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Gedichte

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Kein Wunder...

von Ranito

Ein kleines Kind, nur ein Haufen Knochen in einem Bündel Haut - noch gestorben, bevor ein schwacher Schrei die leeren Lungen verlassen konnte, einer Mutter Leib, die es nicht nähren konnte.

Ein alter Mann, einsam und voller Furcht, zurückgelassen von denen, die er einst liebte - schon vergessen, ein grauer Umriss an den Wänden des Sanatoriums.

Eine junge Frau, voller Narben, innen und außen, einst Mädchen und nun nur mehr dunkler Schatten -schon verwendet, ein Körper unter so vielen Händen, so vielen Leibern.

Ein verzerrter Mann, eine gekrümmte, schmutzige Leiche, die Nadel noch im Arm - schon gegangen, weil er den Blick aus dem Spiegel nicht mehr ertragen konnte, die Anklage, die Mahnung an all das, was er verloren hatte auf seinem Weg.

Ein Toter im Auto, zerfetzte Überreste der Party der letzten Nacht - schon fotografiert, Frischfleisch auf dem Frühstücksteller der Zeitungsleser.


Ein Engel, Schwingen aus Gold, Augen aus leuchtendem Kobalt und eine Stimme die selbst die Sterne am Himmel vernehmen können - schon verleugnet, zu ungeheuerlich seine Gegenwart in der Stadt, zu grausam seine Schönheit inmitten des Todes, zu ungewollt seine Anwesenheit bei all den herrlich aufregenden Abenteuern, zu störend sein Gesang gegen das Kreischen der Maschinen!


Nein, hier gibt es keine Wunder....

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