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King of the Road

Teil 2 - Umdenken

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Zuerst einmal vielen Dank an die für die paar Tage zahlreichen Kommentare, die ich per Mail erhalten habe. Es war Lob dabei, aber auch konstruktive Kritik. Manches war mir gar nicht bewusst, da die Veröffentlichung nie in mehreren Teilen geplant war und ich so den Blick für das große Ganze hatte, der Euch verwehrt blieb. Aber ich musste mal anfangen, was zu veröffentlichen, denn Weihnachten kommt auch dieses Jahr wieder so unerwartet. Teil 2 wird einige der Erwartungen ohnehin erfüllen, außerdem habe ich ihn noch einmal vorm Hochladen etwas nachgefeilt. In sofern viel Spaß beim Weiterlesen.

22.12.2007, Jordan

Ein hastiger, prüfender Blick über die Schulter und Jordan verschwand im Rainbow House, einem schwul-lesbischen Jugendclub in Downtown Spokane. Hier konnte er sich geben wie er war. Und er war ein ganz wilder, mit etlichen der Jungs hier war er schon im Darkroom gewesen. Eine feste Bindung eingehen? Er war ein Punk, und ein Punk war frei und ungebunden. Süße Boys gab es so viele und die meisten probierten ja eh am liebsten herum wie er selbst. Mit 14 durfte man hier her kommen, mit 16 war man dann laut Gesetz des State of Washington alt genug, um in den Darkroom zu gehen und zur Sache zu kommen. Erst die "älteren" Jahrgänge ab 19 oder 20 bildeten dann vermehrt feste Beziehungen. Bis einschließlich 21 durfte man bleiben, danach war man zu alt für einen Jugendclub fanden die Organisatoren.

Heute hatte er allerdings zeitlich kein Handwerkszeug mehr beschaffen können. Und nachher musste er noch einkaufen, nachdem er eben schon erfolglos durch die Geschäfte geirrt war. Die Weihnachtsgeschenke für die Familie rissen immer ein empfindliches Loch in die Kasse, aber in seiner Familie wurden die Geschenke nun mal erwartet. Eigentlich konnte er Weihnachten nicht leiden. Es war nur Kommerz und mit der Idee vom Fest der Liebe hatte das auch schon längst nichts mehr zu tun. Nicht dass ihm die Kirche als solche etwas bedeuten würde, aber für menschliche Selbstverständlichkeiten wie Nächstenliebe brauchte man keine Kirche.

Immerhin kam Tony gerade vorbei und ließ sich neben Jordan auf die Couch fallen. Die beiden verband der Zufall, dass sie beide von ihren Eltern in die gleiche konservative Kirchengemeinde geschleift wurden, wo sie sich dann in der Lehre der Kirche anhören durften, dass sie unnormal seien und es sie in dieser ehrwürdigen Kirche gar nicht gebe. Und hier straften sie ihren Pfarrer Lügen.

"Na, wie geht's?" fragte Tony. "Wie einem Punk zu Weihnachten", antwortete Jordan gestresst. "Na dann wollen wir mal Stress abbauen, wie?" Grinsend zog Tony ein quadratisches Plastikpäckchen aus der Tasche und sie verschwanden im Siebenachtel-Dunkel einer Nische des sündigsten Raumes im Haus.

Inzwischen war es später Nachmittag und es wurde draußen dämmerig. Jordan öffnete die Tür des Clubs und wurde erwartet. Auf dem Platz standen sein Bruder und dessen NSV-Schläger. Wie auch immer sie es geschafft hatten, sie hatten ihn gefunden. Schnell griff Jordan zur Türklinke, bevor die Tür ins Schloss fiel, ging zurück ins Gebäude und drückte die Tür zu. Es war leider kaum was los und außer ihm waren nur noch drei 14-Jährige Jungs und ein Paar 15-Jährige Mädchen da. Der Betreuer guckte ihn an: "Was ist, du bist ja weißer als das Whiteboard hinter Dir?" – "Da draußen steht mein Bruder mit seinen Nazis." In dem Moment klopfte, nein, donnerte es schon an der Tür. Der Betreuer griff zum Telefon und rief die Polizei. Alles würde aber nichts helfen, Jordan war klar, dass er seine Familie verlassen musste – für immer! Ebenso wurde dem Betreuer klar, dass die Tür nicht mehr lange Widerstand leisten würde. Ein Blick in den Hinterhof, alles schien friedlich, und er wies die Jugendlichen an, dort aus dem Fenster zu flüchten, während er zum Baseballschläger unterm Tresen griff und darauf wartete, dass die Tür nachgeben würde.

