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Forgotten Friendship

Teil 6

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Vorwort

Hi! Wie geht's weiter mit Mirko, Maik, Gregor, Rolf und Marion? Hier gibt's die Antwort! Aber vorher natürlich wieder mal die altbekannte Sache, dass alle Personen und Handlungen rein fiktiver Natur sind und in keinster Weise mit der Realität in Verbindung stehen. Sollte sich jemand durch den Inhalt belästigt fühlen, so verlasse er bitte schnell die Seite und habe sich hier nicht mehr sehen zu lassen ;-). Kritik kann im Übrigen auch weiterhin an mich geschickt werden. So, damit ist wieder einmal alles gesagt und jetzt viel Spaß mit Teil 6.

Chris

 

Als ich auf die Uhr sehe, bekomme ich fast einen Schock, es ist schon 18 Uhr durch, jetzt waren wir doch tatsächlich 5 Stunden durch den Ort gelaufen und haben den ganzen Tag heute noch nichts in den Magen bekommen. Schon alleine bei dem Gedanken an Essen beginnt sich dieser sofort durch zu melden.

»Da hat wohl jemand Hunger!«, sagte Maik mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.

»Ja, wieso auch nicht. Seit gestern habe ich nichts mehr bekommen. Wie sollte ich da auch anders reagieren?«, versuchte ich etwas theatralisch zu reagieren.

»Was hätten Sie denn gern, mein Herr?«

»Also am liebsten die Empfehlung des Hauses und zum Nachtisch bringen sie mir bitte den süßen Kerl, der mir heute den ganzen Tag schon beim Gehen geholfen hat. Den muss ich unbedingt vernaschen! Der sah so was von zum Anbeißen aus!«, grinste ich Maik frech an.

»Also als Bestellung: Einmal die Empfehlung des Hauses und als Dessert einmal Maik zum Gesamtpreis von uneingeschränkter Liebe!«

»Ja Kleiner!«, ich ziehe ihn noch einmal zu mir herunter und setzte noch schnell zu einem Kuss an, bevor Maik in der Küche verschwindet. Mit einem breiten Grinsen und seinen strahlenden Augen entfernt sich dieser nach dem Kuss von mir und geht in Richtung Küche, um uns dann doch endlich mal was zum Essen zu machen. Mein Magen schlägt während der Zeit schon Purzelbäume und will gar nicht erst so lange warten bis Maik endlich mit Kochen fertig ist. So versuche ich vorsichtig aufzustehen und humple mit kleinen Schritten zur Küche. Erst einmal bleibe ich dort im Türrahmen stehen und schaue dem Treiben zu. Maik steht vor dem Herd und rührt mit einer Kelle im Topf. Es riecht nach Tomatensauce, aber nicht diese billige Fertigsauce sondern Selbstgemachte mir richtig frischen Tomaten. Es riecht nach Oregano und Knoblauch. Er schaut verträumt in den Topf und scheint irgendwie fern mit den Gedanken zu sein. Leise, soweit dieses geht, schleiche ich mich von hinten an ihn heran und umarme ihn ganz zärtlich. »Hey Großer. Du sollst doch deinen Fuß schonen?«

»Schon, aber ich hab es nicht mehr ohne dich ausgehalten!«

Mit strahlenden Augen dreht er seinen Kopf soweit um wie es nur geht, damit er mir in die Augen schauen kann. Er strahlt von einer Seite des Gesichts bis zur anderen.

»Ich hab dich auch schon vermisst gehabt!«

»Ach deswegen standest du so verträumt hier?« Auf diese Frage wird sein Gesicht puterrot, anscheinend ist es ihm etwas peinlich. Ich verstehe zwar den Grund nicht, aber manche Leute sind halt so und dazu gehört auch Maik, doch an ihm ist das richtig süß. Es passt zu ihm. Er macht ja sowieso immer einen etwas verlorenen Eindruck, außer wenn er gefragt ist, dann steht er zu Stelle und kann dann auch komischerweise alles. Ich merke immer mehr, wie sehr ich mich doch in ihn verliebt habe. Maik dreht wieder seinen Kopf um und rührt weiter im Topf herum. Ich habe mich nicht geirrt, vor ihm ist ein Topf mit Tomatensauce und auf der hinteren Herdplatte ist ein Topf mit dampfenden Tortellini, gefüllt mit Kräutern und Käse. »Wann ist denn mit dem Essen zu rechnen?«

»Nur noch ein paar Momente, aber wenn du mich nicht loslässt wird es nie was!«

»Dann will ich dich mal nicht von der Arbeit abhalten, vergiss aber das Dessert nicht!«, erinnerte ich ihn noch einmal an meine Bestellung.

»Natürlich nicht, wie sollte ich das auch vergessen?«, strahlte er mich mit seinen braunen, verträumten Augen an. »Wenn du willst, kannst du dich schon ins Esszimmer setzen! Ich komme dann gleich in wenigen Momenten mit dem Essen nach, muss es nur noch in Schalen füllen.«

»Oki wird gemacht.« Ich küsse ihn noch schnell einmal in den Nacken und löse mich nur widerwillig von ihm und humple um die Ecke ins Eckzimmer. Das stehen tat meinem Fuß natürlich mal wieder nicht gut, aber man merkt davon zum Glück nichts, wenn man in so netter Umgebung ist wie mit Maik. Da vergisst man alles um sich herum.

