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Heut hab ich dich wieder mal besucht

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Schultasche in die Ecke geklatscht und nix wie ab zum Training. So wie jeden Montag. Es musste ja auch irgendwas geben, was den Anfang einer Schulwoche etwas angenehmer gestaltet. Strahlender Sonnenschein und ich muss in der blöden Penne hocken. So ein Shiceleben!

Am Fußballplatz angekommen dann die Überraschung. Inmitten meiner ganzen Kumpels stand – ein Mädchen!!!!! Was will denn ein Mädchen hier? Neugierig drängelte ich mich nach vorne. Von rechts und links kam das Getuschel meiner Kameraden: "Wie will der denn ordentlich Fußball spielen, der sieht ja schon wie nen Mädchen aus!" Aha, ein Junge also, nen Neuer! Schulterlanges, blondes Haar. Beinchen, die bestimmt brechen, wenn der mal richtig gefoult wird. Und das Gesicht, war der etwa geschminkt? Sowas in etwa ging mir durch den Kopf, als ich IHN das erste Mal sah.

"Jungs, das ist Joshua, er wird heut mal bei uns mit trainieren. Er ist gerade hergezogen und hat vorher schon ein paar Jahre im Verein gespielt" Uwe, unser Trainer, war gerade zum Platz gekommen und hatte die Aufregung bemerkt. "Ich will, dass ihr ihn so behandelt, wie ihr behandelt werden wolltet, wenn ihr neu ins Team kommt. Also benehmt euch!" Tja, der kennt uns Jungs halt doch ziemlich gut.

Damit wir gar nicht erst groß Gelegenheit hatten, uns aufzuspielen, wurden wir schon zum Aufwärmen so richtig über den Platz gejagt. Sprints hier, Steigerungsläufe da, Dehnübungen usw.! Das hatte er ja schon nach der Niederlage am letzten Wochenende angekündigt: "Eure Einstellung heute war einfach shice! Das werd ich euch beim nächsten Training schon austreiben. Wie kann man als Tabellenführer beim Letzten verlieren?" ENDLICH durften wir dann an die Bälle! Partnerarbeit. Irgendwie ergab es sich dann, dass ich mit Joshua zusammen die Übungen machen musste. Das Gekicher von den Mitspielern in den Ohren ergab ich mich in mein Schicksal.

Und man, was hat der mich überrascht. Der war richtig gut am Ball, hätte ich nie für möglich gehalten. Während der Übungen kamen wir dann ein wenig ins Reden. Joshua war gerade 10 geworden und aus Hamburg zu uns aufs Dorf gezogen. Sein Vater hatte in der Nähe einen Job gefunden und er musste seine ganzen Freunde zurücklassen. Irgendwie verstanden wir uns auf einmal doch ganz gut und quatschten über seinen Lieblingsverein, St. Pauli, und was man so in der großen Stadt in seiner Freizeit macht. Das kannte ich ja nur aus Bildern!

"Autsch"

Lautes Gelächter. Vor lauter Quatscherei hatten wir das Training völlig vergessen und Uwe hatte mir einen Klaps auf den Hintern gegeben! "Flirten könnt ihr nach dem Training, jetzt wird geübt!" Noch lauteres Gelächter und zwei knallrote Köpfe! Zum Glück kam es dann zum Trainingsspiel und Joshua und ich fanden und im selben Team wieder. Er hatte in seiner alten Mannschaft im zentralen Mittelfeld gespielt, bald würden wir alle herausfinden, warum.

Der Junge war der Wahnsinn! Tolle Dribblings, Pässe, wie sie von uns noch keiner gesehen hatte! Schon nach den ersten Minuten lag unser Team 3:0 in Front. Ein Tor und zwei Vorlagen von Joshua. Und er hörte gar nicht mehr auf zu Wirbeln. Immer wieder schickte er mich steil in den Strafraum, mit Pässen, wo ich den Ball gar nicht mehr am Tor vorbeischießen konnte. Am Ende hatten wir mit 14:4 gewonnen. Uwe meinte nur, dass wir dann wohl jetzt das neue Traumpaar auf dem Feld wären. Sieben Tore hatte ich geschossen und alle sieben hat er vorbereitet! Jetzt war keiner mehr am Tuscheln und Kichern, alle fanden ihn jetzt cool und freuten sich, dass er bei uns mitmachen wollte – Jetzt würde uns die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen sein!

Nach und nach gingen dann alle Jungs nach Hause, Uwe war schon weg, weil er selber noch trainieren musste. Nur Joshua stand noch völlig verlassen am Platz und schien nicht gehen zu wollen.

Ich ging zu ihm um noch ein wenig zu plaudern. Irgendwie tat er mir leid, so ganz alleine. Es stellte sich dann heraus, dass er ganz bei mir in die Nähe gezogen war und wir machten uns zusammen auf den Weg, lachend und erzählend. Er fragte dann, ob ich ihm heut Abend noch ein wenig vom Dorf zeigen könnte, wo man sich trifft, was man so machen kann und so. Klar, er war ja doch ganz cool, warum also nicht. Viel gab es bei uns sowieso nicht zu sehen. Der Fußballplatz war für uns Jungs der Mittelpunkt, was Anderes gab es da schon gar nicht mehr. Und um ihm unser Geheimversteck im Wald zu zeigen, war es noch zu früh!

Nach einem kurzen Rundgang durchs Dorf ging es dann im Wettlauf Richtung Heimat. Schwitzend und ausgepumpt kamen wir vor seinem Haus an. Er guckte mich noch eine Weile an, wollte etwas sagen, traute sich aber wohl nicht. In dem Moment kam auch schon seine Mutter aus dem Haus und begrüßte mich. Sie schien sich zu freuen, dass Josh schon jemanden gefunden hatte. Kurzerhand wurde ich an der Hand gepackt und ins Haus geschliffen, Widerstand zwecklos! Bei Limo und ein paar Keksen machten wir es uns dann in Joshuas Zimmer bequem und laberten noch eine Weile. Er sollte auf die gleiche Schule wie ich gehen, allerdings eine Klasse unter mir. Na, immerhin würde er jetzt schon jemanden kennen und nicht ganz alleine sein. In seinem Zimmer waren ganz viele Poster von seinem Lieblingsverein aufgehängt. Und dann waren da noch Poster von Ayrton Senna, das war mein ABSOLUTER Lieblingsfahrer in der Formel 1! Da hatten wir gleich das nächste Gesprächsthema. Die Zeit verging wie im Fluge und als ich auf die Uhr schaute, war es schon fast halb acht!

Oh shit! Ich hätte um sieben beim Essen sein müssen. Schnell verabschiedet und für morgen früh verabredet, wir wollten gemeinsam zur Schule gehen und ich hatte seiner Mom versprochen, dass ich in den ersten Tagen ein wenig auf ihn aufpassen würde. Zufrieden und auch ein wenig froh, einen neuen Freund gefunden zu haben, ging es ins Bett, natürlich nicht, ohne mir vorher die übliche Standpauke fürs Zu-Spät-Kommen abgeholt hatte! Noch voller Gedanken und Vorfreude schlief ich dann irgendwann ein, ich hab mich sogar auf den nächsten Schultag gefreut. Meine Lehrer würden mich für krank halten.