Das tat sie, während noch einer der Jungs aus dem Fenster sprang, weshalb gleich zwei von den Nazis auch dorthin rannten. Jordan lief auf dem The Plaza genannten Busbahnhof in den erstbesten Bus. Die Türen schlossen sofort, während sein Bruder um die Ecke kam und schrie: "Raymond, schnell! Hol das Auto!" Die Busse fuhren nun allesamt durcheinander in die verschiedensten Himmelsrichtungen. Jordan hoffte, dass sein Bruder in dem Gewusel den Überblick verlieren würde. Integraler Taktfahrplan hatte viele Vorteile…

Sein Bus fuhr zum Flughafen, eigentlich keine schlechte Sache. Jordan versteckte sich zwischen den Autos im Parkhaus und blieb lange unentdeckt. So konnte er nachdenken, wie er seine neue Situation sehen sollte. Es war ein Bruch, innerhalb von wenigen Minuten wurde er aus seiner vertrauten Welt herauskatapultiert. Nur war das jetzt gut oder schlecht? Wohl gefühlt hatte er sich da nie so richtig. Seine Ansichten passten nicht zu den Ansichten der übrigen Familie, es gab häufig Streit und wie gestern musste Jordan sich mehr als einmal verknöcherte Vorstellungen über seinen Lebensstil oder seine Sexualität anhören. Aber die Familie gab ihm auch Sicherheit, täglich drei Mahlzeiten zu bekommen, ein Dach über dem Kopf, einen Fernseher und eine Heizung im Zimmer zu haben. Diese Vorteile waren nun auch dahin. Er wusste nicht, was als nächstes kommen würde. Wo sollte er schlafen? Wie sollte er an was zu essen kommen? Wo sollte er sich waschen? Sein Geld würde ein paar Tage reichen, dann war Schluss. Er sah sich in einer Großstadt in der Fußgängerzone sitzen, die Leute frierend um ein paar Cent anbetteln. Oder sollte er sich an eine Hilfsorganisation wenden? Aber die würde vielleicht herausfinden wollen, wo er her kam und ihn zurück bringen. Was sein Bruder dann anstellen würde, wollte er sich gar nicht vorstellen.

Auf einmal sprach ihn ein Mann an: "Was tust Du da?" Offenbar gehörte ihm der Honda Legend, neben dem er gerade kauerte. Eigentlich war es ja offensichtlich genug, dass er sich versteckte. Der Mann schien unschlüssig, ob er den Wachdienst verständigen sollte oder was auch immer sonst tun sollte. Dann fragte er: "Kann ich Dich irgendwohin mitnehmen? Ich fahre nach Walla Walla." Jordan nickte, es war egal, wo er hin kam, es musste nur weit genug von Spokane weg sein. So stieg er in die Limousine und sie fuhren aus dem Parkhaus.

Die letzte Nacht war kurz, also fielen Jordan schon recht schnell die Augen zu. Wach wurde er durch das Geruckel einer Nebenstraße. Hier war etwas faul, bis Pasco ging der wie eine Autobahn ausgebaute Highway, danach folgte immerhin noch eine Hauptstraße nach Walla Walla. Vom Fahrersitz funkelten ihn gierige Augen an: "Es wird Zeit, dass Du für die Fahrt bezahlst! Mach mal das Handschuhfach auf." Eine Tube Gleitmittel sprach mehr als jedes weitere Wort. Auch das noch, er war wohl an einen von der üblen Sorte geraten. Es war nicht immer von Vorteil, zwar am nächsten Tag 17 zu werden, aber wie gerade mal 14 auszusehen.

Die Verriegelung der Tür klackte und der Türgriff zeigte keine Wirkung. Jordan überlegte blitzschnell, das Adrenalin schoss seine Müdigkeit in Sekundenschnelle aus dem Kopf. Bei Hondas dieser Baujahre war die Türverriegelung ein ziemlich versteckter Schiebeknopf. Tony hatte einen Civic aus dieser Zeit, in dem Jordan ein paar Mal mitgefahren war. Daher kannte er das System und würde die Tür wieder auf bekommen, wenn sie nicht manipuliert war. Aber erst einmal wollte er seinen Fahrer in Sicherheit wiegen. Panisch zerrte er also an dem Türöffner. "Tja, die Tür bekommst Du nicht mehr auf!" Die Limousine bog in einen Wirtschaftsweg ein. Jordan schätzte schnell seinen Chauffeur ein. Mit der Figur war der vermutlich alles andere als flink. Jetzt oder nie! Mit links schnallte er sich ab, mit rechts schob er den Hebel für die Verriegelung vor, griff zum Türöffner und die Tür ging tatsächlich auf. Sofort sprang er aus dem Auto und rannte ins Feld. Hinter sich hörte er den Mann laufen, es klang wie eine Dampflok: schwere Schläge und lautes Schnaufen. Den würde er bald los sein. Und wirklich, die Schritte verschwanden. Dann sah er die Lichter des Autos, wie es auf die Straße zurücksetzte nach einer halben Meile rechts abbog auf eine andere Straße, ihn in der Ferne überholte und dann schnell verschwand.

