort.

»Lügen konntest du schon immer gut. Aber es ist mir egal. Es ist zu spät, du hast alles verspielt.«

»Ich liebe dich!« Ein Blick der Verzweiflung war in seinem Gesicht erkennbar.

Doch es war mir egal. Er wusste, was er damit anrichten würde. Mich so zu hintergehen. Er versprach mir seine Treue, er versprach mir sein Vertrauen ... doch beides brach er. Er war der einzige Mensch, der mir je etwas in meinem Leben bedeutet hat, doch es ist zu spät.

Zu spät für alles. Es ist entschieden.

Ich holte aus und stieß zu.

»NEEEEEIIIIINNNNNNNNN....!!!!«, schrie er.

Er stürzte sich auf mich, zog mir das Messer aus der Brust.

Doch ich wusste, dass es zu spät war.

Mir wurde schwarz vor Augen und ich konnte sie nie wieder öffnen.


Epilog: Nur ein Traum.

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