Noch nie bin ich morgens freiwillig so früh aufgestanden, hatte sogar geduscht! Und dann wollte ich auch noch gerne zur Schule. Das war für meine Mom dann wohl doch etwas zuviel des Guten. Und so ließ ich mich von ihr ausquetschen, lange konnte ich ihr sowieso nie etwas verheimlichen. Nachdem ich ihr alles erzählt hatte, was ich über meinen neuen Freund wusste, musste ich ihr dann versprechen, dass ich ihn mit nach Hause bringe, damit sie ihn auch mal kennen lernen kann. Als ich mich dann auch noch gekämmt und ein paar Spritzer Rasierwasser von meinem Vater aufgelegt hatte, guckte sie mich dann doch etwas merkwürdig an und fragte, ob es in der Schule nicht vielleicht doch ein Mädel gäbe. "Niiiiiiiiiiiiiiiiiemaaaaaaaaaaaals!!!! Mädchen sind DOOF! Und langweilig!" Und schon war ich aus der Haustür entschwunden, bevor es noch peinlicher werden konnte.

Das Grinsen auf Joshuas Gesicht sprach Bände, er freute sich wirklich mich zu sehen. "Ich hatte erst Angst, du würdest nicht kommen. Ich kenn hier ja sonst gar keinen!". "Sowas mach ich nicht, wenn ich sage ich komme, dann bin ich auch da." Er lachte mich an und gab mir 5! Und schon gings los ichtung Schule, wie Jungs nun mal so sind ging es nicht ohne das obligatorische Fahrradrennen. Einfach vorgestellt wir sitzen im Formel 1-Renner und auf. Doof war nur, dass wir beide Senna sein wollten!

In der Schule trennten sich zunächst unsere Wege, da er eine Klasse unter mir war aber in den Pausen waren wir immer zusammen. Ich zeigte ihm die heimlichen Plätze und Ecken, wo wir coolen Jungs uns rumtrieben. Naja, wir coolen 6.-Klässler halt!

Nach der Schule sind wir schnell zu ihm nach Hause, Bescheid sagen, dass er heute den ganzen Nachmittag bei mir ist. Schulsachen in die Ecke geschleudert, Klamotten zum Spielen angezogen und dann zu mir.

Dort musste er sich erstmal die Fragerei meiner Mom antun. Armer Kerl, ich konnte ihm richtig nachfühlen, wie unangenehm ihm das war. Aber ich kenn ja meine Mom, die kann einfach nicht anders. Irgendwann sagte ich ihr dann, dass er eigentlich hier ist, um mit mir zu spielen und nicht um sie zu besuchen und zog ihn einfach an der Hand in mein Zimmer. Erstmal aufs Bett gefläzt und noch ein wenig gelabert, was er vorher so alles gemacht hat. Wir stellten immer mehr Gemeinsamkeiten an uns fest. Er las genauso gerne wie ich, liebte es zu Singen, Fußball sowieso und natürlich unser gemeinsames Idol Ayrton Senna!

Nachdem wir ein wenig über Formel 1 und Fußball gefachsimpelt haben legte ich erstmal die Michael Jackson Platte auf. Die hatte ich gerade erst zum Geburtstag bekommen und war tierisch stolz. In der Mitte von "Smooth Criminal" fing er auf einmal an lauthals mitzusingen. Zunächst starrte ich ihn einfach nur an, musste dann kichern und hab dann einfach mitgesungen. Zu zweit rockten wir dann die Hütte, bis meine Mom uns mit Kakao und Plätzchen beglückte. Wieder saßen wir uns mit knallroten Köpfen gegenüber, man war das peinlich! Wir schauten uns an, mussten grinsen und schließlich kicherten wir einfach drauflos. Dann hatten wir endlich wieder unsere Ruhe und er zeigte mir zu "Bad", dass er nicht nur singen, sondern auch noch verdammt gut tanzen konnte! Dieser Junge steckte einfach voller Überraschungen. Mit dem Versprechen, dass er es mir beibringen würde, ging es dann an den Computer und ich zeigte ihm die Spiele, die ich für meinen C64 hatte. Besonders interessant waren da natürlich die Fußballsimulation, der Fußballmanager und die Formel 1 Simulation.

Nachdem ich ihn im Formel 1 mal wieder abgehängt hatte, wurde es ihm zu viel. Mit wildem Geheul stürzte er sich auf mich und wir tobten und kabbelten durchs ganze Zimmer. Inmitten der herrlichsten Kitzelarie stürzte dann mein Vater ins Zimmer und fragte uns, ob wir denn den Verstand verloren hätten und das ganze Haus einreißen wollten. Nach der für mich schon üblichen Predigt, dass unser Haus kein Spielplatz sei, wurden wir auch schon an die frische Luft gesetzt! Da wir uns so gut verstanden beschloss ich, ihn in mein geheimes Versteck im Wald mitzunehmen.

Ganz in der Nähe von unserem Haus gab es ein kleines Wäldchen. Für einen Erwachsenen war es nichts besonderes, innerhalb von Minuten war er durchquert. Für uns Jungs aber war er etwas ganz besonderes, das Abenteuer lockte! Ich zog Joshua hinter mir her, durch das tiefste Gestrüpp (zwei oder drei Dornenhecken), über reißende Gewässer (ein ca. 50 cm breites Rinnsal) in den tiefen und finsteren Tannenwald (eine ungefähr 30 Tannen starke Baumgruppe).

Dort zeigte ich ihm mein geheimes Versteck; eine Bude, die ich in mühsamer Arbeit aufgebaut hatte. Mit Ästen und Zweigen und auch ein wenig Blättern hatte ich sogar ein (wenn auch etwas löchriges) Dach gebastelt. Innerhalb der Bude gab es eine Sitzecke (ein Baumstamm, der ein wenig mit Moos und Laub gepolstert war) und sogar einen Tisch (den Baumstumpf einer alten Eiche). Josh war begeistert und dort hatten wir auch unsere Ruhe und konnten tun und lassen, wie es uns gefiel (und was wir später des Häufigeren ausnutzen sollten).

Am Ende des Tages gingen wir, erschöpft von den Abenteuern des Tages, nach Hause. Allerdings nicht, ohne uns für den nächsten Morgen wieder zu verabreden.

Joshy und ich wurden unzertrennlich. Mit jeder Stunde, Minute, die wir miteinander verbrachten, wuchsen wir näher zusammen. Einzeln sah man uns eigentlich nie. Es war, als hätten sich Zwei gefunden, die schon ewig aufeinander gewartet haben.

Einige Tage später

Endlich, es ging um die Meisterschaft. Wenn wir heute gewinnen, dann wird gefeiert. Josh und ich hatten in den vergangenen zwei Wochen wiederholt das Training verpasst, unsere Abenteuer waren

einfach so intensiv, dass wir es nicht einmal gemerkt haben (und wer mich kennt, weiß, dass das für mich eine Menge heißt!). Uwe hatte (milde ausgedrückt) die Schnauze voll und wir durften den Beginn des Spieles von der Ersatzbank miterleben. MIST!