Jordan konnte sich nun orientieren. Links neben ihm war die Straße, auf der der Typ mit seinem Auto verschwunden war. Dahinter war der Interstate Highway mit seinem schneller fahrenden Verkehr und trotz des Samstags vor Weihnachten vielen LKW zu hören. Die Trucker wollten wohl alle nach Hause. Etwas rechts von ihm war scheinbar ein Feldweg, auf den er ging, um leichter voran zu kommen, als im Acker. Da Vollmond war, konnte er genug sehen, um seinem Beinahe-Peiniger nicht doch noch in eine Falle zu gehen.

Weil ein echter Punk keine Uhr und kein Handy hat, hatte Jordan nicht den Hauch einer Idee, wie spät es wohl sei. Genau hatte er nicht auf die Uhr geschaut, als er aus dem Auto geflüchtet war, aber er meinte, sich erinnern zu können, dass es zwischen 1 und 2 war.

Der Mond stand schon tief am Himmel, als er endlich die Zivilisation erreichte. Sie bestand aus dem Städtchen Ritzville und nur die Häuser ließen etwas von der Zivilisation vermuten. Es war ansonsten keine Menschenseele zu finden. Er wanderte durch die Stadt und kam an einen Truck Stop. Nachdem ein Geschäftsmann im Anzug ihn zu missbrauchen versucht hatte, würde er vielleicht hier einen Trucker finden, der ihn trotz des miesen Rufes der Branche diesbezüglich mitnehmen würde, ohne es auf seinen Arsch abgesehen zu haben.

Na was eine Enttäuschung, ganze drei Trucks standen dort. Der erste war ein älterer Freightliner Frontlenker, stark angerostet und zugelassen in Kalifornien. Der Fahrer kam gerade heraus, um in das Gebäude des Truck Stop zu gehen. Er sah aus wie das Vorbild für das Fahrlehrer-Alien aus Pixars Kurzfilm "Lifted", seine Hose zeigte ein sehr tiefes Maurerdekolletee. Und als die Tür so schön offen stand, erkannte Jordan den knöcheltief im Fußraum herumliegenden Müll. Na danke, der fiel aus.

Daneben stand ein neuer Hauber der gleichen Marke, dessen Motor noch knackte. Offenbar hatte er gerade erst angehalten, vom Fahrer war trotzdem nichts zu erkennen. Das Nummernschild stammte aus Colorado.

Und dann war da noch ein Hauber, der mindestens so alt war wie der Frontlenker von diesem Schmutzfinken. Aber optisch war er bestens in Schuss. Auf den Seiten der Schlafkabine heulte ein Wolf den Vollmond an. Die bewaldeten Hügel und der schwarzblaue Sternenhimmel zogen sich über die Fahrertür. Auf der Motorhaube ging die Sonne in schönstem Rot über den Hügeln unter, der Himmel war dort orange-gelb-violett. Jordan hatte Ahnung von LKW, er schwärmte von dem Beruf und seiner zumindest emotionalen Freiheit. Kein Chef ein paar Türen weiter, keine verknöcherten Sekretärinnen, die den neuesten Tratsch gleichmäßig mit dem Kaffee im Bürokomplex verteilten, keinen Dresscode. Dass es kein einfacher Job war, und auch keiner, bei dem man reich würde, war ihm auch klar. Aber man konnte davon überleben und mehr wollte er auch nicht. Sollten andere Leute sich eine goldene Nase verdienen, wenn er sich eine glückliche verdiente.

Die gängigen und auch etwas exotischen Marken auf dem derzeitigen Markt kannte er daher in- und auswendig. Aber dieser hier hatte eine Reihe Rauten den ganzen Kühlergrill hoch und das war ihm vollkommen unbekannt. Er ging näher ran. Diamond Reo, diese Marke hatte er noch nie gesehen oder von ihr gehört. Allerdings sah er auch, dass der Truck in Washington zugelassen war. Allzu weit konnte es also mit dem nicht gehen.

In der Kabine bewegte sich was, Jordan suchte ein Bisschen Abstand. Zu seiner Überraschung stieg ein Junge aus, der im besten Fall 20 sein konnte. Während der Fahrer in dem Gebäude war, wurde er von Jordan zu seinem Favoriten für die Weiterfahrt auserkoren. Wenn der zurück kam und der Truck aus Colorado sich nicht inzwischen als Alternative erwies, würde er fragen. Leider musste er feststellen, dass ihm noch immer der halbe Acker an der Hose und den Schuhen klebte. Gewaschen war er auch nicht nach diesem Gewaltmarsch, aber dafür hundemüde.

