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Wiedersehen mit Peter

Teil 2 - Abschied oder Neubeginn

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Abschied oder Neubeginn?

Die Tage mit Peter vergehen viel zu schnell. Wir haben Spaziergänge gemacht, gelacht, lange Gespräche geführt und uns jeden Moment bewusster für unsere gemeinsame Zukunft entschieden. Doch jetzt, am letzten Abend seines Urlaubs, liegt eine gewisse Schwere in der Luft.

Wir sitzen auf dem Sofa, sein Arm liegt locker um meine Schultern. Doch ich spüre seine Gedanken – und sie spiegeln meine eigenen wider.

„Morgen früh geht mein Flug“, sagt er schließlich leise.

Ich nicke, mein Blick auf mein Weinglas in meiner Hand gerichtet. „Ja…“

Er dreht sich zu mir, hebt mein Kinn sanft an, sodass ich ihn ansehen muss. „Was, wenn ich nicht zurückgehe?“

Mein Herz setzt einen Schlag aus. „Wie meinst du das?“

Er seufzt. „Ich kann nicht einfach so weiterleben, als wäre nichts gewesen. Als gäbe es uns nicht. Ich will nicht wieder Kilometer von dir entfernt sein. Ich will bei dir sein.“

Ich schlucke. Die Worte, die ich mir so sehr wünsche, sind endlich ausgesprochen – und doch gibt es da eine Realität, die wir nicht ignorieren können.

„Aber dein Job… dein Leben dort…“

Er greift nach meiner Hand, drückt sie fest. „Ich werde etwas anderes finden. Hier. Bei dir.“

Mein Herz pocht schneller. Kann es wirklich so einfach sein?

„Versprichst du mir das?“, frage ich leise.

Er lächelt. „Ich verspreche es.“

Die Tage nach seinem Abschied sind schwer. Ich versuche, mich abzulenken, doch mein Herz ist bei ihm. Wir telefonieren jeden Abend, schicken uns Nachrichten.

Doch die Unsicherheit nagt an mir. Was, wenn er keinen Job findet? Was, wenn der Alltag ihn einholt und er seine Entscheidung bereut?

Dann, eine Woche später, ruft er mich an. Seine Stimme klingt aufgeregt.

„Ich habe einen Job.“

Mir bleibt die Luft weg. „Was? Wirklich?“

Er lacht. „Ja! Ein Unternehmen in deiner Nähe hat eine Stelle ausgeschrieben. Ich habe mich beworben – und heute die Zusage bekommen!“

Ich kann es kaum fassen. Tränen steigen mir in die Augen. „Peter, das ist unglaublich!“

„Ich komme zurück. In zwei Wochen bin ich wieder bei dir. Und diesmal bleibe ich.“

Ich presse die Hand auf mein Herz. Die Angst, die Zweifel – sie lösen sich auf.

Er hat es wirklich getan. Für uns.

Die Tage bis zu Peters Rückkehr vergehen langsam. Ich bereite alles vor, richte eine kleine Ecke in meiner Wohnung für ihn ein – auch wenn ich weiß, dass wir uns bald nach etwas Eigenem umsehen werden.

Dann ist er endlich da. Ich laufe ihm am Flughafen entgegen, und als er mich in die Arme schließt, weiß ich: Dies ist unser Moment.

Die ersten Wochen sind eine Mischung aus Aufregung und Eingewöhnung. Wir lernen, unseren Alltag zu teilen – das Frühstück am Morgen, das Nachhausekommen am Abend, die kleinen und großen Momente dazwischen.

Natürlich gibt es Herausforderungen. Aber mit jedem Tag wachsen wir enger zusammen.

Eines Abends, als wir auf dem Balkon sitzen und in den Sternenhimmel blicken, nimmt Peter meine Hand.

„Denkst du manchmal noch darüber nach, ob wir das Richtige tun?“, fragt er leise.

Ich lehne meinen Kopf an seine Schulter und lächle. „Nein. Kein einziges Mal.“

Denn ich weiß: Wir gehören zusammen.

Und das ist erst der Anfang.

Als wir spät abends gemeinsam ins Bett gehen, wusste ich, Peter ist meine Zukunft und nicht nur das - der Drang meinen Liebsten zu umarmen wurde immer stärker. Als wir ausgezogen im Bett lagen spürte ich seinen nackten Körper und ich genoss unsere Intimität. Mein Verlangen diesen Körper zu liebkosen und zu verschlingen zeigte sich bei mir immer stärker. Aber ich spürte und sah das auch bei ihm. Sein „Kleiner“ wuchs zu einem riesigen Peter auf. Wir gaben uns hin und es war wunderschön, bis wir uns stöhnend und erschöpft gemeinsam in den Armen lagen.

Ein paar Wochen später, an einem goldenen Herbsttag, sitzen wir auf einer Parkbank – derselben Bank, auf der wir uns damals wiedergefunden haben.

„Ich habe heute eine Wohnung besichtigt“, sagt Peter plötzlich.

Ich sehe ihn überrascht an. „Eine Wohnung?“

Er nickt. „Ja. Für uns.“

Mein Herz schlägt schneller. „Für uns?“

Er nimmt meine Hand, streicht sanft mit dem Daumen über meine Haut. „Ich möchte, dass wir zusammen ein Zuhause haben. Einen Ort, der nur uns gehört.“

Mir steigen Tränen in die Augen. Ich hatte mir immer gewünscht, dass wir zusammenleben, aber es jetzt von ihm zu hören, macht es so viel realer.