Es lief nicht gut. Nach wenigen Minuten lagen wir zurück! Nach 10 Minuten noch höher. Nach 20 Minuten war klar, dass etwas passieren musste, 0:3! Endlich gab uns Uwe das Signal zum Warmlaufen. Es gibt nix Schlimmeres, als dort draußen zu sitzen und zusehen zu müssen, hilflos dem Untergang entgegenzusehen!

Wir schauten uns an, ernst, und beschlossen dann, dass wir es allen heute zeigen, dass wir dieses Spiel drehen. Nach der Pause war es endlich soweit: Die Einwechslung!

Was dann geschah, kann man getrost als Wunder bezeichnen. Joshuas erster Ballkontakt, ein Steilpass in die Spitze, ich nehme den Ball mit und lupfe ihn über den Torwart ins Tor! ANSCHLUSSTREFFER! Wir feuern uns an, machen uns noch heißer auf dieses Spiel, auch die Kameraden machen mit.

Der Rest des Spiels ist wie ein Traum an uns vorübergegangen. Uwe hat uns nachher erzählt, dass wir den Gegner schwindelig gespielt haben. Aufgewacht sind wir aus diesem Traum, nachdem der Schiri abgepfiffen hatte. 11:3 !! An allen Toren waren Joshy und ich beteiligt. Wir lagen uns gegenseitig in den Armen, konnten es nicht fassen. Unsere Mannschaftskameraden schmissen sich auf uns, feierten als ob wir Weltmeister geworden wären. Es dauerte lange, bis wir wieder einigermaßen zur Ruhe gekommen waren. Zur Feier des Tages wollte uns Uwe in die Pizzeria einladen. Aber dazu mussten wir erst Duschen, denn "Ihr stinkt wie eine Horde Büffel, so geh ich mit euch nicht weg!".

Keiner von uns hatte bisher nach Spielen geduscht. Dieses Mal sollte das erste Mal sein. Da Uwe die Pizzeria angekündigt hatte, hatten wir auch alle unsere Duschsachen dabei. Die Nervosität in der Umkleidekabine war spürbar, irgendwie traute sich keiner, den Anfang zu machen. Nur Josh zog sich ganz ungeniert aus und wanderte splitterfasernackt unter die Dusche. Seine Unbekümmertheit veranlasste uns, dass wir uns langsam und verschämt auszogen, es wollte schließlich keiner als Feigling dastehen.

Mit hochroten Köpfen standen wir unter der Dusche, vermieden jeden Blickkontakt. Nur Josh, der das Ganze schon von seinem alten Verein gewöhnt war, alberte herum und hatte dann einen Einfall, der das Duschen für uns schon bald zum Spaß machen würde.

Nackt wie er war, rannte er aus der Kabine zum Trainer und ließ sich einen Fußball geben. Fassungslos starrten wir ihn an, als er mit dem Objekt der Begierde zurück unter die Dusche kam. Sowas hatte sich hier noch KEINER getraut! Schnell war alle Befangenheit verflogen und ein Haufen nackter Jungs saß unter der warmen Dusche und spielte Sitzfußball. Erst nachdem Uwe damit gedroht hatte, dass die Pizza gestrichen wird, konnte er uns aus der Dusche bekommen. Die Dusche nach Training und Spiel wurde damit zu einem üblichen Ritual, bei dem wir alle viel Spaß hatten.

Nachdem Josh und ich uns von Mannschaft und Trainer verabschiedet hatten, ging es dann zu ihm nach Hause, da ich diese Nacht bei ihm übernachten sollte (wollte). Nach einem anstrengenden Tag und ausgelassener Siegesfeier hielten wir nicht mehr lange durch, sondern verschwanden schon bald im Bett. Wir kuschelten uns aneinander, schauten uns noch mal an und wünschten uns gute Nacht. Für uns beide war in diesem Moment klar, hier hatte sich ein Dream-Team gefunden, wir würden für immer unzertrennlich sein.


Die Zeit verging wie im Fluge. Wir waren Rockstars, sind auf dem Mars gelandet, im Krieg der Sterne gegen den bösen Darth Vader gekämpft. Wir waren auf Schatzsuche, schlugen uns durch unsere Welt voller Monster, Magier und Fabelwesen. Es war der schönste Sommer, den ich jemals erlebt habe. Wundervolle Tage im Schwimmbad, auf dem Fußballfeld oder auch im Wald. Der Computer verstaubte in der Ecke, wir hatten einfach Wichtigeres zu tun. Typisch Jungs eben: Laut, wild und einfach nicht zu bändigen. (Anmerkung: Ich könnte jetzt hier Details darüber berichten aber das würde einfach den Rahmen sprengen. Zudem sollte sich ein Jeder von uns selber noch gut genug an die kleinen Dinge des Lebens erinnern, die für uns Jungs einfach die Größten waren!).

Auch das gemeinsame Duschen war mittlerweile kein Problem mehr. Joshy und ich wuchsen immer mehr zusammen, verbrachten jede Minute miteinander, in der wir nicht am Schlafen waren; da machte es uns auch nichts mehr aus, wenn der eine den Anderen nackig sah. Wir waren ja praktisch Brüder.


Der Winter war vorüber, Schneeballschlachten, Iglubauen und Schlitten fahren vorbei. Es ging immer mehr auf Joshys Geburtstag zu. 11 würde er werden, und mich damit für 15 Tage altersmäßig einholen. Zur Feier des Tages hatten wir uns auch schon was ganz besonderes ausgedacht. Wir durften für das Wochenende mit unserem Zelt am nahe gelegenen Badesee unser Lager aufschlagen – ALLEINE!!!! Dort würden wir dann in seinen Geburtstag hineinfeiern können und keiner könnte sich darüber beschweren, dass wir herumtoben, lärmen und einfach nur Jungs sind. (Anmerkung: Wir wohnten damals in einem wirklich kleinen Dorf, wo jeder den Anderen kannte. Außerdem gab es damals die heutige Paranoia noch nicht. Was wir damals nicht wussten war, dass unsere Eltern und meine älteren Geschwister ein Auge auf uns werfen würden)!

Endlich, der Freitag war da. Die Schulsachen lagen eh in irgendeiner Ecke (es waren schließlich Ferien), also raus aus den guten Klamotten und schnell alles zusammengepackt, was man als Junge für ein derartiges Abenteuer braucht. Joshys Papa half uns, das Zelt aufzubauen und würde abends wiederkommen, um für uns ein richtiges Lagerfeuer zu entzünden. Schnell waren wir aus den Klamotten, um uns ins kühle Nass zu stürzen. Stefan (Joshys Papa) rief uns nur zu, wie verrückt wir doch sind und das es doch eigentlich viel zu kalt wäre. Aber welchen Jungen stört das schon, beim Toben und Plantschen wird einem doch schnell warm (was wir uns bei feuchtkühlem Aprilwetter dann aber schnell anders überlegten). Wir fühlten uns frei, ungebunden inmitten der Wildnis.

Schnell jedoch wurde es dunkel und auch frisch. Stefan kam vorbei und half uns beim Grillen, damit wir noch was Anständiges in den Magen bekämen, bevor wir uns mit Chips, Gummizeugs und Cola voll stopfen würden. Er entfachte uns fix ein Lagerfeuer und ermahnte uns noch mal, an alle Regeln und Sicherheitsvorkehrungen zu denken, die er uns immer wieder eingetrichtert hatte in den letzten Tagen. Danach entließ er uns in unsere Freiheit und ging nach Hause.