Endlich kam der Fahrer wieder. Jordan ging näher heran und sah ihn nun genauer. Die dichten, eher kurzen und blonden Haare bildeten keinen definierten Scheitel, dazu hatte er einen Kinnbart. Im linken Ohr trug er einen goldenen Ring. Bekleidet war er mit einem schwarzen Shirt aus geriffeltem Stoff und weißem Aufdruck eines Drachens, Blue Jeans und trucker-untypisch mit Sneakers. Jordan fasste allen Mut zusammen und sprach ihn an: "Hallo. Entschuldigung, kann ich wohl ein Stück mitfahren?" Der Angesprochene schaute ihn kritisch an, offensichtlich war "Punk" in seinem Kopf nicht mit den besten Eigenschaften verbunden. "Wohin soll's denn gehen?" Eine tolle Frage, denn der wusste, wo er hin wollte. Jordan dagegen wusste es nicht und konnte vor Müdigkeit sowieso kaum noch klar denken. Die Chancen standen 1:4. "Nach Westen." – "Nicht so genau. Da gibt es ja nur eine Stadt. Aber ist eh egal, denn ich fahre nach Süden." – "Kann ich dann wenigstens bis Pasco mit? Von da geht es vielleicht besser weiter als von hier." – "Junge, es ist Sonntag vor Heilig Abend. Wenn auf dem Truck Stop in Kennewick auch drei Trucks stehen, dann ist das viel. Wenn Du überhaupt Glück hast, dann hier. Und falls Du durchgebrannt bist und von der Polizei gesucht wirst, sind Trucker eh nicht das richtige. Wir sind gut informiert, was in der Richtung Sache ist."

Panik kam in Jordans Kopf auf. Hinter ihm sprang ein Diesel an, es war der alte Frontlenker. Aber auch die Fahrerin des neuen Haubers kam zurück. Das drohte darin zu enden, dass er hier im Niemandsland strandete. Und noch war ihm Spokane nicht weit genug weg, als dass sein Bruder die Fährte nicht noch aufnehmen könnte. Verzweifelt versuchte er, seine Tränen zu unterdrücken. Der blonde Engel ihm gegenüber grinste jedenfalls jetzt eher dämonisch und meinte: "Ich wünsche Dir noch viel Glück bei der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit. Wenn Du um 12 noch hier stehst, tust Du es am zweiten Feiertag immer noch!" während er sich nach dem Türgriff streckte. Dabei rutschte ihm der Kettenanhänger aus dem Kragen. Er trug sechs farbige Ringe: rot, orange, gelb, grün, blau, violett. Der Kerl war schwul! Die Lage war ernst, der Verkehr drohte immer mehr abzusterben, am Nachmittag würde hier tote Hose sein. Und in einer Stadt mit vielleicht 2000 Einwohnern würde er sich über die Feiertage nicht durchschlagen können. Jordan griff zum letzten Strohhalm, bereuen würde er es bei diesem Trucker-Schnuckelchen nicht, wenn er drauf einginge. Mit einem Augenzwinkern und aufreizendem Hüftschwung merkte er an: "Ich bringe für die Fahrt natürlich auch eine Entschädigung!" Es knallte, Jordan taumelte mit einer glühenden Wange zurück und der Fahrer kletterte in sein Führerhaus. Das war dann wohl schief gegangen. Der eine wollte ihn nur mitnehmen, um ihn zu ficken. Der nächste wollte ihn nicht einmal mitnehmen, wenn er ihn ficken darf. Die Welt war merkwürdig.

Schnell rannte Jordan zu der Truckerin mit ihrem modernen Hauber und fragte sie, ob er mitfahren dürfte. Sie antwortete nur knapp: "Steig ein, ich fahre aber nur noch bis Kennewick und mache da ein paar Stunden Pause. Ich bin die Nacht durch gefahren." Dankbar kletterte Jordan in das Fahrerhaus und weil er die Nacht durchgewandert war, schlief er auf dem Beifahrersitz ein, noch bevor der Truck vom Platz runter war.

Benjamin, 23.12.2007, Morgens

Das Handy piepste, Zeit weiterzufahren. Benny griff nach dem Störenfried, schaltete den Alarm aus und kramte Kulturbeutel, Handtuch und frische Wäsche aus seiner Sporttasche unter der Liege. Es war hier oben im Windschatten der Berge deutlich wärmer um die Zeit als unten an der ungeschützten Küste, trotzdem beeilte er sich, ins Warme des Gebäudes zu kommen.

Eine Dusche später war er zu weiteren Taten zu gebrauchen, die erste sollte Frühstück heißen. Benny entschied sich für die mächtige Version mit Spiegeleiern, Speck, Bratwurst, Weißbrot, Tomatensoße. Dazu einen Orangensaft und die Thermoskanne zum Füllen mit Kaffee für unterwegs.