„Peter…“, flüstere ich gerührt.

Er lächelt. „Ich weiß, es geht alles schnell. Aber es fühlt sich richtig an, oder?“

Ich atme tief durch, lasse meinen Blick über den herbstlichen Park schweifen. Die Blätter fallen, die Jahreszeit verändert sich – und genauso verändert sich unser Leben.

Doch zum ersten Mal seit langer Zeit habe ich keine Angst davor.

Ich sehe ihn an, nehme sein Gesicht in meine Hände. „Ja“, sage ich fest. „Es fühlt sich richtig an.“

Er lacht, zieht mich in seine Arme und küsst mich sanft. Dann spürte ich seine Zunge auf meinen Lippen und forderte behutsam Einlass.

Und während wir dort sitzen, spüre ich, dass wir nicht nur eine Vergangenheit teilen – sondern vor allem eine Zukunft.

Ein paar Wochen später, an einem ruhigen Sonntagnachmittag, laufen wir Hand in Hand durch die Stadt. Wir haben uns eine Wohnung ausgesucht – eine kleine, gemütliche Dachwohnung mit Blick auf den Fluss. Unser gemeinsames Zuhause.

„Hast du eigentlich gemerkt, dass sich alles genau so gefügt hat, wie es sollte?“, fragt Peter plötzlich und bleibt stehen.

Ich sehe ihn an und lächle. „Ja. Manchmal fühlt es sich fast zu schön an, um wahr zu sein.“

Er nimmt meine Hände, schaut mir tief in die Augen. „Es ist wahr. Und ich möchte, dass du nie wieder daran zweifelst.“

Er greift in seine Jackentasche und zieht eine kleine Schachtel hervor. Mein Herz bleibt fast stehen.

„Peter…“, flüstere ich atemlos.

Er öffnet die Schachtel. Darin liegt kein Verlobungsring – sondern ein feines Armband mit einem kleinen Anhänger in Herzform.

„Ich weiß, es ist vielleicht nicht das, was du gerade gedacht hast“, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln. „Aber es ist ein Versprechen. Dass ich hierbleibe. Dass wir zusammen alt werden. Dass wir unsere zweite Chance nie wieder verspielen.“

Meine Augen füllen sich mit Tränen. Ich streiche mit den Fingern über den Anhänger, spüre die Wärme seiner Worte.

„Es ist perfekt“, sage ich.

Er legt das Armband um mein Handgelenk und als er mich dann küsst, weiß ich, dass dies der Beginn von etwas Wundervollem ist.

Nicht das Ende einer Geschichte – sondern der Anfang unseres Lebens.

Ein paar Monate sind vergangen und unser gemeinsames Leben fühlt sich jeden Tag schöner an. Wir haben uns in unserer neuen Wohnung eingelebt, genießen unsere Abende zusammen und planen sogar schon kleine Reisen.

Doch heute ist ein besonderer Tag. Peter hat mich zu einem Ausflug überrascht – zurück an den Ort, an dem wir als Jugendliche oft waren: eine kleine Lichtung am See, versteckt zwischen alten Bäumen.

„Erinnerst du dich?“, fragt er leise, als wir auf einer Decke sitzen und den Sonnenuntergang beobachten.

Ich nicke. „Hier haben wir unsere ersten heimlichen Treffen gehabt. Und hier hast du mich damals zum ersten Mal geküsst.“

Er lächelt. „Und jetzt sind wir wieder hier. Aber diesmal nicht mehr als zwei Jugendliche, die sich nicht trauen, ihre Gefühle auszusprechen.“

Er greift in seine Jackentasche und mein Herz klopft schneller. Noch einmal eine kleine Schachtel?

Doch diesmal ist es keine Schachtel. Er zieht einen kleinen Umschlag hervor und hält ihn mir hin.

„Was ist das?“, frage ich neugierig.

„Mach ihn auf.“

Mit zitternden Fingern öffne ich den Umschlag. Darin befindet sich ein Brief – von ihm geschrieben.

Ich beginne zu lesen:

Meine große Liebe,

Es gibt Momente im Leben, die alles verändern. Der Tag, an dem wir uns wiedergesehen haben, war so ein Moment für mich. Seitdem ist jeder Tag mit dir ein Geschenk. Du hast mich gelehrt, dass die wahre Liebe manchmal einen Umweg macht – aber wenn sie echt ist, findet sie immer ihren Weg.

Ich habe lange überlegt, wie ich dir zeigen kann, dass ich für immer an deiner Seite sein will. Und dann wusste ich es: Es sind nicht große Gesten, die Liebe beweisen – sondern die kleinen Momente, die jeden Tag besonders machen. Und genau das möchte ich mit dir erleben.

Also frage ich dich hier, an dem Ort, an dem unsere Geschichte begann:

Willst du mit mir den Rest deines Lebens verbringen?

Tränen laufen über meine Wangen, als ich aufsehe. Peter schaut mich voller Liebe an.

„Ich wollte es nicht mit einem Ring fragen. Nicht auf die typische Weise. Ich wollte, dass du weißt, dass es nicht nur ein Moment ist – sondern eine Entscheidung für immer.“

Ich kann kaum atmen vor Glück.

„Ja“, flüstere ich. Dann lauter: „Ja, Peter! Ich will mein Leben mit dir verbringen!“

Er zieht mich in seine Arme, wir küssen uns, während die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet.

Und genau in diesem Moment weiß ich: Dies ist unser Happy End.

Oder besser gesagt – unser Happy Beginning.

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