Als ich den Tisch erblicke, da trau ich meinen Augen nicht. In der Mitte steht eine Kerze, auf dem ganzen Tisch sind Rosen verteilt und im Hintergrund ist die Fensterfront durch die man die gerade untergehende Sonne erkennen kann. Ich lehne mich mit dem Arm ans Fenster und schaue hinaus, immer der Sonne hinterher wie sie langsam hinter dem Horizont verschwindet. Es dauert keine 2 Minuten da kommt Maik ins Zimmer und stellt zwei Schalen auf den Tisch. Doch mein Blickt bleibt auf die Sonne fixiert. Zärtlich legt Maik seine Arme um meine Hüfte, schmiegt sich ganz eng an mich und legt sein Kinn auf meine Schulter und schaut wie ich, der Sonne hinterher. Schweigend stehen wir wie zwei gemeißelte Statuen vor dem Fenster und regen uns nicht. Es ist Harmonie pur, schöner als es in meinen Träumen hätte je sein können. »Komm lass uns etwas essen, bevor es kalt wird und dein Magen noch völlig durchdreht!«, fordert mich Maik nach einigen Momenten der Ruhe auf, als sich mein Magen dann doch wieder auf heftigste gemeldet hat durch ein lautes Knurren. Schweigend hilft mir Maik auf den Platz zu kommen und setzt sich dann direkt mir gegenüber an die andere Seite des Tisches. Sorgfältig füllt er uns Wein in die Gläser. Danach füllt er mir und sich die Tortellini und die Sauce auf den Teller. Bevor wir anfangen zu essen stoßen wir noch auf uns an. Langsam und genüsslich verspeisen wir unser Mal und schauen uns dabei immer wieder verliebt in die Augen. Wie er so da sitzt und isst, da wirkt er richtig weich und zerbrechlich, wie eine Glasfigur, die bei der kleinsten Berührung in alle Einzelteile zerspring, so wie ein Traum, der nach dem Aufwachen in sich zusammenfällt, wie eine Blüte, die beim kleinsten Windhauch abbricht, zu Boden fällt und dort verwelkt, doch im Gegensatz dazu sitzt Maik vor mir und ist real. Er ist da und das für mich. Doch er hat es nicht leicht, wir haben es nicht leicht. Wir müssen unsere Gefühle verheimlichen, aus Angst voneinander getrennt zu werden, durch andere verletzt zu werden. Angst nicht akzeptiert zu werden, von anderen geächtet zu werden. Wieso können wir kein normales Liebespaar sein, wieso haben wir diese Probleme? Sind wir anders? Ist unsere Liebe anders? Sind es nicht dieselben Gefühle, die alle Verliebten zueinander haben? Ich glaube schon, zumindest können diese Gefühle nicht besser sein! Ich liebe Maik und das mehr als alles andere auf dieser Welt! All diese Ängste sind in diesem Moment vergessen. Es gibt nur uns beide und es interessiert nicht, dass wir zwei Jungen sind, uns interessiert nicht, was die Gesellschaft darüber denken wird. Dieser Moment gehört alleine uns und nur uns. Er ist für uns gemacht und wird auf Ewigkeit unser sein. Doch leider oder vielleicht auch zum Glück bleibt die Zeit nicht stehen. Wer weiß, wo wir noch durch müssen, was uns noch erwartet, es werden garantiert nicht nur schöne Momente sein, es wird unter Garantie auch schlechte Ereignisse geben, aber denen treten wir mit Kraft gegenüber, mit der Kraft unserer Liebe. Es dauert eine ganze Weile, bis wir alles aufgegessen haben, wir lassen uns einfach Zeit für einander. Hier geht es nicht um Hektik hier geht es um uns. Während der ganzen Zeit reden wir kein Wort miteinander, es ist wieder dieses Schweigen zwischen uns, diese Harmonie, dieses Sich-Verstehen, ohne auch nur miteinander reden zu müssen. Als wir aufgegessen haben, steht Maik auf kommt um den Tisch herum und dreht den Stuhl samt mir in Richtung der Fensterfront. Der Himmel ist glutrot eingefärbt, nur noch ein kleiner Teil der Sonne ist über dem Horizont zu sehen. Aber es ist ein wunderschöner Anblick. Maik kniet sich hinter mich, legt sein Kinn auf meine Schulter und umarmt mich dabei von hinten. Seine Wärme zu spüren, seinen Atem auf der Haut zu spüren, seinen Geruch zu verinnerlichen, all das ist das Schönste, was ich bis dahin je erlebt haben. Schöner kann es gar nicht mehr werden. »Ich liebe dich!«, haucht mir Maik mit rauer Stimme plötzlich ins Ohr. »Ich lieb dich auch!« Es sind die schönsten Worte, die man erhalten kann und die man vergibt und man gibt sie nicht einfach so her, nur an die Menschen, die es verdient haben und bei mir ist es nur Maik. Er ist der, für den ich alles aufgeben würde, für den ich alles tun würde. Wir sitzen da, als wenn wir eingefroren sind. Keiner will sich vom anderen lösen oder auch nur eine Bewegung machen, die Sonne verschwindet immer weiter hinterm Horizont. Millimeter für Millimeter. Bis sie irgendwann verschwunden ist und es draußen dunkel ist. Die Sterne stehen am Firmament und strahlen uns an. Der Mond steht heute in seiner vollen Pracht am Himmel und spendet uns mit seiner ganzen Gewalt sein Licht. Die Luft wird kühler, die Grillen beginnen zu zirpen und es wird still. Bis auf die Grillen ist nichts mehr zu hören.

»Warte hier!«, haucht mir Maik rau in die Ohren, löst sich von mir und verschwindet leise aus dem Raum. Jetzt sitze ich allein im Dunklen und höre dem Konzert der Grillen zu. Immer wieder beginne ich zu zweifeln, ob es wirklich wahr ist. Kann es sein, dass ich wirklich Maik abbekommen habe? Dass er sich wirklich in mich verliebt hat? Dass wir uns wirklich lieben? In mir kommen Zweifel auf, dass ich nur Träume, dass ich alleine bin und plötzlich ergreift mich die Kälte der Nacht. Eisig streift sie meine Haut und es fühlt sich an wie kleine Nadelstiche auf jeder Stelle meiner Haut. Es tut weh, in mir kommt ein Gefühl der Angst auf. Eine Träne kullert über meine Wange. »Maik?«, kommt es plötzlich leise aus meiner Kehle gekrächzt. Plötzlich spüre ich zwei warme Hände auf meinen Schultern, die mich sanft massieren. »Ja?«, kommt es nur fragend, mit warmer Stimme. Ich springe plötzlich auf und falle Maik in seine Arme. »Hey, was ist denn los?« Vorsichtig streicht er mir die Träne von der Wange. »Ich liebe dich!« – »Ich dich umso mehr!«, antwortet er und lächelt mich verträumt an. Zart berühren sich unsere Lippen und beginnen langsam miteinander zu spielen. »Komm mit!«, fordert er mich auf und führt mich vorsichtig durchs Haus. Mein Bein schmerzt immer mehr, so stark, dass ich es mir bald abhacken würde. Vorsichtig und sanft stützt er mich wieder, wie er es schon den ganzen Tag getan hat. Stillschweigend gehen wir zusammen durchs Haus. Durch die Küche den Flur entlang in Richtung Schlafzimmer. Doch plötzlich bleibt er stehen und öffnet eine Tür. Es ist die Tür zum Badezimmer. Aus diesem strömt eine Wärme heraus. Als ich hineinschaue, erblicke ich ein dampfendes Schaumbad. Um unsere große Badewanne (eine wirklich große Wanne, so eine die in der Ecke steht und in der gut 3 Mann Platz haben) und im ganzen Raum sind kleine Teelichter verteilt, die einen sanften Schein von sich geben und so den Raum nur wenig beleuchten. Es riecht nach einem Orangenöl. Er führt mich in den Raum hinein und dreht mich zu sich. Ganz sanft und zärtlich beginnt er mich zu küssen. Diese Küsse sind so süß und zärtlich, dass ich nach ihnen vergehen könnte. Sanft streichelt er mir mit der einen Hand durchs Haar, während er die andere um meinen Hals gelegt hat. Ich fasse ihn um die Hüfte und ziehe ihn ganz nah an mich heran. Ich schließe einfach bloß die Augen und genieße die Zärtlichkeiten. Seine Hand streicht mir vorsichtig über die Wange und zeichnet meine Gesichtskonturen nach und immer wieder fährt er mit dem Handrücken über meine Wange. Seine andere Hand wandert meinen Hals hinab und streichelt über meine Brust, den Bauch und bleibt auf den Hüften liegen. Zärtlich fährt er mit der einen Hand unter mein Shirt und streichelt vorsichtig meine Haut. Ein angenehmer Schauer durchfährt bei diesen Berührungen meinen Körper. Seine zweite Hand tut es der anderen gleich und wandert auch unter mein Shirt. Es dauert nicht lange, da hat er mir dieses schon über den Kopf gezogen. Ich tue es ihm gleich und so stehen wir mit freien Oberkörpern aneinander geschmiegt und küssen uns. Zärtlich streicheln seine Hände über meinen Rücken, immer wieder hinauf und hinab. Vorsichtig hinab bis zu meinem Bund und an den Hüften wieder hinauf. Meine Hände bleiben auf seiner Hüfte liegen und drücken ihn einfach bloß ganz dich an mich. Seine Wärme durchströmt mich und ich erschaudere bei jeder Berührung durch ihn. Wie elektrische Blitze jagen diese durch meinen Körper. Es ist einfach bloß wunderschön, so dicht den anderen zu spüren und ihm so nahe zu sein, wie man es sonst nie ist, so nah, dass man mit nur einer Bewegung, mit einem Wort den anderen verletzen könnte. Doch keiner macht es. Man liebt sich, man will sich und man lässt sich nicht mehr los. Und immer wieder küssen wir uns. Seine Zunge erobert langsam immer mehr Gebiet in mir und sie schmeck einfach bloß wunderschön. Es ist einfach nicht zu beschreiben, so etwas muss man selber fühlen. Immer wieder wandern unsere Hände über den Körper des anderen, wobei gewisse Stellen aber eindeutig ausgelassen werden. Immer wieder streicheln wir uns über den Oberkörper, über den Rücken, über das Gesicht, über die Brust, über den Bauch. Es fühlt sich einfach himmlisch an. Immer wieder und immer wieder von Anfang und immer wieder spielen unsere Zungen sanft miteinander. Maik fängt an, meinen kompletten Körper mit Küssen zu bedecken. Erst mein Gesicht, die Wangen, Nase, Augen, Stirn, dann die Arme, die Armbeuge, die ganze Haut, Quadratmillimeter für Quadratmillimeter. Die Brust, die Brustwarzen, den Bauch, den Bauchnabel bis zum Hosenbund, an dem er verharrt. Er kommt mit seinem Gesicht wieder nach oben und unsere Lippen berühren sich wieder und verschmelzen miteinander. Plötzlich spüre ich an meinem Bund ein paar Hände, welche die Hose öffnen, so dass diese zu Boden fällt und ich nackt vor Maik bin. Ein paar zärtliche Hände heben mich hoch und ich liege an Maiks Brust in dessen Armen. Er trägt mich liebevoll über die Badewanne und lässt mich in den Schaum sinken.. Ohne lange zu zögern folgt mir Maik ins warme Wasser und unsere Körper schmiegen sich unter der Wärme des Wassers ganz eng aneinander ...