Gut vollgefuttert kehrte Benny zu seinem Truck zurück, als ihn der Junge ansprach: "Hallo. Entschuldigung, kann ich wohl ein Stück mitfahren?" Benny guckte skeptisch an der Figur auf und ab. Ein durchgebranntes Kiddie. Vielleicht 14 Jahre alt, bekleidet war er mit Lederstiefeln, einer zerrissenen Jeans, schwarzem Pullover unter einer ramponierten Lederjacke mit Strickkragen. Der außergewöhnliche Schmuck bestand aus einem Kampfhunde-Halsband aus Leder mit Spitznieten beschlagen und einer grobgliedrigen Silberkette um den Hals, ein kleiner Silberring steckte in der rechten Augenbraue, ein schwarzes, längliches Plastikpiercing in jedem Ohrläppchen. An der rechten Hand trug er zwei klobige Ringe, um das Handgelenk baumelte ein Armband passend zur Metallkette um den Hals. Die Haare an der Seite waren kurz geschnitten, mitten auf dem Kopf hatte er einen ziemlich strubbeligen Irokesenkamm aus den nicht gefärbten, schwarzbraunen Haaren zusammen gegelt, auch am Pony hingen die Haare in der Mitte bis kurz über die Nasenwurzel ins Gesicht. Hosenbeine und Schuhe mit Schlamm verschmiert, Augenränder und aufdringlicher Schweißgeruch vervollständigten das Bild des ungepflegten Punkers. Wahrscheinlich stand der Kerl auch noch unter Drogen, denn er hatte schon klarere Aussprachen gehört.

"Mal sehen, ob er wirklich nicht ganz klar bei der Sache ist", schoss Benny durch den Kopf. Aber den Entschluss, ihn nicht mitzunehmen, hatte er schon gefasst. "Wohin soll's denn gehen?" Der Junge schien es selbst nicht zu wissen, denn das angestrengte Denken war deutlich zu sehen. "Nach Westen." Das passte Benny hervorragend. Denn immerhin brauchte er nun nicht mal zu lügen. "Nicht so genau. Da gibt es ja nur eine Stadt. Aber ist eh egal, denn ich fahre nach Süden." – "Kann ich dann wenigstens bis Pasco mit? Von da geht es vielleicht besser weiter als von hier." Aha, der war ja ganz schön flexibel. Auf einmal durfte es auch eine andere Himmelsrichtung sein. "Junge, es ist Sonntag vor Heilig Abend. Wenn auf dem Truck Stop in Kennewick auch drei Trucks stehen, dann ist das viel. Wenn Du überhaupt Glück hast, dann hier. Und falls Du durchgebrannt bist und von der Polizei gesucht wirst, sind Trucker eh nicht das richtige. Wir sind gut informiert, was in der Richtung Sache ist."

Das schien gesessen zu haben, jedenfalls wurde der Knilch ziemlich farblos und schnappte nach Luft. Und heulen würde er auch gleich. Wenn er nicht zum durchgebrannten Punk geboren war, dann sollte er es bleiben lassen und brav zur Schule gehen. Daheim gab es dann ein Dach überm Kopf und warmes Essen von Mama. "Ich wünsche Dir noch viel Glück bei der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit. Wenn Du um 12 noch hier stehst, tust Du es am zweiten Feiertag immer noch!"

Benny griff nach der Tür und wollte einsteigen. Der Junge blinzelte ihn nun an und wackelte mit dem Hintern: "Ich bringe für die Fahrt natürlich auch eine Entschädigung!" Jetzt wurde Benny blass. Er war zwar schwul, aber so nötig, dass er dieses Beinahe-noch-Kind vögeln musste, hatte er es dann doch nicht. Und wenn der es mit jedem so trieb, dann würde Benny sich eh trotz Kondom noch was einfangen. Zumindest Läuse bei der nicht vorhandenen Körperhygiene ganz bestimmt, denn gegen die half das Teil schon mal gar nicht! Also holte er blitzschnell aus und scheuerte dem Kleinen eine, damit er sich mal überlegte, was er tat.

Im Rückspiegel sah Benny noch, dass er jetzt die Truckerin anquatschte, die mit dem Freightliner da war. Und die nahm ihn auch noch mit. Es war nicht so, dass Benny etwas gegen Punks hatte. Er war ja als Schwuler selbst auf Toleranz angewiesen und hatte in seinem Pickup schon einige Punks, Hippies, Goths und andere nach landläufiger Meinung "komische" Leute mitgenommen. Aber die zeichneten sich alle dadurch aus, dass sie alt genug waren, um alleine zu reisen, gewaschen und nicht bekifft. In dem Moment wo Bennys Freiheit, besonders die seiner Atemwege, eingeschränkt wurde, hörte die Toleranz aber eindeutig auf.