In unsere Decke eingemummelt saßen wir am prasselnden Lagerfeuer und rösteten unsere Marshmallows, sprachen über dieses und jenes. Langsam zog Nebel auf, der Himmel war wolkenverhangen und so allmählich wurden wir auch müde. Wir löschten das Feuer und bedeckten die Glut mit einem Metalleimer, damit sich das Feuer nicht wieder entzündete. Mit "Ins-Feuer-Pinkeln" bekommt man zu zweit halt einfach kein Lagerfeuer aus! Wir verkrochen uns in unser Zelt und in die Schlafsäcke. Ein toller (wenn auch für unsere Verhältnisse sehr ruhiger) Abend näherte sich seinem Ende. Wir lagen noch ein wenig wach und unterhielten uns, wollten noch nicht einschlafen. Mit der Taschenlampe und unseren Händen malten wir Gegenstände, Tiere an die Zeltwand; der jeweils Andere musste erraten, um was es sich handelt. Als wir schließlich die Lampe löschten, um uns in unsere Träume zurückzuziehen, hörte ich aus Joshys Richtung ein leises Seufzen.

Ich knipste die Taschenlampe wieder an und leuchtete herüber. Er sah mir nur tief in die Augen und ich wusste sofort, was los war. Ich öffnete meinen Schlafsack uns er fing an zu Grinsen und kam herüber gekrochen. Ich kuschelte mich von hinten an ihn, legte meinen Arm um seinen Körper und machte unsere "Schlafkoje" wieder zu. Wieder ertönte ein leises Seufzen, diesmal allerdings war klar, dass Joshy unseren Körperkontakt einfach genoss. Eng aneinander gekuschelt schliefen wir irgendwann ein, nicht, ohne uns gegenseitig zu versichern, dass es keine besseren Freunde auf dieser Welt gab und wir uns nie im Stich lassen würden – Freunde fürs Leben!


Als ich aufwachte, war Joshy schon wach. Irgendwie hatte er es geschafft, sich im Schlafsack umzudrehen. Er lag da, in meinen Armen, und schaute mir einfach nur ins Gesicht. Ich wurde rot. Das passierte mir in letzter Zeit häufiger. Das musste er doch gemerkt haben! Ich rückte ein wenig von ihm weg, damit es nicht so deutlich sein würde. Er fing an zu Grinsen und meinte nur ganz trocken: "Glaubst du, ich hab keinen Steifen?". Ich glaub eine Tomate wäre im Vergleich zu mir farblos gewesen. "Mein Paps hat mir erzählt, dass das bei allen Jungs so ist. Musst doch nicht gleich rot werden.", stupste mich an und lachte. "Los, lass uns aufstehn, ich bin schon ne Ewigkeit wach".

Er öffnete den Reißverschluss und krabbelte langsam aus dem Schlafsack. Er hatte nicht gelogen, die Beule in seinem Slip war wirklich nicht zu übersehen, Kunststück, wo er ihn mir praktisch direkt ins Gesicht gehalten hat. Schnell kroch ich aus dem Schlafsack, versuchte zu verstecken, ohne Erfolg. Kaum war ich draußen, stürzte er sich auch schon mit wildem Geheul auf mich und fing an, mich durchzukitzeln. Laut kichernd versuchte ich mich zu wehren und so rollten wir hin und her durch das Zelt, beinahe hätten wir es eingerissen. Dann lagen wir auf einmal still, er zur Hälfte auf mir. Ganz deutlich konnte ich ihn spüren. Ein Blick in die Augen, ein Grinsen. Und dann klopfte es von draußen ans Zelt.

Joshys Paps hatte uns frischen Kakao und ein paar Brötchen vorbeigebracht. Schnell zogen wir uns unsere Trainingsanzüge über und frühstückten in der freien Natur. Den Tag verbrachten wir mit Fischen, baden und kleinen Abenteuern rund um den Badesee. Zum Abendessen gab es selbst gefangenen, frischen Fisch vom Grill. Den mochte sogar ich, dabei kann ich sonst mit Fisch gar nichts anfangen. Stefan half uns noch einmal, das Lagerfeuer zu entfachen. Joshy und ich kuschelten uns gemeinsam davor und ließen uns eine Gruselgeschichte erzählen. Je gruseliger es wurde, umso näher rückten wir aneinander. Und als dann plötzlich von hinten mein großer Bruder mit lautem Geschrei aus dem Gebüsch gestürzt kam, war es mit unserer Kontrolle vorbei. Laut kreischend klammerten wir uns aneinander, was für ein Spaß. Aber jeder Spaß hat einmal ein Ende und so fanden wir uns zu zweit vorm Lagerfeuer wieder, genossen die Stille und die Wärme des prasselnden Feuers.

'Wie ich es die ganze Zeit vorher ohne ihn ausgehalten habe? Ich weiß es nicht. Mittlerweile könnte ich mir ein Leben ohne ihn einfach nicht mehr vorstellen.' – Solche Gedanken gingen mir durch den Kopf während ich in die lodernden Flammen schaute. Bevor wir es uns versahen, war es auch schon Mitternacht und Joshys Geburtstag war angebrochen. Zeit, für die Geschenke.

Ich hatte ihm ein kleines Silberkettchen besorgt, mit einem Anhänger aus unseren Initialen ineinander verschlungen. Dazu hatte ich uns noch zwei Freundschaftsbändchen gebastelt; im Partnerlook, damit jeder sehen konnte, dass wir beste Freunde sind. Seine Augen strahlten, als ich ihm die Kette um den Hals legte. Er musste nichts sagen, wir verstanden uns auch ohne Worte. Und die Tränen in seinen Augen sagten mir ohnehin mehr, als alle Worte dieser Welt hätten ausdrücken können. Wir fielen uns in die Arme und drückten uns fest aneinander. Für die Freundschaftsbänder hatte ich mir etwas ganz besonderes ausgedacht. Ich zog Joshy näher ans Feuer und drückte ihm eines in die Hand. Als er mich erstaunt anguckte, zwinkerte ich ihm zu und hielt die Ecken meines Bandes in die Flamme und rezitierte meinen extra gelernten Text:

"Durch flammendes Feuer reichen wir das Band aus Zweien wird Eins durch Flamme gebrannt"

Dann band ich es ihm um das rechte Handgelenk und schaute ihn erwartungsvoll an. Er überlegte kurz, hielt dann sein Band in die Flammen und intonierte:

"Durch Glut des Feuers, das Band wird Magie, zwei Brüder auf ewig, wir trennen uns nie"

Und er knüpfte es um mein linkes Handgelenk.

"Wir reichen das Band, lassen Feuer es stechen, gebunden in Freundschaft, und nichts soll es brechen"

Beide hatten wir Tränen in den Augen und fielen uns gegenseitig in den Arm. Minutenlanges Schweigen und wortlos gingen wir Hand in Hand ins Zelt. Dieses Mal kroch er gar nicht erst in seinen Schlafsack, sondern kuschelte sich sofort bei mir mit ein. Beide konnten wir nicht schlafen. Die Magie dieses Abends hatte uns beide noch völlig gefesselt. Wir lagen einfach nur Arm in Arm da und genossen die Wärme und Nähe des Anderen.