Entspannt, erschöpft und glücklich lehne ich mich zurück an Maiks Brust und schließe die Augen. Maik schlingt seine Arme um mich und drückt mich ganz eng an sich. Seine Wärme, dieses Gefühl in Maik aufzugehen ist alles, was ich mir je erwünscht habe. Es ist traumhaft und ich würde alles für ihn aufgeben. Etwas Schöneres kann es nicht geben. Er bietet mir in diesem Moment so viel Schutz, wie ich ihn noch nie zu vor im Leben gespürt habe. Sein Gesicht ist ganz nah dem meinen und ich spüre seinen warmen Atem über meine Wange streifen. »Ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt!« Mit zwei strahlenden Augen schaut er mich an und gibt mir einen zärtlichen Kuss. »Ich liebe dich noch viel mehr!« Er drückt mich wieder ganz eng an mich und verschließt gegen jeden Widerspruch meine Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss. Als wir uns widerwillig voneinander lösen, da bemerke ich erst wie ich schon am ganzen Körper zittere. Das Wasser ist nach der ganzen Zeit doch schon ziemlich abgekühlt, so dass meine Zähne schon aufeinander klappern. Maik macht einen besorgten Gesichtsausdruck. Im selben Moment steht er auf und steigt aus dem Wasser. Ich sehe ihn in diesem Moment zum ersten mal richtig wie er erschaffen wurde. Er sieht einfach traumhaft aus. Ich frage mich die ganze Zeit, wie ich so jemanden abbekommen konnte. Wieso habe ich dieses Glück und niemand anderes? Doch diese Gedanken verfliegen schnell. Maik schwingt sich ein Handtuch um seine Hüften und wendet sich wieder mir zu. Dieser Kontrast von dem weißen Handtuch und dieser zart gebräunten Haut ist einfach himmlisch. Er sieht so viel besser aus, als wenn er komplett nackt vor mir stehen würde. Oftmals ist ein bisschen Stoff doch schöner, als gar kein Stoff, wobei bei Maik in allem göttlich ausschauen würde. Maik fasst mich vorsichtig unter die Beine und um den Rücken und hebt mich ganz sachte aus dem Wasser heraus. Er wickelt mach dann auch sofort in ein großes, dickes Badetuch. Er pustet alle Kerzen im Zimmer aus und nimmt mich wieder auf seine Arme. Ich lehne mich glücklich und zufrieden an seine Braust und genieße einfach bloß die Nähe. Maik trägt mich die Treppen hinauf in mein Zimmer und legt mich auf mein Bett. Zum Glück haben mir meine Eltern ein Doppelbett gekauft, weil ich so groß war, damit ich wenigstens halbwegs richtig im Bett liege. So haben Maik und ich zumindest beide genügend Platz. Wobei uns auch ein winziges Bett nicht gestört hätte. Maik wickelt mich aus meinem Badetuch und ich krieche unter eine schön wärmende Bettdecke. Maik lässt das Handtuch um seine Hüften fallen und gesellt sich zu mir. Sanft nimmt er mich in den Arm und gibt mir einen langen Kuss. Auf seiner Haut sind noch die restlichen Wassertropen, die sich wundervoll anfüllen. Es ist herrlich, so eng angekuschelt an einen Traumtypen zu liegen, ohne irgendetwas Bedeutendes dafür getan zu haben. Nur wegen meiner selbst liege ich in Maiks Armen und seine Körperwärme und seine Liebe durchströmt mich. Er zieht mich ganz eng an seine Brust und lässt mich nicht mehr los. Arm in Arm schlafen wir so ein ...