Jordan, 23.12.2007, Vormittag

Nun stand er hier, der arme Tor, und war so schlau als wie zuvor. Dieses Arschloch hatte Recht behalten. Auf dem Truckstop in Kennewick war kein einziger Truck außer dem, in dem er gerade auf den Platz kam. Bis eben hatte er geschlafen, seine Fahrerin parkte ihren Lastzug ein. In der Kabine lag ein schwerer Zitrusduft, den offenbar die Klimaanlage erzeugte. Also war es um seine Körperhygiene doch so mies bestellt. Dann drückte sie ihm fünf Dollar in die Hand: "Geh mal ins Haus und nimm eine Dusche. Sonst nimmt Dich der nächste wieder nicht mit. Und hier werden sich unsere Wege auf jeden Fall trennen. Ich habe im Funk zwar nicht gehört, dass Du gesucht würdest, aber trotzdem werde ich keinen fremden Jungen über die Staatsgrenze nach Oregon mitnehmen." Jordans Augen strahlten dennoch: "Vielen Dank. Ich denke, ich komme schon noch weiter."

Also marschierte er erst einmal in das Gebäude und ließ sich gegen einen der 5 Dollar den Schlüssel für die Dusche aushändigen. Vom Rest kaufte er eine Flasche Duschgel und eine Dose Deospray, auch die Hosenbeine und Schuhe bekamen eine großzügige Ladung Wasser ab. Das heiße Wasser war eine Wohltat, also nutzte er die Dusche sehr ausgiebig. Frisch gewaschen und zivilisiert riechend kam er wieder in den Ladenbereich und kaufte von seinem eigenen Geld ein Frühstück. Danach blieb er auf dem Barhocker sitzen, stützte sich auf dem Stehtisch vor ihm ab und starrte auf die Einfahrt. Es kam wirklich kein LKW, auch Autos nur wenige. Und die, die kamen, waren voll mit Familien und Gepäck. Auch wenn er nun wieder sauber aussah, so schien doch die Welt voll mit Vorurteilen zu sein. Denn niemand, der noch einen Platz hatte, wollte ihn mitnehmen. Offenbar hatten die alle Angst, ihre Grundschulkinder könnten sich anstecken und in 5 Jahren auch so herumlaufen.

Die Uhr zeigte schon fast 2, als ein Thermo-Lastzug auf den Hof einbog. Eine mächtige, blau-silberne Zugmaschine der Marke Mack hing davor. Der Fahrer war ein Afroamerikaner um die 30, der sich erst einmal ein stattliches Mittagessen kaufte. Nachdem er dieses verzehrt hatte, sprach Jordan ihn an: "Hi. Darf ich ein Stück mitfahren?" Der Fahrer guckte ihn von oben bis unten an und fragte: "Na, wie alt bist Du denn?" – "Siebzehn." Dass er heute auch noch Geburtstag hatte, ersparte er sich anzufügen. "Hast Dich ja gut gehalten für das Alter. Ich fahre nach Vancouver in Kanada. Passt Dir das?" – "Ja. Ich will nach Seattle. Das liegt ja auf dem Weg." – "Ich muss allerdings erst einmal Pause machen. Wenn Du bis da hin niemand anders gefunden hast, kommst Du einfach mit. Bevor ich fahre, komme ich sowieso noch einmal hier rein."

Na also. Jordan war froh, dass es auch noch andere Leute gab. In Seattle würde er sich schon irgendwie durchschlagen. Und sein Bruder würde ihn in dieser Metropole auch nicht mehr finden können. Nur noch gerade ein Hotdog zu Mittag essen und deutlich gelassener auf die Weiterreise warten.

Benjamin, 23.12.2007, später Vormittag

Nach langer Fahrt auf der schlecht ausgebauten Seite des Oregon Rivers traf er schließlich in Vancouver, hier allerdings das im State of Washington ein. Der zur Autobahn ausgebaute Interstate 84 lag leider im State of Oregon, wo er ja noch nicht fahren durfte. Benny setzte den Blinker und zog auf den Parkplatz. Hier sollte der Fahrer des Stahlwerks auf ihn warten. Benny fielen die Augen aus dem Kopf. Da stand doch glatt die nächste zwischenmenschliche Herausforderung. Der Fahrer stieg aus seinem Auto, einem alten Chevy. Sein Blick war nicht wirklich weniger überrascht, aber daran, ein Weltwunder zu fahren, hatte Benny sich schon gestern gewöhnt. Der Mann schien orientierungslos im Spannungsfeld zwischen Sezessionskrieg, Flucht aus Alcatraz und Summer of 69 gestrandet zu sein und hatte mehr als schulterlange Haare, Vollbart, einige Zahnlücken, trug eine ziemlich abgegriffene Jeans und ein Holzfällerhemd unter einer Jeansweste. Wahrscheinlich lag er geruchlich nicht weit von dem Punk heute Morgen entfernt. Benny zog die Handbremse an und stieg widerwillig aus der Kabine. Der Fahrer kam mit großen Augen auf ihn zu und streckte die Hand aus: "Hallo, ich bin Randolph von Portland Steel." – "Benjamin, hallo."