Und wieder passierte es. Ich konnte nichts dagegen tun. Es hatte einfach seinen eigenen Willen, stand auf, wann immer ihm danach war. Joshy sah mich an: "Spielst du manchmal auch mit deinem Steifen?". Wieder wurde ich rot und nickte verschämt. "Ich auch, fühlt sich toll an, oder?" "Hm mh, schon". "Darf ich ihn mal sehen?" "Meinst du das ernst?" "Ja, wenn du nichts dagegen hast, ich zeig dir meinen auch"

Langsam öffnete ich den Schlafsack und er knipste die Taschenlampe an. Er drückte mir die Taschenlampe in die Hand, stand auf, und zog sich vorsichtig den Schlüpfer runter. Mir lief es heiß und kalt den Rücken runter, ich konnte meine Augen nicht davon losreißen. Stocksteif saß ich da und starrte auf seinen entblößten Schambereich; solange, bis er mich anstupste, um mich daran zu erinnern, dass wir eine Abmachung hatten. Ich legte die Taschenlampe zur Seite und ging in die Knie. Seine Augen folgten meinen Händen, als ich meine Unterhose langsam herunterzog.

"Der ist aber groß"

Und wieder war es an mir, knallrot zu werden.

"Deiner ist aber auch nicht gerade klein".

Er schaute mich nur wortlos an, direkt in die Augen. Auf einmal berührte mich seine Hand, dort unten! Sein Blick wich mir nicht einmal aus, während er vorsichtig anfing, mich zu streicheln. Auch ich ließ nun meine Hand zärtlich über seinen Körper wandern, umschloss ihn mit meiner Faust und gemeinsam spielten wir das älteste Spiel der Welt.


"Jetzt hast du dein Geburtstagsgeschenk ja doch schon bekommen, dabei hast du erst in zwei Wochen" – Kichernd lag Joshy neben mir und auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Hinter mir lagen die wahrscheinlich schönsten Momente, die ich in meinem bisherigen Leben haben durfte und auch Joshy schien ähnliches zu fühlen. Wir sahen uns noch einmal tief in die Augen, kamen uns

näher und dann …

EIN KUSS!

Ganz zart nur, wie ein Hauch auf die Lippen. Und dennoch spielte mein ganzer Körper verrückt. Blitze schossen durch mich hindurch und ich fing an zu zittern. Wir schlossen uns gegenseitig in die Arme und schliefen irgendwann glücklich und erschöpft ein. Ein Abend, den wir unser ganzes Leben nicht wieder vergessen würden!

Josh war noch am Schlafen, als ich aufwachte. Sein gleichmäßiges, ruhiges Atmen verriet mir, dass er noch in den tiefsten Träumen schlummerte. Ich nutzte die Zeit, um den gestrigen Abend noch einmal Revue passieren zu lassen; mir darüber klar zu werden, was da überhaupt passiert ist. Und je mehr ich darüber nachdachte, die Szenerie nochmals vor meinem geistigen Auge ablaufen lies, wurde mir klar, dass zwischen uns mehr als nur bloße Freundschaft war.

Friedlich lag Joshy da, die Augen fest geschlossen, ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Eine Haarsträhne war ihm ins Gesicht gefallen, in seinem Atem hob und senkte sie sich, als wenn sie ein eigenes Leben hätte. Zärtlich strich ich ihm das Haar aus dem Gesicht, genoss die sanfte und zarte Haut unter meinen Fingern. Ein leichtes Schnurren ertönte, wie das einer Katze, die vor dem warmen Ofen liegt. Vorsichtig ließ ich meine Finger über Joshys Wange gleiten. Ich gab mich meinen Gefühlen nun völlig hin und drückte meine Lippen auf die von Josh, um ihn zärtlich zu küssen. Seine Augen öffneten sich, sahen in die Meinen. Vorsichtig zog ich meinen Kopf zurück, hatte Angst, dass ich vielleicht zu weit gegangen war. Doch er umschlang mich mit seinen Armen, zog mich näher und eng umschlungen gaben wir uns unseren Gefühlen für den anderen hin, küssten uns wieder und wieder. Ich weiß nicht wieso, inmitten eine Kusses öffnete ich meine Lippen und meine Zunge umspielte die zarten Konturen der Seinigen. Bis sich sein Mund öffnete und unsere Zungen einen Ringkampf vom Feinsten veranstalteten. Wir sahen uns in die Augen, lächelten uns an, und während wir uns immer leidenschaftlicher küssten, nahmen wir uns des Problems an, dass wohl so ziemlich jeder Junge am Morgen hat.

In den nächsten Wochen und Monaten wuchsen wir immer fester zusammen. Jede freie Minute verbrachten wir miteinander, versuchten die meiste Zeit alleine zu sein. Das dieses Verhalten auch Anderen auffallen könnte, war uns zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Im Grunde wäre uns dieses auch völlig gleichgültig gewesen. Wir hatten einander, und das war zu dieser Zeit das Einzige, was uns wirklich interessierte.

Wir hatten uns wieder einmal zurückgezogen in unser Versteck im Wald. Es war ein lauer Sommernachmittag, die Vögel zwitscherten und wir konnten es kaum abwarten, bis wir endlich wieder alleine waren. Kaum angekommen, lagen wir uns auch schon in den Armen und küssten uns leidenschaftlich. Unsere Küsse wurden immer drängender, voller Verlangen; unsere Hände wanderten über unsere Körper, streichelten uns gegenseitig. Wieder einmal sahen wir uns in die Augen, genossen die Nähe und die Zärtlichkeit des Anderen. Auch wenn es für uns mittlerweile zum Alltag gehörte, es war immer wieder etwas Besonderes.

Langsam zog ich Josh das T-Shirt über den Kopf, ließ meine Hände über seinen makellosen Oberkörper wandern. Mittlerweile hatten wir auch ein weiteres Element in unserem Liebesspiel eingebaut. Wir beide liebten es, uns gegenseitig mit der Zunge an den Rand der Glückseligkeit zu treiben. Auch meine Hände waren nicht untätig, strichen immer wieder über seine zarten Beine, den Oberkörper hinauf zum Gesicht und am Rücken wieder hinunter.

Rasch folgte dem T-Shirt auch der Rest seiner Kleidung und schließlich stand er so, wie er erschaffen wurde, vor mir. Unsere Blicke trafen sich, während meine Hände massierten, niemals stillstanden. Ein Blick voller Hingabe und Liebe.

"Mach mal bitte die Augen zu Josh." – Er folgte meiner Anweisung augenblicklich, ohne einen Moment zu zögern. Das Vertrauen ineinander war zu groß, als dass er von mir irgendetwas erwartet hätte, was ihm wehtun könnte. Ich beugte mich immer weiter nach unten, zögernd, langsam, aber dann schließlich doch bestimmt. Josh riss die Augen auf, konnte es nicht fassen. Sein ganzer Körper zitterte. Er entspannte sich wieder, gab sich mir ganz hin und genoss meine Zärtlichkeiten.


