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Ode an Sascha

von K2

du hast den undenkbaren Weg gewählt,
den, der alle aufweckt, durcheinander bringt und jegliche Ordnung zerstört

du konntest das Leben in dir nicht mehr finden,
hast dich verloren in einer Welt voller Schein und Trug
das Glück hast du gesucht,
hast dich hinein gestürzt in alles, was dies zu bringen versprach

doch die Ernüchterung war untragbar für dich
also ging es nur tiefer hinein in den Sumpf der Gefühllosigkeit und des Vergessens

aber dass du dich wirklich dazu entschieden hast,
alles hinter dir zu lassen, dein ganzes Umfeld zu ignorieren,
und immensen Schmerz in ihnen auslöst,
das hätte ich dir nicht zugetraut

wie tief muss deine Pein gewesen sein,
dass du selbst die verlässt, die dich geliebt haben

ich weiß nicht, ob ich dich hätte retten können und zu welchem Preis,
du hättest wohl gesagt, wenn, wäre nur ich dazu in der Lage gewesen
doch du hast viel gesagt, viel zu viel um mich an dich zu binden,
selbst mit Distanz hast du das geschaffen

irgendwie vermute ich, dass dein letzter Wunsch in Erfüllung gegangen ist,
du hast Eindruck hinterlassen, du hast die Menschen bewegt

leider war dir nicht klar, dass du das vorher schon gemacht hast
und zwar im Positiven
nämlich mit dem, wie du warst, wie dein Inneres ausgesehen hat
und wie du mit deinen dir Lieben umgehen konntest

durch dich ist schon immer ein wahres Spektrum an Gefühlen entstanden,
nun ein letztes Mal, von Schuld über Schmerz bis hin zur Wut

wahrlich mein Glück, dass wir im Guten und Reinen auseinander sind,
danke, dass du mir das ermöglichen konntest,
hast du damals gewusst, dass es soweit kommen wird
oder warst das einfach du - die Antwort ist Schweigen

eine so laute Person wie du hinterlässt eine noch lautere Stille


wenn ich will, kann ich mir viele Fragen stellen,
doch schon damals hättest du sie mir nicht beantworten können

ich bin nicht wütend auf dich, ich finde es schade,
dass uns der Kontakt nicht vergönnt war,
doch so wie deine letzten Jahre waren,
hättest du mich wohl mit Leichtigkeit mitgerissen

wahrscheinlich werde ich nie verstehen, was wir hatten
und noch weniger, warum wir einander so verbunden und ähnlich waren

wie Öl und Feuer, wie Wasser und Strom,
eine Kombination die entfacht und elektrisiert und zeitgleich verwüstet
es war uns von Anfang an nicht möglich einander zu zügeln,
als konnten wir nur in Distanz weiter leben

wir hätten uns nicht nur gegenseitig tiefer in den Schlamassel,
sondern auch unsere Mitmenschen schwerst in Mitleidenschaft gezogen

die Welt hätten wir verändern können, das haben wir gespürt,
da war diese unglaubliche und unbeschreibliche Kraft,
dennoch konnten wir sie nicht nutzen um aufzubauen,
im Gegenteil, wir waren stark im Schaden des anderen

so sehr hast du dich verändert,
ich wollte dich nicht wiedererkennen

hast du dir besser gefallen oder war es für die anderen,
wolltest du daran glauben, wie du dich anderen gegeben hast,
war deine Welt so schrecklich, dass der Schein die bessere Alternative war
oder war Wegschauen und Verdrängen die einzige lebbare Lösung für dich

du warst nicht aufzuhalten, keiner konnte das
nicht einmal du konntest dich noch aufhalten

gerne hätte ich dich an meinem Leben teilhaben lassen,
gerne wäre ich länger Teil des Deinigen gewesen, doch es ging nicht
doch ich werde dich nicht vergessen, du hast mich geprägt,
gezeichnet, gebrandmarkt, geschnitten und geliebt

und jetzt weiß ich auch warum. es ist die laute Stille, die du hinterlässt.

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