Die Zeit drängte bekanntlich, das Stahlwerk musste auf Lager produzieren, bis die Walzenbrücke da hinten endlich eingebaut wurde. Also stiegt Randolph auf den Fahrersitz und Benny nahm unwohl auf dem Beifahrersitz platz. Warum musste er heute nur an solche schrägen Typen geraten? Immerhin schien Randolph mit dem Fuller-Getriebe umgehen zu können, generell hatte er wohl Erfahrung auf einem Diamond Reo, denn er hatte den Startknopf schon gefunden, während Benny noch einstieg. Auch Licht und Scheibenwischer hatte er ohne Hilfe betätigt. Und wie er feststellen musste, zählte nicht bei jedem Menschen der optische Eindruck, denn den befürchteten Körpergeruch strömte Randolph nicht aus. Lediglich etwas kalter Zigarettenrauch zog Benny zwischen den zivilisatorischen Duftmitteln in die Nase, aber da war ja nichts gegen zu sagen.

Kaum waren sie auf der Hauptstraße zurück, fragte Randolph: "Ist das Dein Truck?" – "Ja. Aber eigentlich nicht für den Frachtverkehr, sondern als Hobby." – "Wo hast Du den denn her?" – "Aus Montana. Stand auf dem Hof einer kleinen Spedition und war ziemlich übel dran." – "Ist diese tolle Lackierung original? Oder wie bist Du da drauf gekommen?" – "Die war so ähnlich. Habe ich abfotografiert und versucht nachzusprayen, ist auch ziemlich gut gelungen. Der Lack war einmal komplett runter. Sie gefiel mir und für ein Liebhaberstück macht man sich gerne mal Arbeit. Warum fragst Du?" – "Eine Frage noch. Was ist das für ein Motor und ist der und das Getriebe original?" – "Das ist ein Caterpillar V8 Viertakter aus einem alten White Road Boss. Vorher war ein Detroit Zweitakter mit defektem Allisson 10-Gang drin. Aber der Motor war größtenteils ausgeschlachtet und ich konnte nicht mehr alle Ersatzteile für Motor und Getriebe auftreiben, um ihn zum Laufen zu bringen. Den White konnte ich bei unserem Schrotthändler in der Stadt ausschlachten und der Antrieb war noch gut in Schuss."

"Danke – versuch Dich mal bitte zu erinnern, ob Dir der Name des ersten Besitzers im Fahrzeugbrief einfällt." Benny knallte seinen Kopf gegen die Nackenstütze. "Du heißt nicht etwa mit Nachnamen Richards? Der erste Besitzer hieß Randolph Richards!" – "Genau. Ich habe eben geglaubt, ich sehe nicht richtig. 1974 war ich 21 Jahre alt, ich stamme aus einer Truckerfamilie. Statt großer Geschenke in der Kindheit gab es ein Sparbuch und mit 21 einen Truck von dem Geld oder eine Anzahlung auf eine Eigentumswohnung." – "Kenne ich. Ich werde wohl Weihnachten eine Anzahlung auf einen Truck kriegen. Wird ein Kenny W900, Reo gibt es ja leider seit 20 Jahren nicht mehr." – "Ja, leider. Jedenfalls habe ich damals einen Diamond Reo Raider ausgesucht. Mein Cousin hatte ein paar Monate vorher einen gekauft und ich fand ihn den schönsten Truck in der ganzen Familie. 1981 wurde ich Vater und 1983 hatte ich die wochenlange Trennung von meiner Frau und meiner Tochter satt. Also habe ich den Truck verkauft und bin in den Nahverkehr beim Stahlwerk gegangen. Er fuhr eine Weile Linienverkehr Vancouver – San Francisco für eine Familienspedition aus Everett und ich sah ihn häufiger auf der Panamericana. Irgendwann war er weg und der ehemalige Fahrer sagte mir auf einem Rastplatz, dass das Getriebe kaputt gegangen war und sie den Wagen zum Ausschlachten an eine Spedition in Montana verkauft hätten, die noch eine größere Reo-Flotte besaß. Ich dachte, mein erster und letzter eigener Truck wäre längst im Schrott und auf einmal kommst Du damit auf den Parkplatz."