Der Himmel ist grau und wolkenverhangen. Kleine Wassertropfen prasseln gegen die Fensterscheiben. In meinem Arm liegt etwas warmes, etwas zerbrechliches, etwas wunderschönes. Es ist immer noch Maik. Er schläft und hat sich wie ein kleines Kind ganz nah an mich heran gekuschelt. Der Raum ist nur mäßig eingerichtet. In der Mitte steht ein großes Bett, in dem wir beide liegen. Rechts an der Wand ist ein großer Kleiderschrank, unter dem Fenster steht eine kleine Musikanlage, an der Wand sind ein paar Regale in denen nur ein paar CDs und Bücher stehen, der Boden ist mit einer grauen Auslegeware bedeckt und in einer Ecke steht ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen. An einer Wand ist ein Fenster, durch das der graue Himmel nur mäßig Licht spendet und gegen das auch die Regentropfen fallen. Zwei Türen führen aus dem Raum hinaus, doch ich habe keine Ahnung wohin. Als ich zum Fenster hinausblicke sehe ich eine große Stadt vor mir. Unter uns fahren über einige breite Straßen Massen von Autos entlang. Aber es ist kein Lärm zu hören, er dringt nicht bis zu uns in dieses Zimmer. Gegenüber von unserem Haus stehen mehrere Altbauwohnungen, wie sie vor allem in den Zentren der Großstädte wie Berlin, Hamburg und Köln zu finden sind, doch es gibt kein signifikantes Merkmal, an dem man festmachen könnte, wo wir uns befinden. Als ich zu Maik hinabschaue sehe ich sein Gesicht und bin erschrocken. Es wirkt, als wenn die letzten Verletzungen nach einem Unfall verheilen würden. Es ist überhaupt nicht hässlich, aber ich bin erschrocken von dem, was passiert sein könnte. Es sind nur noch kleine, verschorfte Wunden übrig, die in den nächsten Tagen verheilen müssen, aber Maik trägt einen straffen Verband um die Brust, so als ob er sich da irgendwelche schwereren Verletzungen zugezogen hätte, es sieht beinahe so aus, als wenn er sich ein oder zwei Rippen gebrochen hätte. Doch wobei ist dies passiert? ....

Ein paar Sonnenstrahlen streichen über mein Gesicht und blenden mich etwas. Nur widerwillig öffne ich die Augen und schaue in einen hell erleuchteten Raum. Doch dieser Raum ist mir wieder bekannt. Es ist mein Zimmer. Jemand hat seine Arme um mich geschlungen und hält mich ganz sanft fest. Keine Frage wer dieser jemand sein könnte, es kann nur Maik sein und als ich dieses überprüfe, ist da auch niemand anderes. Maik hält mich sanft in seinen Armen und schaut mich mit seinen treuen Augen an. »Na gut geschlafen?« – »In deinen Armen doch immer! Ab jetzt musst du immer bei mir schlafen, sonst mache ich kein Auge mehr zu oder muss auf Entzug von dir!« – »Ich glaube, bevor wir dich auf einen gefährlichen Entzug setzen, da bleibe ich lieber jede Nacht bei dir. Außerdem müsste ich sonst ja auch zu so ´nem Entzug und der soll absolut nicht angenehm sein. Im Gegensatz zu dir, du bist absolut das Beste, was mir je geschehen konnte!« Bei diesen Worten entsteht auf meinem Gesicht ein breites und ehrliches Lächeln. Diese Worte klingen so banal und verkitscht, aber in meinen Ohren klingen sie wie Engelsgesang. Es ist einfach eine Krankheit von Verliebten, sich Honig um den Mund zu schmieren und man glaubt sich dieses auch noch gegenseitig und dabei jedes einzelne Wort. Aber es hat ja auch viel Positives. Man liebt sich halt und dazu gehört dieses halt und aus seinem Mund klingt in diesen Momenten einfach alles göttlich. Langsam bewegt er seinen Kopf auf mich zu. Ich fasse ihn mit der einen Hand an den Hinterkopf und ziehe ihn zu mir herunter. Innig und leidenschaftlich küssen wir uns für diesen Tag zum ersten, aber nicht zum letzen mal. So geweckt zu werden, da kann man glatt süchtig werden und das ist nicht nur so dahin gesagt. In den Armen seinen Traummannes aufzuwachen und dabei zärtlich geküsst zu werden, die Sonne scheint und die Temperaturen sind herrlich angenehm, was kann es bitte schön besseres geben? Meiner Meinung nach überhaupt nichts. Es ist einfach bloß wunderschön. »Willst du jetzt eigentlich den ganzen Tag so liegen bleiben?«, fragt er mich plötzlich. »Warum eigentlich nicht, besser kann es doch gar nicht sein!« – »Wenn du meinst. Du kannst gerne liegen bleiben, aber ich werd jetzt aufstehen und unter die Dusche springen.« Antwortet er mir mit einem vielsagenden Grinsen auf den Lippen. Er löst sich von mir, es wirkt als müsse er sich richtig dazu überwinden, aber er geht richtig zärtlich dabei um und gibt mir noch einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. Flink ist er aus der Tür verschwunden und man hört ihn leise die Treppe hinunterschleichen. Bei seinem Grinsen kann ich mich dann doch nicht zurücknehmen und will ihm nacheilen. Aber als ich ihm nacheilen will, da merke ich wie mein Bein immer noch mächtig angeschwollen ist und bei jedem Schritt schmerzt. »Maik?« Rufe ich so laut es geht durchs Haus und wie ein Verrückter steht er etwas zerzaust in der Tür und schaut mich besorgt an. »Sorry, aber mein Fuß ist angeschwollen und ich schaffe es nicht alleine ins Bad.« Ein erleichtertes Aufstöhnen kommt von ihm. »Ich dachte dir wäre etwas schlimmes passiert, aber wenn es nur das ist, kein Problem, da weiß ich ja wie ich helfen kann.« Wie schon am Vorabend nimmt mich Maik auf seine Arme und ich lehne meinen Kopf wieder an seine Schulter und genieße jeden Moment der Nähe einfach so lange es geht und nehme Maik mit allem was er hat in mich auf. Die Wärme seiner Haut, sein Atem, der mir übers Gesicht streift und sein Geruch. Er ist einfach bloß traumhaft. Vorsichtig trägt er mich ins Bad im Obergeschoss und stellt mich dort in die Duschkabine. Ich lehne mich gegen die Wand und winkle meinen geschwollenen Fuß an, so dass dieser komplett entlastet wird. Maik lässt vorsichtig das Wasser fließen, es ist kühl und erfrischen. Langsam perlen die Wassertropfen über unsere Körper und vorsichtig beginnt Maik mich zu küssen und zu liebkosen. Wir küssen und streicheln uns überall und lassen dabei nicht eine Stelle des Körpers aus. Die kalten Wassertropfen von oben und die warmen und zärtlichen Hände von Maik sind in dieser Kombination einfach bloß gigantisch. Wir machen dort weiter, wo wir gestern Abend geendet haben ...

Dieses Szenario glaube ich muss ich nicht beschreiben. Ich glaube und hoffe ihr habt genug eigene Phantasie;-).