"Das war unglaublich! Ich hätte nie im Leben gedacht, dass du das machen würdest!" Josh war immer noch völlig fassungslos. "Hat es dir denn gefallen?" "Machst du Witze? Was daran soll mir bitte nicht gefallen haben?" Sein Blick und sein Lächeln sagte alles. Wir fielen uns wieder in die Arme, nackt, wie wir das Licht der Erde erblickt hatten, und küssten uns zärtlich. Wieder einmal schauten wir uns in die Augen und dann hörte ich etwas, was ich mir sehnlichst gewünscht, aber nie erwartet hätte!

"Ich liebe dich"! Mit aufgerissen Augen starrte ich Josh an. "Sag das noch mal"! "Ich hab gesagt, ich LIEBE dich!" "Meinst du das Ernst?" "Hab ich dich jemals angelogen?"

Ich schaute ihn an. Er wirkte nervös, sah immer wieder auf den Boden. Schließlich hielt er die Stille nicht mehr aus und fragte:

"Und? Was sagst du?"

Ich konnte nichts sagen. Ich saß einfach nur da, neben ihm, starrte ihn an. Und dann nahm ich ihn in den Arm und gab ihm den längsten Kuss, den ich jemals in meinem Leben jemandem gegeben habe.

"War das Antwort genug?"

Ein weiterer langer Kuss folgte. Wir saßen zusammen auf dem Baumstamm, eng umschlungen, küssten uns immer wieder. Mit Tränen des Glücks in den Augen küsste ich ihn auf die Wange und flüsterte ihm ins Ohr: "Ich liebe dich auch Josh, mehr als alles andere!"


Die nachfolgende Zeit wurde für Josh und mich ziemlich aufregend, aber auch stressig. In der Schule standen wieder einmal viele Klassenarbeiten auf dem Programm, unser Trainer hatte sich in den Kopf gesetzt, dass wir statt zwei- nun dreimal pro Woche trainieren sollten und das Bombardement mit Hausaufgaben tat sein Übriges. Viel private Zeit hatten wir an diesem Punkt leider nicht miteinander. Die bekannten blauen Briefchen hatten bei mir Zuhause einen gehörigen Sturm entfacht, der mich einen Großteil meiner Freiheit kostete, damit ich mich mehr hinter die Bücher klemmen würde (was im Endeffekt nichts gebracht hat).

So blieb uns für unsere kleinen Turteleien lediglich die Zeit in der Schule, die wir nicht im Klassenraum verbrachten. Unseren Kameraden blieb natürlich nicht verborgen, dass wir uns immer mehr absonderten, immer wieder die "Ruhe und Stille" des Schulgartens aufsuchten. Einige von Ihnen gingen dann soweit, dass sie uns heimlich beobachteten, was wir in unserer Sehnsucht und Verliebtheit nicht bemerkten.

Wieder einmal hatten wir uns in die hinterste Ecke des Schulgartens verzogen, in die kleine Sitzgruppe hinter dem Brombeergestrüpp. Es war ein sonniger Morgen, einer der wenigen, die nicht so bitterkalt waren, dass man sich lieber in irgendwelche Gebäude zurückzog, um nicht zu erfrieren. Joshy und ich saßen zusammen auf der Bank und kuschelten uns aneinander, genossen es, dass wir endlich wieder einmal zusammen allein sein konnten. Wir quatschten über alles, was uns zu dieser Zeit beschäftigte und hielten dabei Händchen. Irgendwann hielten wir es einfach nicht mehr aus, umschlungen uns und gaben uns einen sehnsuchtsvollen Kuss, der sich als verhängnisvoll herausstellen sollte.

Aus dem Brombeerstrauch erklang ein überraschtes Keuchen, Geraschel, dann war alles ruhig. Panikerfüllt sahen wir uns an. Hastig machten wir uns auf zum Ausgang in der Hoffung, dass niemand unsere Liebkosungen bemerkt hatte. Die Hoffung erwies sich schnell als haltlos, am Gartentor warteten bereits zwei Klassenkameraden von mir.

"Hey ihr schwulen Säue!" – Der Auftakt fing ja schon gut an…

Sie ließen uns nicht durch und beschimpften uns mit einigen doch sehr deutlichen Beleidigungen. Schwanzlutscher, Arschficker usw. waren da noch die harmlosesten Worte.

"Wenn ihr nicht wollt, dass wir jemandem was sagen, könnt ihr ja eure Lieblingsspiele bei uns weitermachen"

"Was wollt ihr?"

"Das ihr mit uns aufs Klo kommt und das macht, was alle Tunten gerne machen!"

Josh und ich sahen uns an und wie aus einem Mund kam ein:

"NIEMALS!"

"Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt"


Der Absturz von den coolen Jungs der Schule zu absoluten Außenseitern war hart. Die Gerüchte hatten sich schnell verbreitet und noch vor Ende des Schultages wussten alle Bescheid. In dieser schwierigen Zeit sollten wir schnell herausfinden, wer unsere wahren Freunde sind, die zu uns stehen. Und auch die mussten sich einiges anhören, weil sie weiterhin zu uns hielten; schwul sein, das war ein absolutes No-Go Anfang der 90er, zumindest in der Schule (selbst auf dem Gymnasium).

Für Josh und mich war es selbstverständlich am Schwierigsten. Mit Beleidigungen und Anfeindungen kamen wir klar. Auch, dass uns die Lehrer jetzt nicht mehr aus den Augen ließen und wir keine freie Zeit mehr alleine in der Schule verbringen konnten. Wo auch immer wir hingingen, es war immer irgendjemand in der Nähe. Die Lust darauf, Zärtlichkeiten in der Schule auszutauschen, war uns gründlich vergangen.

Am Schlimmsten jedoch waren die versteckten Feindseligkeiten. Der Schubs auf der Treppe, der Tritt vors Schienbein im Sportunterricht, der Ellenbogen in den Magen im Getümmel. Immer wieder mussten wir diese kleinen Nicklichkeiten ertragen. Und komischerweise warteten nun die meisten Jungs beim Umziehen darauf, dass wir fertig waren und die Kabine verlassen hatten. Das alles hat Josh und mich nur noch fester zusammen geschweißt, unsere Freundschaft und Liebe noch enger werden lassen. Wann immer sich jemand von uns "down" fühlte, wir waren füreinander da. Dasselbe galt für die wenigen Freunde, die uns noch geblieben waren.

Doch auch jedes Tief hat seine Vorteile. Wir waren nicht die Einzigen auf der Schule. Auch wenn es keiner öffentlich zugab. In den nächsten Wochen lernten wir neue Freunde kennen, die die gleiche Veranlagung wie wir besaßen. Mit ihrer Hilfe hörten die Hänseleien größtenteils auf, da es unseren "Feinden" einfach zu langweilig wurde; Kunststück, wenn die "Opfer" dieses einfach ignorierten. Geholfen hat sicherlich auch der Kampf mit dem Schulschläger vom Dienst. Sein Ruf war schnell zerstört, nachdem er sich von einer Schwuchtel böse hatte verprügeln lassen in einem Kampf, den er selber angezettelt hatte.