Benny war sprachlos. Randolph wollte wissen: "Wie ist es dem Wagen denn bei Dir ergangen?" – "Na ja. Mit 14 habe ich ihn von meinem Taschengeld gekauft, als ich mit meinem Vater in Montana unterwegs war. Mein Opa hatte mal einen Diamond Reo Royale, ich fand dessen bullige Form als kleines Kind immer viel toller als die schlanken Petes meiner Eltern. Allerdings gefiel mir an dem nicht, dass es ein Frontlenker war. Und als ich da die Reste dieses Raider, der ja nur die Hauber-Variante des Royale war, gesehen habe, hab ich einfach nach dem Preis gefragt. Mein Vater war natürlich wenig begeistert, besonders weil er einen Tieflader leihen musste um das Ding abzuholen." Randolph grinste. "Auf dem Hof zu Hause habe ich den Wagen dann mit meinem Freund restauriert. Der White hat einige Teile mehr als nur Motortechnik spendiert. Auch die Sitze, das Radio, die Liege und einige der Instrumente sind zum Beispiel da raus. Und Reparaturbleche habe ich auch da raus geschnitten. Aber für einen Reo bekommt man ja keine Teile mehr. Es hat fast 4 Jahre gedauert. Im September ist der Truck fertig geworden, vor fünf Wochen ich dann endlich 18. Meine Eltern hatten letzte Woche einen schweren Unfall und sind noch im Krankenhaus, wir hatten diese lukrative Route, ich hatte einen Truck und am dem Tag die CDL bekommen. Also fahre ich mit ihm meine erste gewerbliche Tour." – "Oh, ich hoffe Deinen Eltern geht es besser. Sag ihnen, dass sie einen tollen Sohn haben. Und pass mir gut auf meinen Liebling auf. Die Frage, ob Du ihn verkaufen würdest, kann ich mir nach vier Jahren Arbeit ja sicherlich sparen." – "Allerdings. Aber wenn Du mir Deine Karte gibst, schicke ich gerne Fotos."

Im Stahlwerk spendierte Randolph ein Essen in der Kantine, während der LKW entladen wurde. Dabei dachte Benny genauer nach. Er blickte zu wenig hinter die Fassade der Menschen, die ihm gegenüber standen. Als er Randolph sah, hatte er die Krise gekriegt. So jemand sollte seinen Truck fahren? Und nach 15 Minuten wusste er, dass er ohne Randolph den Truck nicht hätte und der als Erstbesitzer bisher die meisten Kilometer mit dem Wagen unterwegs war.

Der Punk von heute Morgen kam ihm wieder in den Sinn. Er sah aus wie 14, aber die Stimme klang reifer. Durchgebrannt mochte er sein, aber vielleicht war es ihm selbst unangenehm, durchgeschwitzt zu sein. Andererseits suchte ihn wohl keiner, denn weder im Radio noch im CB-Funk war etwas zu hören gewesen. Er hätte den Kerl ruhig mitnehmen können, am Truck Stop gab es eine Dusche, da hätte er ihn ja noch eben drunter jagen können.

Nach dem Essen war der Truck entladen, Randolph startete den Motor wieder und schon waren sie zurück auf dem Weg zur Staatsgrenze. Draußen gab Randolph Benny die Hand, drückte ihm dann seine Visitenkarte in dieselbe und meinte: "Gute Heimfahrt, frohe Weihnachten, ein gutes neues Jahr. Auch Deinen Eltern alles Gute."

Benny startete den Motor. Wieder erinnerte er sich an den Punk heute Morgen, kurz bevor er ihm Sex für die Fahrt angeboten hatte. Das verzweifelte Gesicht stand Benny deutlich vor Augen. Und das war keine ärgerliche Verzweiflung über ein Wochenende auf einem gottverlassenen Truck Stop. Es war auch keine Angst vor ein paar unangenehmen Stunden in kalten Nächten. Das war Todesangst, warum auch immer. An der Kreuzung ging es rechts nach Tacoma und Seattle, von da war er dann schnell zu Hause. Benny setzte den Blinker nach links und folgte dem Schild nach Pasco, weg von zu Hause. Er hatte ein sehr komisches Gefühl und es wurde mit jeder Minute schlimmer. Wahrscheinlich stand der Punk immer noch auf den Truck Stop und er konnte einen Teil seines Verhaltens von heute Morgen wiedergutmachen.

Nachwort

Und so endet der zweite Teil. Vielleicht haben einige von Euch schon ein Bilderbuch-Ende vorausgesehen, aber so einfach ist das dann manchmal doch nicht im Leben. Ein Shampoo-Hersteller hat es mal mit seinem Slogan auf den Punkt gebracht, dass man nie eine zweite Chance bekommt, einen ersten Eindruck zu hinterlassen. Und wir handeln viel nach diesem Eindruck. Aber ist das immer richtig? Manchmal muss man sich diese Frage wirklich stellen, denn man kommt, wie Benny, vielleicht erst viel später darauf, wie die Dinge wirklich sind – aber dann kann es zu spät sein. Wird es auch für Benny und Jordan zu spät sein?

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