Es ist schon nach 14 Uhr durch, als wir es endlich schaffen, aus dem Bad zu kommen. Es war einfach zu herrlich und am liebsten hätten wir so auch den ganzen Tag weiter machen können, aber irgendwann fängt leider die Haut an schrumpelig zu werden und dann hat man selber so ein komisches Gefühl und da haben wir dann doch irgendwann einmal Schluss gemacht, zumindest für die nächsten paar Minuten. Nach dem Badebesuch begann mein Knöchel wieder zu schmerzen und so musste ich wieder in meine Stütze schlüpfen, das ist ein unangenehmes Gefühl, so eingezwängt zu sein und nicht mal den kleinen Zeh wirklich bewegen zu können. Aber es ging nicht anders, nur durch diesen Druckverband glaubte ich, würde der Schmerz zurückgehen und zu Anfang schien dies auch so zu sein. Zum Glück half mir Maik dabei, alleine wäre ich vollkommen aufgeschmissen gewesen. Es war einfach zu kompliziert, so etwas mit einem verletzten Bein zu machen.

»So und was machen wir jetzt?«, fragte ich ihn, nachdem wir es dann doch fertig gebracht haben, den Verband anzulegen.

»Da hätte ich schon eine Idee!«

»Was denn?«

»Ach warte nur ab!« Maik verschwand wieder nach oben in den ersten Stock und suchte anscheinend nach etwas und schon stand er auch schon wieder unten.

»Darf ich bitten!« Mit einer einladenden Handbewegung deutet er auf den Garten. Natürlich konnte ich immer noch nicht alleine gehen und so stützt er mich und führt mich in den Garten. Dort ist unter unserem großen Apfelbaum eine große Decke aufgebaut und daneben steht ein großer Picknickkorb. Maik hat anscheinend vor, mich auf ewig zu verwöhnen. Man kann es sich kaum besser vorstellen, es geht auch nicht besser, es ist perfekt. Vorsichtig führt er mich zur Deck hinüber und hilft mir dann, mich vorsichtig hinzusetzen. Er kniet sich neben mich und beginnt alle Sachen aus dem Korb auf der Decke zu verteilen. Frische Brötchen, Äpfel, alle möglichen Konfitüren, sogar frisch gekochte Eier. Es ist zwar eigentlich schon etwas spät dafür, aber ein wunderschönes Frühstück im Freien. Dazu gibt es natürlich auch noch frischen, heißen, dampfenden Kaffee. Maik lehnt sich, nachdem er fertig ist, gegen den Baum und ich schmiege mich an seine Seite. Wir beginnen uns gemeinsam zu füttern. Bissen für Bissen wird das Essen verputzt und zwischendurch immer wieder leidenschaftliche Küsse und Streicheleinheiten. Ich glaub so möchte ich ab jetzt jeden Tag beginnen, erste eine leidenschaftliche Duschorgie und danach ein romantisches Frühstück im Freien unter strahlend blauem Himmel. Vollkommen gesättigt und zufrieden schmiege ich mich an Maik und genieße einfach seine Nähe. Er schaut mich ganz lieb an und löst sich vorsichtig von mir.

»Komm! Leg dich mit dem Bauch auf die Decke!« Maik entfernt die letzten Reste vom Picknick und deutet mir mich längs auf die Decke zu legen, als ich dies tun will, hält er mich noch kurz ab und deutet mir mein Shirt auszuziehen. Ich hab zwar keine Ahnung, was jetzt kommen soll. Ganz nah an meine Ohr höre ich ihn mit rauer Stimme sagen: »Schließ die Augen, genieß einfach und entspann!« Wie mir befohlen schließe ich die Augen und warte ab was passiert. Plötzlich spüre ich eine Flüssigkeit auf meinen Rücken tropfen und in mein Nase strömt der Duft von Orangen. Zärtlich beginnt Maik die Flüssigkeit auf meinem Rücken zu verteilen und meinen Rücken zu massieren. Ganz vorsichtig und sanft geht er dabei vor. Er setzt sich vorsichtig auf mich und beginnt erst ganz sanft bei den Schultern, geht über zu den Schulterblättern und knetet die komplette Rückenmuskulatur durch. Es ist einfach bloß traumhaft. Der Duft des Orangenöls, Maiks warme Hände und dazu noch diese Sanfte Massage. Von mir fällt in diesem Moment alles ab und ich vergesse die Welt um mich herum. Es zählt nur noch der Moment und der bedeutet für mich Maik. Zum Glück wissen meine Eltern, dass ich schwul bin, sonst könnten wir dies im Garten nicht machen, denn dann stünden morgen garantiert die ersten Nachbarn bei uns vor dem Haus und würden von seltsamen Begebenheiten berichten, die ihr Sohn da im Garten veranstaltet. Na vielleicht nicht morgen, aber wenn meine Eltern zurück wären garantiert. Doch dies kann mir egal sein und auch Maik genießt die Freiheit, hier so sein zu können, wie er immer sein wollte und sein will. Sanft und vorsichtig gleiten seine Hände über meinen Körper. Es ist einfach traumhaft und ich werde immer schläfriger. Ich weiß nicht wie lange er so massiert hat, aber es muss eine Ewigkeit gewesen sein, die für mich viel zu kurz war. Und immer wieder kamen von mir kleine Seufzer, die ihn anscheinend immer wieder angestachelt haben. Denn er hörte und hörte nicht auf. Aber irgendwann hört er dann doch auf und legt sich neben mich. Ich öffne leicht die Augen und schaue in ein strahlendes zweites Paar, mir genau gegenüber.

»Wo hast du denn dies gelernt! Du bist ja perfekt!«

»So was kann man, oder man lässt es.«, antwortet er mir und grinst mich ganz lieb an. Zärtlich berühren sich unsere Lippen und verschmelzen zu einem zaghaften aber doch leidenschaftlichen Kuss. Ich schmiege mich ganz eng an Maik und schlafe vollkommen entspannt ein. Über uns die Sonne, neben mir ein Traummann: Was will man mehr? Ich merke als letztes noch, dass mir Maik immer wieder durchs Haar streicht, bevor ich plötzlich in einen langen, tiefen Schlaf falle.

Durch einen stechenden Schmerz in meinem Knöchel werde ich wieder aus dem Schlaf gerissen. Erschrocken und besorgt schaut mich Maik mit seinen treuen Augen an, als ich meine Augen öffne. »Was ist denn?«, fragt er mich besorgt?

»Ach mein scheiß Knöchel. Der spielt mal wieder verrückt!«

»Ist es auch wirklich nicht allzu schlimm?«

»Nein, ist halb so schlimm!« Ein erleichtertes Seufzen kommt von Maik und er lässt sich zurückfallen. Als ich in den Himmel schaue, erblicke ich einen glutroten Horizont. Es muss schon gegen 21 Uhr sein. »Hab ich etwa so lange geschlafen?!«

»Ja, wie ein Engel, du sahst so süß aus, wie du so dagelegen hast und immer näher gerutscht bist. Irgendwann bin ich dann auch noch eingenickt.«

»Gott, was haben wir dann heute gemacht?«

»Geschlafen, uns geliebt, massiert und wieder geschlafen! Ist doch ´ne schöne Tagesbeschäftigung!«

»Stimmt, schöner kann es nicht mehr werden.«

Ich lasse meinen Kopf wieder auf seine Brust sinken und schließe die Augen. Ich kann so sein Herz pochen hören. Bum-bum. Bum-bum. Bum-bum. Immer wieder: Bum-bum. Es ist schön, Maik so nah bei mir zu haben und ihn mit jeder Faser meines Körpers spüren zu können.

