zur Desktop-Ansicht wechseln. zur mobilen Ansicht wechseln.

Eine Woche Leben

Lesemodus deaktivieren (?)

Informationen

 

Am Montag sind wir uns das erste Mal begegnet. Oh, ich hatte sofort ein Auge auf dich geworfen. Du standest da, ganz schüchtern und fragtest mich, wo es denn zum Marktplatz ginge. Ich war so fasziniert von dir, dass ich dich selber hingebracht habe. Wir kamen immer mehr ins Gespräch und du hast mir deine Telefonnummer gegeben. Ich konnte kaum schlafen die Nacht.

Am Dienstag fragte ich mich, ob ich dir eine SMS schreiben soll... doch du kamst mir zuvor und ludst mich auf ein Eis in der Stadt ein. Ich machte mich sofort zurecht und brezelte mich auf. Am Treffpunkt angekommen sah ich dich. Ich freute mich richtig dich zu sehen. Noch nie hab ich mich so wohl gefühlt. Ich gehe erst spät nach Hause. Du rufst mich an und ich erzähle dir all meine Geheimnisse...

Am Mittwoch hast du mich besucht. Wir gingen in mein Zimmer und küssten uns. Es war der schönste Kuss in meinem Leben. Wir haben uns lange umarmt. Noch nie war mir ein Mensch so nah. Wir haben zusammen geweint. Noch nie hat mir jemand das Weinen erlaubt.

Am Donnerstag kam ich zu dir auf das Hotelzimmer. Wir legten uns ins Bett und du zeigtest mir deine Liebe. Wieder haben wir beide geweint. Noch nie habe ich jemanden so vertraut. Mein Leben hat doch einen Sinn. Du.

Am Freitag können wir uns nicht sehen. Du musst zu einem 'Seminar'. Ich bin den ganzen Tag schlecht drauf und lieg in meinem Zimmer rum. Du meldest dich nur per SMS spät nach Mitternacht das du jetzt wieder im Hotel bist. Ich springe auf und renne los zum Hotel. Du bist zu müde um noch irgendwas zu machen und schlafst sofort ein.

Am Samstag bin ich in deinen Armen aufgewacht. Noch nie war ich so glücklich. Kurz nach dem Frühstück ein Anruf auf dein Handy. Du musst schnell weg. Ich bin traurig und warte zu Hause auf dich. Wieder spät nach Mitternacht meldest du dich, das du wieder zu Hause bist, aber wieder sehr müde bist und du heute lieber allein schlafen willst. Ich verstehe dein Anliegen und schalfe kurz vor 5 traurig ein.

Am Sonntag wache ich kurz vor 8 Uhr wieder auf und kann nicht mehr einschlafen. Ich gehe zum Hotel um dich zu überraschen. Ich setze mich vor deine Zimmertür und warte. Kurz vor 11 öffnet sich die Tür. Aber nicht du kommst aus dem Zimmer. Ein großer hässlicher Mann verlässt die Tür und sagt noch die Worte »Schatz, da liegt jemand vor deiner Tür«. Du siehst mir in die Augen und sagst darauf »Wer das wohl ist? Ich rufe lieber mal die Hotelwache.« Ich stehe auf und renne aus dem Hotel. Noch nie hat mir jemand so das Herz gebrochen. Noch nie war ich so traurig. 'Schon ironisch, mein Leben endet - wo es doch gerade erst angefangen hat...'. Dieser Gedanken geht mir durch den Kopf, als die ameisenkleinen Menschen immer größer werden...

Lesemodus deaktivieren (?)