Mit einer noch mehr gewachsenen Liebe und Freundschaft zwischen Josh und mir, mit neuen Freunden, die uns verstanden und wussten, welche Gefühle und Gedanken in uns vorgingen, ging es somit in den nächsten Abschnitt unseres Lebens. Was dieser uns bringen würde, konnte nur die Zeit zeigen…


Die Situation in der Schule entspannte sich allmählich wieder ein wenig. Die körperlichen Repressalien hatten aufgehört, die Angst vor einem weiteren rechten Schwinger war wohl zu groß. Geschnitten wurden wir jedoch weiterhin. Man redete nur das Nötigste mit uns, wann immer es sich vermeiden ließ, wurden wir links liegengelassen. Auch das Verhalten der Lehrer war für uns nicht gerade hilfreich. Wie drückte es ein Freund von uns aus: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf!".

Wie gerne hätte ich schon damals Rosenstolz-Texte zur Hand gehabt. Texte wie der von Willkommen", mit Passagen wie "Wenn ihr etwas nicht versteht, dann muss es doch nicht auch gleich falsch sein – Gibt noch soviel mehr was wir nicht begreifen, niemals sehn!" hätten uns in der damaligen Zeit mit Sicherheit viel geholfen. Der Text zu "Lass sie reden" hätte mit Sicherheit vielen jüngeren Schwulen unterstützt auf dem Weg ihrer Selbstfindung. Aber Rosenstolz war damals gerade erst frisch auf dem Markt, eher regional bekannt und auch, wenn diese Band später eine bedeutende Rolle in meinem Leben spielte, zu dem Zeitpunkt war es – leider – nicht möglich.

Wir waren völlig auf uns gestellt. Zusammen waren wir stark, waren eins. Zusammen würde uns nichts unterkriegen. Wir würden alles überstehen, egal was kommen würde.

Die erste Krise hatten wir überstanden, doch wie es im Jugendalter nun mal so ist, die Nächste folgte auf dem Fuße. Beide hatten wir einen Brief unseres Sportvereins erhalten. Es täte ihnen leid, aber zum Schutze der Jugend müsste man uns leider aus dem Verein ausschließen. Wie sich herausstellte, hatten mehrere Eltern damit gedroht, ihre Kinder aus der Mannschaft zu nehmen, wenn diese Schwuchteln weiter das Seelenleben ihrer Kinder beeinträchtigen könnten. Das war für uns beide ein erheblicher Rückschlag. Denn das, was wir beinahe genauso sehr liebten, wie uns selber, war der Fußball. Und Schwule haben im Fußball nun einmal nichts verloren. Das wir die Mannschaft zur Meisterschaft geschossen haben? Egal. Das sie ohne uns jetzt nicht Tabellenführer wären? Interessierte niemanden!

Nach diesem Brief stürzten wir beide in ein tiefes Loch, unsere Liebe wurde auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Eine kurze Zeitlang wollten wir uns nicht sehen, waren kurzfristig sogar depressiv. Doch unsere Sehnsucht nacheinander war zu groß, die Liebe zu stark. Und so kamen wir doch wieder zusammen, lagen uns in den Armen und überlegten gemeinsam, was wir aus unserer Situation machen konnten.

Hilfe kam überraschend aus einem Lager, aus dem wir es nicht erwartet hatten. Über Umwegen waren die Gerüchte auch bei Josh's Eltern gelandet. Als sie uns zur Seite nahmen, waren wir schockiert, entsetzt, schämten uns und fürchteten das Schlimmste: Das wir uns nicht mehr sehen dürften und uns heimlich treffen müssten! Doch es kam anders. Josh's Eltern zeigten Verständnis für uns, verstanden, dass wir uns mehr zueinander hingezogen fühlten, als nur bei einer normalen Freundschaft. Und sie hatten nichts dagegen! Im Gegenteil, sie erzählten ganz offen, wie sich Josh, seitdem er mit mir befreundet war, verändert hatte. Aus einem ruhigen, zurückgezogenen Jungen war ein "selbstbewusster junger Mann geworden".

Auch das Thema sexuelle Aktivitäten kam auf den Tisch. Für Josh und mich war das furchtbar unangenehm und peinlich, wir gestanden schließlich doch, dass es zwischen uns bereits zu solchen Handlungen gekommen war. Wieder reagierten sie anders, als wir befürchtet hatten. Anstatt völlig durchzudrehen, erklärten sie uns ruhig und sachlich, welche Gefahren es gibt, auf was wir aufpassen müssten. Auch ihnen schien dieses Gespräch nicht sonderlich angenehm zu sein, jedoch zeigten sie mehr Verständnis, als wir von irgendjemandem erwartet hätten.

Dieses, doch sehr lange und ausgiebige, Gespräch hatte eine durchschlagende Wirkung für uns beide. Wir wurden wieder selbstbewusster, gingen auf andere Menschen zu. Und das Wichtigste von allem: Wir dachten nicht mehr schlecht darüber, was wir waren und was wir taten! Wir haben vielmehr angefangen, uns Gedanken über die Zukunft zu machen, schmiedeten Pläne, wie wir gemeinsam den Rest unseres Lebens verbringen wollten. Und wir tauschten auch wieder Zärtlichkeiten aus (wenn auch nie vor Josh's Eltern).


15. April 1991

Lange hatten wir schon darüber nachgedacht, neue Elemente in unser Liebesspiel mit einzubeziehen. Nun, ein paar Tage nach Joshs 12. Geburtstag, hatten wir uns dazu durchgerungen, uns unserer Liebe völlig hinzugeben und uns gegenseitig das anzubieten, was man im Leben nur einmal verschenken kann: Unsere Unschuld! Lange hatten wir überlegt, bis wir schließlich zu dem Entschluss kamen, dass sowieso jeder dachte, wir wären "Arschficker". Einen Unterschied würde es also nicht mehr machen. Außerdem wollten wir uns gegenseitig beweisen, wie sehr wir uns lieben. Es sollte ein denkwürdiger Tag in unserer beider Leben werden!

Ich hatte mein Zimmer aufgeräumt und geputzt, Kerzen aufgestellt und die Vorhänge zugezogen. Im Hintergrund lief "Greatest Love of all" von Whitney Houston und später die brandneue CD von Celine Dion. Josh und ich lagen in unsere Unterwäsche auf meinem Bett, küssten und streichelten uns, ließen uns von unseren Gefühlen und Emotionen leiten. Irgendwann lagen wir nackt auf dem Bett und liebkosten einander. Dann sah Josh mir tief in die Augen.

"Bist du sicher?"

"Sicherer bin ich mir noch nie gewesen, du zuerst!"

Ich gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss, drückte mich von

hinten an ihn heran, bis…

In diesem Augenblick wurde die Tür zu meinem Zimmer aufgerissen

Mein Vater stürzte ins Zimmer, mein Tagebuch in der Hand. Das Schloss hatte er aufgebrochen. Meine Vorfreude, die Planungen, meine Ängste und Gedanken hatte ich darin aufgeschrieben! Er wusste alles.

Mit weit aufgerissenen Augen sahen wir ihn an. Angsterfüllt!

Brutal riss er mich von Josh herunter, schlug mir ins Gesicht, schrie mich an. Josh weinte, auch ich konnte es mir nicht verkneifen.

Wieder schlug er mich, diesmal mit der Faust. Ich konnte das Blut schmecken. Ich stellte mich schützend vor Josh, hatte Angst, dass mein Vater auch ihn schlagen würde.

Wieder und wieder beschimpfte er mich als "schwulen Schwanzlutscher und Arschficker".