»Autsch«, durchfährt wieder ein stechender Schmerz meinen Knöchel und ich verzerre erst mal mein Gesicht. Erschrocken fährt Maik wieder hoch. »Ist wirklich alles in Ordnung?«

»Ja, ist alles ok, hab mir wohl nur etwas den Fuß verdreht. Halb so wild.«

»Nichts da: ‚Halb so wild'. Wenn es noch stärker schmerzt, müssen wir zum Krankenhaus und es sofort behandeln lassen.« Maik sieht richtig süß aus, wie er sich so Sorgen macht.

Ich ziehe seinen Kopf zu mir heran und gebe ihm für seine Fürsorge und all seine Bemühungen einen leidenschaftlichen Kuss. »Ja Maik, wenn es schlimmer wird, dann. Aber es wird nicht schlimmer. Versprochen!« Etwas verunsichert und auch ängstlich schaut er mich an. »Ist wirklich alles in Ordnung?« – »Ja wirklich! Ist halb so wild.« Genau in diesem Moment durchfährt mich ein weiterer Schmerz, doch dieser ist heftiger, als die zuvor und ich schreie wie am Spieß. »So jetzt ist genug. Jetzt geht's zum Arzt, bevor es sich noch verschlimmert!« – »Aber ...« – »Kein Aber, keine Widerrede. Du hast so schon Probleme mit dem Fuß und wenn die noch schlimmer werden, dann wollen wir lieber auf Nummer sich gehen.« Da gibt's keine Widerrede. Er sieht so entschlossen aus, da hätte es gar nichts genutzt. So beuge ich mich seinem Entschluss. Er löst sich von mir, zieht sich ein Shirt über und wirft mir meins entgegen. Immer noch etwas widerwillig zeihe ich mir auch meins an und versuche vorsichtig aufzustehen. Erschrocken springt Maik zu mir und hilft mir natürlich. »Du sollst deinen Fuß doch nicht so beanspruchen. Dann sag lieber etwas, helfen kann ich irgendwie immer. Zumindest versuch ich das.«

»Du machst dies perfekt!« Antworte ich ihm und schenke ihm dabei dass schönste Lächeln, was ich zu bieten habe. Zärtlich berühren sich wieder unsere Lippen.

»So jetzt aber auf zum Krankenhaus.« Wie schon die letzten Tage stützt mich Maik ab und wir gehen oder besser gesagt ich humple mit Maik in Richtung Krankenhaus. Zum Glück ist dieses nicht allzu weit entfernt. Die Sonne ist schon hinterm Horizont verschwunden und die Sterne über uns beginnen zu leuchten und die Straßenlaternen gehen an. Wir gehen so nebeneinander her und plötzlich beginnt mich die Kälte der Nacht doch zu erfassen und ich beginne etwas zu frieren. »Ist dir kalt?«, fragt Maik fürsorglich nach. Ich nicke nur leicht. Maik zieht mich noch etwas dichter an sich heran und versucht mir so etwas von seiner Körperwärme abzugeben. Es ist nur noch ein kurzes Ende bis zum Krankenhaus, um genau zu sein, müssen wir nur noch durch einen Park. Es ist schön so unter den Bäumen entlang zu schlendern, oder in meinem Fall humpeln, mit seinem Freund im Arm. Als wir an einer Parkbank vorbeikommen, schlage ich erst mal vor eine kleine Pause einzulegen. Vorsichtig hilft mir Maik wie immer, dass ich mich hinsetzten kann und setzt sich natürlich direkt neben mich. Ich lasse meinen Kopf auf seine Schulter fallen und betrachte den sternenklaren Himmel. Die Stimmung ist atemberaubend schön. So was Romantisches habe ich noch nie vorher gesehen. Maik schaut auch nach oben in den Himmel und beginnt zu erzählen. »Siehst du da den kleinen Wagen?« – »Ne, wo ist der denn heute!« Maik kommt ganz nah an mich ran und versucht mit dem Finger hinauf zu deuten. »Und da ist die Venus, sie müsste gleich wieder verschwinden, ist nur ein Morgen und Abendstern.« – »So so, und wofür stand die Venus?« – »Die römische Göttin der Liebe«, haucht Maik mit rauer Stimme in mein Ohr. Unsere Lippen nähern sich wieder und verschmelzen schon wie so häufig zu einem Kuss. Ich habe die Erzählungen immer für Schwachsinn angesehen, dass die Küsse von Mal zu Mal besser werden. Aber es ist so. Sie werden immer intensiver und schöner und ich habe absolut keine Ahnung, wo dies enden soll. Als wir widerwillig trennen, sehen wir von fernen ein paar Lichter die sich bewegen. Anscheinend ein Auto, dass am Park vorbeifährt. »Komm, lass uns weiter, damit wir schnell wieder da Heim sind!« Vorsichtig stützt mich Maik wieder und wir humpeln weiter in Richtung Krankenhaus. Plötzlich hören wir Stimmen. Sie kommen aus der Richtung, wo die Lichtkegel waren. Als wir uns umdrehen, sehen wir die Lichtkegel immer noch, aber sie sind dichter an uns herangekommen. Und es sind Stimmen zu hören.

»Da vorne sind sie!« – »Ich seh' sie schon ...« – »Lass uns auf das Pack los ...« Erschrocken schauen die uns an. Die meine doch hoffentlich nicht uns. Ohne ein Wort verlieren zu müssen, wissen wir sofort, was abgeht. Wir versuchen einen Gang in der Geschwindigkeit zuzulegen, da das Krankenhaus nicht weit entfernt ist und wir es noch schaffen könnten, bevor uns die Gruppe hinter uns erreicht hat. »Los kommt schneller, bevor sie wieder aus dem Park sind!« – »Kommt die schnappen wir uns ...«, hören wir immer wieder von hinten schreien. Wir versuchen noch schneller zu gehen, doch es geht nicht mehr. Mein Knöchel schmerzt und ich kann nicht mehr. »Geht es noch?«, fragt mich Maik besorgt. Doch ich antworte nicht, sondern gehe einfach weiter, um keine Zeit zu verlieren. Ich fasse in meine Hosentasche und wühle nach meinem Handy, zur Not, wenn es wirklich das ist, was wir erwarten. Die Polizei oder sonst wen rufen können. Hinter uns werden die Schritte immer Schneller und die Stimmen werden immer lauter. »Da vorne ist das Pack, macht schneller, wir haben sie gleich.« Wir blicken kurz nach hinten, um zu sehen, wie weit sie noch von uns entfernt sind. Aber als wir wieder den Blick nach vorne Richten steht dort schon eine Gruppe von Jugendlichen. Sie sehen nicht gerade friedlich aus. Sie haben Springerstiefel und Bomberjacken an und zudem sind die Köpfe geschoren. Einer sieht aus wie der andere. Kaum zu unterscheiden. Einige haben Baseball-Schläger in der Hand andere haben Schlagringe und Messer in der Hand. Jetzt ist klar, was die wollen. Ich greife nach meinem Hände und lasse einfach zur Polizei durchwählen und lasse einfach die Leitung zur Polizei offen. Wir bleiben abrupt stehen und starren die vor uns mit großen Augen an. Aus der anderen Richtung erreicht jetzt auch die andere Gruppe unseren Ort. Sie sehen genauso aus, wie die vor uns stehenden. Keinen Unterschied, alle nicht gerade friedlich, alle scheinen gewaltbereit. Sie bilden einen Kreis um uns und starren uns an. Plötzlich, tritt jemand aus den hinteren Reihen nach vorne. Er ist selbstbewusst und scheint so etwas wie der Führer zu sein. Er schreitet um uns rum und schaut uns immer grimmig an. Ich und Maik stehen nebeneinander und halten uns einfach fest. Auf Maiks Stirn bilden sich dicke Schweißtropfen aus Angst und auch seine Hand ist schon ganz nass. Er zittert schon am ganzen Körper. In seinen Augen spiegelt sich die pure Angst. Ich glaube, ich sehe nicht viel besser aus. Eingeschüchtert und ängstlich. Plötzlich hält ihr Führer an und starrt uns in die Augen. Er beginnt ruhig zu sprechen und wird mit der Zeit immer lauter bis er am Ende schreit. »Was habt ihr Schwuchtelpack hier zu suchen?« Keiner von uns beiden traut sich zu antworten. Wir stehen wie die Salzsäulen da. »Hallo ich hab euch was gefragt?« Doch auch weiterhin gibt es keine Antwort von uns. Plötzlich reißt er Maik an den Haaren und rammt ihm sein Knie in die Magengegend. Maik, bekommt einen Schock und er bekommt keine Luft mehr. Keuchend sinkt er zu Boden. Ich stürze gleich hinunter zu ihm und lege seinen Kopf auf meine Knie. Besorgt schaue ich zu Maik nach unten. Sanft streiche ich mit der Hand über seine Wange.

»Och wie süß, jetzt streicheln sich die Schwuchteln schon in der Öffentlichkeit! So etwas Widerwärtiges. So etwas nennt sich Deutsch. Pfui. Ekelhaft. Noch mal die Frage: Was habt ihr in diesem schönen DEUTSCHEN Park zu suchen?« – »Wir müssen zum Krankenhaus.«, bekommt Maik mit zitternder Stimme heraus. »Ach so ins Krankenhaus? Aber nicht in unser, dafür werden wir sorgen. Ihr verseucht unsere Betten nicht mit eurer Schwuchteligkeit. Ihr Wichser. Ich seid doch pervers, mehr nicht.« Der Führer dreht sich zu der Masse um. »Wo ist der neue? Der muss sich erst noch beweisen!« Aus den hinteren Reihen kommt jemand nach vorne und stellt sich neben den Führer. Wir können es nicht glauben wer dort steht. Es ist Mirko, der uns erschrocken ansieht. Ihm klappt sofort die Kinnlade herunter, als er uns erkennt. »Jetzt kannst du beweisen, ob du zu uns gehörst oder nicht.«, fordert der Führer ihn auf, uns fertig zu machen. Mirko steht weiterhin mit offenem Mund da und starrt uns an. Er ist genauso wie wir festgefroren. »Hey, was ist mit dir?«, fordert der Führer ihn erneut auf. »Mirko!« kommt es leise und mit zitternder Stimme aus Maiks Mund. Aus den hinteren Reihen hört man plötzlich flüstern »Ist das nicht Mirkos Bruder?« - »Ja, das ist er!« In diesem Moment kommt Mirko auf uns zugestürmt und beginnt mit aller Gewalt auf uns einzuschlagen. Er tritt mir mit dem Fuß in den Rücken und reißt mich an den Haaren nach oben. Der Schmerz ist unbeschreiblich. Ich schreie auf wie am Spieß. Er zieht mich ganz nah an mein Ohr und schreit mir hinein: »Ein richtiger Deutscher kann so etwas ab, aber anscheinend keine verweichlichte Schwuchtel.« Er rammt mir sein Knie in den Rücken und ich sinke keuchend zu Boden und krümme mich dort vor Schmerzen. In diesem Moment springt Maik auf und tritt seinem Bruder gegenüber. »Wenn du noch einmal meinem Freund etwas tust Bruderherz, dann ...« Schlimmer hätte Maik seinen Bruder nicht treffen können. Jetzt weiß es jeder, dass Mirko einen Schwuchtelbruder hat. Durch die Gruppe um uns herum geht ein Raunen und bei allen ist das Erstaunen ins Gesicht geschrieben. Mirko starrt Maik geschockt an. »Mach ihn fertig!«, ruft plötzlich jemand aus den hinteren Reihen und beginnt ihn anzufeuern. Die ganze Menge wird davon angesteckt und beginnt lauthals zu grölen. »Mach diese Perverslinge fertig, dann gehörst du zu uns ...« – »Schlachte sie ab, die haben es nicht besser verdient ...« Von den Rufen angespornt rammt Mirko seinem Bruder mit voller Wucht seine Faust ins Gesicht. Dieser wird von der Wucht zurückgeworfen und landet am Boden. Wie auf ein Signal stürmen alle auf uns los. Ich sehe nichts mehr von Maik. Ich fühle bloß noch die Stiefel, die überall gegen mich treten. Einfach willkürlich treten. Es sind höllische Schmerzen, ich liege zusammengekrümmt auf dem Boden und versuche mein Gesicht mit den Händen zu schützen und halte sie davor. Und sie treten und treten immer weiter. Immer wieder muss ich aufschreien. Die Schmerzen sind unbeschreiblich, schlimmer als alles, was ich bisher im Leben erfahren habe. Ich sehe nur noch Füße, die immer wieder auf mich eintreten. Immer und immer wieder. Zu meinem Ohr dringen immer wieder Sprüche wie: »Macht die Schwanzlutscher fertig, damit sie nicht noch andere mit ihrem Virus infizieren ...« Und zwischen diesen Sprüchen höre ich immer wieder das Aufschreien von Maik. Ich weiß nicht wie lange wir dort lagen und wie lange sie auf uns eintraten, aber irgendwann hörte ich eine Polizeisirene und Blaulicht direkt neben uns halten. Wie vom Blitz getroffen, wichen die Skinheads auseinander und verteilten sich in alle Richtungen, sie liefen so schnell es ging, um sich in Sicherheit zu bringen. Wir liegen plötzlich allein auf dem Fußboden und keiner tritt mehr auf uns ein. Ich weiß nicht wie ich es schaffe, aber irgendwie raffe ich mich auf und robbe hinüber zu Maik, der nur etwa 3 Meter von mir entfernt liegt. Tränen rollen über meine Wangen und ich spüre Blut in meinem Mund. Meine Hände sind aufgerissen und blutverschmiert. Ich will gar nicht wissen, wie ich im Gesicht aussehe. Als ich Maik erreicht habe, sehe ich wie er ohnmächtig auf dem Boden liegt. Ich beuge mich über ihn und blicke ihm ins Gesicht. Er hat die Augen geschlossen. Über seinem Rechten hat er eine große klaffende Platzwunde, aus der es nur so blutet. Seine Lippen sind blutverschmiert und überall sind Kratzer und kleinere Wunden. Es dauert keine 2 Sekunden, da breche ich über ihm zusammen und mir wird schwarz vor Augen ...