Josh hielt es nicht mehr aus, brach zusammen. Ich wollte mich um ihn kümmern, beugte mich über ihn. Doch bevor ich etwas sagen, ihn berühren konnte, trat mich mein Vater mit voller Wucht in die Rippen, so dass ich röchelnd zusammenbrach.

Dann wandte er sich Josh zu, schrie ihn an, dass er sich gefälligst anziehen und verschwinden sollte, sonst wäre er als nächstes dran. Josh sah mich an, mit tränenüberströmtem Gesicht. Niemals im Leben werde ich diesen Blick vergessen. Dann zog er sich an, schnappte seine Sachen und verschwand, ohne ein Wort zu sagen.

Ich hörte die Haustür zuklappen, hörte, wie er sich auf sein Fahrrad schwang.

Was folgte, war ein lautes Krachen, gefolgt von einem Schrei, der durch Mark und Bein ging.

Ich riss mich von meinem Vater los, rannte die Treppe hinunter, wollte zur Haustür hinaus. Er wollte mich aufhalten, aber in diesem Moment war mir alles egal.

Nackt, wie ich war, stürzte ich zur Tür hinaus, auf die Strasse.

Und dann sah ich es.

Alles war voller Blut. Nachbarn waren aus dem Haus gekommen, weinten, hielten sich die Augen zu.

Ich rannte auf den Ort des Geschehens zu, wollte es nicht realisieren, was gerade eben geschehen war.

Dort lag Josh, mein Josh. Vielmehr das, was von ihm übrig geblieben war.

Ein Anblick, der sich für alle Zeiten in mein Gehirn einbrennen sollte.

Überall Blut, der Körper derart verrenkt, dass wahrscheinlich kein einzelner Knochen heil geblieben sein konnte.

In diesem Moment machte es bei mir Klick. Ich schrie und schrie, weinte, warf mich auf ihn, umarmte seinen leblosen Körper in der Hoffnung, dass er die Augen noch einmal öffnen würde. Sinnlos, er hatte keine Chance.

In dem Moment wurde es dunkel um mich herum und ich wachte erst wieder im Krankenhaus auf, in das man mich zur Beobachtung gebracht hatte.


Mein Vater wollte nicht, dass ich zur Beerdigung gehe. Aber mir war völlig egal, was er wollte. Ich wollte mich von Josh verabschieden, nein, ich musste. Die letzten zwei Jahre war er mir ein Freund, ein Bruder, ein Liebhaber gewesen. In diesem Streit fiel ein folgenschwerer Satz, ein Satz, der bis alle Ewigkeiten wie in Stein gemeißelt in meinem Herzen bleiben sollte.

"Das ist doch sowieso die gerechte Strafe für eure Perversitäten! Das müsste mit allen schwulen Schwanzlutschern wie euch passieren!"

Das war der Satz, der bei mir das Fass zum Überlaufen brachte. Ich ging auf meinen Vater los, trat ihm in die Eier, prügelte auf ihn ein, bis mich mein Bruder und meine Mutter von ihm wegzerrten. Ich packte meinen Rucksack und lief aus dem Haus, wollte nicht mehr zurück.


Bis zum Tag der Beerdigung war ich bei meiner Patentante. Dort wenigsten konnte ich versuchen, in aller Ruhe darüber nachzudenken, zu realisieren, was überhaupt passiert war. So ganz hatte mich das alles noch nicht erreicht.

Als man den Sarg langsam in das dunkle Loch im Boden senkte, hielt ich es nicht mehr aus. Ich brach in Tränen aus, stürzte mich auf den Sarg und umklammerte ihn. Ich wollte ihn einfach nicht gehen lassen. Als man es endlich geschafft hatte, mich vom Sarg loszureißen, waren es nicht meine Eltern, die mich in den Arm nahmen und trösteten.

Nein, es waren die, die wahrscheinlich gemeinsam mit mir den schlimmsten Schmerz verspürten. Josh's Eltern drückten mich an sich, gemeinsam weinten wir um den Menschen, der uns am wichtigsten war. Während sich die Erde auf dem kleinen Sarg anhäufte, brach ich wieder zusammen, musste weggebracht werden. Wieder wachte ich erst im Krankenhaus auf, vollgepumpt mit Beruhigungsmitteln.


Ich bin dann nicht wieder nach Hause zurück, hatte schon vor der Beerdigung den Entschluss gefasst, dass ich es "Zuhause" nicht aushalten könnte.

Für die folgenden Jahre waren die Straßen von Berlin mein Zuhause. Geld und Essen wurde verdient, wie man als Straßenjunge wahrscheinlich nur eine Möglichkeit hat. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich noch nicht zu erzählen bereit bin.


Heute hab ich dich wieder mal besucht.

Stand vor deinem Grab, habe gemeinsam mit deinen Eltern eine Kerze angezündet und um dich getrauert.

Ich spielte die Musik, die mich am meisten bewegt, wenn ich an dich denken muss:

Eric Clapton – Tears in Heaven

Wieder musste ich an die schöne Zeit denken, die ich gemeinsam mit dir hatte, vor 17 langen Jahren!

Während ich dies niederschreibe, füllen sich meine Augen erneut mit Tränen. Ich werde dich nie vergessen. Du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben.

Du hast mich begleitet,

durch schwere und gute Zeiten.

Bist für mich da

Wann immer ich dich brauche

Ich kann immer mit dir reden,

über alles,

egal zu welcher Zeit

Irgendwann

Sehen wir uns wieder

Nicht jetzt

Aber die Zeit wird kommen

Und ich weiß,

du wirst auf mich warten.

Für Josh

Would you know my name
if I saw you in heaven?
Would it be the same
if I saw you in heaven?

I must be strong and carry on
'cause I know I don't belong
here in heaven

Would you hold my hand
if I saw you in heaven?
Would you help me stand
if I saw you in heaven?

I'll find my way through night and day
'cause I know I just can't stay
here in heaven

Time can bring you down
time can bend your knees
time can break your heart
have your beggin' please
beggin' please

Beyond the door there's peace I'm sure
and I know there'll be no more
tears in heaven

Would you know my name
if I saw you in heaven?
Would it be the same
if I saw you in heaven?

I must be strong and carry on
'cause I know I don't belong
here in heaven
'cause I know I don't belong
here in heaven.

Eric Clapton – Tears in heaven

(c) Joshua Berlitza written April 2008


Infos zum Songtext:
Eric Clapton – Tears in Heaven
Musik: Eric Clapton
Text: Eric Clapton
Verleger: WMG

Nachwort

Es handelt sich hierbei um eine Geschichte, die sich wirklich zugetragen hat. Ein paar Details habe ich verändert (z. B. tatsächliche Ausdrücke meines Erzeugers, da diese hier nicht wiedergabefähig wären). Die Geschichte ist autobiographisch. Die Umgangssprache wurde absichtlich verwendet, da sie m. E. die Authenzität und Atmosphäre der Geschichte steigert. Bitte bedenkt, dass die Geschichte Anfang der 90er Jahre stattfindet, es werden sich also nicht mehr alle daran erinnern können, wie es zu diesem Zeitpunkt auf dem Dorf ausgesehen hat für schwule Jugendliche...

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