Was in der Zeit danach geschah, daran habe ich keine Erinnerungen. Irgendwann jedenfalls wache ich in einem fremden Bett auf. In meine rechte Hand führt ein Tropf. Um meine Brust ist etwas straff gespannt und mein Fuß ist wie vorher immer noch in der Schiene. Als ich meinen Kopf heben will, merke ich wie dieser dröhnt und mir wird sofort wieder schwummerig. Ich lasse ihn sofort fallen und schaue mich im Raum um. Erst jetzt wird mir klar, wo ich bin. Im Krankenhaus. Plötzlich springt die Tür auf und jemand wird vorsichtig hineingeführt. Auf wackligen Beinen kommt Maik hereingeschlichen, so leise, als dass er mich nicht aufwecken wolle. Doch als er in meine Richtung sieht und bemerkt, dass ich schon wach bin, bildet sich auf seinem Gesicht ein breites Lächeln. Er drückt noch schnell auf den Schwesternknopf, bevor er sich zu mir auf den Weg macht. Die Schwestern und ein Arzt kommen ins Krankenzimmer gestürmt und beäugen mich erst mal. Sie laufen um Maik herum, der dann hinter ihnen stehen bleibt und wartet. »Na endlich aufgewacht? Sie haben noch mal Glück gehabt. Ihre Verletzungen hätten schlimmer ausfallen können ...«, beginnt der Arzt stock trocken zu erzählen. »Sie haben also eine gebrochene Rippe, einige Prellungen, einen abgebrochenen Zahn und einen verstauchten Fuß. Sie haben wirklich noch mal Glück gehabt, wenn man sonst sieht, was diese mit anderen machen.« Ich antworte darauf nicht, sondern lasse diesen Redeschwall über mich ergehen. Die Schwester wechselt derweil meinen Tropf, der schon leer ist. »Zu ihrer weiteren Behandlung:«, fährt der Arzt fort und schaut dabei konzentriert in meine Krankenakte. »Sie müssen jetzt noch bis morgen hier liegen, nur zur Aufsicht und dann können sie schon wieder nach Hause. Ab da übernimmt der Hausarzt die Weiterbehandlung. Jetzt schlafen sie sich erst mal aus und morgen sehen wir dann schon weiter!« Mit einem aufmunternden Lächeln verabschiedet sich der Arzt auch schon wieder und geht aus dem Zimmer und die Schwester folgt ihm wie auf Befehl. Als die Tür ins Schloss fällt, kommt Maik ganz langsam zu mir hinüber geschlichen und setzt sich auf meine Bettkante. Vorsichtig streicht er mir die nassgeschwitzten Haare aus dem Gesicht und streicht mir mit dem Daumen sanft über die Wange. »Na wie fühlst du dich?«, fragt er mich mit leiser Stimme. »Es geht! Kaum noch Schmerzen, die müssen mich anscheinend so mit Schmerzmitteln vollgepumpt haben, dass ich nichts mehr merke.« Erst jetzt betrachte ich ihn genauer. Über seinem Auge ist die Platzwunde genäht worden. Das Auge selber ist stark angeschwollen und er scheint kaum etwas dadurch sehen zu können. Sein ganzes Gesicht ist mit Kratern übersät und durch sein Hemd zeichnen sich um die Brust Bandagen ab. »Hast du auch dasselbe wie ich?« – »Fast: gebrochene Rippe, Platzwunde über dem Auge, Prellungen und ein paar Kratzer. Bis auf den abgebrochenen Zahn identisch.« – »Tut es sehr weh?« – »Ja noch etwas, vor allem die Prellungen auf dem Rücken, deswegen kann ich kaum gehen. Aber es geht schon wieder. Wir hatten wirklich Glück im Unglück.ݏ – »Ich weiß.ݏ Vorsichtig beugt er sich nach unten und gibt mir einen Kuss auf den Mund, zu mehr sind wir im Moment körperlich nicht in der Lage. »Was ist eigentlich aus den Typen passiert?« – »Meinen Bruder und die meisten anderen wurden hochgenommen, aber bis auf meinen Bruder haben wir kaum Chance, dass sie dafür bestraft werden können. Da wir nur Mirko eindeutig als Gewalttäter identifizieren können. Die anderen können höchstens wegen unterlassener Hilfeleistung herangezogen werden, so wie die Polizei erzählte.« – »Die waren schon da?« – »Ja vorhin und haben mich erst einmal ausgefragt.« – »Was ist zum Schluss eigentlich genau passiert?« – »Ich weiß nur von ihnen, dass sie einen anonymen Telefonanruf bekamen, bei dem im Hintergrund das Gegröle zu hören war. Danach ging sofort ein zweiter von einem Autofahrer ein, der eine Gruppe von Jugendlichen gesehen hat, die zwei Jungs zusammenschlagen und so haben sie uns gefunden!« – »Der erste Anruf war meiner. Ich habe einfach die Nummer angerufen und das Handy so in der Hose gehalten und gehofft sie würden uns so finden. Hat leider nicht funktioniert!« – »Es zählt der Wille und der Gedanke. Du hast alles Mögliche getan, was in deiner Macht lag. Mach dir keine Vorwürfe!«

Vorsichtig beugte er sich wieder zu mir herunter und gab mir wieder einen Kuss, doch dieser war diesmal länger und viel intensiver. Als er sich wieder von mir löste und wieder gerade hinsetzte, merkte man, wie sehr ihn dies doch anstrengte und ich bin ihm für all seine Bemühungen dankbar. Ich hob meine linke Hand und streichelte ihm vorsichtig über die Wange. »Ich liebe dich!« – »Ich dich auch!« Sein Daumen strich sanft über meinen Handrücken, als er meine Hand in seine legte. Es ist wunderschön so geliebt und so umsorgt zu werden. Ich liebe ihn einfach und ich will ihn nie wieder hergeben. Ich will ihn so umsorgen und schützen wie er es bei mir macht und ich will, dass er nie wieder so leiden muss wie an dem heutigen Tage, vielmehr in der heutigen Nacht. Ich weiß nicht genau, wie das folgende geschah, vielleicht waren es die Schmerzmittel, aber ich viel sofort in einen tiefen Schlaf und wachte erst wieder am nächsten Morgen auf, als die Schwestern hereinkamen, um die alte Fusion herauszunehmen und die alltäglichen Sachen durchführten, wie Körpertemperatur messen etc.

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